Burschenschaft

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? Großer Burschenschafterzirkel “. Die ineinander verschlungenen Buchstaben E, F und V stehen fur den Wahlspruch der Urburschenschaft Ehre, Freiheit, Vaterland .

Burschenschaften sind eine tradierte Form einer Studentenverbindung . Sie finden sich heute an Hochschulorten in Deutschland , Osterreich , der Schweiz und Chile . Fast alle Burschenschaften bekennen sich zu den Prinzipien der Urburschenschaft von 1815, wobei der inhaltliche Bezug stark variiert. Die Bezeichnung ?Burschenschaft“ wird heute von teilweise sehr unterschiedlichen Studentenverbindungen verwendet.

Siegel der Jenaischen Urburschenschaft
Homo studens (1845): Der Bursch wird hier dem Obskuranten gegenubergestellt.

Etymologie und Sprachgebrauch

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Das Wort ?Burschenschaft“ bedeutet so viel wie ?Gesamtheit der Burschen“. Das Wort Bursche leitet sich wiederum aus dem neulateinischen Bursarius , dem Bewohner einer Burse , ab und war im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts eine allgemeine Bezeichnung fur Studenten . So gibt es aus dieser Zeit Belege, in denen das Wort ?Burschenschaft“ gleichbedeutend mit dem Wort Studentenschaft verwendet wird. Dies war noch auf dem Wartburgfest 1817, zwei Jahre nach der Grundung der Urburschenschaft in Jena, der Fall. [1] Diese Urburschenschaft betrachtete sich als ein Zusammenschluss aller Studenten unter Aufhebung der damals ublichen landsmannschaftlichen Zusammenschlusse . Erst spater, als klar wurde, dass sich dieser allgemeine Anspruch nicht durchsetzen ließ, wurde ?Burschenschaft“ zu einer Bezeichnung fur einen bestimmten Typus von Studentenverbindungen, der neben verschiedenen anderen existierte.

Die Mitglieder einer Burschenschaft heißen Burschenschafter oder Burschenschaftler . [2] Das manchmal als abwertend empfundene Burschenschaft l er wird haufig verallgemeinernd auf Korporierte insgesamt bezogen, [3] ebenso das von negativ gegenuber der Burschenschaft eingestellten Studenten gelegentlich verwendete ?Burschi“ ( siehe auch: Burschi-Reader ). Von anderen Korporierten, insbesondere Corpsstudenten , wird haufig die saloppe Bezeichnung Buxe verwendet.

Gemeinsamkeiten der Burschenschaften

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Mutze und Farben der Burschenschaft Bubenruthia Erlangen auf einer alten Couleurkarte

Fast allen sich Burschenschaft nennenden Studentenverbindungen gemein ist das Bekenntnis zu den Prinzipien der Urburschenschaft von 1815, wobei die Interpretation dieser Prinzipien keineswegs einheitlich ist. Die urburschenschaftlichen Ideale waren als Reaktion auf den Wiener Kongress die Gesamtheit aller Studierenden, das Christianum und die vaterlandische Ideale (Einheitliches Deutschland, Befreiung von obrigkeitsstaatlichem Regime). [4]

Alle heutigen Burschenschaften sind farbentragend , das heißt ihre Mitglieder tragen bei offiziellen Veranstaltungen ein Band in den Farben der Verbindung und eine Studentenmutze , das sogenannte Couleur . Die traditionellen Farben der Burschenschaft sind schwarz-rot-gold , wie sie bereits von der Urburschenschaft gefuhrt wurden. Sie sind auch heute noch die Farben eines großen Teils der Burschenschaften.

Die Mehrheit der heutigen Burschenschaften ist schlagend , richtet also Mensuren mit anderen schlagenden Studentenverbindungen aus. Teilweise ist die Mensur aber freigestellt. Nichtschlagende Burschenschaften sind in der Minderheit. Sie lehnen die Mensur meist aus christlichen Motiven ab.

Einordnung innerhalb der Studentenverbindungen

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Obwohl sich nur circa 300 der insgesamt 1500 bis 2200 studentischen Verbindungen im deutschen Sprachraum ?Burschenschaft“ nennen, wird der Begriff in der Offentlichkeit falschlicherweise oft als Uberbegriff fur alle Studentenverbindungen verwendet. Die meisten anderen studentischen Korporationen, wie katholische Studentenverbindungen , Landsmannschaften oder Corps , haben historisch allerdings keine Verbindung zum Ursprung der Burschenschaften und besitzen auch heutzutage eine andere Ausrichtung.

Burschenschaften sind politische Studentenverbindungen und setzten sich nach eigenen Angaben aus Verantwortung fur die Gesellschaft mit politischen Themen auseinander. In der Offentlichkeit werden Burschenschaften heute haufig als politisch rechtsgerichtet oder gar rechtsradikal wahrgenommen, was aber auf die meisten Verbindungen nicht zutrifft. [5]

Ausschnitt aus dem Stamm-Buch der Urburschenschaft in Jena, hier mit dem Eintrag von Heinrich von Gagern , dem spateren Prasidenten der Frankfurter Nationalversammlung

Die Urburschenschaft

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Auszug der Jenenser Studenten in den Freiheitskrieg 1813

Als Versammlungen der (nur mannlichen) Studenten an deutschen Hochschulen entstanden die ?Allgemeinen Burschenschaften“ nach den Befreiungskriegen , die die studentische Kultur Deutschlands entscheidend pragten. Historiker schatzen, dass jeder zweite oder dritte Student als Kriegsfreiwilliger an den Kriegen teilnahm. [6] Zwar konnten nur etwa funf Prozent der Gesamtzahl der Kriegsfreiwilligen als Studenten gelten, aber in keiner gesellschaftlichen Gruppe gab es einen so hohen Anteil an Freiwilligen. Viele Studenten hatten unter anderem im Lutzowschen Freikorps mitgekampft, das sich nicht nur aus preußischen Untertanen, sondern aus Freiwilligen aus ganz Deutschland rekrutierte. Aus den Befreiungskriegen an die Universitaten zuruckgekehrt, setzten sie sich in der Zeit der Restauration und des Wiener Kongresses fur die Abschaffung der deutschen Kleinstaaterei und die Schaffung eines gesamtdeutschen Reiches unter einer konstitutionellen Monarchie ein.

Zur Grundung der Urburschenschaft kam es in Jena am 12. Juni 1815. Die landsmannschaftlichen Vereinigungen losten ihren Senioren-Convent (SC) auf. Dazu zogen die Mitglieder der vier Landsmannschaften Thuringia, Vandalia, Franconia und Curonia zum Gasthaus Grune Tanne . Dieser Ort lag außerhalb der Stadtgrenzen Jenas und war damit der Gerichtsbarkeit der Universitat entzogen. Als Zeichen der Auflosung senkten dort die Landsmannschaften ihre Fahnen. Aus der Mitte der anwesenden 143 Stifter wurden 30 Amtstrager gewahlt. Zum ersten Sprecher wurde Karl Horn berufen, der letzte Senior der Vandalia. Damit war die Burschenschaft ins Leben gerufen.

Die Urburschenschaft bestand aus Gruppen mit nationalen, christlichen und freiheitlichen Ideen. Zu ihren geistigen Wegbereitern gehorten unter anderem Ernst Moritz Arndt , Friedrich Ludwig Jahn und Johann Gottlieb Fichte . Sie forderte mit den Werten Ehre, Freiheit, Vaterland staatsburgerliche Verantwortung, ethnische Solidaritat und individuelle Freiheitsrechte zugleich ein. Moglich war diese Synthese verschiedener Elemente durch den elitaren Ansatz, der in erster Linie die Pflicht des Einzelnen, fur das Ganze einzutreten, betonte.

Der ritterliche Kahl (um 1819): Jacob Carl Kahl in der Tracht der fruhburschenschaftlichen Gemeinschaft der ? Gießener Schwarzen

In der Verfassungsurkunde der Jenaischen Burschenschaft vom 12. Juni 1815 heißt es: [7]

?Erhoben von dem Gedanken an ein gemeinsames Vaterland, durchdrungen von der heiligen Pflicht, die jedem Deutschen obliegt, auf Belebung deutscher Art und deutschen Sinnes hinzuwirken, hierdurch deutsche Kraft und Zucht zu erwecken, mithin die vorige Ehre und Herrlichkeit unsres Volkes wieder fest zu grunden und es fur immer gegen die schrecklichste aller Gefahren, gegen fremde Unterjochung und Despotenzwang zu schutzen, ist ein Teil der Studierenden in Jena zusammengetreten und hat sich beredet, eine Verbindung unter dem Namen einer Burschenschaft zu grunden.“

Das Wartburgfest

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Wartburgfest : Zug der Studenten auf die Wartburg 1817

Der vaterlandische Gedanke war eine Idee, fur die sich sehr viele Studenten begeistern konnten. Um diese Gesinnung der ganzen Welt mitzuteilen, lud die Jenaer Burschenschaft Vertreter der deutschen Universitaten auf die Wartburg bei Eisenach ein, um dort am 18. Oktober 1817 des 300. Jahrestages des Thesenanschlages Martin Luthers am 31. Oktober 1517 und zugleich des Sieges uber Napoleon in der Volkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 zu gedenken. An dem Fest nahmen uber 500 Studenten aus ganz Deutschland teil.

