Eigenschaften
|
|
Allgemein
|
Name
,
Symbol
,
Ordnungszahl
|
Fluor, F, 9
|
Elementkategorie
|
Halogene
|
Gruppe
,
Periode
,
Block
|
17
,
2
,
p
|
Aussehen
|
blasses, gelbliches Gas
|
CAS-Nummer
|
7782-41-4
|
EG-Nummer
|
231-954-8
|
ECHA
-InfoCard
|
100.029.049
|
Massenanteil an der
Erdhulle
|
0,028 % (18. Rang)
[1]
|
Atomar
[2]
|
Atommasse
|
18,998403163(6)
[3]
u
|
Atomradius
(berechnet)
|
50 (42)
pm
|
Kovalenter Radius
|
71 pm
|
Van-der-Waals-Radius
|
147 pm
|
Elektronenkonfiguration
|
[
He
] 2
s
2
2
p
5
|
1.
Ionisierungsenergie
|
17
.
42282(5)
eV
[4]
?
1
681
.
05
kJ
/
mol
[5]
|
2. Ionisierungsenergie
|
34
.
97081(12) eV
[4]
?
3
374
.
17 kJ/mol
[5]
|
3. Ionisierungsenergie
|
62
.
70798(25) eV
[4]
?
6
050
.
4 kJ/mol
[5]
|
4. Ionisierungsenergie
|
87
.
175(17) eV
[4]
?
8
411
.
11 kJ/mol
[5]
|
5. Ionisierungsenergie
|
114
.
249(6) eV
[4]
?
11
023
.
3 kJ/mol
[5]
|
6. Ionisierungsenergie
|
157
.
16311(25) eV
[4]
?
15
163
.
9 kJ/mol
[5]
|
7. Ionisierungsenergie
|
185
.
1868(6) eV
[4]
?
17
867
.
8 kJ/mol
[5]
|
Physikalisch
[2]
|
Aggregatzustand
|
gasformig (F
2
)
|
Dichte
|
1,6965 kg/m
3
[6]
bei 273 K
|
Magnetismus
|
diamagnetisch
|
Schmelzpunkt
|
53,53
K
(?219,62 °C)
|
Siedepunkt
|
85,15 K
[7]
(?188 °C)
|
Molares Volumen
|
(fest) 11,20 · 10
?6
m
3
·mol
?1
|
Verdampfungsenthalpie
|
6,32 kJ/mol
[7]
|
Schmelzenthalpie
|
0,2552 kJ·mol
?1
|
Warmeleitfahigkeit
|
0,0279
W
·m
?1
·K
?1
|
Chemisch
[2]
|
Oxidationszustande
|
?1
|
Normalpotential
|
2,87 V (F + e
?
→ F
?
)
|
Elektronegativitat
|
3,98
[8]
(
Pauling-Skala
)
|
Isotope
|
|
Weitere Isotope siehe
Liste der Isotope
|
NMR
-Eigenschaften
|
|
Sicherheitshinweise
|
|
MAK
|
Schweiz: 0,1 ml·m
?3
bzw. 0,15 mg·m
?3
[12]
|
Soweit moglich und gebrauchlich, werden
SI-Einheiten
verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei
Standardbedingungen
.
|
Fluor
[
?fluːoː??
] ist ein
chemisches Element
mit dem Symbol F und der
Ordnungszahl
9. Im
Periodensystem
steht es in der 7.
Hauptgruppe
und gehort damit zur 17.
IUPAC-Gruppe
, den
Halogenen
, von denen es das leichteste ist. Es liegt unter
Normalbedingungen
in Form des zweiatomigen
Molekuls
F
2
gasformig vor und ist das reaktivste aller Elemente
[13]
. Es reagiert mit allen Elementen mit Ausnahme der
Edelgase
Helium
und
Neon
. Fluor ist farblos und erscheint stark verdichtet blassgelb. Es ist das
elektronegativste
aller Elemente und hat in Verbindungen mit anderen Elementen stets die
Oxidationsstufe
?1.
Der Name des Elementes ist von
lateinisch
fluores
fur
Flussspat
abgeleitet, dem naturlich vorkommenden
Mineral
Fluorit
, das in der
Metallurgie
als
Flussmittel
zur Herabsetzung des Schmelzpunktes von
Erzen
verwendet wird.
Elementares Fluor ist stark
atzend
und sehr giftig; sein durchdringender Geruch kann schon in geringeren Konzentrationen bemerkt werden. Dessen Salze ?
Fluoride
und diverse Fluorokomplexsalze wie
Natriummonofluorophosphat
? sind in hoherer Konzentration ebenfalls giftig. Schon in Spuren beeinflussen Fluor und Fluoride die Bildung von Knochen und Zahnen, insbesondere des
Zahnschmelzes
. Sie werden daher zur
Prophylaxe
von
Zahnkaries
in
Zahnpasten
eingesetzt sowie als
Fluoridierung
dem
Trinkwasser
oder dem
Speisesalz
zugesetzt.
