Split Screen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Split Screen einer Videouberwachungsanlage

Split Screen oder Bildschirmaufteilung (wortlich ?geteilter Bildschirm“) ist eine in visuellen Medien verwendete Technik, die das Bild auf dem Bildschirm ( engl. screen ) in zwei (oder mehr) Bereiche aufteilt (engl. splittet ), um zwei oder mehr Geschehnisse oder Bilder gleichzeitig zu zeigen.

Film [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Film war der Split Screen vor allem in den 1960er und 1970er Jahren eine sehr beliebte Technik, wobei das Verfahren selbst bereits in den 1920er Jahren von Abel Gance in seinem monumentalen Spielfilm Napoleon (1927) angewandt wurde. Vorreiter in den 60er Jahren war der US-amerikanische Kunstler Andy Warhol in seinem Spielfilm The Chelsea Girls (1966); ein weiteres beruhmtes Beispiel ist der Woodstock -Film von Michael Wadleigh (1970). Der bekannteste Mainstream-Film dieser Epoche ist Thomas Crown ist nicht zu fassen (1968). Einer der prominentesten Beispiele der 70er-Jahre ist Brian De Palma , bei dem der Split Screen zu einem Markenzeichen und haufigem Stilmittel seiner Filme wurde. [1]

Zumeist wird die Darstellung vertikal geteilt, um zum Beispiel zwei Telefonierende gleichzeitig zu zeigen. Der Effekt ist ahnlich dem der Parallelmontage , wirkt aber um einiges kunstlicher. In Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1931) wird das Bild hingegen diagonal geteilt und steht sinnbildlich fur Jekylls Personlichkeitsspaltung.

Split Screens , die aus mehreren, verschieden großen Elementen bestehen, sind u. a. zu sehen in:

Duo-Vision [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Duovison bezeichnet ein Verfahren das in den 1970er-Jahren in einigen US-amerikanischen Filmen im Rahmen des New Hollywood Anwendung fand, zum Beispiel bei Wicked, Wicked von 1973.

Dabei wird nicht nur ein Bild gleichzeitig, sondern zwei Bilder, entweder nebeneinander oder untereinander gezeigt. Damit kann eine Handlung aus zwei Blickwinkeln gezeigt werden, oder zwei parallel ablaufende Handlungen werden gleichzeitig gezeigt.

Einige wenige Filme wurden komplett mit aufgeteiltem Bild in Duovison gedreht. Die meisten Duovison-Filme haben nur einige Szenen in Duovision. Teilweise wurde die Duovisonsszenen bei Neuauflagen auf Video bzw. DVD herausgeschnitten, bzw. nur ein Bild wurde verwendet.

Nachrichten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei Interviews oder Diskussionen, bei denen sich die Teilnehmer an unterschiedlichen Orten aufhalten, werden sie teilweise in einem Bild zusammengeschnitten.

Sportubertragungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei Darts -Ubertragungen wird ein Split Screen eingesetzt, um gleichzeitig den Spieler und die Scheibe zeigen zu konnen.

Eine neuere Anwendung findet der Split Screen bei Live-Sportubertragungen; die hier verwendete so genannte Split-Screen-Werbung zeigt zum uberwiegenden Teil die Werbefilme, wahrend in einer Ecke weiterhin die Sportsendung gezeigt wird.

Computerspiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei Computerspielen wird der Split Screen als eine Losung eingesetzt, um im Mehrspielermodus mehrere Spieler gleichzeitig an einem Gerat und einem Bildschirm spielen lassen zu konnen und doch jedem sein eigenes Spielfeld zur Verfugung zu stellen, in dem er agieren kann und dessen Blickwinkel er unabhangig von anderen Spielern beeinflussen kann.

Dabei wird der Bildschirm je nach Format des Bildschirms getrennt. Bei 5:4- und 4:3-Geraten gibt es die horizontale Teilung, bei 16:10 und 16:9 meist eine vertikale. Jede Bildschirmhalfte wird einem Spieler zugeteilt, dabei spielen aber beide Spieler dasselbe Spiel.

