Das
Bistum Basel
(
lateinisch
Dioecesis Basiliensis
) ist eine
Diozese
der
romisch-katholischen Kirche
in der
Schweiz
. Es ist sowohl flachenmassig als auch nach Anzahl Katholiken das grosste Schweizer Bistum.
Heute umfasst das Bistum Basel das Territorium der Schweizer
Kantone
Aargau
,
Basel-Landschaft
,
Basel-Stadt
,
Bern
,
Jura
,
Luzern
,
Schaffhausen
,
Solothurn
,
Thurgau
und
Zug
. Das Bistum Basel hat seinen Sitz in
Solothurn
. Bischofskirche ist die Solothurner
St. Ursenkathedrale
.
Das Bistum Basel grenzt im Norden an die Erzbistumer
Strassburg
und
Freiburg
sowie (uber den
Bodensee
) an das Bistum
Rottenburg-Stuttgart
, im Osten an die Bistumer
St. Gallen
und
Chur
, im Suden an das Bistum
Sitten
und im Westen an das Bistum
Lausanne, Genf und Freiburg
sowie an das Bistum
Belfort-Montbeliard
(Beffort-Mompelgard)
.
Wie alle Schweizer Bistumer ist das Bistum Basel
immediat
(auch als
exemt
bezeichnet) ? das heisst, es gehort nicht zu einer
Kirchenprovinz
(mit einem
Metropoliten
bzw.
Erzbischof
an der Spitze), sondern untersteht direkt dem
Heiligen Stuhl
in
Rom
.
Das Bistum Basel ist ein altes
Bistum
, dessen Anfange ins 4. Jahrhundert in die Zeit des
Romischen Reiches
zuruckgehen. Der Bischof hatte uber die Jahrhunderte verschiedene Residenzstadte in seinem
Sprengel
, zunachst in
Kaiseraugst
, dann in
Basel
, spater in
Pruntrut
und bis heute in
Solothurn
.
Als bischofliche Residenzstadt war Basel uber Jahrhunderte hinweg geistiger und intellektueller Anziehungspunkt fur gelehrte
Kleriker
und
Monche
, ausserdem eine Wirkungsstatte verschiedener
Orden
. Hier entstand im 15. Jahrhundert ein Versammlungsort fur ein wichtiges romisch-katholisches Kirchenkonzil (
Basler Konzil
), was u. a. zur Grundung der
Universitat Basel
im Jahre 1460 durch Privileg von
Papst
Pius II.
fuhrte. Ausserdem war die Stadt Wirkungsstatte des
romisch-katholischen Priesters
,
Augustiner-Chorherrn
und
Humanisten
Erasmus von Rotterdam
, der mit seiner im Jahr 1516 publizierten kritischen Neuubersetzung des griechischen Neuen Testaments ins Lateinische (
Novum Instrumentum omne
, eine Uberarbeitung der
Vulgata
) unter Klerikern und Gelehrten fur Gesprachsstoff sorgte und Anlass fur theologische Debatten bot.
Infolge der
Reformation
durch die Basler Zunfte wurden das
Domkapitel
und der romisch-katholische
Adel
1529 aus
Basel
vertrieben und das
Munster
ubernommen. Die Reformation hatte keine Auswirkungen auf die weltliche Herrschaft des Bischofs als
Furstbischof
im
Furstbistum Basel
, einem vom
Heiligen Romischen Reich
zu
Lehen
gehenden
reichsunmittelbaren
Hochstift
. Seit 1828 ist die Stadt
Solothurn
Residenzstadt und offizieller Verwaltungssitz des Bischofs von Basel und die fruhklassizistische
St. Ursenkathedrale
in Solothurn
Kathedrale
des Bistums; Basel gehort aber nach wie vor zur
Diozese
Basel.
Von 999 bis 1803 war der Bischof von Basel Furstbischof, d. h. Bischof der Diozese Basel und zugleich Furst des
Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation
und als solcher weltlicher Landesherr im heutigen
Kanton Jura
, im
Berner Jura
, im
Birseck
, im
Laufental
sowie in
Schliengen
,
Istein
und
Binzen
im badischen
Markgraflerland
? Gebiete, die zum Hochstift Basel gehorten und das Territorium des
Furstbistums Basel
bildeten.
[2]
Die alteste Bischofsliste ist der
Laterculus Monasteriensis
aus dem 11. Jahrhundert, erhalten in der
Abtei Munster
im
Elsass
.
[3]
Als erster Bischof von Basel ist hier ein
Walaus
genannt, der unter
Papst Gregor III.
(r. 731?741) ernannt worden sei. Ob hier ein neues Bistum unter
frankischer
Herrschaft entstanden war, oder ob der antike Bischofssitz von
Augusta Raurica
nach Basel verlegt wurde, ist unbekannt. Jedenfalls wurden spater die Bischofe von Augusta Raurica in die Liste der Bischofe von Basel aufgenommen.
Die Colonia
Augusta Raurica
lag zunachst in der romischen
Provinz
Germania superior
, dann ab dem Jahr 297 nach der diokletianischen Reichsreform in der Provinz
Maxima Sequanorum
mit Zivilverwaltungshauptort in
Besancon
, als Teil der Prafektur
Gallia
in der Diozese
Dioecesis Galliarum
. Dementsprechend war das Bistum Basel vom Beginn der Uberlieferung bis 1801 ein
Suffraganbistum
des
Erzbistums Besancon
.
Als erster Bischof gilt seit dem Hochmittelalter der legendare
Pantalus
, der im Bistum als Heiliger verehrt wird.
