Das große Krabbeln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Das große Krabbeln
Originaltitel A Bug’s Life
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Lange 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Lasseter ,
Andrew Stanton
Drehbuch Andrew Stanton,
Donald McEnery ,
Bob Shaw
Produktion Darla K. Anderson ,
Kevin Reher
Musik Randy Newman
Kamera Sharon Calahan ,
James Burgess
Schnitt Lee Unkrich
Synchronisation

Das große Krabbeln (Originaltitel: A Bug’s Life ) ist der zweite abendfullende, vollstandig computergenerierte Animationsfilm der Pixar-Animations-Studios , der im Februar 1999 in den deutschen Kinos anlief. Er basiert lose auf der Handlungsidee von Akira Kurosawas Historienfilm Die sieben Samurai , in dem eine Gruppe ein Dorf vor Unterdruckern retten soll.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film handelt von einer Kolonie Ameisen , die auf einer Insel lebt. Eine der Ameisen ist der impulsive und tollpatschige Erfinder Flik, der verzweifelt versucht, seinen Platz in der Gruppe zu finden. Er kann sich aber nicht in das konservative System im Ameisenhaufen einfugen und eckt mit seinen seltsamen, selten funktionierenden Ideen andauernd an; besonders Atta, die Kronprinzessin der Kolonie, ist nicht sehr begeistert von ihm. Die einzige Ameise der Kolonie, die Flik eine treue Freundin ist, ist Dot, Prinzessin Attas kleine Schwester.

Die Kolonie sammelt Nahrung fur den Winter ? mehr als sie eigentlich mussten, denn jedes Jahr im Sommer spielt sich das gleiche Szenario ab: Der Grashupfer Hopper und seine Bande terrorisieren die Kolonie und zwingen die Ameisen, regelmaßig fur sie Futter bereitzustellen. Die Ameisen haben sich aus Angst langst damit abgefunden. Aber dieses Jahr passiert Flik mit einer seiner Erfindungen ein Missgeschick, und die gesamte Futteransammlung fallt in den Fluss, der die Insel umgibt. Die Drohung der Grashupfer kommt umgehend: Im Herbst, wenn das letzte Blatt gefallen ist, werden sie wiederkommen. Dann soll die doppelte Menge fur sie bereitliegen.

Da Flik die ganze Sache unglaublich leidtut, hat er einen Plan: Er will Verstarkung besorgen, die gegen die Grashupfer kampft und sie endlich verjagt. Der Hohe Rat der Ameisen stimmt diesem Plan nur zu, um ihn bei ihren Reparaturbemuhungen endlich aus dem Weg zu haben. Flik aber verkalkuliert sich: Zwar findet er Insekten, aber durch ein Missverstandnis erfahrt er erst spater, dass es sich um Zirkusartisten handelt, die gerade von ihrem Direktor nach einer katastrophalen Vorstellung gefeuert wurden. Doch er will seine Leute nicht noch einmal enttauschen und heckt einen neuen Plan aus. Zur Abschreckung der Grashupfer hatten sich die Krieger eine raffinierte Taktik ausgedacht: Da Hopper sich vor Vogeln zu Tode furchtet, soll ein Vogel aus Asten und Blattern gebaut werden, um die Grashupfer von der Insel zu verjagen.

Die Kolonie ist zunachst skeptisch, stimmt dann aber zu und setzt alles daran, die Idee zu verwirklichen. Doch der Schwindel, die Insekten seien Krieger, fliegt auf, als der Zirkusdirektor auf der Suche nach seinen Artisten auf der Insel auftaucht, und das Projekt erleidet einen herben Ruckschlag. Flik wird aus der Gemeinschaft verstoßen und schließt sich den Zirkusartisten an, die nun wieder von dannen ziehen.

Die Ameisen machen sich jetzt schleunigst wieder daran, das Futter zu beschaffen, doch es ist nicht genug da, um die Forderung zu erfullen. Als die Grashupfer eintreffen, beginnt fur die Kolonie eine Tortur. Wie Sklaven werden sie von den Grashupfern getrieben, um das Futter zu besorgen, und um die Ameisen weiter zu demoralisieren, fasst Hopper den Plan, bei Abschluss der Arbeit die Konigin zu toten. Dot erfahrt von dem Plan, eilt Flik und den Artisten nach und berichtet ihnen von der Lage. Flik wird bewusst, dass er nun alles wiedergutmachen kann, und eilt mit den Insekten zuruck zur Insel. Sie geben den Grashupfern eine Zirkusvorstellung ? ein Ablenkungsmanover, um die Konigin unauffallig aus der Bahn zu bringen und den Vogel startklar zu machen.

Als der Vogel startet, lauft zunachst alles nach Plan, doch der Zirkusdirektor nimmt falschlicherweise an, der Angriff gelte seinen Artisten, und setzt den Vogel in Brand. Nun fliegt die ganze Sache auf, und alles scheint vorbei ? doch dann macht Flik seinen Mitameisen bewusst, dass sie in ihrer Gemeinschaft viel starker sind als die Grashupferbande, Hopper schlagt Flik zu Boden und will ihn tottreten, doch Prinzessin Atta stellt sich schutzend vor Flik. Die Ameisen vertreiben mit Unterstutzung der Zirkusartisten die Grashupfer, doch als sich Flik und seine Mitameisen Hopper vornehmen wollen, fangt es an zu regnen. Flik und Atta fliehen von Hopper gejagt durch den Regen, doch Hopper erwischt Flik und versucht, diesen aus Rache zu toten, wird jedoch von einem Vogel ins Vogelnest befordert und von einem der Kuken verspeist.

