?iroki Brijeg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
?iroki Brijeg
Широки Бри?ег

Wappen von Široki Brijeg

Široki Brijeg (Bosnien und Herzegowina)
?iroki Brijeg (Bosnien und Herzegowina)
Basisdaten
Staat : Bosnien und Herzegowina   Bosnien und Herzegowina
Entitat : Foderation BiH
Kanton : West-Herzegowina
Koordinaten : 43° 23′  N , 17° 36′  O Koordinaten: 43° 22′ 54″  N , 17° 35′ 36″  O
Hohe : 280  m. i. J.
Flache : 388  km²
Einwohner : 29.809 (2013)
Bevolkerungsdichte : 77 Einwohner je km²
Telefonvorwahl : +387 (0) 39
Postleitzahl : 88220
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016)
Gliederung : 24  Ortsgemeinschaften
Burgermeister : Miro Kraljevi? ( HDZ BiH )
Postanschrift : Fra Didaka Bunti?a 11
88220 ?iroki Brijeg
Webprasenz :
Sonstiges
Stadtfest : 15. August ( Maria Himmelfahrt )
Lage der Gemeinde Široki Brijeg in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)SokolacRogaticaRudoVišegradPaleFočaGackoKalinovikNevesinjeBilećaTrebinjeRavnoLjubinjeKonjicIstočni MostarBerkovićiNeumMostarStolacČapljinaČajničeGoraždePale-PračaUstipračaFoča-UstikolinaSrebrenicaBratunacMilićiHan PijesakZvornikBijeljinaBrčkoUgljevikLopareVlasenicaŠekovićiOsmaciOlovoIlijašHadžićiIlidžaTrnovoIstočni Stari GradIstočna IlidžaVogošćaSarajevo-Stari GradSarajevo-CentarSarajevo-Novi GradIstočno Novo SarajevoNovo SarajevoVisokoGlamočLivnoBosansko GrahovoKupresKupres (RS)ŠipovoJajceDonji VakufBugojnoGornji VakufProzor-RamaJablanicaTomislavgradPosušjeGrudeŠiroki BrijegLjubuškiČitlukFojnicaKreševoKiseljakBusovačaNovi TravnikTravnikZenicaVitezKakanjVarešBrezaKladanjŽiviniceKalesijaSapnaTeočakTuzlaLukavacČelićSrebrenikBanovićiZavidovićiŽepčeMaglajTešanjUsoraDobretićiGradačacGračanicaDoboj IstokVelika KladušaCazinBužimBosanska KrupaBihaćBosanski PetrovacDrvarSanski MostKljučPetrovac (RS)Istočni DrvarRibnikMrkonjić GradJezeroKneževoKotor VarošTeslićBanja LukaOštra LukaKrupa na UniPrijedorNovi GradKostajnicaKozarska DubicaGradiškaSrbacLaktašiČelinacPrnjavorDerventaDobojStanariModričaBosanski BrodPelagićevoDonji ŽabarOrašjeDomaljevac-ŠamacŠamacOdžakVukosavlje
Lage der Gemeinde ?iroki Brijeg in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)

?iroki Brijeg anhoren / ? ( serbokroatisch - kyrillisch Широки Бри?ег ; von 1952 bis 1991 Li?tica ) ist eine Stadt in Bosnien und Herzegowina mit knapp 30.000 Einwohnern. Sie ist der Hauptort des Kantons West-Herzegowina der Foderation und fast ausschließlich von Kroaten bevolkert.

?iroki Brijeg bzw. im regionalen ikavischen Dialekt ?iroki Brig , bedeutet ?Breiter Hugel“ und meint einen ortlichen Hugel mit dem gleichnamigen Kloster und der Maria-Himmelfahrts-Kirche. Alljahrlich werden diese Sakralbauten von katholischen Pilgern aus aller Welt (vor allem Italien ) besucht. [1]

Die professionellen Sportvereine NK ?iroki Brijeg ( Fußball ) und HKK ?iroki Brijeg ( Basketball ) gehoren zu den erfolgreichsten des Landes und spielen auch in internationalen Ligen .

Die Nachbargemeinden von ?iroki Brijeg sind Mostar im Nordosten und Osten, ?itluk und Ljubu?ki im Suden, Grude im Westen sowie Posu?je im Nordwesten.