Geschichte
Das erste beschriebene Fluorsalz war das naturlich vorkommende
Calciumfluorid
(Flussspat). Es wurde 1529 von
Georgius Agricola
als Hilfsmittel zum Schmelzen von Erzen beschrieben.
[14]
Es macht Erzschmelzen und
Schlacken
dunnflussiger, lasst sie fließen (Flussmittel).
Carl Wilhelm Scheele
beschaftigte sich ab 1771 erstmals eingehender mit Flussspat und seinen Eigenschaften sowie der daraus bei Saurebehandlung gebildeten
Flusssaure
. Er erforschte die Reaktionen bei Einwirkung von Flusssaure auf
Glas
unter Bildung von
Siliciumtetrafluorid
und
Fluorkieselsaure
. Eine weitere Eigenschaft, die er an Flussspat entdeckte, war die
Fluoreszenz
, die nach dem Mineral benannt ist.
[15]
Henri Moissan
In einem Leserbrief an das
Philosophical Magazine
, der lediglich mit dem Kurzel ?E.B.“ signiert ist, beklagte 1808 der Schreiber das seiner Meinung nach inkonsequente Vorgehen bei der Namensgebung fur neue Elemente. In einem Nachtrag schlug er fur den in der Flusssaure (engl.:
fluoric acid
) gebundenen Grundstoff den Namen
Fluor
vor.
[16]
Andre-Marie Ampere
außerte in einem Brief vom 25. August 1812 an
Humphry Davy
den Gedanken, dass wie in der Salzsaure auch in der Flusssaure das Radikal (engl.
fluorine
, gelegentlich auch
fluorin
, in Analogie zu
chlorine
fur Chlor) an Wasserstoff gebunden sei.
[17]
Danach versuchten viele Chemiker, das Element zu isolieren, was wegen seiner
Reaktivitat
und Giftigkeit aber schwierig war. Am 26. Juni 1886 gelang es
Henri Moissan
erstmals, elementares Fluor herzustellen und zu charakterisieren. Er erhielt es durch
Elektrolyse
einer Losung von
Kaliumhydrogendifluorid
in flussigem
Fluorwasserstoff
bei tiefen Temperaturen in einer speziell entwickelten Apparatur (teilweise aus Flussspat). Fur diese Leistung erhielt
Moissan
1906 den
Nobelpreis fur Chemie
.
[18]
Aufschwung nahm die Fluorherstellung im
Zweiten Weltkrieg
, zum einen durch die Entwicklung der
Atomwaffen
in den USA (
Manhattan-Projekt
), da die
Isotopenanreicherung
von
235
Uran uber gasformiges
Uranhexafluorid
(UF
6
) erfolgt, das mit Hilfe von elementarem Fluor hergestellt wird.
[19]
[20]
Zum anderen betrieb die
I.G. Farben
in
Gottow
damals eine Fluorelektrolyse-Zelle, deren Produkt angeblich nur zur Herstellung eines neuen Brandmittels (
Chlortrifluorid
) fur
Brandbomben
dienen sollte.
[21]
Ob es in Deutschland damals moglich gewesen ware, mit Hilfe dieser Fluorproduktion
235
Uran anzureichern, ist kontrovers diskutiert worden.
[22]
[23]
In
Knochen
kann Fluor selbst dann noch angereichert werden, wenn sie als
Fossilien
tausende Jahre in Erdreich eingebettet sind. Dieser Umstand wurde vor allem zwischen 1950 und 1970 in Form der
Fluor-Datierung
fur die Altersbestimmung von Knochenfunden genutzt.
[24]
Vorkommen
Fluoritkristalle
In der
Erdkruste
ist Fluor mit 525
ppm
ein relativ haufiges Element.
[25]
Es kommt aufgrund seiner Reaktivitat in der Natur nur außerst selten elementar, sondern fast ausschließlich gebunden als
Fluorid
in Form einiger
Minerale
vor. Eine Ausnahme bildet
Stinkspat
(eine uranhaltige Fluorit-Varietat) u. a. aus
Wolsendorf
, sowie Villiaumit, in denen geringe Mengen elementares Fluor durch
Radiolyse
entstanden sind, was bei mechanischen Bearbeitungen einen starken Geruch durch freigesetztes Fluor verursacht.