Bischof
Justinianus
nahm nachweislich an den Konzilen von
Serdica
343 und
Koln
346 teil. Wie jedoch die Ausgrabungen der Fundamente einer spatantiken Kirche in Kaiseraugst zeigen, muss es bereits zuvor in dieser Gegend christliche Gemeinden gegeben haben.
Im 7. Jahrhundert erwahnt
Jonas von Bobbio
in seiner Vita des
hl. Eustasius von Luxeuil
den Monch
Ragnachar
aus dem
Kloster Luxeuil
als Bischof von Basel und Augst. Wahrend der Zeit des
Herzogtums Elsass
verschwindet das Bistum fur ein Jahrhundert aus den Quellen und das
Bistum Straßburg
pastorisierte Unter- und Oberelsass.
[4]
Unter der Herrschaft des Frankenkonigs
Pippin III.
(† 768) soll dann
Walaus
als Bischof von Basel eingesetzt worden sein.
Da ihn das
Laterculus Monasteriensis
aber als
archiepiscopus
erwahnt (wahrend Basel nie Erzbistum war) ist seine Funktion als Bischof von Basel allerdings umstritten. Zur Zeit
Karls des Grossen
erfuhr die Diozese Basel unter dem Bischof
Haito
ihre erste Blute. Haito war, wie
Waldo
, Monch und Abt des
Klosters Reichenau
und daneben Vertrauter und Berater des Kaisers, fur den er 811 als Gesandter nach
Konstantinopel
zum
ostromischen
Kaiserhaus und zum
Patriarchen von Konstantinopel
reiste. Haito veranlasste auch den Bau des
Basler Munsters
. Damit wurde Basel vermutlich auch bischofliche Residenz,
Haitos Nachfolger
Udalricus
soll am 31. Mai 824 in die Stadt eingezogen sein, erst am 10. Juni 825 wurde er zum Priester geweiht.
Nach Udalricus ist die Liste der Basler Bischofe des 9. und 10. Jahrhunderts im
Laterculus Monasteriensis
nur luckenhaft uberliefert. Ein Bischof
Rudolf II.
ist nur aus einer Grabinschrift bekannt, laut der er 917 bei der Zerstorung Basels durch die Ungarn getotet worden sein soll. Erst mit dem ersten Furstbischof,
Adalbero II.
, der 999 von
Rudolf III. von Burgund
die
Abtei Moutier-Grandval
als Lehen erhielt, wird die Liste der Basler Bischofe luckenlos.
Im
Mittelalter
gelangte der Bischof von Basel, wie viele andere Bischofe auch, zu
weltlicher
Macht und wurde
Furstbischof
eines
Hochstifts
. Die territoriale Entwicklung dieses
Furstbistums
nahm 999 mit den Schenkungen der altehrwurdigen
Benediktiner
abtei
Moutier-Grandval
und des
Munstertales
im
Berner Jura
sowie des Stifts
Saint-Ursanne
im heutigen
Kanton Jura
durch den kinderlosen Konig
Rudolf III. von Burgund
ihren Anfang. Hinzu kamen spater als Zugange zum
Hauensteinpass
, das
Sisgau
und das
Buchsgau
sowie, ausserhalb der
Diozese
gelegen, Gebiete am
Bielersee
, die Herrschaft
Pruntrut
, die Landvogtei
Schliengen
mit
Istein
und
Kleinbasel
. Der Mittelpunkt des geistlichen Furstentums Basel war die Stadt mit ihrem
Munster
und den
Domherren
hausern. Die grosste Ausdehnung hatte die weltliche Herrschaft unter Bischof
Burkard
(1072?1107), der in der Gunst Kaiser
Heinrichs IV.
stand, weil er ihn im
Investiturstreit
unterstutzte und ihn sogar nach
Canossa
begleitete. Der Investiturstreit mundete letztlich ins
Wormser Konkordat
von 1122, das dem Papst (und nicht mehr dem Kaiser) kunftighin die Vollmacht einraumte, alle Reichsbischofe in ihre geistlichen Wurden einzusetzen. Damit wurde die Bindung der Bistumer und somit auch des Basler Bistums an die romische Kurie gestarkt.
[5]
Nicht zuletzt deshalb setzte bei den verstreuten und verschiedenartigen weltlichen Besitztumern und Rechten des Hochstifts nach einer langeren Zeit der
Stagnation
langsam ein Zerfall ein, indem der Bischof den mit Erfolg ihre Herrschaft ausbauenden
Habsburgern
, aber auch der mit Beharrlichkeit ihre
Autonomie
anstrebenden Basler
Burgerschaft
immer starkeren Einfluss zugestehen musste. Die ehemals bischoflichen Stadte
Breisach
,
Neuenburg am Rhein
und
Rheinfelden
wurden eine Beute der Habsburger und fielen zuruck ans Reich. Auch im
Elsass
und in Basel selbst machte sich von der zweiten Halfte des 13. Jahrhunderts an der habsburgische Einfluss in starkem Masse geltend. Darum richtete konsequenterweise der Bischof seine
Territorialpolitik
auf den
Jura
aus. Die umstrittene Bischofswahl von 1436 wurde auf dem von 1431 bis 1449 tagenden
Konzil von Basel
verhandelt. Mit der einsetzenden Reformation verlegte der Bischof 1527 seine Residenz von der Stadt Basel ins furstbischofliche Schloss zu Pruntrut, das Domkapitel blieb hingegen bis 1529 weiterhin in der Stadt.