Diese Technik ist im Konsolenbereich, besonders bei Ego-Shootern und Rennspielen, sehr weit verbreitet.

Eine andere Variante wird dazu eingesetzt, den Bildschirm fur einen einzelnen Spieler in zwei grundverschiedene Bereiche zu teilen, beispielsweise einen farbigen Bereich in Einzelpunktgrafik mit der eigentlichen Spielwelt und einen im Textmodus , der nur der Anzeige von Spielstanden und anderen Statusinformationen dient. Bei geeigneter Implementierung (beispielsweise uber einen Rasterzeileninterrupt oder den Copper des Amiga ) kann der zweite Bereich einen ganz anderen, einfacheren Grafikmodus aufweisen, so dass er weniger Ressourcen an Speicherplatz und Zeit verbraucht, beim aktualisierenden Beschreiben weniger Zeit erfordert und dadurch einfach schneller arbeitet.

Das Paradebeispiel einer narrativen Nutzung des Split-Screen-Verfahrens in PC- und Videospielen ist das von Kritikern hoch gelobte Spiel [3] Fahrenheit . Der Spieler steuert seine Figur in einem der Fenster, wahrend er zeitgleich die Aktionen anderer Figuren beobachtet. Das Verfahren wird, wie in der TV-Serie 24 , hauptsachlich zur Erzeugung von Spannung eingesetzt. Zum Beispiel muss der Spieler aus einem Gebaudekomplex fliehen und sieht dabei gleichzeitig, wie ein Polizeibeamter sich der Wohnung des Protagonisten nahert.

Anzeigegerate [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einige Monitore, zum Beispiel Fernsehgerate, aber insbesondere Uberwachungsmonitore, bieten die Moglichkeit, gleichzeitig verschiedene, standig aktualisierte Quellen oder sequentiell die Kanale eines Empfangers anzuzeigen. Hier erfolgt die Aufteilung meist quadratisch mit gleichem Seitenverhaltnis , also zum Beispiel 2×2 4:3-Bilder auf einer 4:3-Anzeige oder 3×3 16:9-Bilder auf einem 16:9-Gerat. Mehr als 25 (5×5) oder maximal 36 (6×6) Bilder gleichzeitig sind dabei nicht sinnvoll. Unterscheiden sich Seitenverhaltnis der Signale und des Anzeigegerates, kommen auch nicht quadratische Aufteilungen in Betracht, zum Beispiel 4×3 4:3-Bilder auf einem 16:9-Gerat oder 3×4 16:9-Bilder auf einem 4:3-Gerat. Auch asymmetrische Aufteilung ist moglich, zum Beispiel ein großes 4:3-Bild (2/3-Breite) neben drei kleinen ubereinander (1/3-Breite) in einem 16:9-Rahmen.

Verschiedene Methoden, einen 16:9-Bildschirm aufzuteilen: 1+3 und 3+1 (4:3), 2×2, 3×3, 4×4 (16:9), 1+1 (8:9 vertikal, 16:4½ horizontal), 4×3 (4:3), 1 in 12.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Malte Hagener: Montage im Bild. Die Splitscreen bei Brian De Palma In: montage av. 20/1/2011, ISSN   0942-4954 , S. 121?132 ( PDF-Datei ).
  • Frank Lausch: Splitscreen als spezielle Werbeform im TV: Eine explorative Studie zur Rezeption von TV Inhalten mit Hilfe von Eyetracking. AV Akademikerverlag, Saarbrucken 2012, ISBN 978-3-639-39093-3 .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. 12 masterful Brian De Palma set-pieces. Abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
  2. Michael Klant, Raphael Spielmann: Grundkurs Film . Hrsg.: Schroedel.
  3. 4players: Fahrenheit: Test, Fazit und Wertung. 15. September 2005, abgerufen am 25. Dezember 2011 .