[26]
[27]
Meerwasser
enthalt wenig geloste Fluoride, da bei Anwesenheit von Calcium die Loslichkeit durch Bildung von schwerloslichem Calciumfluorid eingeschrankt wird. Die haufigsten Fluorminerale sind der
Fluorit
CaF
2
und der
Fluorapatit
Ca
5
(PO
4
)
3
F. Der großte Teil des Fluors ist in Fluorapatit gebunden, jedoch enthalt dieser nur einen geringen
Massenanteil
Fluor von ca. 3,8 %. Daher wird Fluorapatit nicht wegen seines Fluorgehaltes, sondern vor allem als Phosphatquelle abgebaut. Die Hauptquelle fur die Gewinnung von Fluor und Fluorverbindungen ist der Fluorit. Großere Fluoritvorkommen existieren in
Mexiko
,
China
,
Sudafrika
,
Spanien
und
Russland
. Auch in
Deutschland
findet sich Fluorit, beispielsweise im eingangs erwahnten Wolsendorf.
Ein weiteres naturlich vorkommendes Fluormineral ist
Kryolith
Na
3
AlF
6
. Die ursprunglich bedeutenden Kryolithvorkommen bei
Ivigtut
auf
Gronland
sind ausgebeutet. Das in der
Aluminiumproduktion
benotigte Kryolith wird heute chemisch hergestellt.
Fluorid-Ionen kommen daneben auch in einigen seltenen Mineralen vor, in denen sie die Hydroxidgruppen ersetzen. Beispiele sind Asbest sowie der
Schmuckstein
Topas
Al
2
SiO
4
(OH, F)
2
,
Sellait
MgF
2
und
Bastnasit
(La,Ce)(CO
3
)F. Eine Ubersicht gibt die
Kategorie:Fluormineral
.
Einige wenige Organismen konnen Fluoride in fluororganische Verbindungen einbauen. Der sudafrikanische Busch
Gifblaar
und weitere Pflanzenarten der Gattung
Dichapetalum
konnen
Fluoressigsaure
synthetisieren und in ihren Blattern speichern. Dies dient zur Abwehr von Fressfeinden, fur die Fluoressigsaure todlich wirkt. Die Giftwirkung wird durch Unterbrechung des
Citratzyklus
ausgelost.
[28]
Gewinnung und Darstellung
Flussiges Fluor
Das Ausgangsmaterial fur die Gewinnung elementaren Fluors und anderer Fluorverbindungen ist uberwiegend Fluorit (CaF
2
). Aus diesem wird durch Reaktion mit konzentrierter
Schwefelsaure
Fluorwasserstoff
gewonnen.
![{\displaystyle \mathrm {CaF_{2}+H_{2}SO_{4}\longrightarrow CaSO_{4}+2\ HF} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/87199a737e8ff4256c3c6e21841e2b57881d73b4)
- Reaktion von Calciumfluorid mit Schwefelsaure.
Eine weitere Quelle fur Flusssaure ist die
Phosphatgewinnung
, bei der Flusssaure als Abfallprodukt bei der Verarbeitung von Fluorapatit entsteht.
Der großte Teil der produzierten Flusssaure wird zur Herstellung fluorierter Verbindungen eingesetzt. Wo dazu die Reaktivitat der Flusssaure nicht ausreicht, gelangt elementares Fluor zum Einsatz, das aus einem kleineren Teil der HF-Produktion gewonnen wird.
Da Fluor eines der starksten
Oxidationsmittel
ist, kann es auf chemischem Weg nur sehr umstandlich und nicht wirtschaftlich gewonnen werden. Stattdessen wird ein
elektrochemisches
Verfahren eingesetzt. Die Bruttoreaktion verlauft gemaß:
![{\displaystyle \mathrm {2\ HF\longrightarrow H_{2}+F_{2}} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/4c1158cd8043165683bf82926a3d784d6cceda0b)
Das Verfahren wird nach
Henri Moissan
benannt. Dabei wird kein reiner Fluorwasserstoff zur
Elektrolyse
verwendet, sondern eine Mischung von
Kaliumfluorid
und Fluorwasserstoff im Verhaltnis von 1:2 bis 1:2,2.
[29]
Der Hauptgrund fur die Verwendung dieser Mischung liegt darin, dass die
Leitfahigkeit
der
Schmelze
im Vergleich zu reinem Fluorwasserstoff, der wie reines Wasser
Strom
nur sehr wenig leitet, stark erhoht ist. Fur die Elektrolyse ist es wichtig, dass die Schmelze komplett wasserfrei ist, da sonst wahrend der Elektrolyse
Sauerstoff
anstatt Fluor entstehen wurde.
