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Geschichte Ostfrieslands

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Ostfriesland um 1600, gezeichnet von Ubbo Emmius

Die Geschichte Ostfrieslands hat eine teils recht eigenstandige Entwicklung innerhalb Deutschlands genommen, weil die Region durch große Moore im Suden des Landstrichs bei gleichzeitiger Hinwendung zur See uber Jahrhunderte relativ isoliert war. So war in Ostfriesland [1] im Mittelalter der Feudalismus nur wenig ausgepragt, stattdessen entstand das Gefolgschaftssystem der Friesischen Freiheit . Erst 1464 wurde das Haus Cirksena mit der Reichsgrafschaft Ostfriesland belehnt. Der Absolutismus blieb in Ostfriesland jedoch unbekannt. In den zwei Jahrhunderten nach etwa 1500 machte sich ein spurbarer Einfluss der Niederlande bemerkbar ? politisch, wirtschaftlich und kulturell. 1744 verlor die Grafschaft ihre Selbststandigkeit innerhalb des Heiligen Romischen Reichs und gehorte fortan zu Preußen , nach dem Wiener Kongress (1815) zum Konigreich Hannover , ab 1866 wiederum zu Preußen und seit 1946 zu Niedersachsen .

Pragend ist auch der Jahrhunderte wahrende Kampf gegen die Fluten der Nordsee . In dem flachen Land an der Kuste begannen die Menschen um das Jahr 1000, sich durch die Anlegung von Warften und Deichen gegen die Fluten zu schutzen. Dabei kam es jedoch immer wieder zu schweren Ruckschlagen in Form von verheerenden Sturmfluten , die zu Deichdurchbruchen, Uberschwemmungen und Landverlusten fuhrten.

Fortschritte in der landwirtschaftlichen Nutzung waren durch verbesserte Melioration der Marschen und die planmaßige Urbarmachung der Moore (ab 1633) zu verzeichnen. Der Handel, insbesondere der Seehandel , hat zu fast allen Zeiten eine wichtige Rolle gespielt. So war die Stadt Emden um 1600 eine bedeutende Hafenstadt in Europa und entwickelte sich zugleich zu einem Hort des Calvinismus . Landwirtschaft und Fischerei waren uber Jahrhunderte die wichtigsten Erwerbszweige. Die Industrialisierung hingegen fand erst spat statt.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fruhgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Steinzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die rekonstruierte Grabkammer des Großsteingrabes Tannenhausen
Die Sonnenscheibe von Moordorf, Gold, Durchmesser: 145 mm, Hohe: 0,14 mm, Gewicht: 36,17 g, Landesmuseum Hannover

Fruheste Spuren menschlicher Anwesenheit finden sich von jungpalaolithischen Rentierjagern der Hamburger Kultur . [2] Es folgen mesolithische Fundorte und spater Nachweise neolithischer Siedlungen der Glockenbecherkultur , der Megalithkultur und der Schnurkeramischen Kultur . Auf Spiekeroog und Baltrum fanden Hobbyarchaologen 2016 und 2018 zwei menschliche Kieferknochen. Sie sind 7500 und 5500 Jahre alt und die altesten bis dato gefundenen menschlichen Uberreste im Gebiet der sudlichen Nordsee. [3] [4] Der Spiekerooger Unterkiefer stammt von einem ca. 40-jahrigen Mann, der im 6. Jahrtausend vor Christus lebte, also noch zu Zeiten der Jager und Sammler. Der Unterkiefer von Baltrum gehorte ebenfalls zu einem mannlichen Erwachsenen, der allerdings etwa 2000 Jahre spater lebte, also in der Ubergangszeit zu den ersten bauerlichen Kulturen an der Nordseekuste. [5]

Uberregional bedeutende Funde aus der Fruhzeit sind die alteste Brandbestattung Nordwestdeutschlands (datiert auf 2700?2900 v. Chr.) [6] und der Pflug von Walle von etwa 1000 v. Chr. geschatzt. [7] Eine genaue Datierung des Fundes steht noch aus. [8]

Die altesten Funde menschlicher Besiedelung in Ostfriesland wurden bei Hesel gemacht. [9] Dort wurden unter anderem Reste einer Kultstatte entdeckt. Aus der Jungsteinzeit liegt eine Reihe von Steinwaffen und Keramiken vor. Hunengraber (Utarp und Tannenhausen ) und Funde von Steinbeilen stammen aus der Zeit der Megalithkultur . Den bedeutendsten Fund aus der Bronzezeit stellt die Goldscheibe von Moordorf dar. Die Bevolkerung dunnte sich mit der Versumpfung der Landschaft merklich aus.

Germanische Stamme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eine Neubesiedlung fand erst im zweiten Jahrhundert vor Christus statt. Die Siedler aus dem Großverband der germanischen Ingwaonen kamen wahrscheinlich aus Jutland und Skandinavien . Plinius der Altere nennt Chauken und Friesen aus dem Großverband der Ingwaonen. [10] Dabei kann bis heute nicht geklart werden, ob die erwahnten Ur-Friesen (?Frisii“) germanischen Ursprungs waren oder erst durch den Zuzug germanisiert wurden.

Wahrend ursprunglich Chauken das Gebiet zwischen Ems und Weser bewohnten, begannen etwa um die Zeitenwende Friesen langsam in diesen Raum vorzudringen. Die Chauken wurden von ihnen teils verdrangt, teils in ihren Stammesverband aufgenommen. Seit dem zweiten Jahrhundert wurden die Chauken nicht mehr erwahnt. Ob sie im Stammesverband der Sachsen oder dem der Franken aufgingen, ist unklar. [11] Von der Landseite her drangten sachsische Stamme in die Geestgebiete vor. Die spateren Ostfriesen gingen aus der Vermischung dieser Gruppen hervor.

Die Grenze zwischen Friesen und Chauken hatte sich quer durch Ostfriesland gezogen. Es wird angenommen, dass Orte, deren Namen auf -um (fruher -hem ) enden, friesische Siedlungen waren (zum Beispiel Jemgum , Bingum , Petkum , Borssum ), Orte auf -ens hingegen chaukischen Ursprungs sind (zum Beispiel Esens , Wiesens , Popens , Schortens ).

Romische Erkundungszuge und Siedlungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

12 v. Chr. erreichten die Romer unter ihrem Feldherrn Drusus erstmals Ostfriesland. [12] Wenige Jahre spater ankerte Germanicus in der Amisia ( Ems ). Der moglicherweise zur Versorgung und zum Schutz der Schiffe genutzte Fundplatz Bentumersiel (heute Gemeinde Jemgum) zahlt zu den wenigen Orten in Niedersachsen, in denen Funde auf die Anwesenheit romischer Legionare zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. hinweisen. [13] Bis 28 n. Chr. blieb Friesland Teil des Romerreiches, und im Jahr 47 wurde das Land erneut unterworfen. Doch der Kaiser befahl dem Befehlshaber Gnaeus Domitius Corbulo wieder abzuziehen.

Einem Bericht des Tacitus zum Jahr 58 n. Chr. zufolge waren die Friesen ?mit ihrem gesamten Volk“ in den breiten, zu dieser Zeit weitgehend menschenleeren Grenzstreifen rechts des unteren Niederrheins gezogen und hatten dort bereits mit der Bodenbearbeitung und dem Bau von Hausern begonnen. Doch die nach Rom geschickten Gesandten erhielten dort, obwohl sie auf die verschwenderisch freien Flachen verwiesen, nicht die Erlaubnis des Kaisers, dort zu siedeln. Daraufhin losten romische Einheiten den Ansiedlungsversuch auf. [14] Die Friesen beteiligten sich ein Jahrzehnt spater am erfolglosen Bataveraufstand .

Mittelalter (bis 1464) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Volkerwanderung, Heerkonige, gescheiterte Christianisierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Darstellung des Deichbaus im Oldenburger Sachsenspiegel

Mit dem Niedergang des Westromischen Reiches versiegen vom 4. bis zum 7. Jahrhundert die Schriftquellen uber die Region.

Fur das 5. und 6. Jahrhundert gibt es wenige archaologische Funde, was darauf hindeutet, dass es in dieser Zeit zu einem starken Ruckgang der Besiedlung kam. Ursache dafur konnte ein Anstieg des Meeresspiegels und die dadurch bedingte Uberflutung der Marsch und die Vernassung der Geest sein. Wahrscheinlich ist, dass ein Teil der Bevolkerung mit den Sachsen , Angeln und weiteren germanischen Volkern nach England ubersetzte. [15] Eine der wenigen Ausnahmen, die fur eine kontinuierliche Besiedelung der Region sprechen, ist der Runensolidus von Schweindorf .

In der Volkerwanderungszeit wurde die im ostlichen Ostfriesland ansassige Bevolkerung der Chauken vermutlich in den foderativen Stammesverband der Sachsen eingegliedert. Auf eine kulturelle Annaherung deuten Funde neuer Keramikformen hin, die aus dem Gebiet westlich der Weser stammen, wo in dieser Zeit die Sachsen lebten. Zeugnisse kriegerischer Auseinandersetzungen, etwa Brandhorizonte , fehlen hingegen. [15]

Im 7. und 8. Jahrhundert begann eine Neubesiedlung im Rahmen einer Expansion des friesischen Siedlungsgebiets. Diese reichte im Westen bis zur Sincfal (nordlich von Brugge ) und umfasste Sudholland, Utrecht und Westgelderland. Seit dem 8. Jahrhundert wurden auch Wursten und die nordfriesischen Inseln besiedelt, und spater das gegenuberliegende Festland. Funde aus dieser Zeit deuten darauf hin, dass die Siedler aus den friesischen Gebieten westlich der Lauwers stammten.

Bis zu den ersten Deichbauten war eine Besiedlung nur in hoher gelegenen Geestgebieten und auf sogenannten Warften im haufig von der Nordsee uberfluteten Marschland moglich. Ab etwa 1000 n. Chr. ermoglichten Deichbauten, die gesamte Marsch zu besiedeln. Hierauf spielt der Sinnspruch Deus mare, Friso litora fecit (Gott schuf das Meer, der Friese die Kusten) an. [16]

Zwischen 650 und 700 entstand ein friesisches Heerkonigtum , das gelegentlich immer noch als Großreichsbildung missverstanden wird. [17] Unstreitig ist, dass diese Heerkonige sich gegen die frankische Expansion (und die damit einhergehende Christianisierung) zur Wehr setzten, was wohl weite Teile des heutigen Westfrieslands , Ostfriesland und Gebiete bis zur Weser zusammenfuhrte (Magna Frisia). Der erste uberlieferte Name eines Heerkonigs ist Aldegisel , der offenbar ab 678 den christlichen Missionar Wilfrid unterstutzte. [18] Sein Sohn und Nachfolger Radbod hatte, wie sein Vater, seinen Machtschwerpunkt im Westen, im Raum Utrecht. Er stand 716 mit seinem Heerhaufen vor Koln und besiegte im selben Jahr den frankischen Hausmeier Karl Martell , [19] der damit seine einzige Niederlage hinnehmen musste. In wilhelminischer Zeit wurde Radbod († 719) zu Propagandazwecken geradezu zu einem Vorkampfer germanischer Freiheit verklart und, da er sich nicht taufen ließ, als Sinnbild der anti- romisch-klerikalen Krafte stilisiert, im Zusammenhang mit dem sogenannten Kirchenkampf . Auch Industriekomplexe wie die Zeche Radbod im ostlichen Ruhrgebiet wurden nach ihm benannt. Er ist bis heute Teil der Folklore.

Teil des Frankenreichs, Christianisierung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Ausdehnung des Frankenreichs 481 bis 814

Nachfolger Radbods wurde Poppo. Er widersetzte sich vergeblich der Ruckeroberung des westlichen Frieslands durch die Franken, und nach 720 waren alle Landesteile westlich der Vlie in frankischer Hand. Endgultig schlug Karl Martell die Friesen in der Schlacht an der Boorne (734). Poppo fand dabei den Tod. Karl der Große eroberte 785 nach dem Sieg uber die Sachsen ganz Friesland einschließlich der ostlichen Gebiete bis zur Weser . Sachsen und Friesen, die gegen Karl gekampft hatten, wurde das Ius paternae hereditatis , das Recht auf ihr vaterliches Erbe und damit ihr freies Erbeigen, entzogen. [20] Zur Absicherung seiner Eroberungen ließ Karl zudem das Friesische Recht aufzeichnen und mit frankischen Gesetzen in einer Ubersicht zusammenfassen, der Lex Frisionum .

Kloster Ihlow ? Reste der Fundamente

Die Franken nahmen die gescheiterte Christianisierung durch die Missionare Liudger und Willehad wieder auf. Ostfriesland wurde zu einem Teil dem Bistum Bremen , zum anderen dem Bistum Munster zugeschlagen. Es entstand eine Klosterlandschaft an der niederlandischen und deutschen Nordseekuste mit einem Hohepunkt im 12. und 13. Jahrhundert. [21] Insgesamt lassen sich von Westfriesland uber Groningen bis Ostfriesland etwa 120 Grundungen der verschiedenen Orden nachweisen. In Ostfriesland selbst gab es bis zur Reformation mehr als 30 Kloster, Stifte und Kommenden .