Am 9. Februar 1529, einem Fasnachtsdienstag, sturmten die
Reformierten
in das Basler Munster und zerstorten beim
Bildersturm auf das Basler Munster
seine Ausstattung weitgehend. Unermessliche
sakrale
Kunstschatze des mittelalterlichen Basel gingen dabei verloren. Durch gluckliche Umstande blieb der beruhmte
Basler Munsterschatz
vollstandig erhalten. Am 12. Mai siedelten die Domherren und Kaplane, welche nicht zur Reformation gewechselt hatten oder auf ihre Nebenpfrunde gezogen waren, ins katholische
Freiburg im Breisgau
. Dort schloss das Domkapitel am 28. August 1529 mit der Stadt einen Vertrag uber die rechtlichen und steuerlichen Belange, den Erwerb von Hausern, Kapitel- und Amtshaus sowie uber die Benutzung des Freiburger Munsters. Damit horte Basel fur immer auf, Sitz des Bischofs und des Domkapitels zu sein. Verwaltungssitz des Domkapitels war ab 1587 das
Sturtzelsche
Haus, heute
Basler Hof
genannt.
Mit dem Wegzug aus Basel und der Ubersiedlung nach Freiburg 1529 hat das Domkapitel seine wesentliche Aufgabe verloren, die Arbeiten in der Basler Kathedrale mit dem Organisieren der fast pausenlosen
Totenmessen
an den ca. 60 Altaren und insbesondere der fortwahrende bauliche Unterhalt des grossen und kunstvollen Gebaudes. Das Wahlrecht des Bischofs ist dem Domkapitel geblieben, aber eine Beteiligung an der weltlichen Regierung des Bistums war kaum mehr moglich. Die Distanz zwischen Freiburg und Pruntrut betragt ca. 100 km. Die Tatigkeit der Domherren beschrankte sich wohl, abgesehen vom
Stundengebet
, auf das Beibringen der Ertrage der bischoflichen Guter, das ihnen den standesgemassen Lebensunterhalt ermoglichte.
[6]
Die territoriale Ausdehnung des weltlichen Furstbistums und des geistlichen Bistums waren nicht deckungsgleich. Der weltliche Besitz des Furstbischofs erstreckte sich uber die
Jurakette
vom
Bielersee
bis zur
Burgundischen Pforte
und in die
Oberrheinische Tiefebene
. Das Gebiet war sprachlich zweigeteilt: Die Mehrheit sprach franzosisch, deutschsprachig waren nur die Amter
Zwingen
,
Pfeffingen
,
Birseck
,
Biel
, die drei rechtsrheinischen Gebiete und der furstliche Hof in Pruntrut. Nicht weniger kompliziert war die konfessionelle Situation: Der Suden des weltlichen Besitzes war reformiert, der Norden und die deutschen Amter katholisch. Besonders verwirrlich prasentierte sich die
staatsrechtliche
Situation, gehorte doch der Norden zum
Heiligen Romischen Reich
und bildete mit dem
wurttembergischen Mompelgard
(
Montbeliard
) eine Reichs
exklave
zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft. Die sudlichen Amter dagegen waren mit verschiedenen schweizerischen Orten ver
burgrechtet
. So war die Stadt Biel mit
Bern
,
Freiburg i. U.
und
Solothurn
eng verbunden und galt deshalb als
Zugewandter Ort
der
Eidgenossenschaft
. Der Furstbischof war nur noch nominelles Stadtoberhaupt. Das Stadtchen
La Neuveville
und die
Propstei Moutier-Grandval
waren mit Bern verburgrechtet, die
Pramonstratenserabtei Bellelay
und das Chorherrenstift
Moutier-Grandval
mit Sitz in
Delsberg
waren mit Solothurn verbundet.
Furstbischof
Jakob Christoph Blarer von Wartensee
verbundete sich als Gegengewicht zum Einfluss des reformierten Bern im Sudjura 1579 mit den sieben katholischen Orten der
Alten Eidgenossenschaft
. Da das Bundnis bis 1735 immer wieder erneuert wurde, galt das Furstbistum zeitweise ebenfalls als Zugewandter Ort der Eidgenossenschaft. Eine Aufnahme als 14. Ort der Eidgenossenschaft scheiterte jedoch am Widerstand der reformierten Orte.
Das geistliche Bistum, die Diozese, hatte eine grossere Ausdehnung als das weltliche Furstbistum und erstreckte sich weit uber das Hochstift hinaus, umfasste es doch auch Teile des
Elsass
, das
osterreichische
Fricktal
und grosse Teile des
Kantons Solothurn
. Der grosste Teil des Hochstifts gehorte zwar kirchlich zur eigenen Diozese, die
Ajoie
mit Pruntrut, dem Sitz des Basler Furstbischofs, unterstand jedoch geistlich dem
Erzbischof
von
Besancon
. So musste der Basler Bischof fur alle kirchlichen Amtshandlungen in seiner Residenzstadt zuerst die Bewilligung des zustandigen Besanconer Bischofs einholen. Erst 1779 wurde im Rahmen eines Gebietsabtausches die Ajoie kirchlich zum Bistum Basel geschlagen. Der Suden, sudlich der
Pierre-Pertuis
, war Teil der
Diozese Lausanne
, und die rechtsrheinischen Gebiete mit der
Landvogtei Schliengen
gehorten zum
Bistum Konstanz
. Kirchenrechtlich gehorte die Diozese bis 1801 zur Kirchenprovinz des
Erzbistums Besancon
.
Im Vorfeld des
Hollandischen Krieges
zwischen
Ludwig XIV.
und Kaiser
Leopold I.