Schema einer Fluor-Elektrolysezelle
Technisch wird das sogenannte
Mitteltemperatur-Verfahren
mit Temperaturen von 70 bis 130 °C und einer Kaliumfluorid-Fluorwasserstoff-Mischung von 1:2 angewendet. Bei hoheren Fluorwasserstoffgehalten wurde ein großerer
Dampfdruck
entstehen, so dass bei tiefen Temperaturen und aufwandiger Kuhlung gearbeitet werden musste. Bei niedrigeren Gehalten (etwa 1:1) sind die Schmelztemperaturen hoher (1:1-Verhaltnis: 225 °C), was den Umgang erheblich erschwert und die
Korrosion
fordert. Die Elektrolyse findet mit
Graphit
-
Elektroden
in Zellen aus
Stahl
oder
Monel
statt, die zusatzliche
Eisenbleche
zur Trennung von
Anoden
- und
Kathodenraum
enthalten, um eine Durchmischung der entstehenden Gase zu verhindern. An die Elektroden wird eine Spannung von etwa 8?12
Volt
angelegt. Der bei der Elektrolyse verbrauchte Fluorwasserstoff wird kontinuierlich ersetzt.
Das Rohfluor, das die Elektrolysezelle verlasst, ist mit Fluorwasserstoff verunreinigt, enthalt aber auch
Sauerstoff
,
Tetrafluormethan
(CF
4
) und andere
Perfluorcarbone
, die durch Reaktion von Fluor und dem Elektrodenmaterial entstehen. Diese Verunreinigungen konnen durch Ausfrieren und Adsorption von Fluorwasserstoff an Natriumfluorid entfernt werden.
Eine Aufsehen erregende Reaktion zur Synthese von Fluor im Labormaßstab, die ohne Elektrochemie auskommt, wurde im Jahr 1986 von
Karl O. Christe
mitgeteilt.
[30]
Die experimentellen Details wurden in der Zeitschrift
Inorganic Chemistry
beschrieben.
[31]
Hierzu wird das Dikaliumsalz der Hexafluoromangan(IV)saure ? Dikaliumhexafluoromanganat(IV), K
2
MnF
6
? mit
Antimon(V)-fluorid
SbF
5
versetzt, wobei molekulares Fluor und Mangan(III)-fluorid gebildet wird. Zunachst entsteht das instabile blaue
Mangan(IV)-fluorid
MnF
4
. Dieses zerfallt bei Temperaturen uber 150 °C in F
2
und MnF
3
.
[32]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Fluor ist bei Raumtemperatur ein blassgelbes, stechend riechendes
Gas
. Die Farbe ist von der Schichtdicke abhangig, unterhalb von einem Meter Dicke erscheint das Gas farblos, erst daruber ist es gelb. Unterhalb von ?188 °C ist Fluor flussig und von ?kanariengelber“ Farbe.
[33]
Der
Schmelzpunkt
des Fluor liegt bei ?219,52 °C.
[34]
Von festem Fluor sind zwei
Modifikationen
bekannt. Zwischen ?227,6 °C und dem Schmelzpunkt liegt Fluor in einer
kubischen Kristallstruktur
mit
Gitterparameter
a = 667 pm vor (β-Fluor).
[35]
Unterhalb von ?227,6 °C ist die
monokline
α-Modifikation mit den Gitterparametern a = 550 pm, b = 328 pm, c = 728 pm und β = 102,17° stabil.
[36]
Fluor ist mit einer
Dichte
von 1,6959 kg/m³ bei 0 °C und 1013 hPa
[6]
schwerer als Luft. Der
kritische Punkt
liegt bei einem Druck von 52,2 bar und einer Temperatur von 144,2 K (?129 °C).
[37]
Molekuleigenschaften
Molekulorbital-Schema von Fluor
Fluor liegt im elementaren Zustand wie die anderen Halogene in Form zweiatomiger
Molekule
vor. Die
Bindungslange
im Fluormolekul ist mit 144 pm kurzer als die
Einfachbindungen
in anderen Elementen (beispielsweise
Kohlenstoff
-Kohlenstoff-Bindung: 154 pm). Trotz dieser kurzen Bindung ist die
Dissoziationsenergie
der Fluor-Fluor-Bindung im Vergleich zu anderen Bindungen mit 158 kJ/mol gering und entspricht etwa der des
Iodmolekuls
mit einer Bindungslange von 266 pm. Die Grunde fur die geringe Dissoziationsenergie liegen vor allem darin, dass sich die
freien Elektronenpaare
der Fluoratome stark nahern und es zu Abstoßungen kommt. Diese schwache Bindung bewirkt die hohe Reaktivitat des Fluors.
