Bolko V. (Oppeln)

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Bolko V. (auch Boleslaus V. von Oppeln , Boleslaw V. von Oppeln ; polnisch Bolko V opolski ; tschechisch Boleslav V. Opolsky ; * um 1400; † 29. Mai 1460 ) war 1437?1460 Herzog von Oppeln und 1425?1460 Herzog von Klein Glogau , sowie 1455?1460 Herzog von Falkenberg und Strehlitz . Als Anhanger der Hussiten beteiligte er sich an deren Uberfallen in Schlesien .

Familie und Herkunft

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Bolko entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten . Er war der erstgeborene Sohn des gleichnamigen Herzogs Bolko IV. und der Margaretha von Gorz .

Um 1418 vermahlte er sich mit Elisabeth, einer Tochter der Elisabeth von Pilitza aus deren Ehe mit Wincenty Granowski. Dieser Ehe entstammte Bolkos einziger Sohn Wenzel, der um 1453 starb. Nachdem die Ehe mit Elisabeth um 1450 gelost wurde, heiratete Bolko ein Jahr spater Hedwig, Tochter des Heinrich von Biese [1] .

Bereits 1425 ubertrug ihm sein Vater das Gebiet von Klein Glogau , so dass Bolko V. nachfolgend als Herzog von Oppeln und Herr auf Klein Glogau und Prudnik titulierte. Als am 13. Marz 1428 ein Hussitenheer Klein Glogau sturmte, gelang es Bolko, mit einem Vertrag dieses sowie das Gebiet seines Vaters vor weiteren Uberfallen zu schutzen. Anschließend ging er zu den Hussiten uber und beschlagnahmte Kirchengut. Dem Kollegiatstift in Klein Glogau ( Oberglogau ) hielt er dessen Einnahmen vor. Als in der ersten Marzhalfte 1430 Dobeslaus Puchala und Siegmund Koribut , ein Neffe des Litauerfursten Witold , mit einer polnischen Truppe in Oberschlesien einfielen, schloss sich ihnen Bolko V. als einziger schlesischer Furst an. Zusammen mit Puchala eroberte er Kreuzburg und belagerte weitere schlesische Stadte. Nachdem im Marz 1433 die Hussiten bei einem Raubzug in das Waagtal Rybnik einnahmen, ubergaben sie es Bolko V., dem es zwei Monate spater der Troppauer Herzog Nikolaus V. wieder abnahm. Dem im September 1433 geschlossenen Friedensbund ( Landfrieden ) trat Bolko als einziger schlesischer Furst nicht bei. Zudem weigerte er sich, Kaiser Sigismund als bohmischen Konig anzuerkennen.

Nach dem Tod seines Vaters 1437 ubernahm Bolko zusammen mit seinen Brudern Johann, der zwei Jahre spater starb und Nikolaus I. die Regentschaft uber das Herzogtum Oppeln. 1443 protestierte Bolko gegen den Verkauf des Herzogtums Sewerien durch den Teschener Herzog Wenzel I. an den Krakauer Bischof Zbigniew Ole?nicki , da er der Ansicht war, dass ihm Sewerien erbrechtlich zustehe. Wie der Taborit Jan Kolda von ?ampach und der Glatzer Pfandherr Hynek Kruschina von Lichtenburg wandte sich auch Bolko V. ab den 1440er Jahren dem Raubrittertum zu und verubte Uberfalle auf Waren- und Kaufmannszuge.

Nach 1454 erwarb Bolko von Herzog Ernst den Zwei-Drittel-Anteil des Herzogtums Troppau , den dieser als Vormund der Kinder seines 1452 verstorbenen alteren Bruders Wilhelm verwaltete. Dem Schlesischen Bund aus Fursten und mehreren Stadten, der am 16. April 1458 in Anwesenheit bohmischer Vertreter in Breslau tagte, trat er nicht bei. Der Bund lehnte das bohmische Wahlkonigtum ab und wollte außerdem die Wahl Georg von Podiebrads , als einem nicht rechtglaubigen Konig, nicht anerkennen. Demgegenuber bekannte sich Bolko als ein Anhanger Konig Georgs.

Da Bolko ohne Nachkommen starb, folgte ihm sein einziger noch lebender Bruder Nikolaus I. , der die Oppelner Linie fortsetzte. Er musste den von Bolko V. erworbenen Anteil von Troppau an Konig Georg von Podiebrad abtreten, der dadurch seinen Einfluss in Mahren und Oberschlesien starken konnte.

Einzelnachweise

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  1. Angabe nach pl:Bolko V Husyta