Hier wurde vor allem das Ziel der Zusammenfuhrung der Studentenschaft in eine einheitliche Organisation durchformuliert, um damit die Einheit Deutschlands im universitaren Bereich vorwegzunehmen. So zitierte die Zeitschrift Isis oder Encyclopadische Zeitung im Jahre 1817 einige Redner auf dem Wartburgfest: [1]

?Eben deßhalb musst ihr euch keine Namen geben, welche dieser Universalitat widersprechen. Nicht weiße, schwarze, rothe, blaue usf. musst ihr euch nennen; denn das sind auch andere; auch nicht Teutonen musst ihr euch nennen; denn Teutonen sind auch die andern. Euer Name sey, was ihr allein und ausschließlich seyd, nehmlich Studentenschaft oder Burschenschaft. Dazu gehort ihr alle, und niemand anders. Hutet euch aber, ein Abzeichen zu tragen, und so zur Parthey herabzusinken, das bewiese, dass ihr nicht wisst, dass der Stand der Gebildeten in sich den ganzen Staat wiederholt, und also sein Wesen zerstort durch Zersplitterung in Partheyen.“

Nach weiteren emotionalisierenden Festreden forderte Hans Ferdinand Maßmann eine Bucherverbrennung von Schriften, die als reaktionar , antinational oder undeutsch galten. Symbolisch den Flammen ubergeben wurden 26 Schriften , darunter Werke der Schriftsteller August von Kotzebue , August Friedrich Wilhelm Crome , Saul Ascher und Karl Leberecht Immermann , sowie der Code Napoleon . Aufgrund des hohen Wertes von Buchern wurden jedoch nur mit deren Titeln beschriftete Makulaturbundel verbrannt. Dies war zu jener Zeit nichts Außergewohnliches, doch wurden auch Symbole der Fremd- und Furstenherrschaft, wie ein Schnurleib , ein Soldatenzopf und ein Korporalstock verbrannt, was nach damaliger Auffassung die eigentliche Sensation war. [8]

Der Burschenschafter Hoffmann von Fallersleben in altdeutscher Tracht , Gemalde von 1819

Im Nachgang des Wartburgfestes wurden die geaußerten Gedanken, unter Mithilfe des Jenaer Professors Heinrich Luden , in einem Programm zusammengefasst, welches vom Verfassungshistoriker Ernst Rudolf Huber ?als das erste deutsche Parteiprogramm“ [9] bezeichnet wurde.

Die 35 Grundsatze und 12 Beschlusse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: [10]

  1. Die politische Zerrissenheit Deutschlands soll der politischen, religiosen und wirtschaftlichen Einheit weichen.
  2. Deutschland soll eine konstitutionelle Monarchie werden. Die Minister sollen der Volksvertretung verantwortlich sein.
  3. Alle Deutschen sind vor dem Gesetz gleich und haben Anspruch auf ein offentliches Gerichtsverfahren vor Geschworenengerichten nach einem deutschen Gesetzbuch.
  4. Alle geheime Polizei ist durch Ordnungsorgane der Gemeindeverwaltungen zu ersetzen.
  5. Sicherheit der Person und des Eigentums, Abschaffung der Geburtsvorrechte und der Leibeigenschaft sind ebenso verfassungsmaßig zu sichern wie die besondere Forderung der bislang unterdruckten Klassen.
  6. An der Stelle der stehenden Heere tritt die allgemeine Wehrpflicht (Landwehr und Landsturm).
  7. Rede- und Pressefreiheit sind verfassungsmaßig zu garantieren.
  8. Die Wissenschaft soll dem Leben dienen, vornehmlich das Studium der Moral, Politik und Geschichte.
  9. Alle Spaltungen auf den Hochschulen sollen aufhoren, geheime Bunde durfen nicht bestehen.
  10. Jeder Bursche muss aller Kleinstaaterei und Auslanderei, allem Kastengeist und Despotendienst abschworen.
Denkmal fur die Urburschenschaft in Jena

Das Programm griff also wesentliche liberale Ideen der Franzosischen Revolution auf und bettete sie in eine ?vaterlandische“ und ?wehrhafte“ Monarchie . Die burgerlichen Rechte finden sich heute in allen europaischen Verfassungen, auch dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland .

Im folgenden Jahr kam es an vielen Universitaten zur Grundung von Burschenschaften, die diese Grundsatze vertraten. Diese verstanden sich anfangs nicht als Vielzahl unabhangiger Burschenschaften, sondern als Teil einer einzigen großen Burschenschaft, die die gesamte Studentenschaft umfassen und alle bisher bestehenden Studentenverbindungen ablosen sollte: der ?Allgemeinen deutschen Burschenschaft“. Die Grundung derselben wurde auf dem ersten Jenaer Burschentag 1818 von den Vertretern der Burschenschaften aus 14 Universitatsstadten beschlossen. Die noch abseits stehenden Verbindungen sollten durch Uberzeugung fur die Burschenschaft gewonnen werden.

Das Ziel der Vereinigung aller Studenten in dieser Allgemeinen deutschen Burschenschaft wurde letztlich aber nicht erreicht, da sich die Bewegung gleichzeitig zu ihrer Ausbreitung stark diversifizierte und die uberwiegende Zahl der Corps weiterhin an ihren alten Traditionen festhielt. So gab es ? zumindest an den großen Universitaten ? weiterhin mehrere Corps und bald auch mehrere Burschenschaften.

Heinrich Heine als kritischer Zeitzeuge

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Heinrich Heine studierte zwischen 1819 und 1825 Jura in Bonn , Gottingen und Berlin . In Bonn trat er im Alter von 22 Jahren der burschenschaftlichen Allgemeinheit bei und besuchte auch spater in Gottingen einen burschenschaftlichen Stammtisch. Im Februar 1821 wurde er wegen Verstoßes gegen das Keuschheitsprinzip aus der Burschenschaft ausgeschlossen. Ursachlich fur die Abkehr des judischstammigen Heine von der Burschenschaft war aber vermutlich eher ein antijudischer Beschluss des geheimen Dresdner Burschentages des Jahres 1820, in dem es hieß, dass Juden ?nicht aufnahmefahig“ seien, ?außer wenn erwiesen ist, daß sie sich christlich-deutsch fur unser Vaterland ausbilden wollen.“ [11]

Noch wahrend seiner Mitgliedschaft in der Burschenschaft außerte er sich 1820 sehr kritisch uber das Wartburgfest und seine Gottinger Erfahrungen:

?Auf der Wartburg hingegen herrschte jener unbeschrankte Teutomanismus, der viel von Liebe und Glaube greinte, dessen Liebe aber nichts anderes war als Haß des Fremden und dessen Glaube nur in der Unvernunft bestand, und der in seiner Unwissenheit nichts Besseres zu erfinden wußte, als Bucher zu verbrennen!“

?Im Bierkeller zu Gottingen musste ich einst bewundern, mit welcher Grundlichkeit meine altdeutschen Freunde die Proskriptionslisten anfertigten, fur den Tag, wo sie zur Herrschaft gelangen wurden. Wer nur im 7. Glied von einem Franzosen, Juden oder Slawen abstammte, ward zum Exil verurteilt. Wer nur im mindesten etwas gegen Jahn oder uberhaupt gegen altdeutsche Lacherlichkeiten geschrieben hatte, konnte sich auf den Tod gefasst machen…“

? Godfried Becker (Hrsg.): Heinrich Heine's Sammtliche Werke , Band 6. Schafer und Koradi, Philadelphia 1867, S. 522f.

Spater wurde Heine Mitglied einer Studentenverbindung, die sich in der Folge zum Corps Hildeso-Guestphalia formierte. [12]

Demagogenverfolgung

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August von Kotzebues Ermordung (Zeitgenossischer kolorierter Kupferstich)
Sands Ende auf dem Schafott (Zeitgenossischer kolorierter Kupferstich)

1819 ermordete der Theologiestudent und ehemalige Burschenschafter Karl Ludwig Sand den Schriftsteller und angeblichen russischen Agenten August von Kotzebue , dessen Werk Geschichte des deutschen Reichs schon auf dem Wartburgfest symbolisch verbrannt worden war. Sand war in der Burschenschaft Anhanger des besonders radikalen Flugels der ?Unbedingten“. Sein Attentat bot den zum Bundestag in Karlsbad versammelten Regierungen des Deutschen Bundes einen willkommenen Anlass, strenge Verbote jeder studentischen Organisierung zu beschließen.

Diese als Karlsbader Beschlusse bekannt gewordenen Verbote gingen maßgeblich auf den Einfluss des reaktionaren osterreichischen Staatskanzlers Furst Klemens Wenzel Lothar von Metternich zuruck. Ihretwegen waren viele Burschenschafter in den nachsten Jahren unter staatlicher Beobachtung und wurden verfolgt. [13] In den Beschlussen wurde festgelegt, dass fur jede Universitat ein ?landesherrlicher Bevollmachtigter“ zu ernennen sei, der vor Ort genau kontrollierte, ob die Professoren den Studenten politisch unliebsame Ideen vermittelten. Wichtigstes Gremium wurde die Mainzer Zentraluntersuchungskommission , der jede Auffalligkeit zu melden war. Missliebige Professoren konnten von der Universitat verwiesen werden und erhielten im ganzen Deutschen Bund Berufsverbot .

