Cascadeur
ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Fur den Beruf siehe
Stuntman
.
Cascadeur ? Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
ist ein
deutscher
Action
-
Abenteuerfilm
aus dem Jahr 1998 von und mit Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller
Hardy Martins
.
Die deutsche Archaologin
Christin
durchstreift auf der Suche nach Hinweisen nach dem verschwundenen
Bernsteinzimmer
Sudamerika
und stobert im
venezolanischen
Caracas
den untergetauchten
NS
-Offizier
Karl Fuchs
auf, der damals fur den Abtransport des Kunstwerkes verantwortlich war. Der inzwischen todkranke Mann stirbt vor ihren Augen, allerdings findet Christin bei ihm einen Hinweis in Form eines versteckten Kettenanhangers. Was Christin nicht ahnt: sowohl sie als auch Fuchs werden von mysteriosen Mannern uberwacht, welche den Anhanger um jeden Preis bekommen wollen. Christin gelingt zwar die Flucht, allerdings konnen die Killer sie abfangen und in ein Flugzeug nach Deutschland verfrachten.
In der Luft gelingt es Christin schließlich, nicht nur den Anhanger zuruck zu ergattern, sondern auch der Zwangslage durch einen Absprung per Fallschirm zu entgehen. Sie landet mitten im
Schwarzwald
und wird von
Vincent
gefunden, einem ehemaligen Stuntman, der sich inzwischen aus dem beruflichen wie gesellschaftlichen Leben zuruckgezogen hat und als Pflucker von Nadelbaumzapfen arbeitet. Dem nicht an weltlichen Dingen gelegenen Einsiedler ist Christin zunachst eher ein Storfaktor und er hilft ihr schnell wieder in die Zivilisation zuruck. Inzwischen haben die Killer um ihren mysteriosen Chef genannt ?Oberst“ allerdings Christins Absturzort aufgespurt und wollen den Kettenanhanger an sich bringen. Vincent entgeht nur knapp einem Mordversuch, kennt aber jetzt deren nachstes Ziel: Christin. Diese uberbringt in
Munchen
Professor Waldheim
? Direktor einer Kulturgutstiftung und ein enger Freund ihres Großvaters ? die Kette, als die Handlanger des Obersts beide dort aufspuren. Beiden entkommen der Zwangslage, wobei Vincent nach einer Verfolgungsjagd die Identitat ihrer Verfolger aufdeckt: Die Killer sind Agenten des
MAD
, der Oberst ein korrupter Geheimdienstoffizier.
Vincent und Christin tauchen bei
Gonzo
unter, einem ehemaligen Stuntkumpan. Hier findet Christin ein weiteres Geheimnis des Schlussels heraus, der sich gemeinsam mit Hinweisen von Waldheim zum
Schloss Hohenstein
fuhrt, das zur
Zeit des Nationalsozialismus
eine Operationsbasis fur Spezialkrafte war, und begeben sich dorthin. Vor Ort entdecken beide schließlich das Versteck des Bernsteinzimmers an der
Wasserkuppe
in der
Rhon
. Dabei gerat das Paar in einen Hinterhalt des Obersts, wo sich auch herausstellt, dass Waldheim mit den Killern gezwungenermaßen unter einer Decke steckt. Wahrend der Professor umgebracht und Christin gefangen genommen wird, gelingt Vincent die Flucht.
Mithilfe von Gonzo heftet sich Vincent anschließend an die Fersen des Obersts, kann Christin am Berg aus der Gewalt der Agenten befreien und entdeckt mit ihr und etwas Gluck den Eingang zur Versteckhohle. In einer Gruft, in der sich
Hitler
offensichtlich begraben ließ, finden die beiden schließlich die Fragmente des zum Grabmal umfunktionierten Zimmers. Doch der Oberst kommt ihnen zuvor, stiehlt die Zimmerteile und lasst Vincent und Christin gefesselt mit einer Bombe zuruck. Im letzten Moment konnen beide der Sprengfalle entwischen.
Der Oberst versucht, das Zimmer mit dem Flugzeug außer Landes zu schmuggeln, wird aber von Vincent und Christin mit einem LKW am Start gehindert. Es kommt zum Showdown zwischen Vincent und dem Oberst, bei dem das inzwischen abgehobene Flugzeug uber einem See absturzt und der Oberst den Tod findet.
Vincent und Christin uberleben den Crash und werden schließlich ein Paar.
- Hauptdarsteller Hardy Martins ist selbst
Stuntman
und fungierte auch als Ideengeber, Regisseur und Produzent.
- Die Dreharbeiten dauerten 92 Tage.
- Die komplette Filmcrew hinter der Kamera bestand hauptsachlich aus Nachwuchs-Filmschaffenden.
- Schauspieler
Jan Sosniok
,
Peter Rappengluck
und
Carin C. Tietze
hatten im Film eine Gastrolle.
- Die Anschubfinanzierung von rund DM 500.000,00 wurde durch die Filmfinanzierungsfirma FIMA GmbH mit vielen privaten Kleininvestoren realisiert (
Crowdfunding
), bevor der Fernsehsender
ProSieben
als Co-Produzent einstieg. Die Restfinanzierung erfolgte dann durch die Produzenten, die offentliche
Filmforderung
und weitere private Gelder aus dem Kundenkreis der FIMA. Letztendlich wurden etwa die Halfte der Produktionskosten, sowie fast die kompletten Kosten fur den
Filmverleih
uber die FIMA finanziert.
- Der Film wurde 1998 auf den
Internationalen Filmfestspielen von Cannes
als bestverkaufter deutscher Film in mehr als 20 Lander verkauft.
- Fur den
Filmverleih
wurde von den Produzenten des Films eigens die Verleihfirma
Angel Falls Filmverleih
gegrundet.
- Kinostart in Deutschland war am 30. Juli 1998.
- In den deutschen Kinos wurden insgesamt nur 69.163 Besucher gezahlt. Die
Gewinnschwelle
fur die privaten Investoren hatte man laut eigener Aussage allerdings erst bei rund 1,3 Millionen Kinobesuchern erreicht.
- Der Film wurde beim
Deutschen Filmpreis
fur den besten Schnitt und die beste Kamera, sowie beim
Filmfest Munchen
fur den Nachwuchs-Regiepreis nominiert.
?Ein mit großem Materialaufwand produzierter deutscher Abenteuerfilm, der schamlos Vorbilder wie die
Indiana Jones
-Reihe plundert und pausenlos selbstzweckhafte Stuntszenen aneinanderreiht. Nie an innerer Glaubwurdigkeit interessiert, soll er lediglich die akrobatischen Fahigkeiten des Hauptdarstellers, selbst ein Stuntman, unter Beweis stellen.“
?Atemberaubende Action, verwegene Stunts, rasante Verfolgungsjagden und jede Menge Humor und Selbstironie sind garantiert.“
?Fun- und Action-Picture aus deutschen Landen mit sympathischem Abenteuerplot, verwegenen Stunts und Humor.“
- ↑
Cascadeur ? Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 2. Marz 2017
.
- ↑
Cascadeur ? Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
(
Memento
vom 12. September 2017 im
Internet Archive
) im Dirk Jasper FilmLexikon
- ↑
Cascadeur ? Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer.
In:
kino.de.
Abgerufen am 4. August 2015
.