Gemeindegliederung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der gleichnamige Hauptort und Verwaltungssitz der Stadt hat etwa 7.000 Einwohner. Zum Stadtgebiet gehoren zudem die 24 Ortsgemeinschaften Biograci, Buhovo, Ciglana, Crna?, Crne Lokve, ?erigaj, Desna Obala, Dobrkovi?i, Du?ice , Izbi?no , Jare, Kne?polje, Ko?erin, Lijeva Obala, Ljuboti?i, Ljuti Dolac, Mokro, Oklaji, Privalj, Provo-Dobri?-Grabova Draga, Rasno, Trn, Tur?inovi?i und Uzari?i . [2]

Altertum und Antike

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Panorama der Stadt

Eine große Fulle an Funden aus illyrischer Zeit belegt, dass das Gebiet um ?iroki Brijeg bereits in prahistorischer Zeit sehr dicht besiedelt gewesen sein muss. Auch in der Antike , als das Gebiet zum romischen Reich gehorte, kann man von einer Siedlungskontinuitat ausgehen. Aus spatantiker Zeit konnten im Ort Biograci die Reste eines Refugiums und im Ort Duboko Mokro die Reste einer Basilika freigelegt werden. Die Basilika in Duboko Mokro wurde wohl mehrmals zerstort und wiedererrichtet, wobei sie vermutlich bis ins Mittelalter hinein als Gebetshaus gedient hat.

Mittelalter und Neuzeit

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Ste?ak aus ?iroki Brijeg

Im 7. Jahrhundert kamen auch slawische Volker auf das Land und vermischten sich mit den schon bestehenden Illyrern. Außerdem haben sich in der Nahe der Quelle des Flusses Li?tica die Uberbleibsel einer kleineren mittelalterlichen Stadt oder Festung erhalten.

Mit dem Einfall der Osmanen in der zweiten Halfte des 15. Jahrhunderts losten sich die meisten mittelalterlichen Siedlungen wieder auf. Aus osmanischen Aufzeichnungen weiß man, dass sich die einheimische Bevolkerung großtenteils in die Gebirgsdorfer zuruckgezogen hat oder nach Dalmatien ausgewandert sind. Man kann davon ausgehen, dass die Eroberer vor allem im ersten Jahrhundert ihrer Herrschaft der einheimischen christlichen Bevolkerung gegenuber vor allem Harte gezeigt haben. Bis 1563 wurden samtliche Kirchen westlich des Flusses Neretva niedergerissen und die Mehrheit der Priester vertrieben. Lediglich die Franziskaner konnten bleiben und trugen im Verlauf der folgenden Jahrhunderte zur katholischen Pragung der Region entscheidend bei.

19. und 20. Jahrhundert

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Maria-Himmelfahrt-Kirche in ?iroki Brijeg

Die Geschichte des modernen ?iroki Brijeg ist eng verknupft mit dem 1846 gegrundeten und bis 1860 erbauten gleichnamigen Kloster der Franziskaner-Observanten .

Die heutige Stadt entwickelte sich um die Jahrhundertwende entlang des Bachs ?emer, nach dem die Siedlung zunachst auch benannt wurde. Nach der Schaffung einer Straßenverbindung nach Mostar um 1900 begann der junge Ort auch wirtschaftlich zu gedeihen; es wurden erste Laden und Gasthauser eroffnet. Mit der Entstehung einer Administratur erhielt die Stadt ihren heutigen Namen. In alten Karten ist die Stadt auch unter dem Namen des heutigen Ortsteils Lise verzeichnet, der heute zur Ortsgemeinschaft Lijeva Obala gehort. [3] Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin entwickelten sich sowohl Kloster als auch Stadt kontinuierlich weiter.

Ab dem 6. Februar 1945 lieferte sich die 26. Division des VIII. Korps der Volksbefreiungsarmee Jugoslawiens heftige Kampfe mit dem 370. Regiment der 369. Legionarsdivision der deutschen Wehrmacht sowie kroatischen Streitkraften um die Stadt. Am 7. Februar 1945 eroberten Partisanen der II. Dalmatinischen Proletarischen Brigade die Stadt und marschierten in ?iroki Brijeg ein. Nach der Einnahme wurden etwa 21 Franziskanerbruder zwischen dem 7. und 15. Februar, im Massaker von ?iroki Brijeg , getotet. Schulen und Kloster wurden schwer verwustet und das Inventar geraubt oder offentlich verbrannt.