Friesland wurde bei seiner Integration ins Frankenreich in mehrere Grafschaften geteilt. Im Bereich zwischen Ems- und Wesermundung waren dies der Emsiga im Sudwesten, der Federitga im Nordwesten, Nordendi mit Herloga im Norden, Wanga im Nordosten, Asterga im Osten und Riustri im Osten. Die innere Geest blieb zunachst namenlos. [22] Die Herrschaft uber diese Gebiete wurde auswartigen Adligen ubertragen. [23] Vermutet wird, dass es zu dieser Zeit keine etablierte Schicht vornehmer Familien in der Region gab, da diese sonst bei der Durchsetzung der Grafschaftsverfassung im Frankischen Reich als Grafen berucksichtigt worden waren. [24] Zu den auswartigen Grafengeschlechtern, die in Ostfriesland eingesetzt wurden, gehorten die westfalischen Cobbonen , die offenbar Rechte im westlichen Ostfriesland innehielten. Ihnen folgten hier spater die Grafen von Werl . Im ostlichen Ostfriesland werden seit dem 10. Jahrhundert die sachsischen Billunger neben den Grafen von Stade als Grafschaftsinhaber genannt, denen dann Heinrich der Lowe folgte. [25]

Sie alle scheiterten jedoch daran, ihre jeweiligen Herrschaftsanspruche zu festigen, [25] denn ab dem 9. Jahrhundert wurde Ostfriesland Ziel mehrfacher Wikingeruberfalle , bei denen die Bevolkerung auf sich allein gestellt war. Die Verteidigung des Landes organisierte Karl, indem er in Friesland entlang der Kuste und insbesondere an den Flussmundungen eine Art ? Kustenwacht “ einrichtete, die sich auf die Selbsthilfe der waffenfahigen und konigstreuen Friesen stutzte. [26] Diese wurden dafur vom Militardienst auf fremden Territorien freigestellt. Dies wurde erstmals in den sogenannten gemeinfriesischen Siebzehn Kuren, Rechtstexten des friesischen Landrechts in lateinischer, friesischer und niederdeutscher Sprache, festgehalten, die wohl um 1080 entstanden sind. [27] Darin heißt es, die Friesen mussten auf keiner Heerfahrt nach Osten weiter als bis zur Weser und nach Westen weiter als bis zum Fli ( Seegatt zwischen Vlieland und Terschelling ) ziehen. [20]

Die Friesen entwickelten daraus den politischen Mythos , Karl der Große sei der Stifter der Friesischen Freiheit gewesen. Die von Karl so privilegierte Schicht durfte jedoch dunn gewesen sein, da sie ausschließlich aus Mannern bestand, die konigstreu waren und denen Karl daher das Ius paternae hereditatis nicht entzogen hatte. Erst als der Sohn Karls, Ludwig der Fromme , ihnen dieses 814 zuruckgab, gelangten alle grundbesitzenden Friesen in den Genuss der Konigsfreiheit. Diese zahlten dem Konig im Gegenzug dafur eine huslotha oder koninckhuere genannte Abgabe. [20]

Als die auswartigen Grafen ab dem 11. Jahrhundert versuchten, ihre friesischen Grafschaften in eigene Herrschaften umzuwandeln, wurde dies durch den Widerstand der Friesen zunichtegemacht. Spatestens im 12. Jahrhundert hatte sich dann die Freiheit der Friesen auf ganzer Breite durchgesetzt und die Friesen begannen, sich in autonomen Landesgemeinden zu organisieren. [28]

Ablosung der Grafengerichte, Konsularverfassung, Friesische Freiheit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Thingstatte Upstalsboom in Rahe bei Aurich, hier auf der altesten bekannten Darstellung des Auricher Kunstlers Conrad Bernhard Meyer (1790)

Gegen Ende der Karolingerzeit entstand ein Verbund zunehmend von den herrschaftlichen Gruppen im Kernland des Frankenreichs abgekoppelter Bezirke. Diese entsandten jahrlich gewahlte Vertreter, die sogenannten ? Redjeven “ (Rechtsprecher, Ratsmanner), die sowohl die Gerichtsbarkeit ausubten als auch ihre Bezirke fuhrten. Die Gruppe der Großen reichte zwar teilweise bis zur frankischen Eroberung zuruck, doch blieb der in Europa verbreitete Feudalismus in Ostfriesland wenig entwickelt. Vielmehr verstanden sich die Friesen als von grundherrlichen Bindungen freie Bauern, die weder an die Scholle gebunden waren, noch Vasallitatsverhaltnisse entwickelten, wie sie in den karolingischen Herrschaftsgebieten entstanden waren. Zwar gab es Unfreie, aber ihre Zahl durfte gering gewesen sein.

Friesische Seelande um 1300

Die Ablosung der Grafengerichtsbarkeit durch die Konsularverfassung begann schon vor dem 12. Jahrhundert. Jedes Jahr versammelten sich vom 12. bis ins 14. Jahrhundert in der Friesischen Freiheit gewahlte Abgesandte der sieben friesischen Seelande am dritten Pfingsttag am Upstalsboom in Rahe (heute ein Stadtteil von Aurich ). Die Zahl sieben ist hierbei symbolisch zu verstehen, tatsachlich waren es Abgesandte aus weitaus mehr Landstrichen. Sie wurden bereits zu Ostern in den jeweiligen Gauen gewahlt. Am Upstalsboom sprachen sie Recht und trafen politische Entscheidungen von uberregionaler Bedeutung. Urkundlich nachgewiesen sind diese Versammlungen fur den Zeitraum zwischen 1216 und 1231 sowie 1323 und 1327.

Ostfriesische Hauptlinge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ostfriesland zur Zeit der Hauptlinge
Ocko tom Brok wird nach der Schlacht auf den Wilden Ackern gefangen vor Focko Ukena gefuhrt. Romantisierendes Historiengemalde von Tjarko Meyer Cramer, 1803

Im Verlauf des 14. Jahrhunderts zerfiel die Redjeven-Verfassung. Dazu mag auch der Ausbruch der Pest beigetragen haben, vielleicht aber noch mehr die drei schweren Sturmfluten. Die verheerendste unter ihnen war die Zweite Marcellusflut (1362), auch Groote Mandranke genannt. Sie forderte nicht nur Tausende Menschenleben, sondern fuhrte auch zum ersten Einbruch des Dollarts sowie zu einer Erweiterung von Leybucht und Harlebucht . Durch die Erste Dionysiusflut (1374) wurde die Leybucht bis Norden erweitert ? was spater dann allerdings die wirtschaftliche Bedeutung Nordens als Handelsstadt hob. Die Zweite Dionysiusflut (1377) fuhrte zu Deichbruchen bei Lutetsburg und Bargebur .

Hinzu kamen außere Bedrohungen. So hatten die Nachkommen der zu karolingischer Zeit in den friesischen Gauen eingesetzten, nur mit dem Konig verbundenen Grafen, wie etwa die Grafen von Oldenburg, aber auch geistliche Herrscher, wie die Bischofe von Munster, ihre Bestrebungen keineswegs aufgegeben, den Norden ihrem Herrschaftssystem einzufugen.

Diese Situation machten sich einige einflussreiche Familien zu Nutze und schufen ein Herrschaftssystem, in dem sie als Hauptlinge (hovedlinge) die Macht uber mehr oder weniger weite Gebiete gewannen. [29] Dabei etablierten sie weiterhin kein Feudalsystem, wie es im ubrigen Europa zu finden war, sondern eher ein Gefolgschaftssystem, das alteren Herrschaftsformen germanischer Kulturen im Norden ahnelte, indem die Bewohner der jeweiligen Machtbereiche zwar in einem Abhangigkeitsverhaltnis zum Hauptling standen, diesem verschiedentlich verpflichtet waren, im Ubrigen aber ihre Freiheit behielten und nicht an die Scholle gebunden waren.

Bis Ende des 14. Jahrhunderts bildeten die Machtkampfe der Hauptlingsfamilien ein lokales Problem. Nachdem die Vitalienbruder durch den Deutschen Orden 1398 von der Ostseeinsel Gotland vertrieben worden waren, fanden sie jedoch Aufnahme bei einigen der ostfriesischen Herrscher, die sie als Streitmacht einsetzten. Die Seerauber profitierten dabei von der Abgeschiedenheit Ostfrieslands auf dem Landwege bei gleichzeitigem Zugang zu den Seewegen vor der ostfriesischen Kuste. Einer der Seerauber, der hier Unterschlupf fand, war Klaus Stortebeker . Er quartierte sich in Marienhafe ein, das damals noch an der Leybucht lag und somit Zugang zur offenen See hatte. Dadurch kam es zu erheblichen Spannungen mit der Hanse , [30] deren Heere in der Folgezeit mehrfach in Ostfriesland einmarschierten. Vor allem die Stadte Hamburg und Bremen sahen sich durch die Seerauber geschadigt. [31] Die Konflikte unter den Hauptlingen wurden durch das Engagement der Hanse jedoch nicht beseitigt, sondern eher noch verkompliziert. [32] Die Hanse schlug 1401 eine erfolgreiche Seeschlacht vor Helgoland gegen die Seerauber. Teile Ostfrieslands, darunter Emden, wurden vor allem von hamburgischen Kraften besetzt. Sie zogen erst 1453 wieder aus Emden ab.

Die Schlacht auf den Wilden Ackern markierte am 28. Oktober 1427 das Ende des Einflusses der Hauptlingsfamilie tom Brok in Ostfriesland. Die tom Broks hatten in der zweiten Halfte des 14. Jahrhunderts versucht, die Herrschaft uber Ostfriesland zu ubernehmen. Erst der Aufstieg der Cirksena um 1430, als Edzard Cirksena sich als Anfuhrer eines Bundes der Freiheit durchgesetzt hatte, beendete diese von lang anhaltenden Fehden gepragte Phase, zugleich aber auch die Sonderstellung der regionalen Gesellschaftsverfassung. Ulrich Cirksena , ein Angehoriger eines der letzten einflussreichen Hauptlingsgeschlechter, wurde 1464 von Kaiser Friedrich III. in den Reichsgrafenstand erhoben und mit Ostfriesland als Reichsgrafschaft belehnt. [33] Es gehorte zum Niederrheinisch-Westfalischen Reichskreis .

Neuzeit (bis 1918) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Herrschaft der Cirksena (1464?1744), Konfessionskriege [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Grafschaft Ostfriesland um 1500
Ostfriesische Wahrung um 1573

Unter der Herrschaft des 1662 in den erblichen Furstenstand erhobenen Hauses Cirksena entwickelte sich Ostfriesland politisch, kulturell und wirtschaftlich vorteilhaft. Die großte Ausdehnung erreichte die Grafschaft unter Edzard dem Großen , unter dessen Herrschaft auch die Ausbreitung der Reformation in Ostfriesland begann und das Ostfriesische Landrecht konzipiert wurde. Die Grafen konnten in Ostfriesland allerdings keine starke Adelsherrschaft wie in den anderen Staaten des Reiches durchsetzen, da die friesischen Stande, also Ostfriesische Ritterschaft , Bauern und Stadtevertreter ihre Freiheitsrechte weitgehend zu wahren wussten. Leer und Aurich entwickelten sich zu den bedeutendsten Viehhandelsplatzen der Region. 1508 wurde in Leer erstmals der bis heute bestehende Gallimarkt abgehalten. Schon Ocko I. tom Brok soll im 14. Jahrhundert Juden nach Ostfriesland geholt haben, wahrscheinlich reichen die Kontakte aber erheblich weiter zuruck, zumal Friesen wie Juden sehr stark im Fernhandel tatig waren. Die alteste Synagogengemeinde entstand um 1550 in Emden; weitere Gemeinden entstanden in allen großeren Orten. Der politische und wirtschaftliche Aufschwung wurde durch einen kulturellen begleitet, untermauert und bestarkt durch die Grundung der Universitat Groningen unter ihrem Rektor Ubbo Emmius (1547?1625), dem bedeutendsten ostfriesischen Humanisten und Historiker .

Ein herber Ruckschlag fur den Emder Handel ereignete sich in Gestalt der Zweiten Cosmas- und Damianflut 1509. Verlief die Ems bis zur Flut noch in einem nordwarts geschwungenen Bogen an der Stadt vorbei, so suchte sie sich nach der Sturmflut einen geradlinigen Weg in den Dollart und weiter zur Nordsee: Der Emder Hafen drohte zu verlanden. Der Dollart erreichte nach der Flut seine großte Ausdehnung, erst 1605 wurde im Rheiderland mit dem Bunderneuland der erste Polder dem Meer abgerungen, weitere folgten erst 1682 (Charlottenpolder) sowie 1707/08 mit dem Norder- und Suder-Christian-Eberhards-Polder und dem Bunder Interessentenpolder ? also fast genau zwei Jahrhunderte nach der Flut.