, als Verbundetem der protestantischen
Niederlande
, sah sich das Basler Domkapitel in Freiburg vor wachsenden Schwierigkeiten. Zunachst kurzten die Osterreicher 1670 die Einkunfte und quartierten 1672 im Basler Hof Militar ein. 1675 konfiszierten die Franzosen die Haupteinkunfte des Kapitels im Elsass und im
Sundgau
. Als dann die Truppen Ludwigs XIV. im November 1677 die Stadt Freiburg eingenommen hatten, erkannten die neuen Machthaber das Domkapitel nicht als eine neutrale, dem Bistum Basel angehorende Korperschaft an. Sie behielten dessen Einkunfte so lange zuruck, bis die Domherren Freiburg verlassen und sich im Bistum Basel niedergelassen hatten. Im
Frieden von Nimwegen
am 1. November 1678 wurde dem Domkapitel schliesslich der freie Abzug gewahrt. Nach Aufforderung des Bischofs in Pruntrut zog das Kapitel noch im selben Jahr nach
Arlesheim
, welches als neuer Sitz vorgesehen war. Am 5. Dezember 1678 traf der
Weihbischof
und zwischen dem 18. und 19. Dezember die ubrigen Domherren im damals kleinen Bauerndorf Arlesheim ein.
Unter dem Bischof
Johann Konrad von Roggenbach
wurde ?die Erbauung einer Kirche, Kapitelhaus fur Geschafte und Akten und Hauser fur die Domkapitulare“ beschlossen. 1681 konnten der
Arlesheimer Dom
geweiht und die Domherrenhauser bezogen werden.
Mit dem Ausbruch der
franzosischen Revolution
brauten sich dunkle Wolken uber dem Hochstift zusammen. Wegen seiner exponierten Lage bekam es die Auswirkungen des Umbruchs in Frankreich bald zu spuren. Als 1789 die franzosische Nationalversammlung alle Feudalrechte aufhob, verloren der Furstbischof und das Domkapitel samtliche Einkunfte aus dem Elsass. Schliesslich wurde 1790 das Elsass kirchlich von der Diozese Basel abgetrennt und dem neuen konstitutionellen Bistum Colmar unterstellt. Im gleichen Jahr bildeten sich im verbliebenen Teil des Bistums erste revolutionare Klubs und es brachen Unruhen aus. Kaiser
Leopold II.
sandte dem bedrangten Furstbischof osterreichische Truppen, die in den folgenden Wochen vom Breisgau her uber Basler Gebiet in Pruntrut einmarschierten und den Aufstand niederschlugen. Nachdem am 20. April 1792 Frankreich dem
Kaiser
den Krieg erklart hatte, marschierten franzosische Truppen in das Reichsgebiet des Furstbistums ein. In der Nacht vom 27. auf den 28. April verliess der Furstbischof mit seinem Hof Pruntrut und floh zunachst nach Bellelay, dann nach Biel. Von hier aus versuchte er, den Einschluss des gesamten Furstbistums in die helvetische
Neutralitat
zu erreichen; dies gelang ihm aber nur bedingt mit dem sudlichen Teil, da besonders die reformierten Stadte Zurich und Basel mit einer Herausforderung Frankreichs keine Risiken eingehen wollten. Nach dem Tuileriensturm in Paris im August 1792 radikalisierte sich die Stimmung, so dass im November einheimische
Revolutionare
mit franzosischer Ruckendeckung die Absetzung des Furstbischofs proklamierten und die
Raurachische Republik
ausriefen. Damit hatte der Bischof auch den Norden seines Landes verloren und floh nach
Konstanz
unter kaiserlichen Schutz. Zur Verwaltung der sudlichen Amter setzte er einen Regentschaftsrat in
Pieterlen
bei Biel ein, welcher die Verwaltung in den sudlichen, schweizerischen Gebieten des Furstbistums bis 1797 weiterfuhren konnte. Das Domkapitel in Arlesheim verhielt sich ruhig, um nicht die Aufmerksamkeit Frankreichs auf sich zu ziehen; doch am 23. November 1792 ruckten franzosische Truppen in das Dorf ein. Rechtzeitig hatte das Kapitel sein Archiv und den Domschatz nach Basel in Sicherheit gebracht. Auch baten die Domherren die beiden Kantone Bern und Basel um militarischen Schutz; doch diese waren nicht gewillt, wegen des Basler Domkapitels einen Konflikt mit Frankreich zu riskieren. Am 9. Dezember stellten die Franzosen die Domherren unter Hausarrest; doch mit Duldung des franzosischen Kommandanten in Arlesheim konnten sich die Domherren nach und nach in den nahegelegenen neutralen Kanton Solothurn absetzen. In einer Sitzung in Konstanz mit dem Furstbischof beschloss das von 16 auf 6 Domherren geschmolzene Kapitel, den Sitz von Arlesheim wieder nach Freiburg im Breisgau zu verlegen. Ab Mai 1793 befanden sich keine Domherren mehr in Arlesheim. Darauf wurden die Domherrenhauser geplundert, das Mobiliar kurz und klein geschlagen, der Rest des Kapitelarchivs verbrannt und der Dom als
Kantonnement
und Pferdestall verwendet.