Die Stadt wurde 1953 in Li?tica umbenannt, damit der Name ?iroki Brijeg nicht mehr an die zeitweise Niederlage und die hohen Verluste der Partisanen in den Kampfen um die Stadt und Region am Ende des Zweiten Weltkriegs, erinnern konnte. [4] Das Kloster behielt den alten Namen bei. Erst in den 1970er Jahren konnte das Kloster seinen aktiven Betrieb wieder aufnehmen.

Unter dem Eindruck des seit Ende Marz 1991 stattfindenden Kroatienkrieges organisierte sich hier am 19. Juli 1991 noch vor Beginn des Bosnienkriegs als paramilitarische Einheit aus kroatischen Freiwilligen das 1. bojna ?Poskok“ , die erste bzw. alteste Einheit des Kroatischen Verteidigungsrates (HVO) . Im Bosnienkrieg war ?iroki Brijeg mehreren Bomben- und Raketenangriffen seitens serbischer Truppen ausgesetzt. Die Stadt selbst trug einige Schaden davon, wahrend das Franziskanerkloster diesen Krieg schadlos uberstand. Am 24. Juli 2014 erhielt ?iroki Brijeg vom Parlament der Foderation Bosnien und Herzegowina die Stadtrechte .

Bei der Volkszahlung 1991 hatte ?iroki Brijeg 27.160 Einwohner, davon 26.864 (98,91 %) Kroaten und 296 (1,09 %) Andere. Bei der Volkszahlung in Bosnien und Herzegowina 2013 hatte die Stadt 29.809 Einwohner.

Am 25. Juli 1990 wurde eine Franziskanergalerie eroffnet, die heute uber 1500 Gemalde und Skulpturen vorzuweisen hat, darunter auch Werke, die noch aus dem 17. Jahrhundert stammen.

Sehenswurdigkeiten

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Tafel von Ko?erin

Eine Sehenswurdigkeit ist die Tafel von Ko?erin ( Ko?erinska plo?a ), ein Grabstein aus dem Jahre 1404. Der Grabstein ist heute in die Wand des Gemeindehauses von Ko?erin eingemauert. Auf ihm steht in der Bosan?ica -Schrift, dass ?[…] hier Viganj Milo?evi? ruht, der seinen Herrn Herzog Stjepan, Konig Tvrtko , […] ergeben gedient hat. […] Ich bin so gewesen, wie ihr jetzt seid, und ihr werdet so sein, wie ich jetzt bin.“

Der NK ?iroki Brijeg ist einer der erfolgreichsten nationalen Fußballvereine und spielt in der UEFA Europa League . Der HKK ?iroki Brijeg ist der erfolgreichste Basketballverein Bosnien-Herzegowinas und spielt in der Adriatic Basketball Association (ABA).

Personlichkeiten

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Karlo Rotim: ?iroki Brijeg . Selbstverlag, ?iroki Brijeg 1994.
Commons : ?iroki Brijeg  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Marko Ple?nik: Bosnien und Herzegowina (=  Trescher-Reihe Reisen ). Trescher Verlag, 2012, ISBN 978-3-89794-224-0 , S.   253   f .
  2. Stadt ?iroki Brijeg: Mjesne zajednice op?ine ?iroki Brijeg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 15. Februar 2014 ; abgerufen am 6. November 2012 (kroatisch).
  3. Diese Karten basierten auf der Franzisco-Josephinischen Landesaufnahme , einem kartografischen Werk Osterreich-Ungarns .
  4. Ivan Dugand?i?: O nastanku grada ?irokoga Brijega . In: Sto godina nove crkve na ?irokom Brijegu . Građevinski fakultet Sveu?ili?ta, Mostar 2006, ISBN 9958-9170-4-1 , S.   201 .
  5. Ivan Dugand?i?, Josip Sopta: Rasno-Du?ice : ?upa Rasno . [Rasno-Du?ice : Pfarrei Rasno]. Matica hrvatska ? Ogranak ?iroki Brijeg i ?upni ured Rasno, Rasno-Du?ice 1999, Stammliste Nr. 10.