Durch die
Molekulorbitaltheorie
lasst sich die Bindung im Fluormolekul ebenfalls erklaren. Dabei werden die s- und p-
Atomorbitale
der einzelnen Atome zu bindenden und antibindenden Molekulorbitalen zusammengesetzt. Die 1s- und 2s-Orbitale der Fluoratome werden jeweils zu σ
s
und σ
s
*- bindenden und antibindenden Molekulorbitalen. Da diese Orbitale vollstandig mit
Elektronen
gefullt sind, tragen sie nichts zur Bindung bei. Aus den 2p-Orbitalen werden insgesamt sechs Molekulorbitale mit unterschiedlicher Energie. Dies sind die bindenden σ
p
-, π
y
- und π
z
- sowie die entsprechenden antibindenden σ
p
*-, π
y
*- und π
z
*-Molekulorbitale. Die π-Orbitale besitzen dabei gleiche Energie. Werden Elektronen in die Molekulorbitale verteilt, kommt es dazu, dass sowohl samtliche bindenden als auch die antibindenden π*-Orbitale vollstandig besetzt sind. Dadurch ergibt sich eine
Bindungsordnung
von (6?4)/2 = 1 und ein
diamagnetisches
Verhalten, das auch beobachtet wird.
Chemische Eigenschaften
Fluor gehort zu den starksten bei Raumtemperatur bestandigen
Oxidationsmitteln
. Es ist das
elektronegativste
Element und reagiert mit allen Elementen außer Helium und Neon. Die Reaktionen verlaufen meist heftig. So reagiert Fluor im Gegensatz zu allen anderen Halogenen ohne
Lichtaktivierung
selbst als Feststoff bei ?200 °C explosiv mit
Wasserstoff
unter Bildung von
Fluorwasserstoff
. Fluor ist das einzige Element, das mit den Edelgasen
Krypton
,
Xenon
und
Radon
direkt reagiert; so bildet sich bei 400 °C aus Xenon und Fluor
Xenon(II)-fluorid
.
Auch viele andere Stoffe reagieren lebhaft mit Fluor, darunter viele Wasserstoffverbindungen wie beispielsweise
Wasser
,
Ammoniak
,
Monosilan
,
Propan
oder organische
Losungsmittel
. Mit Wasser reagiert Fluor bei verschiedenen Bedingungen unterschiedlich: Werden geringe Mengen Fluor in kaltes Wasser geleitet, bilden sich
Wasserstoffperoxid
und
Flusssaure
.
[38]
![{\displaystyle \mathrm {F_{2}+2\ H_{2}O\longrightarrow H_{2}O_{2}+2\ HF} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f4bee5dfb8c33b808329ce79b5dfa288fb4343a6)
Bei der Reaktion eines Fluor-Uberschusses mit geringen Wassermengen, Eis oder Hydroxiden entstehen dagegen als Hauptprodukte Sauerstoff und
Sauerstoffdifluorid
.
[38]
Mit festen Materialien reagiert Fluor dagegen wegen der kleineren Angriffsflache langsamer und kontrollierter. Bei vielen Metallen fuhrt die Reaktion mit elementarem Fluor zur Bildung einer
Passivierungsschicht
auf der Metalloberflache, die das Metall vor dem weiteren Angriff des Gases schutzt. Da die Schicht bei hohen Temperaturen oder Fluordrucken nicht dicht ist, kann es dabei zu einer Weiterreaktion von Fluor und Metall kommen, die zur Aufschmelzung des Materials fuhrt. Da beim Aufschmelzen standig frisches Metall freigelegt wird, das dann wieder zur Reaktion mit Fluor bereitsteht, kann es letztlich sogar zu einem unkontrollierten Reaktionsverlauf kommen (so genanntes
Fluorfeuer
).
Auch
Kunststoffe
reagieren bei Raumtemperatur zumeist sehr kontrolliert mit elementarem Fluor. Wie bei den Metallen fuhrt auch beim Kunststoff die Reaktion mit Fluor zur Bildung einer fluorierten Oberflachenschicht.
Glas ist bei Raumtemperatur gegen Fluorwasserstoff-freies Fluor inert. Bei hoherer Temperatur wird jedoch eine mehr oder weniger schnelle Reaktion beobachtet. Verantwortlich hierfur sind Fluoratome, die durch die thermische
Dissoziation
des molekularen Fluors gebildet werden und dadurch besonders reaktionsfreudig sind. Produkt der Reaktion ist gasformiges
Siliciumtetrafluorid
. Spuren von Fluorwasserstoff fuhren dagegen auch ohne Erhitzen zu einer schnellen Reaktion.
Isotope
Fluor ist eines von 22
Reinelementen
. Naturlich vorkommendes Fluor besteht zu 100 % aus dem
Isotop
19
F. Daneben sind weitere 16 kunstliche Isotope von
14
F bis
31
F sowie das
Isomer
18m
F bekannt.
[39]
Außer dem Isotop
18
F, das eine Halbwertszeit von 109,77 Minuten besitzt, zerfallen alle anderen kunstlichen Isotope innerhalb von
Zeptosekunden
(10
?21
s) bis etwas uber einer Minute.