Um 1520 hielt die Reformation Einzug. Anders als in den meisten Regionen war es jedoch nicht die Obrigkeit, die hier federfuhrend war. Zwar unterstutzte Graf Edzard I. die Verbreitung der neuen Lehre, war in seiner Position jedoch zu schwach, um ein bestimmtes Bekenntnis durchzusetzen. So existierten lutherischer Protestantismus und Calvinismus in Ostfriesland nebeneinander, ohne dass dabei eine Konfession die Oberhand gewinnen konnte. Vielmehr setzte sich eine Spaltung des Landes in einen lutherischen Osten und einen calvinistischen Westen durch. Katholische Kirchen hingegen gab es nach der Reformation in Ostfriesland nicht mehr, katholische Christen kaum noch. [34]

Ende der 1520er Jahre breitete sich auch die tauferische Bewegung in Ostfriesland aus. Als Initiator gilt der Schwabisch Haller Kurschner und spatere lutherische Sendbote Melchior Hofmann . Dieser ?erfolgreichste Laienprediger der Reformationszeit“ [35] gelangte 1529 uber das Baltikum und die skandinavischen Lander nach Emden, wo er ? nach einem Kurzaufenthalt in Straßburg ? 1530 begann, das von ihm so genannte Bundeszeichen der Taufe aufzurichten. Rund 300 Ostfriesen ließen sich in der Großen Kirche taufen [36] und grundeten kurze Zeit spater die Emder Taufergemeinde, die bis heute unter dem Namen Mennoniten fortlebt und zu einer der bedeutsamen Keimzellen der niederlandische Reformation wurde. [37]

Die Kloster wurden sakularisiert und zum Teil als profane Gebaude genutzt. Die meisten wurden jedoch abgebrochen und das so gewonnene Baumaterial zum Hausbau oder zur Anlage von Befestigungen fur die Stadte genutzt. Ihre archivierten Urkunden, Vertrage, Bild- und Schriftquellen gingen großtenteils verloren. [38]

Die Schlacht von Jemmingen, dargestellt von Frans Hogenberg

1556 kam er zu einem Abkommen mit Schweden. Die Schweden durften in ganz Ostfriesland zollfrei Handel treiben, gleiches galt fur die ostfriesischen Kaufleute in Schweden. [39]

1568 geriet Ostfriesland in die Auseinandersetzungen der niederlandischen Freiheitskriege , als niederlandische Truppen, die so genannten Geusen , unter ihrem Anfuhrer Ludwig von Nassau-Dillenburg nach der Schlacht von Heiligerlee ins Rheiderland auswichen. Spanische Truppen unter Herzog Alba folgten ihnen. Am 21. Juli 1568 trafen die beiden Verbande in der Schlacht von Jemgum aufeinander, die mit einem Sieg der Spanier endete. Albas Heer zog anschließend drei Tage lang plundernd, brandschatzend und vergewaltigend durch das Rheiderland.

Vor allem die Stadt Emden profitierte in den Folgejahren vom Zuzug von Glaubensfluchtlingen aus den Niederlanden, die etwa Menno Simons aus Witmarsum fuhrte ? nach ihm wurden die Mennoniten benannt ?, aber auch aus Frankreich und England. Die Stadt war zudem durch das Wirken reformierter Prediger auch eine Hochburg des Calvinismus , etwa durch Johannes a Lasco . Zeitweise sah es so aus, als ob die Stadt ein drittes reformatorisches Zentrum neben Wittenberg und Genf werden konnte.

Emden erlebte zwischen 1570 und dem Ende des Dreißigjahrigen Krieges seine großte Blutezeit und wurde einer der wichtigsten europaischen Hafen- und Reedereistandorte. Dies war in erster Linie der großen Zahl niederlandischer Glaubensfluchtlinge geschuldet, die sich hier niederließen. Mehrere Tausend Kaufleute, Reeder und Handwerker siedelten sich in der Stadt an, die Einwohnerzahl stieg um 1600 auf annahernd 15.000. Emden war damit eine der bedeutendsten Hafenstadte Nordeuropas. Die Stadt agierte immer selbstbewusster gegenuber dem Grafen. Die Spannungen gipfelten 1595 in der Emder Revolution , bei der Graf Edzard II. gezwungen wurde, auf den Großteil seiner Rechte in Emden zu verzichten. Bereits 1561 hatten die Cirksena nach Auseinandersetzungen mit Reprasentanten der Hafenstadt ihren Hof nach Aurich verlegt, das bis dahin lediglich als Sommerresidenz gedient hatte.

Der 1604 zum Stadt syndikus berufene Rechtsgelehrte Johannes Althusius starkte in den folgenden Jahrzehnten noch die Stellung der Stadt, insbesondere gegenuber den Grafen und den Nachbarstadten. Emden war zu jener Zeit zwar nicht de jure eine freie Reichsstadt. Mit den Niederlanden als Schutzmacht im Rucken und weitgehender Unabhangigkeit vom ostfriesischen Grafenhaus war Emden allerdings de facto eine freie Reichsstadt. Kappelhoff hat dafur den Begriff quasiautonome Stadtrepublik gepragt. [40]

Emden um 1575

Wahrend des Dreißigjahrigen Krieges litt Ostfriesland große Not durch die Truppen des Grafen von Mansfeld . Die einzige Ausnahme bildete wiederum Emden, da der kurz zuvor fertig gestellte Emder Wall die Stadt schutzte. Emder Kaufleute grundeten 1633 die erste Fehnsiedlung Ostfrieslands, (West-)Großefehn. [41]

Der Krieg sicherte kapitalkraftigen Juden durch den standig wachsenden Geldbedarf der Kriegsparteien zwar einerseits ein Bleiberecht in Ostfriesland, belastete sie andererseits aber auch in einem bis dahin unbekannten Ausmaß. Die Liste ihrer finanziellen Verpflichtungen war lang. 1629 zahlten die Emder Juden (als Vertreter der judischen Gemeinden Ostfrieslands) 180 Gulden Schutzgeld im Jahr, 200 Gulden Torfgeld sowie etwa 2000 Gulden an diversen Verbrauchssteuern, insgesamt also 2580 Gulden. Hinzu kamen noch Mietzins, Heiratsgelder, außerordentliche Abgaben an den Landesherrn: 4 Gulden Schutzgeld pro Haushalt plus 150 Reichstaler Antrittsgeld.

1647 fiel der romisch-katholische kaiserliche Feldgeneral Guillaume de Lamboy in Ostfriesland ein, um die Truppen des in schwedischen Diensten stehenden Generalfeldmarschalls Hans Christoph von Konigsmarck von der Belagerung Paderborns abzuziehen.

Im 16. und 17. Jahrhundert entstand die typische Form des ostfriesischen Bauernhauses, das Gulfhaus , zunachst in den Marschen, wo durch bessere Entwasserungssysteme auch der Ackerbau moglich wurde ? zuvor war dort nur Viehhaltung moglich. Da der Marschboden sehr fruchtbar ist, sind reiche Ernten moglich. In der Marsch finden sich daher mehr (großere) Gulfhofe, dort auch Plaats genannt, als auf der Geest. Auch viele kleinere Landarbeiterhauser sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut wie die großen Hofe.

Dem Dreißigjahrigen Krieg folgte eine unvergleichliche Machtentfaltung der ostfriesischen Stande, die sich weitgehend unabhangig vom jeweiligen Landesherrn machten. Der Versuch, die landesherrliche Macht wiederherzustellen, schlug fehl. Aus der Vertretung der ostfriesischen Stande ging spater die Ostfriesische Landschaft hervor, die noch deren Wappen fuhrt, sich inzwischen aber von einer politischen Institution zu einer Einrichtung der Kulturpflege gewandelt hat.

Das Furstentum Ostfriesland kam unter den Einfluss der Niederlande und lehnte sich politisch, kulturell und wirtschaftlich eng an diese an. Die Niederlande stationierten an zentralen Orten Truppen, darunter in der Festung Leerort bei Leer und in Emden. Wahrend des Hollandischen Krieges von 1672 bis 1679 durchzogen Truppen verschiedener Staaten Ostfriesland, das den Abzug durch Zahlungen erkaufen musste. [42]

Kampf zwischen Furstenhaus und Standen, Brandenburg-Preußen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Furstin von Ostfriesland nutzte diese Situation aus und handelte 1676 einen Schutzvertrag mit dem Furstbischof von Munster aus, um ihren Herrschaftsanspruch gegenuber den Standen durchsetzen zu konnen. Anfang September 1676 marschierten schließlich acht munsterische Kompanien Infanterie als Grenzschutz nach Ostfriesland ein. Die Stande benotigten nun ihrerseits eine Schutzmacht, um das innenpolitische Ubergewicht der Furstin wieder ausgleichen zu konnen, wofur sich Brandenburg anbot. Dieses interessierte sich fur Ostfriesland, weil sich auf diese Art die Moglichkeit bot, die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie von Konigsberg an den strategisch viel besser gelegenen Hafen von Emden zu verlegen, zumal diese seinerzeit als einer der besten Europas galt. So nutzte Kurfurst Friedrich Wilhelm 1682 die erneut aufflammenden Konflikte zwischen dem Furstenhaus und den ostfriesischen Standen. Vor allem die Stadt Emden war an einer Schwachung des Furstenhauses interessiert und einigte sich mit dem brandenburgischen Herrscher. Dieser ließ nun Truppen in Ostfriesland aufmarschieren, woraufhin am 22. April 1683 ein Handels- und Schifffahrtsvertrag mit den Standen Emdens ausgehandelt wurde. Fortan wurde Emden der Stammsitz der Brandenburgisch-Afrikanischen Compagnie und Vorposten Brandenburg-Preußens . Um einen geeigneten Hafen fur seine Uberseekolonie Großfriedrichsburg zu besitzen, schloss der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm am 2. Mai 1683 einen Vertrag mit der Stadt Emden und machte sie zum Sitz der Churfurstlich-Afrikanisch-Brandenburgischen Compagnie .

Karte des durch die Weihnachtsflut 1717 uberschwemmten Gebietes

Die Weihnachtsflut im Jahr 1717 hatte fur Ostfriesland verheerende Folgen. Im Dezember des Jahres herrschte fur einige Tage ein sturmischer Wind aus Sudwest. Dieser schlug am Sonnabend vor Weihnachten in einen Nordwest-Sturm um und druckte so das Wasser aus dem Atlantik durch den Armel-Kanal in die Nordsee. Die Deiche waren den Wassermassen nicht gewachsen und brachen schließlich am 24. Dezember gegen Mitternacht, so dass die Fluten danach ungehindert ins Land eindringen konnten. Halb Ostfriesland stand danach unter Wasser. Der Orkan tobte drei Tage und druckte weiterhin Wasser durch die gebrochenen Deiche. So konnte das bereits im Land stehende Wasser nicht wieder abfließen. Sogar in kustenfernen Orten wie beispielsweise Riepe , Simonswolde Forlitz-Blaukirchen und Ayenwolde verursachte die Sturmflut schwere Beschadigungen. Laut einem Schadensbericht, den der Emder Prediger Gerhardus Outhof 1718 in seinem Buch Verhaal van alle de hooge waterfloeden veroffentlichte, verloren in Ostfriesland 2787 Menschen ihr Leben. Auch der Viehbestand erlitt starke Verluste. Insgesamt ertranken 2259 Pferde, 9514 Rinder, 2589 Schafe und 1048 Schweine (15410 Tiere). Zudem zerstorte die Katastrophe 1030 Hauser vollkommen und beschadigte weitere 1833. [43]

Furst Georg Albrecht von Ostfriesland

1726/27 kam es zum sogenannten Appell-Krieg , der sich in einem erneuten Konflikt zwischen dem Fursten Georg Albrecht und einem Teil der Stande außerte, die sich in ?gehorsame“ und ?renitente“ aufspalteten. Der Furst ging als Sieger aus diesem Konflikt hervor. Selbst die an der Spitze der ?renitenten“ Stande stehende Stadt Emden unterwarf sich. Durch Verhandlungsfehler des Kanzlers Enno Rudolph Brenneysen kam es jedoch nicht zu einer friedlichen Einigung der an dem Konflikt beteiligten Parteien. Obwohl Kanzler und Furst eine strenge Bestrafung der Renitenten forderten, wurden diese 1732 vom Kaiser amnestiert. Als Furst Georg Albrecht am 11. Juni 1734 starb, ubernahm Carl Edzard im Alter von 18 Jahren die Amtsgeschafte als letzter noch lebender Nachkomme von Georg Albrecht. Auch er konnte die Konflikte mit den Standen nicht losen.