?Die seit langer Zeit bestehenden Gesetze gegen geheime oder nicht autorisirte Verbindungen auf den Universitaten sollen in ihrer ganzen Kraft und Strenge aufrechterhalten, und insbesondere auf den seit einigen Jahren gestifteten, unter dem Namen der allgemeinen Burschenschaft bekannten Verein um so bestimmter ausgedehnt werden, als diesem Verein die schlechterdings unzulassige Voraussetzung einer fortdauernden Gemeinschaft und Correspondenz zwischen den verschiedenen Universitaten zum Grunde liegt. Den Regierungs-Bevollmachtigten soll in Ansehung dieses Punktes eine vorzugliche Wachsamkeit zur Pflicht gemacht werden.
Die Regierungen vereinigen sich daruber, daß Individuen, die nach Bekanntmachung des gegenwartigen Beschlusses erweislich in geheimen oder nicht autorisirten Verbindungen geblieben oder in solche getreten sind, bei keinem offentlichen Amte zugelassen werden sollen.“

? Karlsbader Beschlusse ? § 3 Universitatsgesetz vom 20. September 1819
Kneiptafel Marburger Burschenschafter 1828

1822 zerfiel die Allgemeine Deutsche Burschenschaft wegen der anhaltenden Verfolgung, erstand aber 1827 auf dem Burschentag von Bamberg in kleinerem Rahmen neu. Auf diesem Burschentag wurde die Abkehr vom christlichen Prinzip beschlossen, so dass nun auch erstmals Juden Mitglied werden konnten. [14] In weiterer Folge ubernahm die Burschenschaft von den Corps die Mensur , nachdem die Urburschenschaft noch nichtschlagend gewesen war.

Um 1825 teilte sich die burschenschaftliche Bewegung mehr und mehr in eine radikal-republikanische und nationale Linie, die einen politischen Aktivismus vertrat (?Germania“) und eine hochschulpolitische und freidenkerisch-liberale Linie, die auf eine Verinnerlichung des burschenschaftlichen Lebens abzielte (? Arminia “). [15] 1829 kam es schließlich zum Bruch: die arminischen Burschenschaften wurden aus dem Dachverband ausgeschlossen, die Existenzberechtigung wurde ihnen abgesprochen. Noch heute sind die Bezeichnungen Germania und Arminia die haufigsten Burschenschaftsnamen und an vielen Universitaten anzutreffen.

Hambacher Fest (Zeitgenossische Lithographie)

Nach der Julirevolution in Paris 1830 gewann die Demokratiebewegung in Deutschland wieder an Fahrt. Nach und nach wurden auch die Verbote der Karlsbader Beschlusse in vielen deutschen Staaten wieder gelockert. Nicht so in der zum Konigreich Bayern gehorenden Pfalz . Dort wurde als Reaktion auf die strenge und repressive Zensur im Fruhjahr 1832 der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein gegrundet, dem auch zahlreiche Burschenschafter angehorten. Da politische Versammlungen in Bayern verboten waren, organisierte der Verein ein ?Volksfest“ am Hambacher Schloss .

Auf dem vom 27. bis 30. Mai 1832 stattfindenden als Hambacher Fest in die Geschichte eingegangenen Treffen forderten die etwa 30.000 Teilnehmer Freiheit, Demokratie und die Einheit Deutschlands. Die Farben der Burschenschaft Schwarz-Rot-Gold wurden hier erstmals auch von Nicht-Studenten verwendet und schließlich zum Symbol des deutschen Strebens nach Einheit und Demokratie. 1848 wurden sie darum zu Farben des Deutschen Bundes und spater zur Staatsflagge der Weimarer Republik , der Bundesrepublik Deutschland und auch der DDR .

Bei einer Versammlung fuhrender deutscher Demokraten und Liberaler am zweiten Tag des Hambacher Fests forderten Vertreter der germanischen Burschenschaften die sofortige Bildung einer provisorischen Regierung und die Festsetzung eines Termins fur den Beginn eines bewaffneten Aufstandes. Dies wurde jedoch von den Vertretern des Preß- und Vaterlandsvereins als aussichtslos abgelehnt.

Frankfurter Wachensturm

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Frankfurter Wachensturm (Zeitgenossischer Kupferstich)
Eintrag im Schwarzen Buch (1838) der Frankfurter Bundeszentralbehorde

Es waren vor allem Burschenschafter der germanischen Richtung aus Heidelberg und Wurzburg, die am 3. April 1833 den Frankfurter Wachensturm organisierten, durch den Waffen und die Kasse des Deutschen Bundes erobert werden sollten, was zur Auslosung eines bewaffneten Volksaufstandes hatte fuhren sollen. [16] Das Scheitern dieser Aktion, bei der es neun Tote und 24 Verletzte unter den Aufstandischen gab, stellte einen schweren Ruckschlag fur die gesamte burschenschaftliche Bewegung dar. Nur wenige Burschenschaften uberstanden die nun wieder rigoros angewandten Verbote der immer noch gultigen Karlsbader Beschlusse. Die Grundungsdaten der meisten heute noch existierenden Burschenschaften liegen daher nach diesem Datum.

Der Bundestag setzte eine Untersuchungskommission ein, die Frankfurter Bundeszentralbehorde , die jahrelange, ausgedehnte Nachforschungen nach den Verschworern und ihren Hintermannern anstellte. Bis 1838 schrieb diese mehr als 1800 Personen ? zu etwa zwei Dritteln Burschenschafter ? zur Fahndung aus. Im Schwarzen Buch der Bundeszentralbehorde befinden sich Eintrage zahlreiche Burschenschafter. Nicht wenige Burschenschafter verließen als sogenannte Dreißiger Deutschland und flohen nach Nordamerika. Wegen Hochverrats wurden schließlich 39 Personen zum Tode verurteilt, spater jedoch zu ? zum Teil lebenslanglichen ? Haftstrafen begnadigt.

Am 10. Januar 1837 gelang es sechs der zu lebenslanglichen Haftstrafen verurteilten Burschenschafter mit Hilfe von außen, dem Gefangnis zu entfliehen. Die Sympathie der Bevolkerung war auf ihrer Seite. Gegen die Suchmaßnahmen der Behorden wurden Spottverse gedichtet, die noch heute in studentischen Liederbuchern stehen und regelmaßig gesungen werden.

Die freie Republik (um 1837, Verfasser unbekannt)


1) In dem Kerker saßen zu Frankfurt an dem Main
schon seit vielen Jahren sechs Studenten ein,
die fur die Freiheit fochten und fur das Burgergluck
und fur die Menschenrechte der freien Republik.

2) Und der Kerkermeister sprach es taglich aus
Sie, Herr Burgermeister, es reißt mir keiner aus.
Aber doch sind sie verschwunden abends aus dem Turm,
um die zwolfte Stunde, bei dem großen Sturm.

3) Und am nachsten Morgen hort man den Alarm,
o es war entsetzlich der Soldatenschwarm.
Sie suchten auf und nieder, sie suchten hin und her,
sie suchten sechs Studenten und fanden sie nicht mehr.


 4) Doch sie kamen wieder mit Schwertern in der Hand.
 Auf, ihr deutschen Bruder, jetzt geht's furs Vaterland.
 Jetzt geht's fur Menschenrechte und fur das Burgergluck.
 Wir sind doch keine Knechte der freien Republik.

 5) Wenn euch die Leute fragen wo ist Absalom,
 so durft ihr wohl sagen, hohe hangt er schon.
 Er hangt an keinem Galgen, er hangt an keinem Strick,
 sondern an dem Glauben an die freie Republik.

Nach dem Scheitern des Frankfurter Wachensturms sorgten die strengen Unterdruckungsmaßnahmen fur den Untergang der meisten Burschenschaften. Die verbleibenden oder im Geheimen neu gegrundeten Burschenschaften waren klein und weniger politisch als zuvor. Sie glichen sich in dieser Zeit den konservativen Corps an und verloren potentielle Mitglieder an die neu entstehenden unpolitischen studentischen Vereinigungen wie akademische Gesangsvereine oder wissenschaftliche Verbindungen. [17]

In den 1840er Jahren gewann die Progress-Bewegung auch innerhalb der Burschenschaft an Anhangern. Ziele dieser liberalen Fortschrittsbewegung in der Studentenschaft waren die Gleichheit aller Studenten durch Aufhebung der Privilegien der Studentenverbindungen, die Aufhebung der akademischen Privilegien gegenuber der Burgerschaft und die Reform der Universitaten durch Abschaffung der akademischen Gerichtsbarkeit und des Duells. Mitte der 1840er Jahre radikalisierte sich diese Bewegung und forderte die Abschaffung der uberlieferten studentischen Traditionen und Sonderstellungen. Letztendlich wurden diese Ziele nicht erreicht. Fur die burschenschaftliche Bewegung bedeutete der Progress aber eine erneute Starkung und zugleich Diversifizierung durch zahlreiche Spaltungen und Neugrundungen.