Am 9. Marz 1794 starb Furstbischof von Roggenbach. Das Domkapitel wahlte
Franz Xaver von Neveu
zum Nachfolger, seit 1790 Domherr und daneben auch Pfarrer in
Offenburg
. Zunachst residierte der neue Furstbischof in Offenburg und begab sich anschliessend nach Konstanz zu seiner kleinen Exilregierung. Zwischen 1794 und 1797 versuchte er, die helvetischen Gebiete fur sein Bistum zu sichern und die besetzten nordlichen Gebiete zuruckzubekommen. Er hatte auch den Mut, im Sommer 1796 unangekundigt seinen Sitz von Konstanz nach
La Neuveville
zu verlegen. Auf Druck Frankreichs und des benachbarten Bern musste er das Dorf jedoch wieder verlassen und siedelte ins
luzernische
Kloster St. Urban
uber. Am 17. Oktober 1797 folgte der zweite grosse Schlag gegen das Furstbistum, als Osterreich und Frankreich in
Campo Formio
Frieden schlossen. Der Kaiser trat Frankreich in einem Vertrag das ganze linke Rheinufer ab und gab ihm daruber hinaus freie Hand in der Schweiz. Bereits am 14. Dezember marschierten franzosische Truppen im Suden des Bistums ein, besetzten die helvetischen Amter, eingeschlossen Biel. Diese Gebiete wurden darauf zum
Departement du Mont Terrible
geschlagen. Damit stand Ende 1797 nur noch das kleine rechtsrheinische
Amt Schliengen
unter der Herrschaft des Furstbischofs. Bischof von Neveu floh Ende 1797 mit dem furstbischoflichen Archiv von St. Urban nach Konstanz auf Reichsgebiet und beim Einmarsch Frankreichs in die Schweiz anfangs 1798 weiter nach
Ulm
,
Passau
und schliesslich 1800 nach
Wien
. Auch der
Zweite Koalitionskrieg
brachte keine Moglichkeit zur Ruckkehr des Basler Bischofs in sein altes Hochstift. Im
Reichsdeputationshauptschluss
vom 25. Februar 1803 wurden alle geistlichen Territorien ausser
Mainz
, dem
Johanniterorden
und dem
Deutschen Orden
sakularisiert
und ihre Gebiete weltlichen Fursten ubergeben. Das furstbischoflich-baslerische Schliengen kam Ende 1802 an den Markgrafen von Baden. Der Furstbischof verlor wie alle anderen Reichsbischofe und Reichsabte nebst seinem Land auch seinen Sitz im
Reichstag
, bekam aber wie die Domherren eine Pension. Damit hatte das Hochstift Basel endgultig aufgehort zu existieren.
Nach der Sakularisation war der verarmte Franz Xaver von Neveu nur noch Bischof einer schweizerischen Mini-Diozese, welche aus dem mittlerweile schweizerisch gewordenen
Fricktal
und einem Teil von Solothurn bestand. Neveu kehrte nach Offenburg auf seine Pfarrstelle zuruck und versuchte von dort aus zwischen 1803 und 1813 mit Hilfe des
Nuntius
in
Luzern
, das Bistum Basel als ein schweizerisches Bistum wieder zu errichten. Wahrend der
napoleonischen
Zeit waren Neveus Anstrengungen vergeblich; doch als Ende 1813 das
franzosische Kaiserreich
zusammenbrach, schopfte er neue Hoffnung und bat die drei alliierten Monarchen um die Wiederherstellung seines Hochstifts. Im ersten Frieden von Paris im Jahr 1814 wurde Frankreich in seinen Grenzen vom 1. Januar 1792 wiederhergestellt. Damit war vorgezeichnet, dass das Bistum wieder schweizerisch werden wurde, ohne jedoch einen eigenen
Kanton
zu bilden. Im Herbst 1814 begann in
Wien der Kongress
, der auch uber das die Gebiete des Furstbistums entscheiden sollte. Furstbischof von Neveu hatte drei Ziele:
- die Wiederherstellung seiner weltlichen Herrschaft,
- eine Garantie fur die Existenz der Diozese Basel,
- die Sicherung seiner Pension.
Der Wiener Kongress war nicht geneigt, nach der Sakularisation wieder geistliche Furstentumer zu errichten, und verteilte das ehemalige Gebiet des Furstbistums Basel wie folgt: Der grosste Teil mit den Juraschluchten und -passen ging territorial an den Kanton Bern und ein kleinerer Teil, das
Birseck
, an den Kanton Basel. Immerhin konnte Neveu seine beiden anderen Forderungen durchsetzen. So mussten die Kantone Bern und Basel die Pensionen fur ihn, seine Domherren und einige Beamte ubernehmen. Der wichtigste Erfolg jedoch war die Garantie der Existenz einer Diozese Basel in den Schlussakten des Wiener Kongresses. Damit waren die Weichen zur Wiederherstellung des alten Bistums Basel gestellt.
Die Darstellung von
Grafiken
ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Entwicklung der Mitgliederzahlen
Am 17. September 1814 wurde das Gebiet des Bistums Basel, also der nordliche Teil des Jura und die ehemaligen deutschen Amter, kirchlich dem ehemaligen Furstbischof Neveu unterstellt. Sein Bistum jedoch bestand de facto nur noch aus dem Fricktal, das bis 1802 osterreichisch gewesen war, dem heutigen Kanton Jura und dem Anteil des Bistums Basel am Kanton Solothurn und war so kaum lebensfahig.
So setzte Neveu sich weiter fur die Neugrundung einer grosseren Diozese Basel, den Erhalt des Namens und Pruntrut als dessen Residenzstadt ein. Durch die Abtrennung des Schweizer Teils vom Bistum Konstanz kamen der konstanzische und im gleichen Jahr auch der Lausanner Teil des Kantons Solothurn zum Bistum Basel ebenso wie der rechtsrheinische Teil des Kantons Basel, d. h.
Kleinbasel
, mit der neu gegrundeten katholischen Pfarrei Basel. 1820 schloss sich der Kanton Luzern, der fruher auch Konstanz unterstanden hatte, provisorisch dem Bistum Basel an.
1828 kam es aufgrund eines Konkordats zwischen Basel, Luzern, Solothurn und Zug mit Papst
Leo XII.
zur Neuerrichtung des Bistums Basel mit Bischofssitz in Solothurn.
