Domagoj

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Domagoj (Domagous, Domogous, Dommagous, lateinisch Domagoi ; †  876 ) war ein slawischer Knes und herrschte von 864 bis zu seinem Tod 876 uber das Herzogtum Kroatien , das sogenannte Dalmatinische Kroatien. Er war der Namensgeber des Hauses Domagojevi? .

Denkmal fur Domagoj und seine Bogenschutzen in Vid bei Metkovi? ( Kroatien )

Uber Domagojs Herkunft gibt es zwei Theorien.

Die eine geht davon aus, dass Domagoj ursprunglich Furst der Narentaner (kroatisch: Neretvani) war, wie spatere Quellen aus dem 15. und 16. Jahrhundert berichten ( Domoghoi prinze de Narentani ). Auch die Namensendung -goj weist darauf hin, dass er aus dem Mundungsgebiet der Neretva stammt, da die einzigen Namen dieser Endung (Domagoj und Berigoj ) Neretvaner Fursten waren. Die andere Theorie besagt, dass er ein Adliger aus Knin im dalmatinischen Hinterland war. Sicher ist, dass er nicht Nachkomme seines Vorgangers Trpimir I. war, sondern hochstwahrscheinlich als Usurpator an die Macht kam, da er Trpimirs Sohne Petar, Zdeslav und Muncimir zum Exil nach Konstantinopel zwang.

Wahrend seiner Herrscherzeit war Piraterie die Haupteinnahmequelle seines kleinen Staates . Das storte die unter der Herrschaft Byzanz’ stehende Handelsstadt Venedig .

Die Thronwirren versuchte Venedig auszunutzen, um Kroatien anzugreifen, doch nach einigen Scharmutzeln schaffte es Domagoj, einen Frieden auszuhandeln. Auch die Sarazenen griffen weiter die Kustenstadte an, unter anderem auch Ragusa , das eine 15-monatige Belagerung mit Hilfe der Flotte Byzanz’ erfolgreich uberstand.

In den Jahren 869?871 half Domagoj in einem Flottenverbund mit Ragusa auch dem Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Ludwig II. bei der Ruckeroberung Baris von den Arabern. Bari wurde am 2. Februar 871 eingenommen.

Dies nutzte Byzanz aus, um die Neretvaner anzugreifen. Als wiederum die Araber die byzantinischen Stadte an der kroatischen Kuste angriffen, nutzte Domagoj die Gelegenheit, die Byzantiner und Venezianer von der Kuste zuruckzudrangen.

Die Kampfe und Schlachten waren so zahlreich und Domagoj so brutal in seinen Methoden gegen seine Gegner, dass nach seinem Tode die Chroniken Venedigs ihn als schlimmsten Fursten der Slawen bezeichneten ( Lateinisch : pessimus Sclavorum dux ). Papst Johannes VIII. hingegen nennt ihn in seinem Brief aus den Jahren 874/875 ?ruhmreichen Furst der Slawen“ ( Lateinisch : gloriosus dux Sclavorum ). Doch auch er forderte ihn auf, seine Feinde nicht zu toten, sondern ihnen zu verzeihen und sie mit dem Exil zu strafen.

Domagoj starb im Jahre 876 und wurde von seinem Sohn Iljko gefolgt. Nach einer Unterbrechung war spater auch Branimir , ein weiteres Mitglied der Dynastie Domagojevi? , Furst Kroatiens .

  • Rudolf Horvat: Povijest Hrvatske I. (od najstarijeg doba do g. 1657.) . Zagreb 1924.
  • Nada Klai?: Povijest Hrvata u ranom srednjem vijeku . Zagreb 1975.
  • Ivan Mu?i?: Hrvatska povijest devetoga stolje?a (Povjesnice Hrvata 3). Split 2007. ISBN 978-953-263-034-3 ( PDF )
  • Domagoj. In: Hrvatska enciklopedija. Leksikografski zavod Miroslav Krle?a, abgerufen am 30. Dezember 2019 (kroatisch).
  • Josip Lu?i?: DOMAGOJ. In: Hrvatski biografski leksikon. 1993, abgerufen am 30. Dezember 2019 (kroatisch).
  • Konstantin Porfirogenet, O upravljanju carstvom , prijevod i komentari Nikola pl. Toma?i? (hrvatski), R. [Romilly] J. [James] H. [Heald] Jenkins (engleski), priređiva? gr?kog izvornika Gyula Moravcsik, Zagreb : Dom i svijet (Biblioteka Povjesnica), 2003. ISBN 953-6491-90-7 .
Vorganger Amt Nachfolger
Trpimir I. Furst von Dalmatinisch-Kroatien
864?876
Sohn des Domagoj (Ilko/Iljko?)