Zu dieser Zeit wurden die Weichen fur die Machtubernahme Preußens in Ostfriesland gestellt. Eine bedeutende Rolle nahm hierbei die Stadt Emden ein, die nach dem Appell-Krieg politisch isoliert und wirtschaftlich stark geschwacht war. Ziel der Emder Stadtspitze war es, die Stellung als standische Hauptstadt und Handelsmetropole zuruckzugewinnen. Ab 1740 setzte sich die Meinung durch, dass dieses Ziel mit preußischer Hilfe erreicht werden konnte. Dazu sollte ein Vertragswerk geschaffen werden, das die preußische Anwartschaft anerkannte. Die wirtschaftliche Position Emdens sollte durch Schutzmaßnahmen und Forderungen gestutzt und die bestehenden Privilegien (etwa das Stapelrecht ) bestatigt werden. Die Verhandlungen auf preußischer Seite fuhrte der Direktorialrat im niederrheinisch-westfalischen Reichskreis , Sebastian Anton Homfeld , der am 8. November 1740 ein erstes Gutachten uber die Verfahrensweise beim Eintritt des Erbfalls vorlegte. [44]

Homfeld galt als einer der fuhrenden Vertreter der renitenten Stande. Am 14. Marz 1744 kam es zum Abschluss von zwei Vertragen, die zusammenfassend als Emder Konvention bezeichnet werden. Zum einen war dies die Konigliche Special-Declarations- und Versicherungsakte , zum anderen die Agitations- und Konventionsakte , in der vornehmlich wirtschaftliche Regelungen getroffen wurden. Des Weiteren stutzte sich Preußen auf die von Kaiser Leopold I. 1694 ausgestellte Expektanz , die das Recht auf Belehnung des Furstentums Ostfriesland fur den Fall fehlender mannlicher Erben sicherstellte. Trotz des Widerstands des Kurfurstentums Braunschweig-Luneburg setzte sich Preußen durch.

Preußen, Niederlande, Frankreich (1744?1814) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Friedrich II. im Alter von 68 Jahren
Gemalde von Anton Graff , 1781
Fehnkanal in Ihlowerfehn . Der Ort entstand ab 1780.

Als am 25. Mai 1744 Carl Edzard , der letzte ostfriesische Furst aus dem Hause Cirksena, starb, machte Konig Friedrich II. von Preußen sein Nachfolgerecht geltend, das in der Emder Konvention geregelt war. Er ließ Ostfriesland, von Emden ausgehend, ohne Widerstand besetzen, worauf am 23. Juni das Land der Krone huldigte. Die Landeshauptstadt Aurich blieb Sitz der Landesbehorden, erhielt eine Kriegs- und Domanenkammer und wurde Regierungshauptstadt der preußischen Provinz Ostfriesland. Das gesamte Inventar des Schlosses, darunter die ostfriesische Furstenbibliothek und das Mobiliar, wurde in mehreren Auktionen unmittelbar nach Beginn der preußischen Herrschaft versteigert, so dass davon heute kaum noch etwas erhalten ist. [45]

Preußen erkannte die selbststandige Stellung Ostfrieslands innerhalb des Staates an und setzte einen weitgehend autonom regierenden Kanzler ein. Der erste Kanzler war der oben genannte, außerst einflussreiche Sebastian Anton Homfeld aus einer rheiderlandischen Honoratiorenfamilie, dem Geruchte die Vergiftung des letzten ostfriesischen Fursten zuschreiben.

1751 und 1755 besuchte Friedrich II. Ostfriesland. Die preußische Herrschaft brachte fur Ostfriesland einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung und die verstarkte Offnung nach außen. So profitierte die Stadt Emden etwa von der Einrichtung eines Freihafens im Jahr 1751. [46] Der Emder Hafen ist damit einer der altesten Freihafen Europas. 1754 wurde per koniglichem Befehl die Einrichtung einer Feuerversicherung angeordnet ? die noch in offentlichem Besitz befindliche Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse . Auch das Postwesen wurde ausgebaut. [47]

In der Zeit von 1757 bis 1761 wahrend des Siebenjahrigen Krieges zogen verschiedene Kriegsmachte durch Ostfriesland, dessen Bevolkerung besonders 1761 unter den Truppen des Marquis de Conflans zu leiden hatte.

Mit dem Urbarmachungsedikt fur Ostfriesland von 1765 begann die Hochphase der Moorkolonisierung und die Grundung vieler neuer Fehnsiedlungen , vor allem im Bereich der heutigen ( Samt- ) Gemeinden Hesel , Uplengen , Jumme , Rhauderfehn , Ostrhauderfehn , Moormerland und Ihlow ? also im Wesentlichen innerhalb des Stadtedreiecks Emden?Aurich?Leer sowie im heutigen sudostlichen Gebiet des Landkreises Leer . Hinzu kamen unter anderem Berumerfehn als einzige wesentliche Fehngrundung im Norderland sowie Collrunge , Muggenkrug , Rispelerhelmt , Kirmeer , Klein-Wiesedermeer, Wiesederfehn im Wittmunder Raum und ? als einzige Fehngrundung des Harlingerlandes ? Wagnersfehn bei Esens. [48]

Auch Einpolderungen zur Landgewinnung wurden verstarkt vorangetrieben. An der Leybucht wurden der Leysander Polder (1769), der Hagenpolder (1770) und der Schulenburger Polder (1781) eingedeicht, an der Harlebucht der Friedrichsgroden (1765), Schweringsgroden (1804, komplett vollendet 1833), Friedrich-Augustengroden und Neu-Augustengroden (1806/10) sowie der Kielgroden (1810). Am Dollart schließlich kamen Landschaftspolder (1752) und Heinitzpolder (1773) hinzu.

Durch diese Binnenkolonisierung wurde es moglich, die wachsende Bevolkerung zu ernahren und zugleich weiterhin landwirtschaftliche Exporte zu tatigen. Lebten 1744 noch 83.000 Einwohner in Ostfriesland, waren es 1770 zirka 100.000 und 1805 dann 120.000. [49] Die gute Konjunkturlage erlaubte es, in den Jahren 1798/99 eine lang gehegte, aber bis dahin nicht umgesetzte Wasser-Verbindung zwischen dem Verwaltungsmittelpunkt Aurich und der Seehafenstadt Emden zu verwirklichen: das Treckfahrtstief .

Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 wurde Ostfriesland in das Konigreich Holland und damit in den franzosischen Machtbereich eingegliedert. Diese Annexion wurde 1807 von Preußen im Frieden von Tilsit anerkannt. [50] 1808 wurden noch unter Hollandischer Herrschaft die ostfriesischen Landstande aufgelost. [50]

Am 9. Juli 1810 kam es als Departement Ems-Orientale (Osterems) unmittelbar zum franzosischen Kaiserreich. Das westliche Ostfriesland (Rheiderland) wurde aufgrund alter niederlandischer Anspruche aus Ostfriesland ausgegliedert und dem niederlandischen Departement Ems-Occidental mit der Hauptstadt Groningen zugeschlagen, dem Departement Osterems wurden dafur die Herrschaften Jever und Kniphausen mit Varel zugeschlagen. Frankreich brachte moderne Rechtsvorstellungen nach Ostfriesland und unternahm die ersten Schritte zu einem umfassenden Umbau des Gesellschaftssystems. Auf Anordnung Napoleons mussten die Ostfriesen 1811 die bisher dort unbekannten Familiennamen annehmen und ihr bisheriges kompliziertes System der patronymischen Namensvererbung aufgeben ? dies setzte sich aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts endgultig durch. Es wurden auch erstmals Burgermeister in den Dorfern eingefuhrt. Die Dorfgesellschaften kannten bis dahin keine zentrale Verwaltungsstelle, da die Verantwortung auf die Olderlinge, Deichgrafen und andere lokale Honoratioren verteilt war. Außerdem wurde der Code civil eingefuhrt, der Gleichheit vor dem Gesetz, personliche Freiheit und Schutz des Privateigentums garantierte. Zur Durchsetzung der Kontinentalsperre wurden zahlreiche franzosische Zollbeamte eingesetzt, deren Nachkommen teils noch immer in Ostfriesland leben. Einige Ostfriesen wurden in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit durch den England-Schmuggel wohlhabend, unter anderem mit Tee . Großeren Unmut erzeugten die Truppenaushebungen in Ostfriesland. 1811 kam es auf den Fehnen zu Tumulten, als hier die Manner zur Marine eingezogen werden sollten, die erst nach zwei Todesurteilen endeten. [50]

Dennoch empfanden die meisten (auch die hier lebenden Juden, denen unter hollandischer und spater unter franzosischer Besetzung die Burgerrechte und die vollige Gleichberechtigung zugestanden wurde) die Fremdherrschaft als bedruckend und beteiligten sich an den Befreiungskriegen gegen Napoleon . Nach dem Zusammenbruch seiner Herrschaft zogen in den Jahren 1813 bis 1815 erneut die Preußen ein und die alten Landesgrenzen wurden wiederhergestellt. Ostfriesische Soldaten nahmen an den Schlachten von Ligny und Belle-Alliance (Waterloo) teil.

Die hannoversche Zeit (1815?1866) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Konigreich Hannover

Im Wiener Kongress wurde Preußen zwar ein Teil des Großherzogtums Warschau , die Provinz Posen , zugesprochen, und es erhielt Vorpommern , Westfalen und die Rheinprovinz, jedoch musste es Ostfriesland an das Konigreich Hannover abtreten. Federfuhrend war dabei Großbritannien, das die Festsetzung Preußens an der Nordseekuste verhindern wollte. Preußen musste sich im Fruhjahr 1813 zur Bezahlung britischer Kriegslieferungen verpflichten und Ostfriesland an das Großbritannien in Personalunion verbundene Hannover abtreten. [51]

?Der Konig von Preußen tritt an den Konig von Großbritannien und Hannover das Furstentum Ostfriesland ab unter den Bedingungen, die im Artikel 5 uber die Emsschifffahrt und den Handel im Emder Hafen gegenseitig festgelegt sind. Die Stande des Furstentums werden ihre Rechte und Privilegien behalten.“

? Schlussakte des Wiener Kongresses, Artikel 27

Trotz der vertraglichen Zusicherung wurden die Privilegien der Stande von den Konigen von Hannover nicht wieder eingefuhrt. An ihre Stelle trat am 17. Juni 1817 eine Provinzialregierung fur Ostfriesland, die dem Staats- und Kabinettsministerium direkt unterstellt war. Am 10. Mai 1823 wurde schließlich die Landdrostei Aurich als Mittelbehorde des Konigreichs [52] eingerichtet, welche die Aufgaben der Provinzialregierung ubernahm. Im Gegensatz zu Preußen (das zum Beispiel immer auch die Abwesenheit der Ostfriesen in seinem Heer akzeptiert hatte) war innerhalb des Konigreichs Hannover keine Sonderrolle fur Ostfriesland vorgesehen. Die folgende Zeit war neben diesen rechtlichen Veranderungen von wirtschaftlichem Stillstand, teilweise Ruckschritt gepragt.

Im Jahr 1846 erhielt nach 13 Jahren der Beratung die Ostfriesische Landschaft , in der nun auch Vertreter des Harlingerlandes saßen, eine neue Verfassung. Sie sicherte ihr immerhin eine Mitwirkung bei Gesetzen zu, die nur Ostfriesland betrafen. [51]

Auswandererzeitung Ostfriesische Nachrichten ? Heimatblatt der Ostfriesen in Amerika

Zu dieser Zeit lebten etwa 142.000 Einwohner in Ostfriesland. Bis zum Ende der hannoverschen Zeit erhohte sich die Einwohnerzahl um etwa 37 Prozent auf 194.033. [52] Die schlechten Wirtschaftsbedingungen ? die trotz des Baus der Hannoverschen Westbahn 1854?1856, der zunachst Leer und Emden an das Eisenbahnnetz anschloss, lange andauerten ? fuhrten zu einer Auswanderungswelle von Ostfriesen in die USA, die etwa um 1848/50 ihren ersten Hohepunkt erreichte. Ziele waren vor allem die Staaten Illinois und Iowa , in denen es noch heute Regionen gibt, in denen Plattdeutsch gesprochen wird. Die Auswanderer zogen bevorzugt mit Menschen zusammen, mit denen sie schon in ihren Heimatdorfern zusammengelebt hatten. Von 1882 bis 1971 erschien in den Vereinigten Staaten die Zeitung Ostfriesische Nachrichten ? Heimatblatt der Ostfriesen in Amerika .

Als das Land mit der Annexion des Konigreichs Hannover durch Preußen 1866 wieder preußisch wurde, stieß dies in Ostfriesland auf Begeisterung. Tatsachlich erfolgte spatestens ab den 1880er Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung. Daruber hinaus setzte sich die kulturelle Verbindung mit Deutschland (?Duitsland“) endgultig durch, und die Verwendung der deutschen Sprache in der Schule wurde ublich (in manchen Gebieten wurde zuvor noch Niederlandisch und auch Ostfriesisches Platt gesprochen).