An der Neugrundung des Bistums waren aktiv die Kantone Solothurn, Bern, Zug und Luzern beteiligt. Die feierliche Verkundigung der Neuorganisation erfolgte am 13. Juli 1828 am neuen Bischofssitz in
Solothurn
. Das Kollegiatstift St. Urs und Viktor wurde dabei zum Kern des neuen Domkapitels, bestehend aus je drei
Kapitularen
aus den Kantonen Luzern, Bern und einem aus dem Kanton Zug.
Am 23. August 1828 starb der ehemalige Furstbischof und neue Bischof des Bistums Basel
Franz Xaver von Neveu
in Offenburg. Als sein Nachfolger wurde 1828 der Generalprovikar fur den Kanton Solothurn,
Joseph Anton Salzmann
, vom Domkapitel gewahlt.
Der
Kanton Aargau
schloss sich im Dezember 1828, der
Kanton Thurgau
dann im April 1829 dem Konkordat an, im Oktober 1829 wurden ausserdem die katholischen Gemeinden im
Birseck
ins Bistumsgebiet eingegliedert. Im Juni 1864 trat auch der
Kanton Bern
, dessen Gebiete links der Aare bis dahin zum
Bistum Lausanne
gehort hatten, dem Konkordat bei. Der
Kanton Schaffhausen
sowie das restliche Territorium des alten
Kantons Basel
(ab 1833 Halbkantone
Basel-Stadt
und
Basel-Landschaft
) wurden erst im Mai 1978 offiziell ins Bistum eingegliedert, der 1979 gegrundete
Kanton Jura
trat dem Konkordat schliesslich 1981 bei.
[7]
Seit den 1970er Jahren wird diskutiert, das Bistum Basel neu zu ordnen, da es mit grossem Abstand das grosste Schweizer Bistum und zudem in zwei Teile zerschnitten ist. Insbesondere eine mogliche Abspaltung des Gebiets der Kantone Thurgau und Schaffhausen, sowie auch Luzern, wurde immer wieder diskutiert. Bis dahin blieben sichtbare Konsequenzen aus dieser Diskussion jedoch aus.
Seit Ende der 1980er Jahre werden infolge des
Priestermangels
auch
Diakone
und
Laien
mit der Leitung von Pfarreien beauftragt.
[8]
Das Bistum Basel ist in drei Bistumsregionen gegliedert:
[9]
- Bistumsregion St. Verena
: umfasst die Kantone Bern, Jura und Solothurn; Sitz des Bischofsvikariats St. Verena in der Stadt
Biel
;
Bischofsvikar
: Georges Schwickerath
- Bistumsregion St. Urs
: umfasst die Kantone Aargau, Basel-Landschaft und Basel-Stadt; Sitz des Bischofsvikariats St. Urs in der Stadt
Liestal
; Bischofsvikar: Dr. Valentine Koledoye
- Bistumsregion St. Viktor
: umfasst die Kantone Luzern, Schaffhausen, Thurgau und Zug; Sitz des Bischofsvikariakts St. Viktor in der Stadt
Luzern
; Bischofsvikar: Hanspeter Wasmer
Die
Pfarreien
des Bistums sind in rund 100
Pastoralraumen
zusammengefasst.
Die
Diozesankurie
umfasst die Leitungs- und Verwaltungsorgane des Bistums:
[10]
- Generalvikariat
- Bischofsvikariate (St. Verena, St. Urs, St. Viktor sowie Bischofsvikariat fur Orden und religiose Gemeinschaften)
- Offizialat
- Abteilung
Pastoral
- Abteilung Bildung
- Abteilung Personal
Moderator curiae
ist der Generalvikar des Bistums, Dr. Markus Thurig.
Das
Domkapitel
unterstutzt den
Diozesanbischof
in der Leitung des Bistums. Es besteht aus insgesamt 18 Domherren und setzt sich aus dem Residentialkapitel sowie den nicht residierenden Domherren zusammen.
[11]
Der Diozesanbischof und die Mitglieder der Diozesankurie werden von einer Vielzahl von Raten, Kommissionen und Arbeitsgruppen hinsichtlich der strategischen Entwicklung des Bistums beraten und informiert. Das Bistum Basel verfugt uber folgende Rate:
[12]
- Bischofsrat
- Priesterrat
- Rat der Diakone, Theologinnen und Theologen
- Diozesaner Seelsorgerat
Das
Priesterseminar
sowie Seminar fur kirchliche Berufe des Bistums Basel ist das
Seminar St. Beat
in
Luzern
.