Von der Marzrevolution zur Reichseinigung (1848?1870)

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Jubelnde Revolutionare nach Barrikadenkampfen am 18. Marz 1848 in Berlin
Die Nationalversammlung in der Paulskirche
Gedenktafel an der Paulskirche fur den Burschenschafter Heinrich von Gagern

Die Burschenschaften waren eine treibende Kraft der Revolution von 1848 . Infolge der Einrichtung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche , der bis zu 163 Burschenschafter [18] angehorten und deren erster Prasident Heinrich von Gagern Burschenschafter war, wurden die Karlsbader Verbote endgultig aufgehoben. Die Farben der Burschenschaft Schwarz-Rot-Gold wurden am 31. Juli 1848 zu deutschen Nationalfarben erklart. Die ehemals verfolgten und in den Untergrund getriebenen Organisationen verwandelten sich nun in Vereine der akademischen Elite . Burschenschaften und alle Arten von Studentenverbindungen vermehrten sich ungemein.

Nach dem Scheitern der Revolution mussten aber erneut zahlreiche Burschenschafter Deutschland verlassen und emigrierten als Teil der sogenannten Forty-Eighters vor allem in die USA ? unter anderem der spatere US-Innenminister Carl Schurz ? aber auch nach Australien und Sudamerika.

Nach der Aufhebung der Karlsbader Beschlusse wurde immer wieder der Versuch gestartet, einen burschenschaftlichen Dachverband zu grunden. Kurzfristig bestehende Dachverbande waren die Allgemeine Burschenschaft (gegrundet 1850), der Eisenacher Burschenbund (1864), die Eisenacher Konvention (1870) und der Eisenacher Deputierten-Convent (1874), die aber nie eine Mehrheit der Burschenschaften in sich vereinigen konnten und sich jeweils nach wenigen Jahren wieder auflosten. Auch im Norddeutschen Kartell kamen 1855 fur mehrere Jahre einige Burschenschaften zusammen. Initiiert vom Eisenacher Burschenbund kam es seit den 1860er Jahren aber zur Etablierung ortlicher Deputierten-Convente .

Anlasslich des 100. Geburtstag von Friedrich Schiller kam es 1859 zu den ersten offiziellen Grundungen von Burschenschaften im Osterreichischen Kaisertum . Zuvor hatte Metternich dort ein Koalitionsverbot mit effizienten Unterdruckungsmethoden durchsetzen konnen. Erst nach der verlorenen Schlacht von Solferino musste Kaiser Franz Joseph II. Zugestandnisse an die Burger unter anderem in Form von liberaleren Vereinsgesetzen machen. Bis 1849 hatten in Osterreich-Ungarn noch die mittelalterlichen Nationes existiert, nach der Revolution hatte nach deren Verbot ein zehnjahriges Vakuum geherrscht. Dies wurde nun durch eine Grundungswelle studentischer Korporationen kompensiert. In Osterreich entstanden also Burschenschaften, Corps, neue Landsmannschaften und katholische Verbindungen nicht nacheinander und aus unterschiedlichen Beweggrunden, sondern gleichzeitig und parallel in den Jahren 1859?1864. Die Burschenschaft hatte im Vielvolkerstaat jedoch mit nationalen Identitatsproblemen zu kampfen und begann sich in Osterreich-Ungarn verstarkt in Richtung Deutschnationalismus zu entwickeln.

Die katholische Kirche sah in den Burschenschaften und anderen Korporationen zunehmend eine Gefahr fur die Sittlichkeit und den Glauben und ahndete die Mensur mit der Exkommunikation . Daraufhin kam es ? vor allem im preußisch-protestantisch dominierten Deutschland ? zur Unterdruckung katholischer Studenten durch andere Korporationen, weswegen auf Initiative der Kirche und einzelner Pfarrer nach und nach katholische Studentenverbindungen gegrundet wurden, die sich, ohne die Ideologie der Burschenschaft zu teilen, fast genau deren Aussehen und Brauchtum gaben.

Kaiserreich (1871?1918)

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Prager Burschenschaft Teutonia 1895

Nach der Reichsgrundung 1871 sahen die Burschenschaften im Deutschen Reich ? ganz im Gegensatz zu denen in Osterreich ? ihr wichtigstes Ziel, namlich den Zusammenschluss der deutschen Lander und Staaten, als erreicht an. In dieser Zeit glichen sich alle Studentenverbindungen nach dem Vorbild der Corps untereinander an. Fur die Burschenschaften hieß das vor allem, dass Duelle zur Pflicht wurden. In der Anfangsphase hatte die Burschenschaft Duelle noch abgelehnt. In extremen Fallen wandelten sich vormalige Burschenschaften ganzlich in Corps um. So konstituierte sich etwa die Burschenschaft Arminia Konigsberg (gegr. 1860) 1876 als Corps Hansea Konigsberg und trat dem KSCV bei, [19] ebenso die Burschenschaft Hannovera Gottingen , die sich 1878 zum Corps Hansea Gottingen erklarte und dem KSCV anschloss. [20]

Aus der revolutionaren Bewegung wurde eine staatstragende Organisation. Der Kampf fur Einheit und Freiheit verflachte vielfach zu bloßem Nationalismus . Das politische Spektrum blieb aber dennoch sehr breit und reichte von radikal-demokratischen uber national - konservative bis zu volkisch - antisemitisch eingestellten Gruppen. Anders in Osterreich: Deutschnationale und radikal antisemitische Politiker wie der Burschenschafter Georg von Schonerer polemisierten gegen das supranationalistisch und katholisch eingestellte Kaiserhaus der Habsburger und fur einen alldeutschen Zusammenschluss.

Haus der Burschenschaft der Bubenreuther Erlangen, erbaut 1889

Im Kaiserreich kam es erstmals zur Grundung langlebiger burschenschaftlicher Dachverbande: 1881 wurde in Eisenach von zunachst ausschließlich reichsdeutschen Burschenschaften der Allgemeine Deputierten Convent gegrundet, der sich ab 1902 Deutsche Burschenschaft (DB) nannte. 1883 entstand als Gegenbewegung der Allgemeine Deutsche Burschenbund (ADB), der Dachverband der sogenannten Reformburschenschaften .

Die osterreichischen Burschenschaften rangen wie die reichsdeutschen lange um die Grundung eines Dachverbandes. Schon 1880 hatte Teutonia Prag die Grundung eines Sudostdeutschen DC angeregt. Die Streitigkeiten der einzelnen Bunde untereinander verhinderte dieses Unterfangen aber uber mehr als zwei Jahrzehnte. Andere Burschenschaften strebten von vornherein einen Anschluss an den reichsdeutschen ADC an. Die erste Verbandsgrundung stellte 1890 der Linzer Deputierten-Convent dar, dem sich aber die meisten Prager Burschenschaften aufgrund von Streitigkeiten vorerst nicht anschlossen. [21] Der LDC scheiterte 1900, abermals verursacht durch Streitigkeiten der Prager Burschenschaften, die ihm mittlerweile beigetreten waren. [22] 1907 grundeten samtliche Burschenschaften des osterreichischen Kaiserreichs maßgeblich durch die Initiative der Alten Herren schließlich einen einigen Dachverband: die Burschenschaft der Ostmark (BdO). 1908 legten die BdO fest, dass nur Hochschuler mit Reifezeugnis, arischer Abkunft und deutscher Muttersprache aufnahmefahig seien. Pharmazeuten , die damals noch ohne Matura studierten, konnten Conkneipanten werden. [23]

1896 grundeten die Nachfahren deutscher Einwanderer in Santiago de Chile mit der Burschenschaft Araucania die erste von heute funf Burschenschaften in Chile .

Im Deutschen Kaiserreich erlebten die Studentenverbindungen eine Blutezeit. In dieser Zeit erwarben auch viele Burschenschaften eigene Korporationshauser . 1913 besaßen 45 von 66 Mitgliedsbunden der DB ein eigenes Haus, bei den technischen Burschenschaften des RVdB waren es 16 von 35. In Osterreich war die Lage anders, hier verfugten 1913 nur sechs der 41 in der BdO zusammengeschlossenen Burschenschaften uber ein eigenes Haus. [24]

Weimarer Republik (1919?1933)

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Burschenschafterturm bei Linz; 1917 erworben, wurde er 1928 zum ?Anschlußdenkmal“ der DB ausgebaut.

Der Ausgang des Ersten Weltkriegs und die Bestimmungen der Pariser Vorortvertrage besiegelten auch den Untergang der deutschsprachigen Universitaten in Straßburg und Czernowitz . Dort ansassige Burschenschaften mussten ihre Aktivitaten einstellen oder an andere Universitatsstadte verlegen.

Obgleich die Verfassung der Weimarer Republik große Teile der burschenschaftlich gepragten Paulskirchenverfassung ubernommen hatte, waren viele junge Burschenschafter monarchistisch eingestellt oder standen der Konservativen Revolution nahe, wahrend die meisten Alten Herren die neue Staatsform befurworteten.

