Thomas Dorflein
(*
13. Oktober
1963
in
Berlin-Wedding
; †
22. September
2008
in
Berlin-Wilmersdorf
) war ein deutscher
Tierpfleger
im
Zoologischen Garten Berlin
, der im Jahr 2007 durch die Aufzucht des
Eisbaren
Knut
international große Aufmerksamkeit erhielt.
Dorflein wuchs in
Berlin-Spandau
auf. Seit 1982 arbeitete er als Pfleger im Zoologischen Garten Berlin. Anfanglich war er fur
Menschenaffen
und
Raubtiere
zustandig. Seit 1987 hatte er als Reviertierpfleger die Aufsicht uber die
Baren
- und
Wolfsgehege
.
[1]
Am 5. Dezember 2006 wurden im Zoo zum ersten Mal seit uber 30 Jahren zwei Eisbaren geboren. Das Muttertier verstieß jedoch den Nachwuchs, wodurch eines der Jungen nach vier Tagen starb. Die Zoodirektion entschied, das uberlebende Junge per
Handaufzucht
durch Dorflein großziehen zu lassen. Dorflein wurde in den ersten Monaten durch seine intensive Pflege die wichtigste Bezugsperson des Eisbaren und gab ihm den Namen ?Knut“. Die Aufzucht erfolgte unter großem medialen Interesse, in dessen Folge verstarkt auch Dorflein ins Blickfeld der Offentlichkeit gelangte.
Fur seinen Einsatz bei der Aufzucht des Eisbaren erhielt Dorflein am 1. Oktober 2007 den
Berliner Verdienstorden
.
[2]
Zudem wurde er zusammen mit Knut auf einer
Silberpragung
der
Munze Berlin
verewigt.
[3]
Im Dezember 2007 wahlten ihn die Leser der
Berliner Morgenpost
und die Horer des Radiosenders
94,3 rs2
zum beliebtesten Berliner.
[4]
Die publikumswirksame Verleihung zweier Fernsehpreise (
Goldene Henne
und
Bambi
) lehnte der Tierpfleger ab.
Im April 2008 diagnostizierten Arzte bei Dorflein zunachst
Blasenkrebs
.
[5]
Jedoch starb er am 22. September 2008 uberraschend im Alter von 44 Jahren an einem
Herzinfarkt
, verursacht durch eine
Thrombose
.
[6]
[7]
Am 10. Oktober 2008 wurde Dorflein im engsten Familienkreis auf dem Friedhof
In den Kisseln
im
Berliner Bezirk Spandau
beigesetzt.
[8]
Zu Ehren des Verstorbenen wurde von der Fordergemeinschaft von Tierpark und Zoo Berlin e. V. der ?Thomas-Dorflein-Preis“ gestiftet, mit dem jahrlich verdiente Tierpfleger ausgezeichnet werden sollen.
[9]
Posthum
wurde ihm der ?
Berliner Bar
“ der
B.Z.
als Ehrenpreis fur die Aufzucht des Eisbaren
Knut
verliehen.
[10]
- 1994: Berliner Zoogeschichten (SFB Video)
- 2006:
Berliner Schnauzen
(Fernsehserie)
- 2007: Knut! ? Aus der Kinderstube eines Eisbaren
- 2007: Hallo Knut! (7 Folgen)
- 2007: Frohe Pfingsten, Knut!
- 2007: Knut, das Eisbarbaby (11 Folgen)
- 2007: Knut, der Eisbarjunge (10 Folgen)
- 2007:
Panda, Gorilla & Co.
(2 Folgen)
- 2007: Happy Birthday, Knut!
- 2007: Verruckt nach Knut ? Ein Eisbar erobert die Welt
- 2008: Roter Teppich fur Knut
- 2008: Knut und seine Freunde
- ↑
welt.de:
Trauer um Knuts Pfleger Thomas Dorflein
, 22. September 2008
- ↑
Focus:
Verdienstorden fur Knut-Pfleger
, 30. September 2007
- ↑
Staatliche Munze Berlin:
KNUT mit Thomas Dorflein
, 5. Dezember 2007
- ↑
Berliner Morgenpost:
Er will nur seinen Job machen
, 31. Dezember 2007
- ↑
RP-Online:
Knuts "Papa" hatte Krebs
(
Memento
vom 29. Oktober 2008 im
Internet Archive
)
, 24. September 2008
- ↑
Knut-Pfleger Dorflein starb an Herzinfarkt.
In:
Spiegel Online.
23. September 2008,
abgerufen am 12. Januar 2013
.
- ↑
Knut-Pfleger Dorflein starb an Herzinfarkt.
In:
FOCUS online.
23. September 2008,
abgerufen am 20. Marz 2011
.
- ↑
RBB online:
Thomas Dorflein beigesetzt
, 10. Oktober 2008
- ↑
Berliner Morgenpost online:
Berliner Zoo stiftet Thomas-Dorflein-Preis
, 25. September 2008.
- ↑
welt.de:
BZ-Kulturpreis fur Schlingensief und Lindenberg
, 26. Januar 2009