[13]
Im Bistum Basel tragen die folgenden Kirchen den Titel einer
Basilica minor
:
→
siehe auch
Liste der Basiliken in den deutschsprachigen Landern
Im Bistum Basel stehen zahlreiche weitere romisch-katholische Kirchen, die aufgrund ihrer Geschichte, Grosse oder Architektur von besonderer Bedeutung sind. Dazu zahlen etwa:
- Dom St. Maria Immaculata (Arlesheimer Dom)
,
Arlesheim
(fruher Sitz des Domkapitels des Bistums Basel, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
,
Baden
(Veranstaltungsort der
Badener Disputation
von 1526, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Anton
, Basel (erste Kirche der Schweiz aus Sichtbeton, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Marien
, Basel (erster katholischer Kirchenbau in der Stadt Basel seit der Reformation)
- Stiftskirche St. Michael
,
Beromunster
(Ordenskirche der Schweizerischen Statthalterei des
Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Stadtkirche St. Nikolaus
,
Bremgarten AG
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Maria Immaculata
,
Biel
(erster katholischer Kirchenbau in der Stadt Biel seit der Reformation, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Jakob
,
Cham
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Jakob
,
Escholzmatt
(grosste Kirche im Entlebuch, gilt als eines der wichtigsten Beispiele einer neugotischen Hallenkirche in der Schweiz)
- Klosterkirche
,
Fischingen
(Benediktinerkloster, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Stadtkirche St. Nikolaus, Frauenfeld
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Stadtkirche St. Eusebius
,
Grenchen
(klassizistischer Kirchenbau nach Planen von
Niklaus Purtschert
, Kulturgut von regionaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Pankratius
,
Hitzkirch
(ehemalige Deutschordenskirche)
- Stifts- und Pfarrkirche St. Leodegar im Hof (Hofkirche)
,
Luzern
(Kulturgut von nationaler Bedeutung, gehort zu den bedeutendsten Kirchen der Spatrenaissance nordlich der Alpen)
- Jesuitenkirche St. Franz Xaver
, Luzern (Kulturgut von nationaler Bedeutung, erster grosser barocker Kirchenbau in der Schweiz)
- Pfarrkirche St. Paulus
, Luzern (Kulturgut von nationaler Bedeutung, stilistische Verschmelzung von Neugotik und Jugendstil)
- Pfarrkirche St. Martin
,
Malters
(gehort zu den grossen klassizistischen Kirchenbauten der Zentralschweiz, hochster Kirchturm des Kantons Luzern)
- Pfarrkirche St. Pius X.
,
Meggen
(Kulturgut von nationaler Bedeutung, Stahlbaukonstruktion mit lichtdurchlassigen Marmorplatten)
- Klosterkirche St. Martin
,
Muri
AG (ehemalige
Benediktinerabtei
, Hauskloster der Dynastie
Habsburg
, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Martin
,
Olten
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Klosterkirche St. Urban
,
Pfaffnau
(ehemalige
Zisterzienserabtei
, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Peter
,
Pruntrut
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Mauritius
,
Ruswil
(gehort zu den monumentalsten spatbarocken Dorfkirchen der Schweiz, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Stiftskirche
,
Saint-Ursanne
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Maria
,
Schaffhausen
(erster katholischer Kirchenbau in der Stadt Schaffhausen seit der Reformation, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Jesuitenkirche Maria Himmelfahrt
,
Solothurn
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche Christ-Konig
,
Tavannes
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Peter und Paul
,
Willisau
(gehort zu den bedeutendsten klassizistisch-spatbarocken Hallenkirchen der Schweiz, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Leonhard
,
Wohlen AG
(fruhklassizistische Saalkirche, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche Heilige Familie
,
Unterageri
(imposante neugotische Kirche, Kulturgut von regionaler Bedeutung)
- Klosterkirche
,
Wettingen
(ehemaliges und besterhaltenes Zisterzienserkloster der Schweiz, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Klosterkirche Konigsfelden
,
Windisch
(gehort zu den Hauptwerken der Bettelordensarchitektur in der Schweiz, Kulturgut von nationaler Bedeutung)
- Pfarrkirche St. Michael
,
Zug
(grosstes Kirchengebaude der Stadt Zug, Kulturgut von regionaler Bedeutung)
- Verenamunster (Stiftskirche St. Verena)
,
Bad Zurzach
(Kulturgut von nationaler Bedeutung)
Eine Besonderheit des Bistums Basel ist die Bischofswahl: Wie in der 1803 untergegangenen adligen Institution des Hochstifts hat das Domkapitel auch heute das Bischofswahlrecht. Der Bischof wird vom lokalen
Klerus
gewahlt (nicht vorgeschlagen) und kann vom Papst nur bestatigt werden. Dies ist weltweit nahezu einzigartig und nur noch im
Bistum St. Gallen
zu finden.
Im Bistum Basel wird der
Regionalkalender fur das deutsche Sprachgebiet
um die folgenden
Eigenfeiern
erganzt (dahinter jeweils der Rang und die
liturgische Farbe
).
Abkurzungen:
H =
Hochfest
, F =
Fest
, G =
Gebotener Gedenktag
, g =
Nichtgebotener Gedenktag
, GK =
Generalkalender
, RK =
Regionalkalender
- 24. Januar: Sel.
Eberhard VI. von Nellenburg
(Stifter des
Klosters Allerheiligen
in
Schaffhausen
(1078/79)) ? g ? weiss ? (GK: 25. Marz)
- 21. Februar: Hll.
Germanus
und
Randoald
(Monche und Martyrer in
Moutier-Grandval
(um 675)) ? g ? rot
- 19. April: Hl.
Leo IX.
(Papst (1054)) ? G (RK: g) ? weiss
- 9. Mai: Hl.
Beatus
(Glaubensbote im
Berner Oberland
(7. Jh.)) ? g ? weiss
- 18. Mai: Hl.
Burkard von Beinwil
(Pfarrer in
Beinwil (Freiamt)
(1192)) ? g ? weiss
- 19. Mai: Hl.
Maria Bernarda Butler
? g
- 16. Juni: Sel.
Maria Theresia Scherer
? g
- 13. Juli: Hl.
Heinrich II.
(Kaiser des
Heiligen Romischen Reiches
, zweiter Patron des Bistums Basel (1024)) ? G (RK: g) ? weiss
- 22. Juli: Jahrestag der Weihe der Kirchen der Kantone
Thurgau
und
Schaffhausen
, die ihren Weihetag nicht kennen ? H ? weiss
- 24. Juli: Hl.
Ursicinus
(Einsiedler im Gebiet von
Saint-Ursanne
(vor 650)) ? g ? weiss ? (GK: 20. Dezember)
- 5. August: Hl.