Die Burschenschaften des ehemaligen osterreichischen Kaiserreiches wurden 1919 in die DB aufgenommen, woraufhin die BdO zu bestehen aufhorte. Der Antisemitismus nahm daraufhin auch innerhalb der DB zu und fuhrte 1920 zu dem Beschluss, keine Juden mehr als Mitglieder aufzunehmen. Auf der anderen Seite waren Burschenschafter in vielen wichtigen Positionen des neuen Staates tatig. Der bekannteste Burschenschafter war der Reichskanzler und Außenminister Gustav Stresemann , einer der Wegbereiter der deutsch-franzosischen Freundschaft und Friedensnobelpreistrager .

1920 wurde mit dem Verband Deutscher Burschen (VDB) ein weiterer reformburschenschaftlicher Korporationsverband gegrundet. Die Burschenschaften des VDB lehnten im Gegensatz zu denen der DB und des ADB aber die Mensur ab.

Zu Adolf Hitlers Machtergreifung verhielten sich Burschenschafter nicht einheitlich. So wurde sie, wie von großen Teilen der Bevolkerung, auch von einem großen Teil der Burschenschafter, welche mitunter fuhrende Amter einnahmen, begeistert begrußt, wahrend andere vereinzelt sogar im Widerstand aktiv waren (z. B. Hermann Kaiser ). Einige Verbindungen schlossen schon kurz darauf ihre judischen Mitglieder aus. In vielen ihrer Publikationen wird spatestens mit der Machtergreifung eine antisemitische Haltung unubersehbar. Die Deutsche Burschenschaft als Dachverband hatte sogar noch vor Hitlers Machtergreifung ?den Nationalsozialismus als wesentlichen Teil der volkischen Freiheitsbewegung“ per Beschluss auf dem Burschentag von 1932 ?bejaht“, in demselben Beschluss aber dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) das Vertrauen versagt. [25] Noch im selben Jahr wurde unter Federfuhrung der DB die in Opposition zum NSDStB stehende ? Hochschulpolitische Arbeitsgemeinschaft studentischer Verbande “ (Hopoag) gegrundet, die aber schon im April 1933 von den neuen Machthabern aufgelost wurde.

Gleichschaltung und Auflosung im Dritten Reich (1933?1945)

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Verbot der letzten bestehenden Korporationsverbande durch Heinrich Himmler 1938

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die BdO in Osterreich wieder ins Leben gerufen, nachdem die Burschenschaften mit Sitz außerhalb des Deutschen Reichs die DB aus politischen Grunden verlassen mussten.

Ab 1934 wurden alle Studentenverbindungen und -verbande im Rahmen der Gleichschaltung immer starker unter Druck gesetzt, um sie in den NSDStB einzugliedern, der als einzige studentische Großorganisation etabliert werden sollte. Dazu wurden die Dachverbande zur Einfuhrung des Fuhrerprinzips gezwungen, anschließend zahlreiche Korporationsverbande zwangsfusioniert. So ging 1934 der ADB in der DB auf. Der VDB sollte mit dem Schwarzburgbund fusionieren, wozu es jedoch nicht mehr kam. Der nach dem Fuhrer der ebenfalls gleichgeschalteten Deutschen Studentenschaft (DSt) Andreas Feickert sogenannte ?Feickert-Plan“ sah außerdem die Umwandlung aller Studentenverbindungen in ? Kameradschaften “ des NSDStB vor.

Gegen diese und andere der Burschenschaft von außen aufgezwungenen Veranderungen regte sich Widerstand: Noch im selben Jahr grundeten zahlreiche aus der DB ausgetretene und ausgeschlossene Burschenschaften die Alte Burschenschaft , die sich allerdings schon 1935 wieder auflosen musste. Zwei Tage spater, am 18. Oktober 1935 loste sich auch die DB auf. Nachdem im Marz 1936 Rudolf Heß schließlich allen studentischen Mitgliedern der NSDAP die Mitgliedschaft in einer studentischen Verbindung verbot, wurde ein offentliches Aktivenleben unmoglich. [26] Bis zum Ende des Jahres losten sich die meisten noch bestehenden Burschenschaften auf. Die ubrigen wandelten sich in Kameradschaften um, einige konnten so verdeckt ihre Traditionen fortfuhren.

Nach dem Anschluss Osterreichs 1938, der Besetzung der Rest-Tschechei 1939, der Einverleibung Luxemburgs 1940, sowie der Okkupation der Niederlande und Belgiens wurden auch die dortigen Burschenschaften und die BdO aufgelost, sodass ab diesem Zeitpunkt nur noch die vier Burschenschaften in Chile existierten.

Nachdem die Nationalsozialisten alle offen agierenden Studentenverbindungen verboten hatten und ihre Mitglieder in Kameradschaften innerhalb des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes eingegliedert hatten, wurde das klassische Verbindungsleben nach 1945 nur in den westlichen Besatzungszonen, der spateren Bundesrepublik, und in Osterreich, nicht aber auf dem Boden der DDR wiederbelebt. Da die sowjetische Verwaltung signalisierte, dass sie kein Verbindungsleben auf dem Territorium der sowjetischen Besatzungszone dulden wurde, versuchten dort ansassige Verbindungsstrukturen, moglichst viel an Material und historischen Erinnerungsstucken in den Westen zu schaffen und an einer Universitat in der entstehenden Bundesrepublik eine neue Existenz aufzubauen. Berliner Verbindungen verlegten ihren Sitz an die neugegrundete Freie Universitat Berlin oder an die Technische Universitat Berlin im Westteil der Stadt. Die im Westen wiedergegrundeten Verbindungen hielten mit den ?Alten Herren“ in der DDR aus Sicherheitsgrunden nur auf sehr diskrete Weise Kontakt. Die kommunistische Fuhrung der DDR wertete die Burschenschaften negativ als konservativ-reaktionare Vereinigungen. So verschwand die verbindungsstudentische Kultur auf dem Gebiet der DDR aus dem Bewusstsein der Bevolkerung. Eine Ersatzfunktion ubernahmen spater Studentenverbindungen der DDR . Erst nach der Wende (DDR) konnten sich Burschenschaften auch wieder in den neuen Bundeslandern betatigen.

Die Kameradschaften wurden als Teil des NSDStB von den alliierten Verwaltungsbehorden verboten, ihre Hauser beschlagnahmt. [27]

Die 1945 von den alliierten Militarregierungen erlassenen Verbote deutscher Vereine betrafen auch die Studentenverbindungen. Dieses Verbot wurde in der Bundesrepublik erst 1950 offiziell wieder aufgehoben. In diesem Jahr wurden sowohl die DB als auch der VDB wiedergegrundet, nicht jedoch der ADB, dessen Burschenschaften sich zum großten Teil an der Wiedergrundung der DB beteiligten. Der nichtschlagende VDB loste sich bereits 1956 wieder auf, die meisten seiner Mitgliedsverbindungen gingen in den 1957 gegrundeten Deutschen Burschen-Ring (DBR), der bis 1964 existierte. Heute sind die meisten ehemaligen VDB-Burschenschaften dachverbandsfrei oder Mitglied im Schwarzburgbund (SB). Heute gibt es keinen reformburschenschaftlichen Dachverband mehr.

Die Burschenschaften Osterreichs grundeten nach dem Krieg mit dem Allgemeinen Delegierten Convent einen eigenen Dachverband, der sich 1959 in Deutsche Burschenschaft in Osterreich (DBO) umbenannte und ab 1952 ein Arbeits- und Freundschaftsabkommen mit der DB unterhielt. Zur Kernideologie der osterreichischen Burschenschaften wurde die Position, dass Osterreich Teil einer Deutschen Nation sei. Diese Position wurde durch Medien des rechten Lagers wie Die Aula , ab 1970 auch durch Aktionen und Kundgebungen zu verbreiten versucht. [28] Diese Aktivitaten stießen auf wenig offentliche Wahrnehmung, was sich die Burschenschaften mit einem geringen Bezug der osterreichischen Bevolkerung zur DDR und zu Gebieten wie dem Memelland erklarten. Aktivitaten der Burschenschaften zur Vermittlung einer volkischen Agenda konzentrierten sich daher ab 1990 auf osterreichische Gebietsanspruche. [29]

Krise der Deutschen Burschenschaft

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Seit Ende der 1950er Jahre gab es in der DB, wie auch in vielen anderen schlagenden Dachverbanden , immer starker werdende Bestrebungen, das erst 1954 wieder verbindlich gemachte studentische Fechten aufzugeben oder zumindest freizustellen. Das durch die deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre veranderte Gesellschaftsklima verstarkte bei vielen jungen Burschenschaftern den Wunsch, das uberlieferte studentische Brauchtum dem Zeitgeist anzupassen. [30] Die Mensur galt vielfach als ein uberkommenes Relikt, das vielen jungen Studenten nicht mehr zu vermitteln war. Aber diese damals fortschrittlichen Ideen konnten auf dem Burschentag der DB nicht mit einer Mehrheit rechnen, alle Antrage in dieser Richtung wurden abgelehnt. Wegen Aufgabe der Mensur wurden Ende der 1960er Jahre zahlreiche Burschenschaften aus der DB ausgeschlossen oder schieden durch Selbstausschluß wegen Aufgabe von Verbandsprinzipien aus dieser aus.