Preußische Provinz im Deutschen Reich, Erster Weltkrieg (1871?1918) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Aufnahme vom Besuch Kaiser Wilhelm II. am 2. Juli 1902 zur Einweihung des neuen Emder Hafens
Torfkraftwerk Wiesmoor um 1910

Ostfriesland war nun Teil der preußischen Provinz Hannover. Aus der Landdrostei wurde der Regierungsbezirk Aurich gebildet, wobei die Bezeichnung Landdrostei ebenso wie die Amterstruktur noch bis 1885 erhalten blieb. [52] In diesem Jahr wurden die Landkreise Aurich, Emden (ohne Stadt Emden), Leer, Norden, Weener und Wittmund gebildet. Als kreisfreie Stadt kam Emden hinzu.

Mit der Reichsgrundung am 18. Januar 1871 durch die Proklamation Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser , wurde Ostfriesland in den konstitutionell-monarchistischen Bund aus 22 Einzelstaaten und drei freien Stadten eingebunden, stand aber dennoch weiterhin unter preußischem Einfluss. So wurde 1880 bis 1888 der Ems-Jade-Kanal erbaut, der seine Entstehung dem Wunsch Preußens verdankte, seinen als Exklave im damaligen Großherzogtum Oldenburg gelegenen Kriegshafen Wilhelmshaven uber den Wasserweg mit dem preußischen Ostfriesland, zu dem Wilhelmshaven bis 1937 politisch gehorte, und dem Emder Hafen zu verbinden.

Wirtschaftlich blieben Ackerbau und Viehzucht, insbesondere die Rinderzucht dominierend, wie schon seit der Mitte des 16. Jahrhunderts. Aurich und Leer waren zu dieser Zeit bedeutende Viehhandelsplatze. Die Industrialisierung fand hingegen nur sehr zogerlich statt. Bedeutung erlangten die Werften in Leer und Emden. Hier lagen auch die Handelszentren des Regierungsbezirks. Bei der wirtschaftlichen Forderung konzentrierte sich der preußische Staat auf Emden. Die Stadt entwickelte sich infolgedessen zum Seehafen des Ruhrgebiets und bedeutenden Umschlagplatz fur Massenguter wie Erze und Kohle. Einen Anschub leistete dabei der 1899 fertiggestellte Dortmund-Ems-Kanal . [53] 1913 wurde in der Stadt die Große Seeschleuse eingeweiht. Mit einer Binnenlange von 260 Metern galt sie als eine der großten Seeschleusen der Welt. Mit dem Bau wurde auch ein neues Hafenbecken angelegt, der Neue Binnenhafen. Die Umschlag im Emder Hafen steigerte sich von 0,4 Millionen Tonnen im Jahr 1899 auf 3,5 Millionen Tonnen im Jahr 1913. [54] Dieser Entwicklung folgten die anderen Stadte nur bedingt. Lediglich in Leer gab es ein bescheidenes Wachstum, nachdem der Hafen von 1901 bis 1903 modernisiert worden war.

Die Ostfriesische Landschaft in Aurich, Bau in Formen der Neorenaissance

Das Bevolkerungswachstum in der Region setzte sich fort. 1905 lebten 251.666 Menschen in Ostfriesland, etwa 30 Prozent mehr als zu Beginn der preußischen Herrschaft. Um die Jahrhundertwende setzte ein Wirtschaftswachstum ein, das bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges anhielt. Ab 1906 wurde der Nordgeorgsfehnkanal angelegt, der die planmaßige und industrielle Abtorfung des Wiesmoors ermoglichte, eines rund 100 Quadratkilometer großen, schwer zuganglichen Hochmoorgebiets im geografischen Zentrum der ostfriesischen Halbinsel. Erstmals kamen bei der Moorkolonisierung große und schwere Maschinen zum Einsatz. Der abgebaute Torf wurde ab 1909 im Torfkraftwerk Wiesmoor zur Elektrizitatserzeugung fur weite Gebiete zwischen Ems und Unterelbe genutzt.

Wie im ubrigen Reich wurde der Beginn des Krieges begeistert gefeiert. Viele junge Manner meldeten sich freiwillig. Das in Aurich stationierte Ostfriesische Infanterie-Regiment Nr. 78 wurde zunachst in Richtung Belgien geschickt und kam sowohl an der Westfront als auch an der Ostfront zum Einsatz. Nach dem Ende des Krieges wurde es Mitte 1919 aufgelost.

Einen Tag vor der Abdankung des Kaisers wurde in Aurich und Emden am 8. November 1918 der erste Soldatenrat zur ?Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung“ gegrundet. Wenig spater folgten Leer, Norden, Esens, Wittmund und Dornum. Am 10. November 1918 wurde vor rund 100.000 begeisterten Demonstranten in Wilhelmshaven die Nordseestation und alle umliegenden Inseln und Marinebasen sowie das dazugehorige Oldenburger Land zur sozialistischen Republik Oldenburg/Ostfriesland ausgerufen. [55] Zum Prasidenten des Freistaates Oldenburg wurde am 11. November Bernhard Kuhnt ernannt; er amtierte bis zum 3. Marz 1919. Am 27. Januar 1919 versuchte die KPD in der Doppelstadt Wilhelmshaven-Rustringen vergeblich einen Putsch durchzufuhren. In der landlichen, eher konservativ ausgerichteten Bevolkerung Ostfrieslands konnten sich die Arbeiter- und Soldatenrate nicht etablieren, so losten sie sich dort nach der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung nach und nach auf. [56]

20. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weimarer Republik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Weimarer Republik wurde in Person von Jann Berghaus 1922 erstmals wieder ein Ostfriese Regierungsprasident in Aurich . Diese Position hielt er bis zum Preußenschlag 1932 inne. [57]

Notgeld des Kreises Aurich 1923

Ostfriesland als vorwiegend landlich gepragte Region hatte nach dem Ersten Weltkrieg eine wirtschaftlich relativ gunstige Phase erlebt. Mit ihren Uberschussen bedienten die Bauern einen Markt, der schnell wuchs. Wahrend industrialisiertere Regionen und Stadte erst spater von der Weltwirtschaftskrise getroffen wurden, ergriff diese die Region jedoch fruh. Ab 1924 kam es zu einem starken Preisverfall bei Agrarprodukten um bis zu 40 Prozent. [58] Dies fuhrte beispielsweise in der stark von der Landwirtschaft abhangigen Stadt Aurich zu einer fatalen Kettenreaktion. Der Wert der Hofe halbierte sich, die Landbevolkerung verarmte. Dadurch kam es haufig zu Zwangsversteigerungen unter Wert, was mit einer gewissen Verzogerung die Banken in eine Krise fuhrte und schließlich Handwerk und Handel mit sich riss. [58] Maßnahmen der Bezirksregierung, um die Konjunktur wieder anzukurbeln, wie Investitionen in Deichbau- und Landgewinnungsprojekte, die Moorkultivierung und den Bau mehrerer Schopfwerke, blieben zumeist wirkungslos, was den direkten wirtschaftlichen Erfolg betraf. Der Landesausbau insgesamt profitierte jedoch.

Langerer Erfolg war vor allem zwei Maßnahmen beschieden: Seit 1925 errichteten die Nordwestdeutschen Kraftwerke, die 1921 den Torfabbau in Wiesmoor von der staatlichen Domanenverwaltung ubernommen hatten, die mit 30 Morgen (rund 75.000 Quadratmeter) damals großten Treibhausanlagen Europas, [59] die die Abwarme des Torfkraftwerks nutzten. In Leer wurde ab 1923 auf Initiative des Burgermeisters Erich vom Bruch die bis dahin landwirtschaftlich genutzte Nesse-Halbinsel am Hafen uberplant. Mehrere Industriebetriebe siedelten sich an, darunter eine Fabrik der Deutschen Libby GmbH. Auch entstand dort 1927 der modernste und großte Viehmarkt im Deutschen Reich. [60]

Die Stadt Emden war zudem durch die Ruhrbesetzung durch Frankreich von ihrem Hauptmarkt, dem Ruhrgebiet, abschnitten. Die Ein- und Ausfuhr von Erz und Kohle nahmen deutlich ab. Dadurch kam die heimische Industrie, namentlich der Schiffbau zum Erliegen. Die folgenden Jahre waren gepragt durch eine hohe Arbeitslosigkeit, Streiks, und Rezession. [57] In dieser Zeit breitete sich der bis dato unbedeutende Antisemitismus in Ostfriesland aus, der sich unter anderem gegen den judischen Viehhandel richtete, dem manche in der Zeit der damaligen Agrarkrise mit Vorurteilen und Misstrauen begegneten. Vor allem der Fall des Borkumer Pastors Ludwig Munchmeyer , der mit antisemitischen Hasstiraden das Publikum aufhetzte und anschließend im sogenannten Munchmeyer-Prozess gezwungen wurde, sein Amt als Pastor aufzugeben, erregte dabei reichsweites Aufsehen.

1932 wurde in Ostfriesland eine Kreisreform durchgefuhrt. Der Kreis Weener wurde aufgelost und in den Landkreis Leer integriert. Der Kreis Emden wurde ebenfalls aufgelost, nachdem die kreisfreie Stadt Emden bereits vier Jahre zuvor einige Gebiete des Kreises eingemeindet hatte. Der Großteil des Kreises Emden, darunter das Gebiet der heutigen Gemeinden Krummhorn , Hinte und Wirdum , kam zum Landkreis Norden , ein kleinerer Teil ( Oldersum , Tergast ) zum Landkreis Leer, der dadurch nahezu seine heutige Große erreichte.

Bei den Reichstagswahlen von 1932 wahlten 44,2 % der Stimmberechtigten im Regierungsbezirk Aurich die NSDAP . [61] Die Wahl von 1933 besiegelte schließlich das Ende der Demokratie auch in Ostfriesland.

Nationalsozialismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der Machtubernahme [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Ostfriesische Tageszeitung vom 1. Oktober 1942

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es in den Folgejahren zu einigen Großveranstaltungen in Aurich mit mehreren Tausend begeisterten Zuhorern. [62] Bei der Reichstagswahl 1933 erreichte die NSDAP im Landkreis Wittmund mit 71 Prozent der abgegebenen Stimmen ihr Spitzenergebnis. [63]

Mit Verleumdungskampagnen, teilweise auch mit roher Gewalt, wurden ab 1933 demokratisch gewahlte Politiker aus dem Amt gedrangt. In Leer beging Burgermeister Erich vom Bruch nach massiven Vorwurfen und Drohungen im Mai 1933 Selbstmord, im Oktober wurde Emdens Oberburgermeister Wilhelm Mutzelburg nach korperlichen Misshandlungen durch Nationalsozialisten im Wortsinne ?aus dem Rathaus geworfen“. Die Medien wurden gleichgeschaltet , was auf nur geringen Widerstand traf. Wichtigstes Organ der NSDAP war die 1932 gegrundete Ostfriesische Tageszeitung (OTZ), die zum regionalen Leitmedium wurde. Durch das Gleichschaltungsgesetz konnte die Reichsregierung Gesetze erlassen.

Zwei Jahre spater verbesserte sich scheinbar die wirtschaftliche Lage. Das schon in der Weimarer Republik begonnene Konjunkturprogramm wurde von den Nationalsozialisten in Ostfriesland erheblich ausgebaut. Noch am 1. Januar 1933 hatte Ostfriesland 21888 Arbeitslose zu vermelden, zum Jahresende 1935 waren es noch 248 und bis 1938 sank die Zahl auf 31, was auch der Einfuhrung der Allgemeinen Wehrpflicht geschuldet war. [64]

Verbande und Vereine wurden nach dem Fuhrerprinzip strukturiert, judische Mitglieder hinausgedrangt und die freie Marktwirtschaft eingeschrankt. Auch in die Verwaltungsstrukturen griffen die Nationalsozialisten ein: Ostfriesland zahlte nun zum Gau Weser-Ems der NSDAP.

Seit Anfang 1933 hatten vor allem Juden unter Repressionen staatlicher Organe zu leiden. Sozialisten und Kommunisten wurden in ? Schutzhaft “ genommen und zum Teil in Konzentrationslagern inhaftiert. Zwei Monate nach der Machtergreifung und vier Tage fruher als in anderen Teilen des deutschen Reiches begann in Ostfriesland der Boykott judischer Geschafte . Am 28. Marz 1933 postierte sich die SA vor den Geschaften. In der Nacht wurden in Emden 26 Schaufensterscheiben eingeworfen, was die Nationalsozialisten spater den Kommunisten anlasten wollten.