Im Fruhling verabschiedet die gesamte Kolonie die Artisten als Freunde. Flik hat durch seine Heldentat endlich seinen Platz in der Kolonie gefunden, nicht nur weil seine Erfindungen jetzt endlich als nutzlich angesehen werden, sondern auch als Gefahrte von Atta, die die Konigskrone ubernimmt.

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rolle Originalsprecher Deutscher Sprecher
Flik Dave Foley Kai Wiesinger
Atta Julia Louis-Dreyfus Madeleine Stolze
Dot Hayden Panettiere Caroline Schwarzmaier
Konigin Phyllis Diller Elisabeth Volkmann
Hopper Kevin Spacey Rufus Beck
Fred
(Molt)
Richard Kind Jan Odle
P.T. Floh
(P.T. Flea)
John Ratzenberger Michael Ruth
Slim David Hyde Pierce Fritz von Hardenberg
Gustl
(Heimlich)
Joe Ranft Ottfried Fischer
Franzi
(Francis)
Denis Leary Ivar Combrinck
?Major“ Manny Jonathan Harris Horst Raspe
Gypsy Madeline Kahn Katharina Lopinski
Rosie Bonnie Hunt Susanne von Medvey
Chewap & Cici
(Tuck & Roll)
Michael McShane Hartmut Neugebauer
Dim Brad Garrett Oliver Stritzel

Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Fur Das große Krabbeln wurden aufwandige Recherchen betrieben, beispielsweise wurden mit winzig kleinen Kameras Aufnahmen in der Natur gemacht. Durch diese Studien entwickelte man beispielsweise die farbenfrohen Umgebungen sowie die Licht-Schatten-Verhaltnisse. Außerdem versuchte man durch diverse Insektenaufnahmen, die Charaktere und das Verhalten der Insekten moglichst originalgetreu darzustellen. Im Gegensatz zum Erstfilm Toy Story wollte man hierbei eine organische, komplexe Umwelt schaffen, was in vielerlei Hinsicht eine enorme Herausforderung war. Aus diesem Grund wird der Film noch heute von zahlreichen Mitwirkenden als aufwandigster Pixar-Film bezeichnet.

Was dieser gewollten Realitatsnahe jedoch entgegenwirkt, ist die Tatsache, dass die Ameisen nur uber vier Gliedmaßen (Arme und Beine) anstatt sechs verfugen.

Der Film sollte ursprunglich den Titel ?Bugs“ tragen. Aufgrund einer moglichen Verwechslungsgefahr mit Bugs Bunny , der Figur des Konkurrenz-Studios Warner Bros. , wurde der Titel dann jedoch uberarbeitet.

Der Film wurde im Breitbildformat 1:2,35 hergestellt. Fur die Veroffentlichung auf VHS-Videocasetten im 4:3-Format (zur Vermeidung des Letterbox -Effektes mit großen schwarzen Balken auf dem Bildschirm) wurde der gesamte Film uberarbeitet und entweder mit zusatzlichen Bildteilen uber und unter dem eigentlichen Bild versehen, ins Bild hineingezoomt (und somit nur ein Ausschnitt verwendet, bei Schwenks zum Teil Pan & Scan ) oder das ursprungliche Bild wurde vollig neu berechnet und neu formatiert (Abstande/Verhaltnis der einzelnen Bereiche im Bild neu angelegt). Hieruber findet sich auf der Deluxe-Edition der Special Collection DVD (die den Film in der 1:2,35-Version bietet) ein eigenes Feature auf der Bonusdisc.

Im Abspann ist auf Englisch Filmed entirely on Location (dt. etwa: Vollstandig am Schauplatz gefilmt) zu lesen, was auf die realen Recherchen fur den Film zuruckzufuhren ist.

Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

?Eine vorzuglich erzahlte Geschichte voller witziger Details, stimmungsvoll auch in der Farbgestaltung ? ein durchweg liebenswerter Familienfilm.“

?Das bezaubernde visuelle Wunderwerk war nach ? Toy Story ‘ der zweite Hit der Pixar-Zauberer, kam fast zeitgleich mit dem Konkurrenzprojekt ? Antz ‘ von DreamWorks in die Kinos ? und krabbelte klar als Sieger vom Platz. ? ≫Brummfideler, herziger, toll gezauberter Schabernack≪“

Auszeichnungen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Der Film wurde 1999 mit einem Golden Satellite Award als Best Motion Picture ? Animated or Mixed Media ausgezeichnet.
  • Komponist Randy Newman wurde 2000 mit einem Grammy ausgezeichnet, ein Jahr zuvor wurde er fur die Beste Musik fur den Oscar nominiert.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Freigabebescheinigung fur Das große Krabbeln . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , Juli 2010 (PDF; Pruf­nummer: 123 664 V).
  2. Das große Krabbeln. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 7. September 2015 .
  3. Das große Krabbeln. In: TV Spielfilm . Abgerufen am 1. August 2014 .