Seit der Wiedergrundung der DB 1950 hatte es außerdem Bestrebungen gegeben, Burschenschaften unabhangig von staatlichen Grenzen in einem gemeinsamen Dachverband zusammenzufassen, wie dies bereits zwischen 1919 und 1933 der Fall gewesen war. Diese Bestrebungen fuhrten auf dem Burschentag in Nurnberg 1961 zum Antrag auf Fusion der DB mit der DBO. Nachdem der Antrag nicht die notige Mehrheit gefunden hatte, grundeten Befurworter der Fusion aus beiden Verbanden die Burschenschaftliche Gemeinschaft (BG).

Die scharfen Auseinandersetzungen in diesen beiden Fragen fuhrten die DB in eine tiefe Krise, die auch eine Spaltung des Verbandes moglich erscheinen ließ. Antrage auf Vertagung oder Auflosung der DB zeugen von der Handlungsunfahigkeit des Verbandes in dieser Zeit. 1970 wurde darum ein Satzungsausschuss eingesetzt, der zum folgenden Burschentag eine Kompromisslosung prasentieren konnte, die vier wesentliche Anderungen beinhaltete: [31]

?Die Bestimmungsmensur wird den einzelnen Verbindungen zukunftig freigestellt sein. Im Gegenzug dafur konnen die Burschenschaften aus Osterreich bis zum 31. August 1972 in die DB eintreten. Daruber hinaus wird der volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff in die Grundsatze verankert und bei Aufgabe bzw. Verstoß gegen die Grundsatze wird die sog. Selbstausschlußklausel wirksam.“

Auf dem Burschentag in Landau 1971 wurde schließlich dem vierten verhandelten Abanderungsantrag dieses Historischen Kompromisses genau mit der benotigten 3/4-Mehrheit zugestimmt. [32] Der lange befurchtete Bruch zwischen konservativen und liberalen Burschenschaften war somit ? zumindest vorerst ? vermieden worden. Durch den Kompromiss wurde ?eines der dunkelsten Kapitel der DB in der Nachkriegszeit“ allerdings ?nur pro forma“ beendet: ?Die Einheit konnte zwar durch diesen sog. ?historischen Kompromiß“ gerettet werden, aber eine Konformitat im Denken wurde nicht erreicht.“ [33]

Anders als ursprunglich vorgesehen, loste die BG sich im Anschluss an den Kompromiss nicht wieder auf. Viele Burschenschaften traten jedoch 1971 aus der BG aus. Durch den Beitritt der osterreichischen Burschenschaften wurde der Einfluss der BG auf die DB dennoch gestarkt.

Viele DB-Burschenschaften stellen oder stellten seit 1971 ihren Mitgliedern das Schlagen von Bestimmungsmensuren frei. Seit 2024 ist die DB wieder pflichtschlagend .

Ab Mitte der 1970er Jahre stiegen die Mitgliederzahlen bei vielen Burschenschaften wieder an, wenn auch die Zahlen aus der Zeit vor der Studentenbewegung nicht mehr erreicht wurden. [34]

Die Abspaltung der Neuen Deutschen Burschenschaft (NeueDB) von der DB im Jahr 1996 ist auch auf die Ablehnung des 1971 zum Verbandsprinzip erhobenen volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffs zuruckzufuhren. In der NeuenDB konnen nur Burschenschaften mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland Mitglied werden. Fur die NeueDB loste ?der sog. historische Kompromiß 1971, der die Pflichtmensur abschaffte und die Aufnahme von deutschen Burschenschaften in Osterreich ermoglichte, […] die Probleme nur vordergrundig.“ [35]

In den Jahren 2007 und 2008 traten die drei als Urburschenschaften bezeichneten Jenaischen Burschenschaften aus der DB aus. Dies wird vielfach als vorlaufiger Hohepunkt eines Zerfallsprozesses in diesem Verband gesehen, an dem auch Reformbestrebungen, etwa der Stuttgarter Initiative, nichts zu andern vermochten. [36]

27 Burschenschaften, mehrheitlich ehemalige Mitglieder der DB, grundeten am 2. Oktober 2016 den Korporationsverband Allgemeine Deutsche Burschenschaft . [37]

Der Aufstieg der rechten Partei Alternative fur Deutschland seit 2013 brachte Burschenschaftern wieder vermehrtes politisches Gewicht. Teilweise wurden Vergleiche mit dem Einfluss von Burschenschaftern auf die osterreichische FPO gezogen. Uber die Listen der AfD zogen Burschenschafter in den Bundestag (u. a. Albrecht Glaser , Matthias Helferich , Enrico Komning , Sebastian Munzenmaier , Jorg Schneider , Christian Wirth ) und diverse Landtage ein (u. a. Torben Braga , Jens Dietrich , Klaus Esser , Horst Forster , Frank Grobe , Christoph Maier , Ferdinand Mang , Zacharias Schalley , Alexander Wolf ). Da die Mitarbeiterstabe der AfD-Fraktionen viele Burschenschafter aufweisen, gelten vor allem die Bunde der Deutschen Burschenschaft als Kaderschmiede der Partei.

Verschiedene Arten von Burschenschaften

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Stammbuchblatt von 1822: Tubinger Mensur zwischen einem Corpsstudenten und einem Burschenschafter (rechts)

Die meisten sich als ?Burschenschaft“ bezeichnenden Studentenverbindungen berufen sich auf das Erbe der Urburschenschaft. Dabei gibt es allerdings teilweise gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Burschenschaftstypen. Einer der wichtigsten Unterschiede ist die Stellung zur Mensur . Der Typus der schlagenden Burschenschaften ist der großere und altere. Die meisten dieser Burschenschaften sind heute entweder pflichtschlagend oder fakultativ schlagend. Nichtschlagende Burschenschaften entstanden vor allem nach 1848 mit den christlichen Burschenschaften und um 1900 mit den Reformburschenschaften . Es gibt aber auch einige ehemals schlagende Burschenschaften, die ? insbesondere in den 1960er Jahren ? die Mensur komplett aufgegeben haben.

Schlagende Burschenschaften

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Obwohl die Urburschenschaft selbst nichtschlagend gewesen war, ubernahmen die fruhen Burschenschaften vielfach schon in den 1820er Jahren die Mensur von den Corps . Zur gleichen Zeit kam es innerhalb der Burschenschaft zur ersten Spaltung: es entstanden die arminischen und die germanischen Burschenschaften.

Arminische und germanische Burschenschaften

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Seit 1825 teilte sich die burschenschaftliche Bewegung mehr und mehr in eine radikal -republikanische und nationale Linie (?Germania“) und eine hochschulpolitische und freidenkerisch -liberale Linie ( Arminia ). Diese Teilung entstand zuerst in Erlangen und breitete sich schließlich auf die ganze burschenschaftliche Bewegung aus. Wahrend es sich bei den Germanen um die ?waffenfreudigen Verfechter eines straffen Verbindungslebens“ handelte, die ?die theoretische Beschaftigung mit politischen Problemen zur Verpflichtung erheben wollten“, zielten die Arminen ?auf eine Verinnerlichung des burschenschaftlichen Lebens und lehnten politische Diskussionen ab.“ [38] 1829 kam es schließlich zum Bruch: die arminischen Burschenschaften wurden von der germanischen Mehrheit aus der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft ausgeschlossen.

Rote und weiße Burschenschaften

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Ende des 19. Jahrhunderts manifestierte sich innerhalb der Deutschen Burschenschaft eine weitere Diversifizierung, die die erste Teilung in Arminia und Germania fortan zu einem großen Teil uberlagerte: es entstanden als große Fraktionen die ?Rote“ und die ?Weiße Richtung“. [39]

Die roten Burschenschaften bezeichnen sich selbst als bodenstandig und stellen die politische Bildung in den Vordergrund, wahrend die weißen Burschenschaften großeren Wert auf gesellschaftliche Umgangsformen legen und ?mit Nachdruck die korporative Eigenart und waffenstudentischen Aufgaben der Einzelburschenschaften und die Wahrung der uberlieferten Formen eines straff geknupften Gemeinschaftslebens“ betonen. [40]

Diese Teilung war bis zur Grundung der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) fur die Verbandspolitik der DB pragend. Nachdem sowohl 1961 die BG als auch 1996 die Neue Deutsche Burschenschaft von roten und weißen Burschenschaften gemeinsam gegrundet wurden, trat auch dieses Merkmal bei vielen Burschenschaften in den Hintergrund.

Reformburschenschaften

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Die seit Ende des 19. Jahrhunderts entstehenden Reformburschenschaften bezogen sich starker als die klassischen Burschenschaften auf das liberal-demokratische Erbe der Urburschenschaft. Sie kritisierten viele Traditionen anderer Burschenschaften als unzeitgemaß oder unburschenschaftlich ( siehe auch Allgemeiner Deutscher Burschenbund ). Nach 1950 schlossen sich die meisten der schlagenden Reformburschenschaften der DB an.

