Faustin Birindwa

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Faustin Birindwa (* 1943 ; † 29. April 1999 ) war von 1993 bis 1994 Premierminister von Zaire , der jetzigen Demokratischen Republik Kongo.

Politische Laufbahn [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gemeinsam mit Etienne Tshisekedi war er 1982 Mitbegrunder der zunachst illegalen Partei Union pour la Democratie et le Progres Social (UDPS). 1987 akzeptierte die Partei unter Druck, ein Teil der Einheitspartei Mouvement Populaire de la Revolution (MPR) zu werden. Er und Tshisekedi waren zeitweise inhaftiert und unter Hausarrest gestellt. Im folgenden Jahr agierte die UDPS wieder aus dem Untergrund.

1990 sah sich der seit 1965 autoritar regierende Prasident Mobutu Sese Seko gezwungen, ein Mehrparteiensystem einzufuhren. Tshisekedi wurde am 29. September 1991 erstmals Premierminister und Birindwa Finanzminister. Die Regierung wurde von Mobutu bereits am 1. November 1991 wieder entlassen.

Eine 1992 einberufene Nationalkonferenz bestimmte Tshisekedi im August 1992 erneut zum Regierungschef. Im Fruhjahr 1993 gelang es Mobutu, Birindwa auf seine Seite zu bringen und ernannte ihn am 29. Marz 1993 zum neuen Premierminister. Tshisekedis Vorganger Nguza Karl-I-Bond wurde Verteidigungsminister in seiner Regierung. Da Tshisekedi seine Entlassung nicht akzeptierte, existierten in der Folgezeit zwei parallele Regierungen. Mobutu kontrollierte weiterhin die Sicherheitskrafte und konnte so der Regierung Birindwas die notige Autoritat verleihen, Tshisekedi und dessen Minister von ihren Amtern fernzuhalten.

Die instabile Lage schwachte die ohnehin labile Wirtschaft des Landes und trieb die Hyperinflation weiter an, die 1993 etwa 9.000 % gegenuber rund 3.000 % im Vorjahr erreichte. Durch die Einfuhrung einer neuen Wahrung im Oktober 1993, das Verbot kritischer Medien und die Verhaftung von Oppositionellen versuchte die Regierung, die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Die neue Wahrung erlebte allerdings sofort einen drastischen Wertverfall. Birindwas Amtszeit endete am 14. Januar 1994 , als Mobutu seine Regierung entließ und ankundigte, dass beide Kammern des Parlaments einen neuen Premierminister bestimmen sollten.

Nach Einfuhrung einer neuen Verfassung und Mobutus Einigung mit dem Parlament konnte am 6. Juli 1994 eine neue Regierung unter Kengo Wa Dondo gebildet werden. Kurz vor Mobutus Sturz durch Laurent-Desire Kabila verließ Birindwa das Land und ging mit seiner Familie nach Italien ins Exil . Dort starb er zwei Jahre spater an einem Herzleiden.

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