18
F wird in der
Krebsdiagnostik
in Form von
Fluordesoxyglucose
,
Fluorethylcholin
,
Fluorethyltyrosin
bzw.
18
F-Fluorid als
Radionuklid
in der
Positronen-Emissions-Tomographie
(PET) eingesetzt.
Siehe auch:
Liste der Fluor-Isotope
Verwendung
Aufgrund der hohen Reaktivitat und des schwierigen Umgangs mit Fluor kann elementares Fluor nur eingeschrankt verwendet werden. Es wird uberwiegend zu fluorierten Verbindungen weiterverarbeitet, die auf andere Weise nicht hergestellt werden konnen. Der großte Teil des produzierten Fluors wird fur die Herstellung von
Uranhexafluorid
benotigt, was infolge seiner Leichtfluchtigkeit die
Anreicherung
von
235
U
mit
Gaszentrifugen
oder durch das
Gasdiffusionsverfahren
ermoglicht. Dieses Isotop ist fur die
Kernspaltung
wichtig. Ein zweites wichtiges Produkt, das nur mit Hilfe von elementarem Fluor hergestellt werden kann, ist
Schwefelhexafluorid
. Dieses dient als gasformiger
Isolator
beispielsweise in
Hochspannungsschaltern
und
gasisolierten Rohrleitern
.
Fluor dient zudem zur Oberflachenfluorierung von
Kunststoffen
. Dies wird unter anderem bei
Kraftstofftanks
in
Automobilen
eingesetzt, wobei sich eine fluorierte Barriereschicht ausbildet, die unter anderem eine niedrigere Benzindurchlassigkeit bewirkt. Diese Anwendung der Fluorierung steht in Konkurrenz zur
Koextrusionstechnologie
und dem Metalltank. Eine zweite Wirkung der Fluorierung ist, dass die
Oberflachenenergie
vieler Kunststoffe erhoht werden kann. Dies findet vor allem Anwendungen, wo
Farben
,
Lacke
oder
Klebstoffe
auf ansonsten hydrophobe Kunststoffoberflachen (
Polyolefine
) aufgebracht werden sollen. Die Vorteile der Fluorierung von Kunststoffoberflachen liegen in der Behandelbarkeit von Korpern mit ausgepragten 3D-Strukturen und Hohlraumen. Zudem lassen sich Kleinteile als Schuttgut behandeln und der Effekt bleibt uber eine lange Zeit erhalten. Die Fluorierung wird eingesetzt, wenn weiter verbreitete und kostengunstigere Methoden, wie z. B. die
Beflammung
, nicht einsetzbar sind. Weiter mogliche Effekte, die durch Fluorierung von Kunststoffoberflachen erreicht werden konnen, sind: verbesserte
Faser-Matrix-Haftung
, verringerte
Reibung
und verbesserte Selektivitaten in der
Membrantechnik
.
[40]
Werden Fluor und
Graphit
zusammen erhitzt, entsteht
Graphitfluorid
, das als Trocken
schmiermittel
und
Elektrodenmaterial
eingesetzt werden kann.
Nachweis
Fur
Fluoridionen
existieren mehrere
Nachweise
. Bei der sogenannten
Kriechprobe
wird in einem
Reagenzglas
aus Glas eine fluoridhaltige Substanz mit konzentrierter
Schwefelsaure
versetzt.
![{\displaystyle \mathrm {2\ F^{-}+H_{2}SO_{4}\longrightarrow SO_{4}^{2-}+2\ HF} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/b74a839bb09f5a263e69d539ae9b122bd1536773)
- Fluorid-Ionen reagieren mit Schwefelsaure zu Sulfat-Ionen und Fluorwasserstoff.
Es steigen Fluorwasserstoffdampfe auf, die das Glas anatzen. Gleichzeitig ist die Schwefelsaure aufgrund der Veranderung der Oberflache nicht mehr in der Lage, das Glas zu
benetzen
.
[41]
Wassertropfenprobe
Eine zweite Nachweismoglichkeit ist die sogenannte
Wassertropfenprobe
. Dabei wird die fluoridhaltige Substanz mit
Kieselsaure
und Schwefelsaure zusammengebracht. Es entsteht gasformiges
Siliciumtetrafluorid
. Uber das Gefaß mit der Probe wird ein Wassertropfen gehalten. Durch Reaktion von Siliciumtetrafluorid mit dem Wasser bildet sich
Siliciumdioxid
, das als charakteristischer weißer Rand um den Tropfen kristallisiert.
[41]
![{\displaystyle \mathrm {4\ F^{-}+2\ H_{2}SO_{4}+SiO_{2}\longrightarrow SiF_{4}\uparrow +2\ SO_{4}^{2-}+2\ H_{2}O} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/0690d95f118df2de2e9a7e20245c9bec6f91924a)
- Bildung des Siliciumtetrafluorids.