Judische Gemeinden in Ostfriesland vor 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 beteiligten sich SA-Truppen an den landesweiten Novemberpogromen , euphemistisch auch als Reichskristallnacht bezeichnet. In dieser Nacht wurden die Synagogen von Aurich, Emden, Esens, Leer, Norden und Weener niedergebrannt. Die Synagoge in Bunde war schon vor 1938 an den Kaufmann Barfs verkauft und umgestaltet worden (die Synagoge steht bis heute, ist allerdings als solche durch mehrere Umbaumaßnahmen nicht zu erkennen). Die Synagoge von Jemgum war bereits um 1930 verfallen. Die ortliche Synagoge der Judischen Gemeinde Neustadtgodens war bereits 1936 aufgelassen und im Juni 1938 an einen Privatmann verkauft worden, so dass das Gebaude verschont blieb. Die Synagoge auf Norderney wurde 1938 verkauft, die in Wittmund war im Juni 1938 auf Abbruch verkauft worden. Erhalten ist heute nur noch die Synagoge von Dornum, welche am 7. November 1938 an einen Tischler verkauft wurde. Mannliche Juden im Alter zwischen 16 und 60 Jahren wurden zusammengetrieben und zum Teil stundenlang gedemutigt. Anschließend wurden sie uber Oldenburg in das KZ Sachsenhausen deportiert, aus dem sie erst nach Wochen zuruckkehren konnten. Der Verfolgungsdruck verstarkte sich weiter, und zwei Jahre spater, im April 1940, meldeten die ostfriesischen Stadte und Landgemeinden dem Regierungsprasidenten, fruher als anderswo im Reich, dass sie ? judenfrei “ seien.

Zweiter Weltkrieg [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Kriegsvorbereitungen begannen auch in Ostfriesland sehr fruh. Mit Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht wurden nach Aurich auch Emden und Leer Garnisonsstadte .

Wahrend des Weltkrieges war Emden als wirtschaftliches wie industrielles Zentrum Ostfrieslands mehrfach Ziel von Luftangriffen , die jedoch zunachst nur geringere Schaden anrichteten. Am 27. September 1943 fanden in Esens 165 Menschen bei einem Bombenangriff den Tod. Das ?Armen- und Arbeiterhaus“ wurde vollig zerstort, im Keller des Gebaudes starben 102 Schul- und Landjahrkinder . Esens ? selbst ohne militarische Bedeutung ? wurde als sogenanntes ?Target of Opportunity“ (Gelegenheitsziel) von verirrten Bombern getroffen, die eigentlich Emden als Ziel hatten. [65] Aurich wurde wahrend des Krieges dreimal bombardiert. Dabei kamen 17 Menschen ums Leben und 24 wurden verletzt. Am 6. September 1944 wurde Emden erneut bombardiert. Beim Angriff alliierter Bombereinheiten wurden rund 80 Prozent der Innenstadt und damit fast die gesamte historische Bausubstanz zerstort, darunter auch das Rathaus. [66] Auf den Werften und an den Hafenumschlagsanlagen richteten die Bomben hingegen nur vergleichsweise geringe Zerstorungen an.

Mahnmal mit den Namen der 188 Opfer des KZ Engerhafe

Gegen Ende des Krieges wurde 1944 das KZ Engerhafe errichtet. Die hier unter unmenschlichen Bedingungen Inhaftierten mussten Panzergraben rund um die zur Festung erklarte Stadt Aurich ausheben. Kurz vor der Fertigstellung der ?Rundumverteidigung Aurichs“ wurde das Lager am 22. Dezember 1944 aufgelost. Innerhalb der zwei Monate seines Bestehens starben 188 Haftlinge. [67]

Ende April 1945 erreichten Alliierte Bodentruppen Ostfriesland. Im sudlichen Rheiderland wurden durch Flammenwerfer einige kleinere Dorfer und Hofe dem Erdboden gleichgemacht. In Weener wurden durch Hauserkampfe und Artilleriebeschuss einige Hauser beschadigt oder zerstort. Am 30. April wurde Leer von kanadisch-britischen Truppen eingenommen. Bis zum 2. Mai erreichten sie auch Oldersum und Großefehn. [68] Am 3. und 4. Mai 1945 verhandelte eine Delegation aus Aurich erfolgreich mit den heranruckenden Kanadiern zur kampflosen Ubergabe der Stadt. Diese erfolgte am 5. Mai 1945, nachdem ein am 4. Mai bei Luneburg unterzeichneter Vertrag zur bedingungslosen Kapitulation der drei in Nordwestdeutschland operierenden deutschen Armeen am selben Tag um acht Uhr in Kraft getreten war.

Nachkriegszeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach historischem Vorbild in moderner Weise wieder aufgebautes Emder Rathaus (1962)

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Ostfriesland Teil der britischen Besatzungszone . Dabei waren auch kanadische Soldaten in Ostfriesland stationiert. In den Niederlanden gab es Uberlegungen, einige Gebiete Deutschlands zu annektieren , wobei der Dollart, die Emsmundung und Borkum ins Auge gefasst wurden, um Emden vom Seehandel abzuschneiden. Diese Plane scheiterten jedoch am Widerstand der Westalliierten.

1946 bildeten die Briten aus den Landern Hannover , Braunschweig , Oldenburg und Schaumburg-Lippe das Land Hannover , aus dem spater das Land Niedersachsen hervorging. Ostfriesland kam als Regierungsbezirk Aurich innerhalb der Provinz Hannover dazu.

Das Land wurde von vielen Fluchtlingen und Vertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches bevolkert. Lebten 1945 noch etwa 295.600 Einwohner in Ostfriesland, waren es ein Jahr spater 364.500, 1948 bereits 390.334. 1950 wurde mit 391.570 Einwohnern das vorlaufige Maximum erreicht, unter ihnen stellten die Vertriebenen 16,3 Prozent. Danach nahm die Bevolkerungszahl allmahlich wieder ab. 1959 hatte Ostfriesland 358.218 Einwohner, davon 38.678 Heimatvertriebene, was einem Anteil von 10,8 Prozent entsprach. [69]

Die Infrastruktur in einigen landlichen Gemeinden war nach dem Zweiten Weltkrieg außerst durftig. Dies verdeutlicht der folgende amtliche Vermerk.

?1947 hatten noch zwolf Gemeinden [die oft nur aus einem Dorf und seinem Umland bestanden] des Kreises keinen Anschluss an das Straßennetz und waren in den Moorgegenden, aber zum großen Teil auch auf der Geest, von Oktober bis April von motorisierten Fahrzeugen gar nicht und auch sonst nur sehr schwer zu erreichen“

? Kreisverwaltung Aurich, Tatigkeitsbericht 1948 bis 1952 , S. 15

Zwischen 1948 und 1952 wurden allein im Landkreis Aurich (damals bestehend aus dem heutigen Gebiet der Kommunen Aurich, Ihlow, Sudbrookmerland und Großefehn) mehr als 113 Kilometer befestigte Straßen ausgebaut, [70] wobei neben Betonbrocken von ehemaligen (Militar-)Flugplatzen im Landkreis Wittmund auch Trummermaterial der im Krieg stark zerstorten Stadte Emden und Wilhelmshaven verwendet wurde.

Der Landkreis Aurich war es auch, der den hochsten Anteil an Kleinwohnungen aufzuweisen hatte. Bereits eine Untersuchung von 1941 hatte ergeben, dass von 11.555 Wohnungen im Landkreis 2.745 als gesundheitsschadlich und 1.819 als menschenunwurdig eingestuft wurden. [71] Dabei spielte besonders der hohe Anteil von Gemeinden in Moorgegenden eine Rolle. Allerdings war die Lage in den Moorgebieten der anderen Landkreise vergleichbar.

Die Arbeitslosigkeit war zu Beginn der 1950er Jahre außerordentlich hoch. Im Landkreis Aurich kamen per 31. Dezember 1951 auf 1000 Arbeitnehmer 405 Arbeitslose, neben Deggendorf die hochste Arbeitslosenquote in Deutschland. [72] Besonders betroffen waren davon die Vertriebenen.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg dauerte in Emden aufgrund der massiven Zerstorungen am langsten. Noch zu Beginn der 1960er Jahre gab es in der Stadt Barackenlager . Von 1959 bis 1962 wurde das Emder Rathaus nach historischem Vorbild wieder aufgebaut ? allerdings in sachlicherem, weniger manieristischen Stil. Die Einweihung wurde bewusst auf den 6. September 1962 gelegt ? also auf den Tag 18 Jahre nach der Zerstorung des Gebaudes.

Wirtschaftswunder, Verwaltungsreformen, kulturelles Eigenbewusstsein [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die zunehmende Mechanisierung gingen in der Landwirtschaft zusehends Arbeitsplatze verloren. Das Wirtschaftswunder ging jedoch auch an Ostfriesland nicht vorbei. Industrieller Kern der Region blieb Emden, wo nach Genehmigung durch die Alliierten seit 1950 wieder Schiffe vom Stapel liefen . 1964 wurde mit dem Bau des bis heute wichtigsten Industriebetriebs begonnen, dem Volkswagenwerk Emden . 1977 lief dort der letzte in Deutschland gebaute VW Kafer vom Montageband, seitdem wird dort der VW Passat hergestellt.

Die in den 1970er Jahren beginnende Werftenkrise fuhrte jedoch sukzessive zu einem Abbau von Arbeitsplatzen, bei der großten Werft Nordseewerke in Emden nach und nach auf das Niveau von etwa 1450 Beschaftigten. Auch der Buromaschinenhersteller Olympia schloss Anfang der 1980er Jahre zwei Zweigwerke in Norden und Leer.

Die Stahlkrise einerseits, aber auch die Umleitung der Importe von Erzen nach Rotterdam andererseits bedeuteten fur den Emder Hafen einen stetigen Abbau des Umschlags von Erzen und spater auch Kohle. Andere Wirtschaftszweige konnten diesen Arbeitsplatzabbau nicht auffangen. Vom Tourismussektor abgesehen, der stets ein stabiler, wenn auch stark saisonabhangiger Faktor auf dem Arbeitsmarkt war, konnten auch Dienstleistungsbranchen in der peripheren Region den Verlust an Arbeitsplatzen nicht ausgleichen. Ostfriesland litt daher jahrzehntelang unter einer uberdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquote. In der Mitte der 1980er Jahre lag sie beispielsweise im Bereich der Arbeitsamts-Geschaftsstelle Norden in den Wintermonaten bei etwa 20 Prozent.

1984 wurde in Aurich der Windenergieanlagenhersteller Enercon gegrundet, der heute mehr als 4000 Beschaftigte in Ostfriesland zahlt und auch bei einer Vielzahl von Zulieferbetrieben in der Region Beschaftigung sichert. In den 1980er Jahren begann der Aufstieg Leers zum zweitgroßten deutschen Seereedereistandort nach Hamburg. Großter privater Dienstleistungsbetrieb in Ostfriesland ist die Bunting-Gruppe in Leer, ein Handelsunternehmen mit zirka 7500 Beschaftigten, allerdings nicht alle davon in Ostfriesland. Als stabiler Faktor erweist sich die Industrie in Emden mit dem VW-Werk und den Nordseewerken sowie der Umschlag im Emder Hafen , der sich in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten zum drittgroßten Autoverladehafen Europas gewandelt hat. Die Arbeitslosenquote ist seit Mitte der 1990er Jahre zuruckgegangen und liegt heute im deutschen Durchschnittsbereich.

Die Glaspalaste in Emden, die großten Wohnhauser Ostfrieslands

In den spaten 1960er Jahren und fruhen 1970er Jahren wurde in Norden ein umfangreiches Stadtsanierungsprogramm begonnen. Dadurch wurden viele kleine Arbeiterhauschen abgerissen und durch als modern empfundene, bis zu achtgeschossige Wohnbauten ersetzt. Plane, in der kleinteiligen Leeraner Altstadt eine sogenannte Flachensanierung vorzunehmen und die historischen Gebaude durch Wohn- und Geschaftsbauten des damaligen Zeitgeistes zu ersetzen, wurden nicht verwirklicht. [73] Stattdessen wurden die meisten der alten Hauser saniert. Leer hat heute die am besten erhaltene historische Innenstadt Ostfrieslands. Plane, auch einen Teil des Hafens zuzuschutten, wurden ebenfalls nicht verwirklicht.

Johannes a Lasco Bibliothek in Emden

In Emden wurde bereits 1959 das erste Hochhaus (acht Stockwerke) fertiggestellt. Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre kamen mehrere bis zu elfgeschossige Hochhauser hinzu, darunter die sogenannten Glaspalaste im Stadtteil Barenburg .

Mit der Nordseehalle (1972), der Kunsthalle (1986), der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden (1995) und kleineren Museen in anderen ostfriesischen Orten wurde die kulturelle Infrastruktur seit Anfang der 1970er Jahre deutlich ausgebaut. 1973 wurde Emden Fachhochschulstandort .

