Reinhard Karl

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Reinhard Karl (* 3. November 1946 in Heidelberg ; † 19. Mai 1982 am Cho Oyu , Nepal ) war ein deutscher Alpinist , Fotograf und Schriftsteller .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit 14 Jahren begann Reinhard Karl eine Lehre als Automechaniker. ?Der dreckigste und mieseste aller Traumjobs“, wie er spater schrieb. Seiner Vorliebe fur Bergbucher wegen schickte ihn seine Mutter in die Sektion Heidelberg des Deutschen Alpenvereins . Erst mit 17 Jahren machte Reinhard Karl seine erste Klettertour am Battert , nordlich von Baden-Baden . Das Bergsteigen am Wochenende wurde zur Flucht vor dem ungeliebten Job. Dort lernte er auch Leute mit hoherer Ausbildung kennen, die ihn voll akzeptierten, was ihm zusatzlich Auftrieb gab. Die gemutliche Runde am Ende einer Klettertour, am Barenbrunnerhof , gehorte zum Ritual. ?Intensiv Leben“ war die Maxime seines Lebens.

Karl studierte zunachst in Karlsruhe Wirtschaftswissenschaften und spater Sport und Geographie in Heidelberg , erreichte aber keinen Abschluss.

1969 gelang ihm zusammen mit Hermann Kuhn die Eiger-Nordwandbesteigung in damals sehr guten anderthalb Tagen.

In den 1970er Jahren wurde Karl durch seine Besuche im Yosemite und in der Sachsischen Schweiz der Vorreiter des Freikletterns im westlichen Europa. Zusammen mit Helmut Kiene eroffnete er 1977 die erste alpine Kletterroute im VII. Schwierigkeitsgrad , die Fleischbank - Pumprisse im Wilden Kaiser .

Am 11. Mai 1978 erreichte er als erster Deutscher den Gipfel des Mount Everest , in einer Seilschaft mit Oswald Oelz . Er hatte sich derselben osterreichischen Expedition angeschlossen, mit der damals auch Reinhold Messner und Peter Habeler den Berg erstmals ohne zusatzlichen Sauerstoff bestiegen. [1]

Einen Namen als Schriftsteller und Fotograf machte sich Karl vor allem durch seine Expeditionsberichte.

Reinhard Karl kam am 19. Mai 1982 durch eine Eislawine am Cho Oyu ( Himalaya ) im Zelt im Lager 2 ums Leben.

Fur seine sportlichen Erfolge erhielt er von Bundesprasident Walter Scheel das Silberne Lorbeerblatt . [2]

2010 ubergab seine Witwe Eva Altmeier-Karl den fotografischen Nachlass dem Archiv des Deutschen Alpenvereins. [3]

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Erlebnis Berg. Zeit zum Atmen. 1. Auflage. Limpert, Bad Homburg 1980, ISBN 3-7853-1342-X .
    • Reinhard Karl, Elmar Landes (Bearb.): Erlebnis Berg. Zeit zum Atmen. Reprint der Ausgabe Berg, Munchen 1994. (Seit der Neuausgabe 1993, ISBN 3-7654-1116-7 , bearbeitet und um zusatzliche Texte erweitert). Alpine Klassiker, Band 18. Bruckmann, Munchen 2009, ISBN 978-3-7654-5152-2 .
  • Klettern im senkrechten Paradies Yosemite. 1. Auflage. Limpert, Bad Homburg 1982, ISBN 3-7853-1380-2 . ? Inhaltsverzeichnis online (PDF) .
  • Reinhard Karl, Eva Altmeier-Karl (Auswahl und Zusammenstellung der Bilder): Berge auf Kodachrome. (Tagebuchaufzeichnungen und Fotos aus Reinhard Karls letztem Lebensjahr). 1. Auflage. Limpert, Bad Homburg 1983, ISBN 3-7853-1427-2 .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Tom Dauer: Reinhard Karl. Ein Leben ohne Wenn und Aber. 2 Publikationen. AS-Verlag, Zurich 2002, ISBN 3-905111-75-6 .
  • Tom Dauer (Hrsg.): Reinhard Karl. Das neue Bild der Berge. AS-Verlag, Zurich 2006, ISBN 3-909111-24-6 .

Dokumentation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Harald Weiß: Wirklich oben bist du nie ? Reinhard Karl (2021) [4]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Oswald Oelz : Mit Eispickel und Stethoskop. 2. Auflage. Reihe Bergabenteuer. AS Verlag, Zurich 1999, ISBN 3-905111-42-X .
  2. Bundesarchiv, Bundesprasidialamt, (Amtszeit Walter Scheel ), Sportpreise, Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes AKTZ. BArch B 122/ 18
  3. Fotonachlass Reinhard Karl. Erbe einer Legende. In: DAV Panorama. Heft 6/2010. DAV, Munchen 2010, ZDB -ID 2589886-3 , S. 88
  4. https://www.mountainfilm.com/de/2021/film/12729/ Mountainfilm, Internationale Filmfestspiele Graz

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]