![{\displaystyle \mathrm {SiF_{4}+2\ H_{2}O\longrightarrow SiO_{2}\downarrow +4\ HF} }](https://wikimedia.org/api/rest_v1/media/math/render/svg/f7470ef00dc5414fbcc6f9715f88d4af9fe1f342)
- Reaktion im Wassertropfen
Siehe auch:
Nachweise fur Fluorid
In der modernen
Analytik
, insbesondere fur organische Fluorverbindungen spielt die
NMR-Spektroskopie
eine große Rolle. Fluor besitzt den Vorteil, zu 100 % aus einem Isotop (
Reinelement
) zu bestehen, das durch NMR-Spektroskopie nachweisbar ist.
Biologische Bedeutung
Fluor selbst kommt wegen seiner starken Reaktivitat nicht elementar vor und hat daher keine biologische Bedeutung. Dagegen spielen die Salze des Fluors,
Fluoride
, eine Rolle, da sie naturlicherseits und durch technische Zugabe (?
Fluoridierung
“) in Nahrungsmitteln und Trinkwasser enthalten sind.
Toxikologie
Fluor und viele Fluorverbindungen sind fur den Menschen und andere Lebewesen sehr giftig, die
letale Dosis
(LD
50
, eine Stunde) liegt bei elementarem Fluor bei 150?185
ppm
.
[6]
Elementares Fluor wirkt auf
Lunge
,
Haut
und besonders auf die
Augen
stark verbrennend und veratzend. Schon bei einem funfminutigen Kontakt mit 25 ppm Fluor kommt es zu einer erheblichen Reizung der Augen. Gleichzeitig entsteht durch Reaktion mit Wasser (Luftfeuchtigkeit, Hautoberflache) der ebenfalls giftige Fluorwasserstoff.
[6]
Eine akute Fluorvergiftung außert sich je nachdem, uber welchen Weg, in welcher Verbindung und Dosis das Fluor in den Korper gelangt ist, mit unterschiedlichen Beschwerden. Eine
gastrointestinal
entstandene akute Vergiftung mit Fluoriden fuhrt zu Schleimhautveratzungen, Ubelkeit, anfanglich schleimigem, spater blutigem Erbrechen, unstillbarem Durst, heftigen Leibschmerzen und blutigem Durchfall. Teilweise versterben Betroffene. Bei Aufnahme von Fluorwasserstoff und staubformigen Fluoriden mit der Atemluft folgen Tranenfluss, Niesen, Husten, Atemnot,
Lungenodem
bis hin zum Tod unter Krampfen. Eine uber die Haut entstandene Vergiftung mit Fluorwasserstoff (auch in sauren Losungen von Fluoriden) hat tiefgreifende
Nekrosen
und schlecht heilende
Ulzera
zur Folge.
Sicherheitshinweise
Auf Grund seiner hohen Reaktivitat muss Fluor in speziellen Behaltnissen aufbewahrt werden. Die
Werkstoffe
mussen dabei so beschaffen sein, dass sie durch den Kontakt mit Fluor eine Passivierungsschicht ausbilden und so eine Weiterreaktion verhindern. Beispiele fur geeignete Werkstoffe sind
Stahl
oder die
Nickel
-
Kupfer
-
Legierung
Monel
. Nicht geeignet sind beispielsweise
Glas
, das durch entstandenen Fluorwasserstoff angegriffen wird, oder
Aluminium
. Brennbare Stoffe wie
Fett
durfen ebenfalls nicht in Kontakt mit Fluor kommen, da sie unter heftiger Reaktion verbrennen.
[6]
Fluor brennt zwar selbst nicht, wirkt aber
brandfordernd
. Brande bei Anwesenheit von Fluor konnen nicht mit
Loschmitteln
geloscht werden, es muss zunachst der weitere Zutritt von Fluor verhindert werden.
[6]
Verbindungen
Als elektronegativstes aller Elemente kommt Fluor in Verbindungen fast ausschließlich in der Oxidationsstufe ?I vor. Es sind von allen Elementen außer Helium und Neon Fluorverbindungen bekannt.
Fluorwasserstoff
Fluorwasserstoff
ist ein stark atzendes, giftiges Gas. Die wassrige Losung des Fluorwasserstoffs wird
Flusssaure
genannt. Wahrend wasserfreier, flussiger Fluorwasserstoff zu den starksten Sauren, den so genannten
Supersauren
zahlt, ist Flusssaure nur mittelstark. Fluorwasserstoff ist eine der wenigen Substanzen, die direkt mit
Glas
reagieren. Dementsprechend ist die Verwendung als
Atzlosung
in der Glasindustrie eine Anwendung von Flusssaure. Daruber hinaus ist Fluorwasserstoff das Ausgangsmaterial fur die Herstellung von Fluor und vielen anderen Fluorverbindungen.
