Samuel R. Kulling

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Samuel Robert Kulling (* 9. Januar 1924 in Glattfelden ; † 15. Dezember 2003 in Basel ) war ein evangelisch-reformierter Theologe, Pfarrer, Alttestamentler und Grunder und Rektor der Staatsunabhangigen Theologischen Hochschule (STH) in Riehen bei Basel.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kulling wuchs in Thun in einer einfachen Familie auf, die sich zur Heilsarmee zahlte. Von 1945 bis 1952 studierte er evangelische Theologie an der Universitat Bern und am New College in Edinburgh . Er fand es unangemessen, dass viele Professoren die biblischen Texte literarkritisch und theologisch ?als menschliches Produkt wie irgendein Buch der Weltliteratur“ behandelten, statt sie als Wort Gottes und Heilige Schrift auszulegen. Von 1953 bis 1959 war er Pfarrer in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde im mehrheitlich romisch-katholischen Porrentruy . In dieser Zeit lernte er zusatzlich Niederlandisch und Akkadisch . Von 1959 bis 1960 absolvierte er ein Studienjahr in Jerusalem und doktorierte 1964 an der Freien Universitat Amsterdam im Alten Testament . Die Dissertation zu Genesis 17 stellte den Bundesschluss Gottes mit Abraham in den Zusammenhang der orientalischen Kulturen des 2. vorchristlichen Jahrtausends. Von 1964 bis 1970 unterrichtete Kulling am Predigerseminar und Bibelschule St. Chrischona auf St. Chrischona bei Basel, ab 1965 auch an der Faculte Libre de Theologie Evangelique in Vaux-sur-Seine bei Paris . Von 1965 bis 1979 war er Vorsitzender des Bibelbundes und Schriftleiter der Zeitschrift Bibel und Gemeinde .

Grundung der FETA [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1966 veroffentlichte er Das Uebel an der Wurzel erfassen , woraus ein Verein entstand, der eine ? bibeltreue “ theologische Hochschule im deutschen Sprachraum errichten wollte. 1970 erhielt dieser Verein von der Basler Regierung gegen den Willen der Universitat Basel die Erlaubnis fur die ?Errichtung und Fuhrung einer vom Staat und von der Universitat unabhangigen Lehrstatte zur Ausbildung von Pfarrern“. Die Schule wurde Freie Evangelische Theologische Akademie (FETA) genannt. Die Dozierenden aus evangelischen, reformierten und Freikirchen aus aller Welt mussten folgende Punkte unterstutzen: ?Ganze Inspiration der Bibel durch den Geist Gottes, ganze Wahrheit in jeder Hinsicht und ganze Einheit ohne wirkliche Widerspruche“. Zudem legte Kulling großen Wert auf das Erlernen der Grundsprachen Hebraisch , Aramaisch und Griechisch . 1980 zahlte die in Riehen ansassige Schule bereits uber 180 Studierende, mehr als die theologische Fakultat in Basel. Um die Anerkennung der Ausbildung durch die evangelischen Landeskirchen des deutschen Sprachraums musste Kulling kampfen; in der Schweiz und Osterreich konnte er Teilerfolge verbuchen. Er war sowohl in sachlicher als auch in disziplinarischer Hinsicht ein autoritarer Rektor, so dass es zu Konflikten mit Professoren und Studierenden kam und ab 1985 die Anzahl der Studierenden wieder abnahm.

Von 1978 bis 1988 arbeitete Kulling im ?Internationalen Rat fur Biblische Irrtumslosigkeit“ (ICBI) mit, woraus die drei Chicago-Erklarungen zur Bibel entstanden sind. Von 1980 bis 2003 gab er auch die exegetische und kirchenpolitische Zeitschrift Fundamentum heraus. [1] [2]

1987 konnte er noch ein Seminar fur Doktoralstudien in Genf einrichten, das jedoch nur 6 Personen absolviert haben.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Autor, Mitautor und Mitarbeiter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • mit Merrill Frederick Unger : Bibel aktuell. Band 3. Die Propheten. Schulte 1970
  • mit Merrill Frederick Unger: Bibel aktuell. Band 6. Hebraer bis Offenbarung. Schulte 1971
  • Zur Datierung der ?Genesis-P-Stucke“ namentlich des Kapitels Genesis 17. 2. Auflage. Immanuel, Riehen 1985. ISBN 978-3-9520138-1-6
  • Eine andere Theologen-Ausbildung. Immanuel, Riehen 1986
  • Der Schopfungsbericht und naturwissenschaftliche Fragen. Immanuel, Riehen 1987
  • mit Ernst Hoffmann : Wenn jemand hinwegnimmt … Geistesgaben heute. 3. Auflage. Immanuel, Riehen 1998. ISBN 978-3-9521157-1-8

Herausgeberschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Seine Stimme gehort und keinen Fabeln gefolgt. Festschrift fur Samuel R. Kulling. Immanuel, Riehen 1983

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Fundamentum. Die Vierteljahreszeitschrift der Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel. Riehen
  2. Samuel Kulling: Was ist biblischer Fundamentalismus? Generalangriff gegen den biblischen "Fundamentalismus" zitiert aus Fundamentum 4/2001, efg-hohenstaufenstr.de, abgerufen am 12. April 2014.