Stanley Holloway

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Stanley Holloway (1974)

Stanley Augustus Holloway OBE (* 1. Oktober 1890 in London , Großbritannien ; † 30. Januar 1982 in Littlehampton , Großbritannien ) war ein britischer Theater- und Filmschauspieler, der es in seinem Heimatland durch vorwiegend komodiantische Rollen zu hoher Popularitat brachte.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach seinem Schulbesuch trat Stanley Holloway eine Stelle als Angestellter auf dem Fischmarkt von Billingsgate an. Schon seit 1907 trat er dabei als Laiendarsteller auf Freilichtbuhnen und Veranstaltungen an der britischen Ostkuste auf. In Clacton-on-Sea trat er von 1911 bis 1913 am ?West Cliff Theatre“ auf und wurde dort von dem damals bekannten Komodianten Leslie Hanson fur seine komodiantischen Konzertveranstaltungen engagiert. Holloway wollte gerne Sanger werden und reiste fur ein Gesangsstudium nach Mailand . Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 durchkreuzte allerdings seine Plane.

Wahrend des Krieges diente Holloway in einem irischen Infanterieregiment der britischen Armee. 1920 trat er dann seinen Dienst bei der Royal Irish Constabulary , der irischen Schutzpolizei, an. Als Mitglied der Black and Tans gehorte er einem paramilitarischen Zweig dieser Polizeieinheit an. Doch schon im Folgejahr quittierte er den Dienst.

Mit der Buhnenshow ?The Co-Optimist“ feierte Holloway einen Riesenerfolg. Das Stuck wurde von 1921 bis 1927 aufgefuhrt und 1929 verfilmt. Im gleichen Jahr wurde die Show wieder aufgefuhrt, wobei Holloways Repertoire erweitert wurde, was sich nachhaltig auf seine Karriere beim Tonfilm auswirkte. In den 1930er Jahren trat er in einigen billigen Filmen auf. Dazu sprach er eine Horspielrolle in dem Gruselstuck ?With Her Head Tucked Underneath Her Arm“.

Sein Auftritt in der Filmkomodie ?Major Barbara“ 1941 brachte erneut einen Wendepunkt in Holloway Karriere. Hier spielte er das erste Mal fur ein Major-Studio . Wahrend des Zweiten Weltkrieges stand er unter den Regisseuren David Lean , Anthony Asquith und Carol Reed als Patriot oder Moralist vor der Kamera. Nach dem Krieg wurde er durch seine Rollen in Begegnung von David Lean und als Totengraber in Laurence Oliviers Hamlet einer breiteren Offentlichkeit bekannt. Die Ealing Studios nahmen ihn daraufhin fur ihre Komodien unter Vertrag.

Auch in den USA wurden die Studiobosse zunehmend auf die komodiantischen Fahigkeiten Holloways aufmerksam. 1956 wurde er als Ersatz von James Cagney fur die Rolle des Alfred P. Doolittle in der Broadway-Produktion My Fair Lady engagiert. Fur diese Rolle wurde er 1957 fur den Tony Award als Bester Nebendarsteller in einem Musical nominiert. Auch in der ein Jahr spater folgenden Buhnenproduktion in London spielte er mit, ebenso in der Verfilmung von 1964, fur die er fur den Oscar als Bester Nebendarsteller nominiert wurde. Daruber hinaus wurde er fur diese Rolle auch fur den Golden Globe als Bester Nebendarsteller und fur den Laurel Award nominiert. Aus der Filmversion stammt auch der Song ?Wiv a Little Bit of Luck“, den er selbst gesungen hat und der auch der Titel seiner Autobiografie ist.

Auch fur das Fernsehen war Holloway tatig. In den 1960er Jahren spielte er den Butler Beach , als die BBC P. G. Wodehouse -Erzahlungen aus der sogenannten Blandines-Reihe mit Lord Emsworth , Galahad Threepwood und der Kaiserin von Blandings als wesentliche Protagonisten fur das Fernsehen verarbeitete. Seine erfolgreichste Rolle spielte er fur den amerikanischen Sender ABC in der Fernsehserie ?Our Man Higgins“. Hier stellte er einen englischen Butler dar, der bei einer amerikanischen Familie angestellt ist und damit fur kulturelle Verwicklungen sorgt. Bis 1975 trat er in britischen und amerikanischen Produktionen fur Kino und TV auf.

Stanley Holloway war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Alice Foran, die 1913 geschlossen wurde, blieb kinderlos. Mit seiner zweiten Ehefrau Violet Lane, die er 1939 heiratete, hatte er einen Sohn, Julian Holloway (* 1944), der ebenso Schauspieler wurde und in Deutschland durch die ?Ist ja irre“-Komodienreihe bekannt wurde. Julian und seine Frau Tessa , die Tochter des britisch-norwegischen Schriftstellers Roald Dahl , wurden Eltern des Fotomodells und Schriftstellerin Sophie Dahl .

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

CD-Veroffentlichungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Stanley Holloway: The Lion & Albert [1] ? Songs und Texte auf CD ? Codaex Deutschland, 2005 ? EAN: 0743625548327
  • Stanley Holloway: Keep Smiling ? Schlager-CD ? Hart Music Vertrieb, 2006 ? EAN: 5050457059927
  • Stanley Holloway: Old Sam & Young Albert ? Jazz-CD ? Naxos Jazz, 2003 ? EAN: 0636943271520

Literaturhinweis [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Stanley Holloway: Stanley Holloway Monologues ? englische Ausgabe ? Hamish Hamilton, 1988 ? ISBN 0-241-10306-1

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anmerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. The Lion and Albert ist ein schwarzhumoriges Gedicht von Marriot Edgar, das vor allem durch Holloway bekannt wurde. Vgl. Paul McCartney : Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon . Aus dem Englischen ubersetzt von Conny Losche. C. H. Beck, Munchen 2021, ISBN 978-3-406-77650-2 , S. 625.