Fluoride
Calciumfluorid
Fluoride
sind die
Salze
des Fluorwasserstoffs. Sie sind die wichtigsten und verbreitetsten Fluorsalze. In der Natur kommt vor allem das schwerlosliche
Calciumfluorid
CaF
2
in Form des
Minerals
Fluorit
vor. Technisch spielen auch andere Fluoride eine Rolle. Beispiele sind das unter
Verwendung
erwahnte
Uranhexafluorid
oder
Natriumfluorid
, das unter anderem als
Holzschutzmittel
verwendet wird und vor etwa 100 Jahren als
Rattengift
und
Insektizid
vermarktet wurde.
[42]
Ein in der
organischen Chemie
haufig verwendetes Fluorid ist das
Tetrabutylammoniumfluorid
(TBAF). Da TBAF in organischen
Losungsmitteln
loslich ist und das Fluoridion nicht durch Kationen beeinflusst wird (sogenanntes ?nacktes Fluorid“) wird es als Fluoridquelle in organischen Reaktionen benutzt. Eine weitere wichtige Reaktion des Tetrabutylammoniumfluorids ist die Abspaltung von
Silylethern
, die als
Schutzgruppe
fur
Alkohole
verwendet werden.
[43]
Organische Fluorverbindungen
Es existiert eine Reihe von
organischen
Fluorverbindungen. Eine der bekanntesten fluorhaltigen
Stoffgruppen
sind die
Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW). Die niedermolekularen FCKW mit einem oder zwei
Kohlenstoffatomen
sind gasformige Stoffe und dienten fruher als
Kaltemittel
in
Kuhlschranken
und
Treibgas
fur
Spraydosen
. Da diese Stoffe den
Ozonabbau
verstarken und somit die
Ozonschicht
schadigen, ist ihre Herstellung und Verwendung mit dem
Montreal-Protokoll
stark eingeschrankt worden. Dagegen sind
Fluorkohlenwasserstoffe
fur die Ozonschicht ungefahrlich. Eine weitere umweltschadliche Auswirkung fluorhaltiger organischer Verbindungen ist ihre
Absorptionsfahigkeit
fur
Infrarotstrahlung
. Daher wirken sie als
Treibhausgase
.
[44]
Eine aus dem Alltag bekannte organische Fluorverbindung ist
Polytetrafluorethen
(PTFE), die unter dem Handelsnamen
Teflon®
als Beschichtung von
Bratpfannen
verwendet wird.
Perfluorierte Tenside
, die unter anderem bei der Herstellung von PTFE verwendet werden, und andere perfluorierte Verbindungen verfugen uber eine außerst stabile Kohlenstoff-Fluor-Bindung. Diese Bindung verleiht den Stoffen eine hohe chemische und thermische Bestandigkeit, was aber auch dazu fuhrt, dass die Substanzen in der Umwelt
persistent
sind und kaum
abgebaut
werden.
[45]
Siehe auch
Kategorie:Organofluorverbindung
Weitere Fluorverbindungen
Mit den anderen Halogenen bildet Fluor eine Reihe von
Interhalogenverbindungen
. Ein wichtiges Beispiel hierfur ist
Chlortrifluorid
, ein giftiges Gas, das vor allem als
Fluorierungsmittel
eingesetzt wird.
Fluor ist
elektronegativer
als Sauerstoff, weshalb die Verbindungen zwischen Fluor und Sauerstoff nicht wie die anderen Halogen-Sauerstoffverbindungen als
Halogenoxide
, sondern als
Sauerstofffluoride
bezeichnet werden.
Im Gegensatz zu den schwereren Halogenen existiert nur eine Fluorsauerstoffsaure, die
Hypofluorige Saure
HOF. Der Grund hierfur liegt darin, dass Fluor keine Drei-Zentren-vier-Elektronen-Bindungen ausbildet.
Fluor bildet auch mit den
Edelgasen
Krypton
,
Xenon
, und
Argon
einige Verbindungen wie
Xenon(II)-fluorid
.
Kryptondifluorid
, die einzige bekannte Kryptonverbindung, ist das starkste bekannte
Oxidationsmittel
. Weitere Edelgasverbindungen des Fluor enthalten oft auch noch Atome anderer Elemente, wie beispielsweise das
Argonhydrogenfluorid
(HArF), die einzige bekannte Argonverbindung.
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Bayerisches Landesamt fur Umweltschutz, Mai 2004 (PDF; 358 kB).
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Perfluorierte Verbindungen
.
Allergie ? Umwelt ? Gesundheit.