Sir
Ronald Harwood
,
CBE
(*
9. November
1934
in
Kapstadt
,
Sudafrikanische Union
; †
8. September
2020
in
Sussex
,
England
)
[1]
war ein
britischer
Drehbuchautor
,
Filmproduzent
und
Theaterschauspieler
sowie der Autor von Dramen, Romanen und Sachliteratur.
Harwood, als Kind der judischen Einwanderer Isaac Horwitz und Isobel Pepper
[2]
in Sudafrika geboren, zog im Alter von 17 Jahren nach
London
, um Theaterschauspieler zu werden. Nach dem Besuch der
Royal Academy of Dramatic Art
wurde er auf Empfehlung von Sir
Donald Wolfit
Mitglied der
Royal Shakespeare Company
.
Zwischen 1953 und 1958 personlicher Assistent von Wolfit, konnte sich Harwood auf diese Weise viel an personlichem Wissen aneignen. Auch schrieb er nach dem Tod Wolfits (1968) eine
Biografie
mit dem Titel:
Sir Donald Wolfit CBE: His Life and Work in the Unfashionable Theatre
. Seine Erlebnisse mit Wolfit und dessen Truppe verarbeitete er zudem in dem Buhnenstuck
Der Garderobier
, das 1983 unter dem Titel
Ein ungleiches Paar
mit
Albert Finney
und
Tom Courtenay
verfilmt wurde und zu dem Harwood auch das
Drehbuch
beisteuerte.
Diese Karriere als Drehbuchautor hatte er bereits 1962 eingeschlagen und arbeitete uber die Jahre an zahlreichen Filmen, die internationalen Erfolg verbuchen konnten.
Vor allem mit Themen, die den
Zweiten Weltkrieg
betreffen, hat Harwood sich haufig auseinandergesetzt. So schrieb er 2001 mit
Taking Sides
die
Filmbiografie
des Lebens von
Wilhelm Furtwangler
, bei der
Istvan Szabo
Regie fuhrte. Fur Istvan Szabo schrieb er auch das Drehbuch fur
Being Julia
. Dieser Film kam 2004 in die Kinos.
Der bekannteste Film Harwoods jedoch war das 2002
produzierte
Holocaust
-Drama
Der Pianist
, welches das Leben von
Władysław Szpilman
erzahlt, den
Adrien Brody
verkorpert. Harwood selbst bekam fur diese Arbeit bei der
Oscarverleihung 2003
die Goldtrophae. Ein Drama, erneut unter Regie von
Roman Pola?ski
, war die 2005 inszenierte
Literaturverfilmung
Oliver Twist
.
Ein anderes seiner Projekte war der
Mike-Newell
-Film
Die Liebe in den Zeiten der Cholera
nach
Gabriel Garcia Marquez
im Jahr 2007. Gemeinsam mit
Baz Luhrmann
uberarbeitete Harwood des Weiteren das Drehbuch zu dessen Epos
Australia
, das im November 2008 uraufgefuhrt wurde.
Sein Theaterstuck
Kollaboration
[3]
hatte 2009 seine deutsche Erstauffuhrung:
Richard Strauss
und
Stefan Zweig
kooperieren bei der Oper
Die schweigsame Frau
, die 1935 in Dresden herauskommen soll. Strauss, Prasident der nationalsozialistischen
Reichsmusikkammer
,
kollaboriert
mit den Nazis, zeigt aber in diesem ?kunstlerischen“ Fall Courage und setzt durch, dass der Name des Juden Zweig auf den Programmzetteln abgedruckt wird.
Harwood starb am 8. September 2020 in Sussex. Er hinterließ drei Kinder.
[4]
Sein Cousin, der Schauspieler
Antony Sher
, ist ebenfalls aus Sudafrika nach London gezogen.
Harwood hat uber zwanzig Buhnenstucke geschrieben, eine Reihe von Romanen und Sachbuchern.
- The Dresser
, Urauffuhrung 1980 am Royal Exchange Theater, Manchester; US-amerikanische Erstauffuhrung 1981 am Brooks Atkinson Theatre, New York City
- Poison Pen
, Urauffuhrung 1993 am Royal Exchange Theatre, Manchester
- Taking Sides
, Urauffuhrung 1995 am Minerva Theatre, Chichester
- Quartett
, Urauffuhrung 1999 am Noel Coward Theatre, London
- Drei
Oscar
-Nominierungen, davon einmal ausgezeichnet
- Drei
BAFTA
-Nominierungen
- Eine
Golden-Globe
-Nominierung
- W. Sydney Robinson:
Ronald Harwood : "speak well of me" : the authorised biography
, London: Oberon Books, 2017,
ISBN 978-1-78682-043-3
- ↑
Ronald Harwood: Oscar-Gewinner mit 85 Jahren gestorben.
9. September 2020,
abgerufen am 9. September 2020
.
- ↑
filmreference
- ↑
Deutsch von Max Faber
- ↑
Ronald Harwood: Oscar-Gewinner mit 85 Jahren gestorben.
9. September 2020,
abgerufen am 9. September 2020
.