Richard Evelyn Byrd

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Richard E. Byrd, 1929

Richard Evelyn Byrd (* 25. Oktober 1888 in Winchester , Virginia ; † 11. Marz 1957 in Boston ) war ein US-amerikanischer Polarforscher und Konteradmiral .

Flug zum Nordpol [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bronze - Buste Byrds auf einem Sockel aus poliertem Larvikit . Aufgestellt von der National Geographic Society in der McMurdo Station 1965

Byrd behauptete, am 9. Mai 1926 gemeinsam mit Floyd Bennett als erster mit dem Flugzeug, einer dreimotorigen Fokker F.VII , den Nordpol uber den Luftweg erreicht zu haben, wobei er von Ny-Alesund am Kongsfjord auf Spitzbergen startete. Er ware damit seinem Landsmann Lincoln Ellsworth und dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen um drei Tage zuvorgekommen, die den Nordpol an Bord des Luftschiffs Norge unter Luftschiffkapitan Umberto Nobile ansteuerten. Fur ihren Flug wurden Byrd und Bennett mit der Congressional Medal of Honor ausgezeichnet.

Bereits kurz nach ihrer Ruckkehr wurde jedoch vor allem von dem Journalisten Odd Arneson bezweifelt, dass Byrd und Bennett tatsachlich am Nordpol waren, die Zeit sei dafur zu knapp gewesen. Auch eine technische Untersuchung des Flugzeugs, durchgefuhrt von Bernt Balchen , ließ Zweifel an der Richtigkeit der Behauptung aufkommen, da Byrd infolge eines Navigationsfehlers den Nordpol niemals erreicht haben konnte.

Floyd Bennett hat spater sogar erklart: ?Byrd and I never got the North Pole“ (Wir haben den Nordpol nie erreicht). Sie hatten einige Zeit nach dem Start Olverlust bei den Motoren bemerkt. Sie seien deshalb nach Spitzbergen zuruckgeflogen. Nach einer Weile habe das Lecken aufgehort. Sie seien dann 14 Stunden in der Nahe von Spitzbergen hin und her geflogen und erst dann nach Kings Bai zuruckgekehrt, wo Amundsen noch mit den Vorbereitungen fur seinen eigenen Flug beschaftigt war. [1]

Transatlantikflug [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei einer Ubung fur den ersten Nonstop-Flug uber den Atlantik von den USA nach Frankreich im Rennen um den Orteig-Preis sturzten Bennett, Byrd und George Otto Noville beim Start ihrer Fokker ab. Bennett wurde dabei schwer, Byrd und Noville leicht verletzt. Bennett starb 1928 an den Folgen dieses Unfalls.

Byrd und Noville uberquerten 1927 zusammen mit Bernt Balchen und Bert Acosta im Nonstopflug den Atlantik von Amerika nach Europa in 48 Stunden, wobei sie ihr Ziel Paris zwar erreichten, aber wegen schlechten Wetters dort nicht landen konnten. Ihre Fokker F.VII ?America“ flog zuruck Richtung Kuste und machte wegen Benzinknappheit am 1. Juli 1927 nahe der Kuste der Normandie bei Bayeux eine Notlandung im Wasser. [2] [3]

Die Antarktis [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf seiner 1. Antarktisexpedition (1928?1930) gelang ihm am 28./29. November 1929 mit einer auf dem Namen Floyd Bennett getauften Ford AT-5 Trimotor der erste Uberflug und die Umrundung des Sudpols , gemeinsam mit Bernt Balchen , Harold June und Ashley McKinley . Finanziert wurde die Reise unter anderen von John D. Rockefeller , Edsel Ford , der American Geographical Society , der National Geographic Society sowie der New York Times . Der Journalist Russell Owen der New York Times meldete als erster den Erfolg des Polfluges direkt aus der Antarktis.

Paul Siple und Konteradmiral Byrd in der Antarktis wahrend der Operation Highjump 1947

Byrd leitete drei weitere Expeditionen (1933?1935, United States Antarctic Service Expedition (1939?1941), und Operation Highjump (1946?1947)) nach Antarktika , auf denen die Erforschung und Aufnahme fast der gesamten Kuste und großer Inlandteile gelang. Byrd entdeckte dabei das ? wie der Marie Byrd Seamount ? nach seiner Ehefrau benannte Marie-Byrd-Land , die Thurston-Insel , die Ford Ranges und das Rockefeller-Plateau .

Seine letzte Expedition, die Operation Highjump (1946?1947), war die bis dahin großte in der Geschichte der Antarktis und zugleich ein Manover der US Navy mit 4.000 Mann und 13 Kriegs- und Zivilschiffen, das der Erforschung und Kartographierung von Teilen der Antarktis zu militarischen Zwecken dienen sollte, jedoch vorzeitig unter Verlust mehrerer mitgefuhrter Flugzeuge abgebrochen wurde.

Tod [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Grabstatte

Unmittelbar vor seinem Tod leitete Byrd noch die Vorbereitungen der USA fur das bevorstehende Internationale Geophysikalische Jahr . Byrd wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt, [4] 1973 wurde Bernt Balchen im Grab neben ihm bestattet.

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1930 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewahlt. [5] Ein Mondkrater und ein Marskrater sind nach Richard E. Byrd benannt. [6] Das Byrd-Firnfeld in der Antarktis tragt ebenfalls seinen Namen. Auch zwei Schiffe der United States Navy wurden nach ihm benannt:

Die erste Expedition wurde in einem Dokumentarfilm vorgestellt ( Mit Byrd zum Sudpol , 1930).

Im Jahre 1932 war Byrd Schirmherr der Olympischen Winterspiele von Lake Placid .

Byrd wurde am 19. Marz 1921 in der Freimaurerloge Federal Lodge No. 1 in Washington, D.C. in den Freimaurerbund aufgenommen. Auf seiner 2. Antarktisexpedition (1933?1935) grundete er mit 60 Teilnehmern, alle bereits Mitglieder des Freimaurerbundes, 1935 die Loge Antarctic No. 777 . [7]

Der Aviator-Nunatak in der Antarktis wurde den an der Expedition beteiligten Flugzeugfuhrern gewidmet.

Veroffentlichungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Eugene Rodgers: Beyond the Barrier: The Story of Byrd’s first Expedition to Antarctica . United States Naval Institute, Annapolis 1990, ISBN 0-87021-022-X .
  • Gerhard Prause : Niemand hat Kolumbus ausgelacht ? Populare Irrtumer der Geschichte richtiggestellt . 2. Auflage. Dusseldorf 1998.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Richard E. Byrd  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. War der erste Flug zum Nordpol ein Betrug? In: Die Zeit , Nr. 38/1971.
  2. Allerlei. Oberst Byrds Ozeanflug . In: Badener Zeitung , 6. Juli 1927, S. 5, links Mitte
  3. The Trans-Atlantic Flight of the 'America'
  4. Nation mourns Admiral Byrd , Filmsequenz uber die Beisetzung Byrds auf dem Nationalfriedhof in Arlington auf der Website der British Pathe ; abgerufen am 13. Marz 2012.
  5. Member History: Richard E. Byrd. American Philosophical Society, abgerufen am 27. Mai 2018 .
  6. MARS,BYRD ( Memento vom 10. Mai 2010 im Internet Archive ) Mars Gazetteer, nssdcftp.gsfc.nasa.gov; abgerufen am 1. Mai 2010.
  7. Jurgen Holtorf: Die Logen der Freimaurer . Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-930656-58-2 , S.   141 .