Im Zuge der Kommunalreform wurde 1972 die vormals ostfriesische Gemeinde Godens in die oldenburgische Gemeinde Sande eingegliedert. Innerhalb Ostfriesland wurden viele kleine Gemeinden mit einer teils nur dreistelligen Einwohnerzahl zu großeren Gemeinden oder Samtgemeinden verschmolzen. Auf diese Weise entstanden beispielsweise die Gemeinden Uplengen und Krummhorn aus jeweils 19 Gemeinden, die nur aus Dorfern und ihrem naheren Umland bestanden hatten. Auch haben Stadte in großerem Umfang umliegende Gemeinden eingegliedert. Als Beispiel kann die Stadt Aurich angefuhrt werden, die 20 Gemeinden inkorporierte und damit auf eine Große von 197 Quadratkilometern wuchs. [74] Damit war der heutige Umfang der Stadte und Gemeinden im Wesentlichen hergestellt. Seither gab es Anderungen bei den Stadte- und Gemeindegrenzen nur noch durch Flachentausch in geringerem Umfang.

1978 wurde der Regierungsbezirk Aurich mit den Bezirken Osnabruck und Oldenburg im Regierungsbezirk Weser-Ems zusammengefasst. Seit 1978 ist Ostfriesland somit keine eigenstandige Verwaltungseinheit mehr. Lediglich die Ostfriesische Landschaft als Landschaftsverband ist weiterhin ostfrieslandweit tatig ? politisch jedoch lediglich auf dem Gebiet der Kulturpolitik, wozu unter anderem die Pflege des Plattdeutschen, die Aufarbeitung der Geschichte Ostfrieslands, die Bewahrung des Kulturerbes und seit 2006 auch Teile des Regionalmarketings gehoren. ?Die Landschaft“, wie sie kurz genannt wird, ist eine Korperschaft des offentlichen Rechts und ein hoherer Kommunalverband , jedoch explizit keine Gebietskorperschaft . Die Landschaftsversammlung als oberstes Organ setzt sich aus gewahlten Vertretern zusammen, die von den drei Kreistagen und dem Emder Stadtrat zu benennen sind und versteht sich als identitatsstiftende Institution aller Ostfriesen. Rund um den oll’ Mai (10. Mai), an dem in fruheren Zeiten das Administrationskollegium -ein Vorlaufer des heutigen Landschaftskollegiums- dem Parlament der Landschaft seinen Rechenschaftsbericht ablegte, organisiert die Landschaft eine Fachtagung zu einem ihrer Aufgabengebiete. Zu dieser Gelegenheit finden Ehrungen statt und fur die Region verdienstvolle Nicht-Ostfriesen bekommen die Ehrenburgerschaft, das sogenannte ? Indigenat “ verliehen. Außerdem wird ein Kulturpreis an ausgezeichnete Projekte oder Personen verliehen. Unter den Landschaften und Landschaftsverbanden in Niedersachsen ist die Ostfriesische Landschaft, 1464 ins Leben gerufen, mit Abstand die alteste ? alle anderen wurden erst im 20. Jahrhundert gegrundet.

Der Landkreis Wittmund wurde im Zuge der 1977 durchgefuhrten Kreisreform in Niedersachsen aufgelost und mit den Gemeinden Jever , Sande, Schortens , Wangerland , Wangerooge des Landkreises Friesland zu einem neuen Landkreis Friesland zusammengeschlossen, dessen Kreisstadt Wittmund wurde. Nach einer Verfassungsbeschwerde erklarte der Niedersachsische Staatsgerichtshof in Buckeburg die Kreisreform im Raum Friesland fur verfassungswidrig. Daraufhin stellte der Niedersachsische Landtag zum 1. Januar 1980 die Landkreise Ammerland , Friesland und Wittmund in ihrer ursprunglichen Form vom 31. Juli 1977 wieder her.

Zur Regelung strittiger Fragen in der deutsch-niederlandischen Grenzfrage, die vor allem die Meeresgrenze vor Ostfriesland betrifft, schlossen beide Seiten am 10. September 1984 den Kooperationsvertrag Ems-Dollart. Zur Regelung der Schifffahrt im umstrittenen Gebiet wurde am 22. Dezember 1986 die Schifffahrtsordnung Emsmundung getroffen, die am 1. Oktober 1989 in Kraft trat. 1996 folgte das Ems-Dollart-Umweltprotokoll.

21. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Blick von Sudwesten auf die Nordseewerke mit dem Emder Binnenhafen im Vordergrund

Im 21. Jahrhundert setzte sich der Niedergang der Werftindustrie fort. Betroffen davon war vor allem Emden, wo die Cassens-Werft 2018 [75] und die Nordseewerke nach mehreren Eigentumerwechseln unter dem Namen Fosen Yards 2022 ihren Betrieb einstellten. Wahrend bei den Nordseewerken zuletzt noch etwa 1000 Mitarbeiter beschaftigt waren, arbeiteten bei Fosen Yards noch etwa 75 Mitarbeiter. [76]

Eine Krise durchlief zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch die Windkraftindustrie. So stoppte Enercon nach einer Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2014 samtliche Investitionen in Deutschland. [77] 2019 kundigte das Unternehmen einen massiven Stellenabbau an und begrundete diesen Schritt mit heftiger Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung. [78]

Im Zuge der Umstellung auf die Produktion von Elektroautos gab Volkswagen an, etwa eine Milliarde Euro in seinen Standort Emden investieren zu wollen. [79] Dafur sollen auf dem Gelande des Werkes unter anderem sechs neue Hallen entstehen. 2022 begann die Produktion des Elektro-SUVs VW ID.4 in Emden, 2023 folgte der Passat-Nachfolger ID.7. [80]

Auf politischer Ebene gab es den Versuch, mit dem Regionalrat Ostfriesland eine gemeinsame Interessenvertretung der Region Ostfriesland gegenuber dem Land Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland, der Europaischen Union und sonstigen Stellen einzurichten. Die Landkreise Aurich , Leer , Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden grundeten das Gremium am 25. August 2010. Ein Beitritt des Landkreises Friesland sowie der Stadt Wilhelmshaven wurde angestrebt, allerdings nie vollzogen. Am 24. April 2015 beschloss der Hauptausschuss des Regionalrates die Auflosung des Gremiums. [81] [82] Als Grund wurden u. a. die nicht funktionierende Arbeit in den Fachausschussen sowie die fehlenden Kompetenzen des Regionalrats genannt. [81] [82]

Um den Strukturwandel in Ostfriesland voranzubringen und zu gestalten, schlossen sich die vier Kommunen am 30. September 2020 zur Allianz fur Ostfriesland mit Sitz im Amt fur regionale Landesentwicklung in Aurich zusammen. Begleitet werden die Kommunen von der Hochschule Emden/Leer, die etwa als Innovationstreiber agieren und Strukturwandelprojekte entwickeln soll. [83]

Das Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum in Aurich

Die Stadt Aurich eroffnete am 1. Juli 2015 das Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum (EEZ) . Dort will sich die Kommune als ?Stadt der regenerativen Energien“ prasentieren, Auf rund 6800 Quadratmetern beherbergt das EEZ die Lehrwerkstatten Mechanik und Elektronik sowie das Besucherzentrum von Enercon, das Studienseminar Aurich mit dem Zentrum fur nachhaltige Ernahrung der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung , Buros des Regionalen Padagogischen Zentrums der Ostfriesischen Landschaft sowie des Kompetenzzentrums ?Energie“ der Wachstumsregion Ems-Achse und des Verkehrsvereins Aurich und eine etwa 1800 Quadratmeter große Ausstellung.

2018 erwarb die Ostfriesische Landschaft zwei Flugel der ehemaligen Kleiderkammer der ehemaligen Blucher-Kaserne. Dort entstand das Sammlungszentrum fur historisches ostfriesisches Kulturgut entstehen, in dem die Landschaft Bestande der archaologischen Landesaufnahme, der Landschaftsbibliothek, des Kostumfundus, der Graphothek sowie der allgemeinen kulturhistorischen Sammlung aufbewahren will. [84] Im Zuge des Umbaus ließ die Landschaft dafur auf etwa 1400 m² zusatzliche Depotflache und auf knapp 700 m² Buros, Werkstatten und Funktionsraume einrichten. [85]

Das damalige Impfzentrum in der Sporthalle Georgsheil

Die Corona - und die Energie-Krise nach dem Russischen Uberfall auf die Ukraine 2022 trafen die Tourismusbranche [86] [87] und den Einzelhandel [88] [89] in Ostfriesland schwer. [90] So beschlossen die Ministerprasidenten der Lander Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Zuge der COVID-19-Pandemie in Deutschland ab dem 16. Marz 2020 den Zugang zu den Inseln der Nord- und Ostsee fur Touristen zu unterbinden. Die Allgemeinverfugung wurde durch den Landkreis Aurich am 17. Marz 2020 bekanntgegeben. [91] [92] Diese Regelung wurde spater mehrfach gelockert und verscharft. Zeitweilig galt ein landesweites Beherbergungsverbot fur Touristen, die nicht aus Niedersachsen kamen. [93] Auch fur den Einzelhandel und die Gastronomie galten massive Einschrankungen, die die Landesregierung 2022 nach und nach lockerte. [94] Im Zuge der Pandemie hatten die ostfriesischen Landkreise sowie die Stadt Emden mehrere große provisorische Imfzentren eingerichtet. Nachdem ein Großteil der Bevolkerung mindestens einmal geimpft war und die Nachfrage nachließ, schlossen die großen Impfzentern wieder, so etwa das des Landkreises Aurich in der Sporthalle in Georgsheil : Nach 140.000 verabreichten Impfungen [95] war dort am 23. September 2021 Schluss. [96]

Die EWE kundigte 2022 eine Großinvestition in die Region an: In Emden will der regionale Energieversorger fur eine knappe halbe Milliarde Euro eine Großanlage zur Produktion von Wasserstoff bauen. Die 320-Megawatt-Anlage soll bis Ende 2026 entstehen und jahrlich mehr als eine Milliarde Kilowattstunden grunen Wasserstoff erzeugen. Dieser soll unter anderem in der Industrie und im Schwerlastverkehr eingesetzt werden. Er kann auch uber die bestehende Gasinfrastruktur in bestehende Kavernenspeicher gespeichert werden. [97] Eine weitere Pilotanlage zur Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien plant der norwegische Energiekonzern Statkraft an seinem Kraftwerksstandort in Emden. Mit einer Leistung von zehn Megawatt sollen dort 200 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde erzeugt werden. [98]

Mit dem Neubau der B 210 zwischen der Anschlussstelle Riepe (A 31) und Aurich sowie einer Ortsumgehung fur die Stadt Aurich will das Land Niedersachsen die Anbindung des mittelostfriesischen Raumes und der Stadt Aurich an das Autobahnnetz sowie die touristische Erschließung der Region verbessern. [99] Das Vorhaben wird intensiv diskutiert und spaltet Ostfriesland in Gegner und Befurworter. [100] Der Fahrgastverband Pro Bahn, das Nahverkehrsbundnis Niedersachsen und Teile der Politik sprechen sich weiterhin fur einen Bahnanschluss fur Aurich aus. Auch eine Reaktivierung der Strecke Esens - Norden steht im Raum. [101]

Im Siel und Schopfwerk Knock muss das Oberflachenwasser aus dem Binnenland wegen des steigenden Wasserstandes der Nordsee immer haufiger aufwandig ins Meer gepumpt werden

Als Kustenregion ist Ostfriesland besonders stark vom Klimawandel betroffen. Dabei sorgt der steigende Mehresspiegel fur Probleme im Kustenschutz und der Entwasserung. Wahrend Klimadeiche die Region vor Anstieg des Meeresspiegels schutzen sollen, befurchten Experten, dass der Wasserstand der Nordsee um 2060 so hoch ist, dass das uberschussige Wasser aus dem Binnenland nicht mehr von selbst abfließen kann. [102] Dieses musste dann mit viel Energie und unter hohen Kosten ins Meer gepumpt werden. Problematisch wird auch die Verteilung des Niederschlags: Im Winter wird es erheblich mehr regnen, im Sommer dagegen weniger. [103] Die daraus folgende Trockenheit konnte Folgen fur die Landwirtschaft haben, weshalb das Oberflachenwasser im Sommer in Poldern zwischengespeichert werden soll. Daruber hinaus sollen die Speicher bei Starkregen uberschussiges Wasser aufnehmen und vor Uberschwemmungen schutzen. [104]

Forschungseinrichtungen, Archive, Bibliotheken und Museen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Ostfriesische Landschaft nimmt im Auftrage ihrer Gebietskorperschaften (den drei ostfriesischen Landkreisen Aurich , Leer und Wittmund sowie die Stadt Emden) und des Landes Niedersachsen zentrale kommunale und dezentrale staatliche Aufgaben auf den Gebieten der Kultur , Wissenschaft und Bildung wahr und betreibt dazu entsprechende Einrichtungen.