Oswald
(Konig von
Northumbria
, Martyrer, Patron des
Kantons Zug
(642)) ? g ? rot
- 16. August: Hl.
Theodor
(Bischof von
Octodurus-Martinach
, Patron des
Bistums Sitten
(um 390)) ? g ? weiss
- 1. September: Hl.
Verena
(Jungfrau in
Zurzach
(4. Jh.)) ? G ? weiss
- 2. September: Sel.
Apollinaris Morel
(Ordenspriester, Martyrer (1792)) ? g ? rot
- 25. September: Hl.
Nikolaus von Flue
(Einsiedler, Friedensstifter, Landespatron (1487)) ? H (RK: g) ? weiss
- 26. September: Jahrestag der Weihe der
Kathedrale von Solothurn
? in der Kathedrale: H, im ubrigen Bistum: F ? weiss
- 30. September: Hll.
Urs
und
Viktor
(Martyrer, Patrone des Bistums Basel (um 300)) ? H ? rot. Der Gedenktag des hl.
Hieronymus
((GK: G) ist im Bistum Basel ein nichtgebotener Gedenktag.
- 2. Oktober: Hl.
Leodegar
(Bischof von
Autun
, Patron des
Kantons Luzern
(um 676)) ? g ? rot
- 2. Sonntag im Oktober: Jahrestag der Weihe der Kirchen der Kantone
Luzern
und
Zug
, die ihren Weihetag nicht kennen ? H ? weiss
- 15. Oktober: Jahrestag der Weihe der Kirchen des Kantons
Aargau
, die ihren Weihetag nicht kennen ? H ? weiss
- 16. Oktober: Hl.
Gallus
(Monch, Einsiedler, Glaubensbote am Bodensee, Patron des Bistums
Sankt Gallen
(um 645)) ? g (RK: g) ? weiss
- 3. November: Hl.
Idda von Toggenburg
(Reklusin (13. Jh.)) ? g ? weiss
- 12. November: Jahrestag der Weihe der Kirchen der Kantone
Basel
,
Bern
und
Solothurn
, die ihren Weihetag nicht kennen ? H ? weiss
- 13. November: Hl.
Himerius
(Einsiedler bei
Saint-Imier
(7. Jh.)) ? g ? weiss
- 16. November: Hl.
Otmar
(Grunderabt von
Sankt Gallen
(759)) ? g ? weiss
- 2. Dezember: Hl.
Luzius
(Bischof von
Chur
, Martyrer, Patron des Bistums Chur (2./3. Jh.)) ? g (RK: g) ? rot
- Carl Bischoff: Das Pfalzgrafenamt der Hohen Stift Basel. In:
Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde
, Bd. 20, 1922, S. 313?343. (
e-periodica.ch
)
- Meinrad Schaab:
Hochstift Basel
. In:
Meinrad Schaab
,
Hansmartin Schwarzmaier
(Hrsg.) u. a.:
Handbuch der baden-wurttembergischen Geschichte
.
Band 2:
Die Territorien im alten Reich.
Hrsg. im Auftrag der
Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden-Wurttemberg
. Klett-Cotta, Stuttgart 1995,
ISBN 3-608-91466-8
, S. 460?465.
- Georg Boner:
Das Bistum Basel. Ein Uberblick von den Anfangen bis zur Neuordnung 1828
. In:
Freiburger Diozesan-Archiv,
Band 88, 1968, S. 5?101.
- Albert Burckhardt-Finsler
:
Die Heiligen des Bisthums Basel
. In:
Basler Jahrbuch 1889, S. 144?171
.
- ↑
Generalvikariat
auf
www.bistum-basel.ch
, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑
Hochstift
und
Furstbistum
sind zwei Ausdrucke, die eigentlich dasselbe bedeuten, aber in nicht ganz deckungsgleichen Zusammenhangen genutzt werden. Im vorliegenden Fall der territorialen Besitztumer des damaligen Furstbischofs von Basel ist insbesondere in der Schweiz der Terminus
Furstbistum
gebrauchlich, wahrend in der deutschen Geschichtsliteratur der Begriff
Hochstift
verwendet wird.
- ↑
August Bernoulli
:
Zum altesten Verzeichnis der Basler Bischofe.
In:
Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde
. Band 3 (1904), S. 59?64 (
doi:10.5169/seals-111577
).
- ↑
A. M. Burg:
Das elsassische Herzogtum - ein Uberblick
, in:
Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins
, Band 117. Braun, Karlsruhe 1969, S. 83?95, hier S. 90
- ↑
Karl Schib
:
Weltgeschichte vom Mittelalter bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts
. Rentsch, Zurich 1983.
- ↑
Das Basler Munster. Die Kunstdenkmaler des Kantons Basel?Stadt,
Bd. 10. 2019. S. 38 ff.
- ↑
Dieter Kraus:
Schweizerisches Staatskirchenrecht
. Mohr Siebeck, Tubingen 1993, S. 320 (Anm. 718).
- ↑
Urs Corradini:
Der Diakon als Leiter der Gemeinde
. In:
Diaconia Christi
, Jg. 54 (2019), Nr. 2, S. 4?9, hier S. 4.
- ↑
Bischofsvikariate.
Bistum Basel,
abgerufen am 26. Mai 2023
.
- ↑
Diozesankurie.
Bistum Basel,
abgerufen am 26. Mai 2023
.
- ↑
Domkapitel.
Bistum Basel,
abgerufen am 26. Mai 2023
.
- ↑
Rate und Kommissionen.
Bistum Basel,
abgerufen am 26. Mai 2023
.
- ↑
Seminar St. Beat.
Bistum Basel,
abgerufen am 26. Mai 2023
.