Hynek Pta?ek von Pirkstein
(auch:
Hinko Vogelchen von Pirkstein
;
tschechisch
Hynek Pta?ek z Pirk?tejna
; *
1404
; †
27. August
1444
in
Rataje nad Sazavou
, deutsch
Ratais an der Sasau
) war ein bohmischer
Adliger
, hochster
Hof-
und
Munzmeister
des
Konigreichs Bohmen
sowie
Verweser
der bohmischen
Konigsstadte
.
Hynek Pta?ek von Pirkstein entstammte einer Seitenlinie des Adelsgeschlechts
Leipa
. Ab 1420 war er im Besitz von Rataje mit der namensgebenden Burg ?Pyrgenstein“ und stieg bald zum hochsten Hof- und Munzmeister des Konigreichs Bohmen sowie zum Verweser der koniglichen Stadte auf. Als ein gemaßigter Vertreter des
Hussiten
kampfte er 1434 in der
Schlacht von Lipan
auf der Seite der Prager Einheiten. In Kaiser
Sigismunds
Auftrag eroberte er 1437 die
Burg Sion
des Hussitenfuhrer
Jan Roha? z Dube
. Nach Sigismunds Tod 1437 gehorte er zusammen mit seinem Schutzling und kunftigen Landesverweser und bohmischen Konig
Georg von Podiebrad
zur einflussreichen Gruppe von Adeligen, die die Wahl von Sigismunds Schwiegersohn
Albrecht II.
zum Konig von Bohmen boykottierten. Hynek Pta?ek von Pirkstein zahlte zu den Parteigangern der Kaiserwitwe
Barbara von Cilli
, die ebenfalls die Wahl Albrechts zu verhindern wollte.
[1]
Gemeinsam versuchten sie, den polnischen Konig
Władysław III.
als neuen Herrscher Bohmens zu gewinnen. Dem stellte sich jedoch eine polnische Adelsversammlung entgegen. Deshalb wurde der erst elf Jahre alte Bruder Władysławs,
Kazimir
als Kandidat nominiert und von der oppositionellen Gruppe gewahlt, konnte sich jedoch gegen Albrecht II. nicht durchsetzen. Nach Albrechts Tod 1438 trat mit dessen Sohn
Laudislaus
, der erst nach Albrechts Tod geboren wurde, wegen dessen Minderjahrigkeit zunachst eine
Thronvakanz
ein. Zusammen mit anderen Adeligen grundete Hynek Pta?ek von Pirkstein 1440 das regionale Bundnis
Landfried
zur Wahrung des Friedens. Als dessen Hauptmann berief Hynek Pta?ek von Pirkstein im August 1441 eine Versammlung nach
?aslau
, auf der ein Vorgehen gegen den Raubritter
Jan Kolda von ?ampach
vereinbart wurde, der widerrechtlich mehrere Besitzungen in Ostbohmen besetzt hielt. 1443 eroberte Hynek Pta?ek von Pirkstein gemeinsam mit Jan ?abelicky die
Prager Burg
. Im darauffolgenden Jahr starb er; sein Leichnam wurde er in der St.-Matthaus-Kirche in Rataje bestattet.
Hynek Pta?ek war mit Jitka von
Kunstadt
verheiratet, einer Tochter des Heralt von
Kunstadt
(† 1408). Nach deren Tod vermahlte er sich mit Anna († 1452), Tochter des Oberstmunzmeisters
Ulrich V. von Neuhaus
. Dieser Ehe entstammte die Tochter
- Margarethe, die 1463 Herzog
Viktorin
, den zweitgeborenen Sohn Georgs von Podiebrad heiratete.
- Constantin von Wurzbach
:
Pta?ek, Hynek
.
In:
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
.
24. Theil. Kaiserlich-konigliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1872, S. 41 (
Digitalisat
).
- Jan Urban:
Lichtenburkove
,
ISBN 80-7106-579-X
, S. 8
- Jorg K. Hoensch
:
Geschichte Bohmens
. Beck, Munchen 1997,
ISBN 3-406-41694-2
, S. 154?156
- Lydia Ba?tecka, Ivana Ebelova:
Nachod
. Nachod 2004,
ISBN 80-7106-674-5
, S. 51?52
- Martin ?andera:
Hynce Pta?ek z Pikr?tejna ? opomijeny vit?z husitske revoluce
. Praha: Vy?ehrad, 2011.
ISBN 978-80-7429-132-6
- ↑
Thomas Krzenck:
Barbara von Cilli ? eine ?deutsche Messalina“?
In:
Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde
131, 1991, S. 61.
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