Technische Burschenschaften

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Burschenschaften an technischen Hochschulen und Fachhochschulen waren von einer Mitgliedschaft in ?akademischen“ Dachverbanden wie der DB lange Zeit ausgeschlossen. Diejenigen Bunder, die sich nicht ? wie der Rudesheimer Verband deutscher Burschenschaften (Technische Hochschulen) 1919 oder die Deutsche Hochschul-Burschenschaft (Fachhochschulen) 1999 ? der DB anschlossen, entwickelten daher wiederum eigene Traditionen und Eigenheiten. [41] Diese ?Ingenieurburschenschaften“ sind heute in Osterreich im Conservativen Delegierten Convent und in Deutschland mit anderen technischen Verbindungen im Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen zusammengeschlossen.

Nichtschlagende Burschenschaften

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Bald nach der Ubernahme der Mensur durch die Burschenschaften grundeten sich Studentenverbindungen, die die Mensur ablehnten. Die erste war die 1836 gegrundete Christliche Studentenverbindung Uttenruthia Erlangen ( siehe auch: Christliche Studentenverbindungen ). Die alteste nichtschlagende Burschenschaft ist die Germania Gottingen. Christliche Burschenschaften entstanden zuerst in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts. Sie sind heute zumeist in den Dachverbanden Schwarzburgbund und Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften organisiert.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Reformburschenschaften, die auch das Schlagen von Mensuren ablehnten. Sie organisierten sich seit den 1920er Jahren im Verband Deutscher Burschen und traten nach dem Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen dem Schwarzburgbund bei.

Pennale Burschenschaften

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Vornehmlich in Osterreich, aber auch zunehmend in Deutschland, gibt es pennale Burschenschaften , also Schulerverbindungen , die ebenfalls Burschenschaften sind.

Wappen der Deutschen Burschenschaft
Burschenschaftsdenkmal in Eisenach von 1902
Wappen des Ringes Katholischer Deutscher Burschenschaften

Der großte Teil der Burschenschaften ist heute in den Korporationsverbanden Deutsche Burschenschaft (DB), Neue Deutsche Burschenschaft (NeueDB) und Allgemeine Deutsche Burschenschaft [42] (ADB) organisiert. Viele Burschenschaften in Osterreich gehoren ? zum Teil zusatzlich zur Mitgliedschaft in der DB ? der Deutschen Burschenschaft in Osterreich (DBO) oder dem Conservativen Delegierten Convent (CDC) an. Daneben gibt es vor allem in Deutschland noch verschiedene andere Dachverbande, die sich vollstandig oder teilweise aus Burschenschaften zusammensetzen.

Deutsche Burschenschaft

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Die Deutsche Burschenschaft sieht sich in der patriotischen Traditionslinie der Urburschenschaft und vereint Verbindungen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Osterreich .

Die Deutsche Burschenschaft stellt ihren Mitgliedsbunden seit dem Historischen Kompromiss von 1971 die Pflichtmensur frei und nimmt seitdem im Gegenzug dafur auch wieder Burschenschaften aus Osterreich auf. Nach wie vor gilt der volkstumsbezogene Vaterlandsbegriff , der den deutschen Sprach- und Kulturraum und damit die ?deutsche Kulturnation“ bzw. das ?deutsche Volkstum“ umfasst.

Osterreichische Dachverbande

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In Osterreich bestehen die Deutsche Burschenschaft in Osterreich (DBO), deren Mitgliedsbunde uberwiegend zugleich auch der DB angehoren, und der Conservative Delegierten Convent (CDC). Beide Verbande sind pflichtschlagend und haben Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der DB.

Burschenschaftliche Gemeinschaft

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Der Burschenschaftlichen Gemeinschaft (BG) gehoren heute 36 Burschenschaften aus der DB, der DBO und dem CDC an. Sie ist damit nach der Initiative Burschenschaftliche Zukunft der zweitgroßte burschenschaftliche Interessenverband unterhalb der Verbandsebene. Ursprungliches Ziel der BG war es, Burschenschaften aus Osterreich den Beitritt in die DB zu ermoglichen. Die BG wurde 1961 im Haus der Munchener Burschenschaft Cimbria gegrundet, nachdem ein Antrag auf eine Fusion der DB mit der DBO auf dem Burschentag nicht die notige Mehrheit der bundesdeutschen Burschenschaften gefunden hatte. Dieses Ziel wurde 1971 schließlich durch den historischen Kompromiss erreicht.

Die BG kann uber die drei wesentlichen fuhrenden Organe der DB Einfluss auf die gesamte Organisation nehmen. Da zum Beispiel fur Neuaufnahmen Zwei-Drittel- Mehrheiten benotigt werden, hat sie eine Art Vetofunktion und somit großen Einfluss. Die BG tritt dafur ein, in der DB das Prinzip der Pflichtmensur wieder einzufuhren. Da sie sich auch der Historie verschrieben hat, beziehen sich viele kritische politische Diskussionen auf vergangene Ereignisse, wie die Vertreibungen aus den ehemaligen Ostgebieten des vormaligen Deutschen Reiches und auf die Anerkennung von Gebietsabtretungen. Eine Sperrminoritat unter den DB-Burschenschaften lehnte in diesem Zusammenhang allerdings bislang eine Verscharfung der Mensurverpflichtungen ab.

Andere Verbande

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Burschenschaften, die anderen Verbanden angehoren oder verbandsfrei sind, vertreten oftmals liberalere politische Programme oder sind ganzlich unpolitisch. Alle sind farbentragend , das waffenstudentische Prinzip reicht allerdings von nichtschlagend bis pflichtschlagend.

  • Die Neue Deutsche Burschenschaft (NDB) hat sich 1996 nach internen Meinungsverschiedenheiten von der Deutschen Burschenschaft abgespalten, um sich von ihr bewusst abzugrenzen und ausdrucklich jeden Revanchismus abzulehnen. Sie bekennt sich im Gegensatz zur DB zum staatsburgerlichen Vaterlandsbegriff und besteht aus derzeit 10 Bunden.
  • Die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) hat sich 2016 gegrundet und besteht hauptsachlich aus ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Burschenschaft; sie besteht aus 27 Bunden.
  • Das Suddeutsche Kartell (SK), ein Zusammenschluss von sechs pflichtschlagenden ehemaligen DB-Burschenschaften, versteht sich als ein Bund an mehreren Hochschulorten.
  • Der Rote Verband (RV), bestehend aus sieben arministischen Burschenschaften mit arministischem Selbstverstandnis, von denen heute keine mehr der DB angehort, einige der NeuenDB bzw. der ADB [43]
  • Der Schwarzburgbund (SB) besteht aus nichtschlagenden, christlichen Verbindungen, darunter uberwiegend solchen, die sich Burschenschaft nennen. Zum Teil sind die SB-Burschenschaften gemischte Verbindungen .
  • Der Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) in Deutschland und der Ring Katholisch Akademischer Burschenschaften (RKAB) in Osterreich umfassen zusammen 21 nichtschlagende katholische Burschenschaften.
  • Der Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC) besteht aus Studentenverbindungen, die an technischen Hochschulen aktiv sind, darunter auch 18 Burschenschaften unterschiedlicher Charakterisierung.
  • In Chile besteht als Dachverband der funf chilenischen Burschenschaften der Bund Chilenischer Burschenschaften (BCB), der ein Freundschafts- und Arbeitsabkommen mit der DB hat.

Daneben gibt es viele verbandsfreie Burschenschaften, die meist aus einem Dachverband ausgetreten sind. Sie sind oft weltanschaulich unabhangig und aufgrund ihrer Vielfalt schwer mit den Mitgliedsbunden der großen burschenschaftlichen Dachverbande zu vergleichen. Einige verbandsfreie Burschenschaften nehmen heute auch Frauen oder Nichtakademiker auf.

Ein haufiger Vorwurf ist, Burschenschaften hatten ein elitares Gesellschaftsverstandnis. In diversen Publikationen, bei Veranstaltungen und Demonstrationen werden Traditionen der Burschenschaften und anderer Verbindungen oftmals in einen rechtsextremistischen Zusammenhang geruckt. Insbesondere die Burschenschaften der Burschenschaftlichen Gemeinschaft werden politisch haufig am außeren rechten Rand der Studentenverbindungen eingeordnet.