Der Standort Aurich des Niedersachsischen Landesarchivs , das fur den Raum Ostfriesland zustandig ist, bewahrt Archivmaterial zur ostfriesischen Geschichte. Das Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen sammelte historisch wertvolles Schriftgut aus dem Wirtschaftsleben der Region. Es ist inzwischen im Wirtschaftsarchiv Niedersachsen aufgegangen. Die Bestande ostfriesischer Firmen aus dem fruheren Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen verwahrt jetzt das Niedersachsische Landesarchiv in Aurich. Die Stadt Emden verfugt uber ein Archiv , das als eines der umfassendsten kommunalen Archive Niedersachsens gilt. Die dort aufbewahrten Urkunden, Schriften und Akten reichen bis an das Ende des 15. Jahrhunderts zuruck. So findet sich dort unter anderem die Urkunde zur Verleihung des Stadtwappens 1495. Weitere Stadtarchive finden sich in Leer, Wittmund und Norderney.

Die Landschaftsbibliothek ist die großte wissenschaftliche Bibliothek in Ostfriesland. Sie sieht sich selbst der Tradition staatlichen Buchbesitzes in Ostfriesland verpflichtet und leitet daraus den Anspruch ab, ostfriesische Regionalbibliothek zu sein. [105] Die Johannes a Lasco Bibliothek ist eine Fachbibliothek zur Geschichte des Calvinismus in Europa. Das Ostfriesische Landesmuseum ist ein Museum zur Geschichte der Stadt Emden und der Region Ostfriesland und zeigt deren Einbettung in die europaische Geschichte. Zu einzelnen Sonderausstellungen werden Fachkataloge herausgegeben.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Wikipedia-Artikel

bieten detailliertere Informationen zur Geschichte einzelner ostfriesischer Stadte und Teilregionen.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wikisource: Ostfriesland  ? Quellen und Volltexte

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Im vorliegenden Artikel geht es um die historische Region Ostfriesland, die heute die Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund umfasst, siehe dazu die Definition der Ostfriesischen Landschaft: Satzung der Ostfriesischen Landschaft ( Memento des Originals vom 18. Dezember 2010 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostfriesischelandschaft.de , Artikel I (Grundsatze), Absatz 2: ?Ostfriesland umfaßt die kommunalen Gebietskorperschaften Landkreise Aurich, Leer und Wittmund sowie Stadt Emden.“
  2. Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 40 f.
  3. Kiefer: Funde gehoren zu altesten in Ostfriesland. Abgerufen am 19. Dezember 2018 .
  4. Erfolgreiches Jahr fur die Archaologen der Ostfriesischen Landschaft. (PDF) In: Nachrichten aus Kultur, Wissenschaft und Bildung. Ostfriesische Landschaft, 19. Dezember 2019, abgerufen am 27. September 2020 .
  5. Fund des Monats ? Ostfriesische Landschaft. Abgerufen am 19. Dezember 2018 .
  6. Archaologischer Dienst der Ostfriesischen Landschaft: Die Steinzeit
  7. Stadt Aurich: Walle
  8. Wolfgang Schwarz: Die Urgeschichte in Ostfriesland . Leer 1995, ISBN 3-7963-0323-4 , S. 106.
  9. Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Hesel (PDF; 29 kB)
  10. Plinius der Altere, Naturalis historia 16,1,2?4.
  11. Klaus-Peter Johne: Die Romer an der Elbe: Das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der Griechisch-romischen Antike . Akademie Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-05-003445-9 , S. 295.
  12. Norbert Fiks: Die Romer in Ostfriesland . (PDF; 376 kB).
  13. E. Strahl: Bentumersiel . ( Memento vom 1. Februar 2009 im Internet Archive ) Niedersachsisches Institut fur historische Kustenforschung
  14. Reinhard Wolters : Die Romer in Germanien. 7. Aufl., Beck, Munchen 2018, S. 60.
  15. a b Dies und das Folgende nach Wolfgang Schwarz: Ur- und Fruhgeschichte , in: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft , Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0 , S. 72?75.
  16. Rolf Meurer: Wasserbau und Wasserwirtschaft in Deutschland: Vergangenheit und Gegenwart . Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3303-9 , S. 17.
  17. Dieter Lang, Gert Richter: Deutschland: Portrat einer Nation. Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen . Band 6. Bertelsmann-Lexikothek-Verlag, Gutersloh 1988, ISBN 3-570-08716-6 .
  18. F. M. Stenton: Anglo-Saxon England . 3. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1971, ISBN 978-0-19-280139-5 , S. 136.
  19. Rudolf Vierhaus: Deutsche biographische Enzyklopadie . 2., uberarbeitete und erweiterte Ausgabe. Walter de Gruyter, Munchen / Leipzig 2005 bis 2008, ISBN 978-3-598-25030-9 , S. 157.
  20. a b c Hajo van Lengen: Bauernfreiheit und Hauptlingsherrlichkeit . In: Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 113 f.
  21. Horst Haider Munske , Nils Arhammar : Handbuch des Friesischen: Handbook of Frisian Studies . Max Niemeyer Verlag, Tubingen 2001, ISBN 3-484-73048-X , S. 543.
  22. Eckart Kromer , Heino Schmidt, Hajo van Lengen: Ostfriesland . Schriftenreihe der Niedersachsischen Landeszentrale fur Politische Bildung, Leer 1987, S. 44.
  23. Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 99.
  24. Karl-Ernst Behre, Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 89.
  25. a b Eckart Kromer, Heino Schmidt, Hajo van Lengen: Ostfriesland . Schriftenreihe der Niedersachsischen Landeszentrale fur Politische Bildung, Leer 1987, S. 45.
  26. Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 113f.
  27. Siebzehn gemeinfriesische Kuren. In: Verfasserlexikon . Band VIII, Sp. 1192 ff.
  28. Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 115.
  29. Heinrich Schmidt: Das ostliche Friesland um 1400. Territorialpolitische Strukturen und Bewegungen . In: Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Stortebeker ? 600 Jahre nach seinem Tod . Porta-Alba-Verlag, Trier 2005, S. 87.
  30. Thomas Hill: Die Stadt und ihr Markt: Bremens Umlands- und Aussenbeziehungen im Mittelalter (12.?15. Jahrhundert) . Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08068-6 , S. 292.
  31. Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands . Selbstverlag, Leer 1975, S. 79.
  32. Heinrich Schmidt: Politische Geschichte Ostfrieslands . Selbstverlag, Leer 1975, S. 92.
  33. Niedersachsen.de: Geschichte der Regionen: Ostfriesland ( Memento vom 1. Februar 2009 im Internet Archive )
  34. Aurich.de: Die katholische Kirche ( Memento vom 12. Oktober 2009 im Internet Archive )
  35. Diether Gotz Lichdi: Die Mennoniten in Geschichte und Gegenwart. Von der Tauferbewegung zur weltweiten Freikirche , Lage 2004 (2. Auflage), S. 66
  36. Diether Gotz Lichdi: Die Mennoniten in Geschichte und Gegenwart. Von der Tauferbewegung zur weltweiten Freikirche , Lage 2004, S. 67
  37. Hans-Jurgen Goertz: Religiose Bewegungen in der fruhen Neuzeit , Band 20 in der Reihe Enzyklopadie deutscher Geschichte (herausgegeben von Lothar Gall u. a.), Munchen 1993, ISBN 3-486-55759-9 , S. 29
  38. Rolf Barenfanger : Die ostfriesischen Kloster aus archaologischer Sicht . In: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, S. 241.
  39. Geschichte des teutschen Handels: Der Schiffarth, Fischerey, Erfindungen, Kunste, Gewerbe, Manufakturen, der Landwirthschaft, Polizey, Leibeigenschaft, des Zoll-, Munz- und Bergwesens, der Scheidekunste, des Seerechts und Wechselrechts, der Stadtwirthschaft, und des Luxus , Band 3, S. 550, Digitalisat
  40. Bernd Kappelhoff: Emden als quasiautonome Stadtrepublik 1611?1749 . Selbstverlag, Pewsum 1994 (Ostfriesland im Schutze des Deiches, Band 11).
  41. Siegfried Luderitz: Westgroßefehn . In: Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft , PDF (PDF)
  42. Thorsten Melchers: Ostfriesland: Preußens atypische Provinz? Preußische Integrationspolitik im 18. Jahrhundert . Carl von Ossietzky-Universitat Oldenburg, Diss., 2002, S. 122, verfugbar auch zum Download .
  43. Aiko Schmidt ( Ostfriesisches Landesmuseum Emden ): Kunstwerk des Monats Dezember 2003: Die Weihnachtsflut 1717 . Aufgerufen am 6. November 2013.
  44. Thorsten Melchers: Ostfriesland: Preußens atypische Provinz? Preußische Integrationspolitik im 18. Jahrhundert . Carl von Ossietzky-Universitat Oldenburg, Diss., 2002, S. 168.
  45. Martin Tielke: Die neue Bibliothek der Ostfriesischen Landschaft in Aurich (PDF)
  46. Homepage des Zolls uber Freihafen ( Memento vom 5. Januar 2010 im Internet Archive )
  47. Thorsten Melchers: Ostfriesland: Preußens atypische Provinz? Preußische Integrationspolitik im 18. Jahrhundert . Carl von Ossietzky-Universitat Oldenburg, Diss., 2002, S. 473.
  48. Siehe dazu Enno Schmidt: Siedlungsgeographischer Uberblick uber die landlichen Siedlungen Ostfrieslands zur ersten Preußenzeit . In: Als Friesen Preußen waren. Ostfriesland im 18. Jahrhundert. Aufsatze (Redaktion Theo Meyer, Wilhelm Kuppers). Ostfriesische Landschaft : Aurich 1997. ISBN 3-932206-02-9 . S. 60?79; hier: S. 74 ( 100 Moorkolonien der Preußenzeit )
  49. Walter Deeters: Kleinstaat und Provinz. Allgemeine Geschichte der Neuzeit . In Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0 , S. 161.
  50. a b c Walter Deeters: Kleinstaat und Provinz. Allgemeine Geschichte der Neuzeit . In: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0 , S. 167.
  51. a b Walter Deeters: Kleinstaat und Provinz. Allgemeine Geschichte der Neuzeit . In: Karl-Ernst Behre/Hajo van Lengen: Ostfriesland. Geschichte und Gestalt einer Kulturlandschaft . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1995, ISBN 3-925365-85-0 , S. 169.
  52. a b c Landdrostei Aurich (1823?1865) (PDF; 23 kB) HGIS Germany
  53. Regierungsbezirk Aurich (PDF) HGIS Germany.
  54. Eberhard Rack: Landeskunde Ostfriesland . Arbeitsgemeinschaft der Sparkassen Ostfrieslands, Norden 1974, S. 247.
  55. Martin Wein: Stadt wider Willen. Kommunale Entwicklung in Wilhelmshaven/Rustringen 1853?1937. Tectum, Marburg 2006, S. 262.
  56. Herbert Reyer: Revolution und demokratischer Neubeginn in der Stadt und dem Landkreis Aurich in den Jahren 1918?1920 . In: Ostfriesland zwischen Republik und Diktatur . Ostfriesische Landschaft, Aurich 1998, S. 85 f.
  57. a b Jann Berghaus . In: Biographisches Lexikon fur Ostfriesland .
  58. a b Rudolf Nassua: Die Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen in Aurich . (PDF; 48 kB) Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft
  59. Landkreis Aurich: Tatigkeitsbericht 1948 bis 1952 . Verlag A. H. F. Dunkmann, Aurich 1952, S. 29.
  60. Biographisches Lexikon fur Ostfriesland: Dr. Erich vom Bruch
  61. Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus . Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1989, S. 71.
  62. Adolf Hitler in Aurich . In: Ostfriesische Nachrichten , 1. November 1932.
  63. Herbert Reyer: Ostfriesland im Dritten Reich ? Die Anfange der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Regierungsbezirk Aurich 1933?1938 . Ostfriesische Landschaftliche Verl.- und Vertriebsges., Aurich 1992, ISBN 3-932206-14-2 , S. 14.
  64. Heinrich Schmidt: Ostfriesland im Schutze des Deiches: Politische Geschichte Ostfrieslands . Selbstverlag, Leer 1975, ohne ISBN, S. 483; siehe auch Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek @1 @2 Vorlage:Toter Link/d-nb.info ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Marz 2018. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
  65. Siehe hierzu auch die Dokumentation von Gerd Rokahr : Der Bombenangriff auf Esens am 27. September 1943 , erschienen als Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im ?Mullerhaus“, der Stadtischen Galerie Esens, vom 27. September bis 2. November 2003.
  66. Silke Wenk : Erinnerungsorte aus Beton: Bunker in Stadten und Landschaften . Links, Berlin 2001, ISBN 3-86153-254-9 , S. 183
  67. Eva Requardt-Schohaus: Der verdrangte Herbst von Engerhafe . In: Ostfriesland-Magazin (Ausgabe 11/1994) .
  68. Rudolf Nassua: Das Kriegsende in Ostfriesland . In: Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft PDF (PDF)
  69. Gunther Mohlmann : Ostfriesland, weites Land an der Nordseekuste . Burkard-Verlag, Essen 1969, S. 55.
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