Gunther Beckstein , selbst Alter Herr einer musischen Studentenverbindung , kritisierte 2001 als bayerischer Innenminister Rechtsextremisten , die versuchten, in akademischen Burschenschaften und uber diese an den Hochschulen Einfluss zu gewinnen. Bayern sehe daher nicht weg, wenn Rechtsextremisten Kontakte mit Burschenschaften pflegten oder gar versuchten, akademische Verbindungen zu unterwandern. [44]

Anlasslich eines Vortrages von Egon Bahr bei einer Berliner Burschenschaft kritisierten die Jusos 2005 in einem offenen Brief: [45]

?Burschenschaften behandeln Menschen ungleich, Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts strukturell benachteiligt. Fur viele Burschenschaften sind rassische Kriterien, Nationalitat, sexuelle Orientierung, Religion oder die Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien fur eine Aufnahme. (…) Wir halten es fur nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken, dass Burschenschaften an Einfluss gewinnen und ihr elitares und undemokratisches Weltbild salonfahig wird.“

2006 beschloss die SPD daraufhin, dass die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft der Burschenschaftlichen Gemeinschaft nicht mit einer Mitgliedschaft in der SPD vereinbar sei. Einen ersten Prozess um den Ausschluss eines Burschenschafters hat die SPD rechtskraftig verloren. [46]

Burschenschaften in Osterreich wird von Kritikern allgemein ein starker Bezug zum deutschnationalen Lager attestiert, was unter anderem im Prinzip des ?volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriffes“ zum Ausdruck komme, der das ?deutsche Vaterland unabhangig von staatlichen Grenzen“ definiert und Osterreich mit einschließe. Die Idee einer eigenstandigen osterreichischen Nation wird dabei mit unterschiedlicher Deutlichkeit abgelehnt. [47]

Einzelne osterreichische Burschenschaften wurden in den 1990er Jahren im Jahreslagebericht Rechtsextremismus des osterreichischen Innenministeriums erwahnt. [48] Der Wiener Rechtsextremismusforscher Heribert Schiedel spricht von einer zentralen Bedeutung der Burschenschaften ?an der Schnittstelle zwischen Rechtsextremismus , legalem Deutschnationalismus und (Neo-)Nazismus “. [49]

Namhafte Burschenschafter

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Carl Graebe
Justus von Liebig
Arnold Sommerfeld
Joseph Victor von Scheffel
Kai Diekmann
Raphael Pacher

Mediziner und Naturwissenschaftler

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Ingenieure, Unternehmer und Industrielle

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Geisteswissenschaftler und Juristen

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Dichter, Schriftsteller, Musiker und Journalisten

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Schauspieler und Kunstler

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Portal: Studentenverbindung  ? Ubersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Studentenverbindung
  • Hans-Georg Balder: Die Deutschen Burschenschaften. Hilden 2005, ISBN 3-933892-97-X .
  • Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Hilden 2006, ISBN 3-933892-25-2 .
  • Hans-Georg Balder, Rudiger B. Richter: Korporierte im amerikanischen Burgerkrieg , Hilden 2008, ISBN 978-3-933892-27-0 .
  • Hans-Georg Balder: Die Deutsche Burschenschaft in ihrer Zeit. Hilden 2009, ISBN 978-3-940891-20-4 .
  • Frank Grobe: Zirkel und Zahnrad. Ingenieure im burgerlichen Emanzipationskampf um 1900. Die Geschichte der technischen Burschenschaft, in: Oldenhage, Klaus (Hrsg.), Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, Bd. 17, Universitatsverlag Winter, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8253-5644-6 .
  • Frank Grobe: Mit burschenschaftlichen Grußen. Couleurkarten des Rudesheimer Verbandes deutscher Burschenschaften , Essen 2011, ISBN 978-3-939413-16-5 .
  • Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen. Umschau Verlag Breidenstein, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-524-69059-9 .
  • Peter Krause : O alte Burschenherrlichkeit ? Die Studenten und ihr Brauchtum. Styria, Graz/Wien/Koln 1997, ISBN 3-222-12478-7 .
  • Alfred Thullen: Der Burgkeller zu Jena und die Burschenschaft auf dem Burgkeller von 1933?1945. Heidenheim a.d.B. 2002, ISBN 3-933892-49-X .
  • Matthias Stickler : Die Krise der Deutschen Burschenschaft . Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Februar 2014. Online-Version .

Geschichte der Deutschen Burschenschaft

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  • Paul Wentzcke : Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 1. Vor- und Fruhzeit bis zu den Karlsbader Beschlussen . Heidelberg 1965, ISBN 3-8253-1338-7 .
  • Georg Heer : Geschichte der Deutschen Burschenschaft , Bd. 2. Die Demagogenzeit. Von den Karlsbader Beschlussen bis zum Frankfurter Wachensturm (1820?1833) . Heidelberg 1965, ISBN 3-8253-1342-5 .
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 3. Die Zeit des Progresses. Von 1833 bis 1859 . Heidelberg 1965, ISBN 3-8253-1343-3 .
  • Georg Heer: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Bd. 4. Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg. Von 1859 bis 1919 . Heidelberg 1977, ISBN 3-533-01348-0 .
  • Gerhard Neuenhoff: Belege zur Entwicklung der arministischen und germanistischen Burschenschaftsrichtung. SC und Burschenschaft in Jena 1830 bis 1832 . Einst und Jetzt , Bd. 32 (1987), S. 99?108.
  • Helma Brunck: Die Deutsche Burschenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Munchen 2000, ISBN 3-8004-1380-9 .
  • Harald Lonnecker: ?Deutschland immer gedient zu haben ist unser hochstes Lob!“ Zweihundert Jahre Deutsche Burschenschaften. Eine Festschrift zur 200. Wiederkehr des Grundungstagen der Burschenschaft am 12. Juni 1815 in Jena . Universitatsverlag Winter, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-8253-6471-7 .
Commons : Burschenschaft  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Burschenschaft  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

Verbande und Arbeitsgemeinschaften:

Allgemein:

Publikationen:

Kritisches:

Einzelnachweise

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  1. a b Isis oder Encyclopadische Zeitung zum Wartburgfest 1817 (PDF; 1,1 MB)
  2. Burschenschafter / Burschenschaftler im Online-Duden , abgerufen im Mai 2019.
  3. Alfons Fridolin Muller: Die Pejoration von Personenbezeichnungen durch Suffixe im Neuhochdeutschen. Burch, Altdorf 1953, S. 172.
  4. Edwin A. Biedermann: Logen, Clubs und Bruderschaften. Droste, 2007, S. 253.
  5. Hans-Gerd Jaschke: Politischer Extremismus . 1. Auflage. Vs Verlag, 2006, ISBN 3-531-14747-1 , Kapitel 3 ? Entwicklungslinien.
  6. Rainer Poppinghege: Zwischen Radikalitat und Anpassung. 200 Jahre studentische Geschichte , in: Jan Carstensen, Gefion Apel (Hrsg.): Schlagfertig! Studentenverbindungen im Kaiserreich. Reader und Ausstellungskatalog im Auftrage des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zur Ausstellung im Westfalischen Freilichtmuseum Detmold vom 15. August bis 31. Oktober 2006, S. 12f. ISBN 3-926160-39-X ISSN   1862-6939
  7. Herman Haupt (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung , Band 1, C. Winter, 1910. S. 124.
  8. Karl Klupfel: Die deutschen Einheitsbestrebungen in ihrem geschichtlichen Zusammenhang . Gustav Mayer, Leipzig 1853, S. 401.
  9. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte. Seit 1789. Teil 1: Reform und Restauration. 1789 bis 1830 , 2. Auflage, Stuttgart u. a. 1990, S. 722.
  10. vgl. Klaus Wessel : Das Wartburgfest der Deutschen Burschenschaft am 18. Oktober 1817. Roth, Eisenach 1954 (Veroffentlichungen der Wartburg-Stiftung 2).
  11. Jost Hermand: Eine Jugend in Deutschland. Heinrich Heine und die Burschenschaft (PDF; 86 kB) , Berlin 2002, S. 6.
  12. die-corps.de: Heinrich Heine ( Memento vom 10. Januar 2013 im Internet Archive )
  13. Walter Schmidt : Lebensschicksale. Verfolgte schlesische Burschenschafter aus dem fruhen 19. Jahrhundert. In: Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 22, 2003, S. 449?521.
  14. Herman Haupt: Handbuch fur den Deutschen Burschenschafter , Frankfurt am Main 1929, S. 16 u. 42.
  15. Burschenschaft , in: Großer Brockhaus, Enzyklopadie in 20 Banden , 20. Auflage 1996.
  16. Harald Lonnecker : Der Frankfurter Wachensturm 1833. 175 Jahre Aufstand fur nationale Einheit und Freiheit ( Memento vom 30. Marz 2013 im Internet Archive )
  17. Christa Berg: Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte , Band 3, C. H. Beck, 1987, ISBN 3-406-32385-5 , S. 244.
  18. Peter Kaupp: Burschenschafter in der Paulskirche.
  19. Richard Fick : Auf Deutschlands hohen Schulen. Eine illustrierte kulturgeschichtliche Darstellung deutschen Hochschul- und Studentenwesens . Verlag Hans Ludwig Thilo, Berlin 1900, (Auch: Fotomechanischer Nachdruck. SH-Verlag, Vierow bei Greifswald 1997, ISBN 3-89498-042-7 , ( Studentenhistorische Bibliothek Band 5)), S. 340
  20. Paulgerhard Gladen , Die deutschsprachigen Korporationsverbande , 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Hilden 2013, S. 26.
  21. Harald Lonnecker : ?… Das einzige, was von mir bleiben wird“. Die Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrucken 1880?2000. Burschenschaft Ghibellinia zu Prag in Saarbrucken, Saarbrucken 2009, ISBN 978-3-00-028568-4 , S. 225 ff.
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