Radio Wolga
(
russisch
Радиостанция Волга
) war ein
Horfunk
sender
fur die
sowjetischen Streitkrafte
im Gebiet der
sowjetischen Besatzungszone
bzw. ab 1949 der
DDR
.
Nach Anfangen in
Stolp
sendete Radio Wolga ab 1. Juli 1945 bis 1968 aus
Konigs Wusterhausen
(daneben aus
Leipzig
), ab 1968 wurde der Sender
Burg
verwendet. Vom 7. November 1968 bis 1976 erfolgten die Ausstrahlungen uber den 350 Meter hohen
Sendemast
SL-3, der sich in einer Entfernung von 2,2 Kilometer vom eigentlichen Sendezentrum befand, ab 1976 wurde nach dem Einsturz des Sendemasten SL-3 einer der beiden 210 Meter hohen Rohrmaste in Burg fur die Ausstrahlungen von Radio Wolga, die auf der
Langwellenfrequenz
261 kHz erfolgten, verwendet.
Die Zentrale war in mehreren Villen in der Menzelstraße in
Potsdam
untergebracht.
[1]
Neben Programmen fur die in der DDR stationierten sowjetischen Soldaten sendete Radio Wolga ab dem 6. Oktober 1991 zeitweise auch Programme in deutscher Sprache. In den letzten Jahren seines Bestehens wurde ein Teil der Sendezeit von Radio Wolga an das deutschsprachige private Nachrichtenradio
Radioropa Info
vermietet. Mit dem Abzug der russischen Truppen stellte Radio Wolga am 31. Juli 1994 seinen Betrieb ein. Die
Deutsche Telekom
ubernahm die Anlage.
[2]
Die Frequenz von Radio Wolga (261 kHz) wurde nach einer einjahrigen Pause 1994/95 bis 2000 vom Privatsender Radioropa Info genutzt. Ab 1999 kam eine neue
Sendeantenne
in Form einer
Reusenantenne
, die am 324 Meter hohen Hauptsendemast in Burg befestigt war, zum Einsatz.
Die Sendeanlage wird von der
Deutschen Funkturm GmbH
betrieben.
Das
Pausenzeichen
war dem
Lied uber die Wolga
[3]
von
Isaak Dunajewski
aus dem Film
Wolga, Wolga
von 1938 entnommen.
Neben dem Horfunk wurde in der DDR ein Netz aus Kleinsendern mit wenigen Kilometern Reichweite fur die
Fernsehversorgung der sowjetischen Streitkrafte
betrieben. Das Programm bestand aus per Satellit herangefuhrten sowjetischen Inlandsprogrammen. Der Dienst wurde 1994 abgeschaltet.
Russische Veteranen erinnern sich außerdem an einen Sender namens
Aldan
am
Flugplatz Altes Lager
(nahe Juterbog), der neben
Flugfunk
auch Musik ubertragen hat.
[4]
In Russland selbst entstand 1992 das
Zentrale Fernseh- und Radio-Studio des Verteidigungsministeriums
,
[5]
woraus 2005 das
Vereinigte Fernseh- und Radio-System der Streitkrafte
[6]
und 2009 die
Fernseh- und Radio-Gesellschaft der Streitkrafte ?Swjosda“
[7]
(?Stern“) hervorging. Veranstaltet werden unter dem Namen ?Swjosda“ ein Fernseh-
[8]
und ein Horfunkprogramm,
[9]
bis 2005 nach dem Marsch
Abschied der Slawin
?Slawjanka“ genannt.
- ↑
veikkos-archiv.com: Menzelstraße 14 (Potsdam)
- ↑
Die Radionauten:
Radiogeschichten: Zeitreise und Exkursionen in die Berliner RadioWelten
(2004),
S. 41
; Hansjorg Biener:
Burg, fruher 261 kHz
(
Memento
vom 7. August 2003 im
Internet Archive
)
- ↑
a-pesni.org:
Песня о Волге
(с нотами)
;
World-Radio Handbook for Listeners
1949?1950, S. 27
- ↑
http://wap.207msd.forum24.ru/?1-29-0-00000030-000-0-0-1374244474
- ↑
Befehle des Verteidigungsministers "О создании Центральной телевизионной и радиовещательной студии Министерства обороны Российской Федерации" [kurz: ЦТРС МО РФ] (1992 № 88) und
"Об обеспечении деятельности Центральной телевизионной и радиовещательной студни Министерства обороны Российской Федерации"
(1993 № 119); Александр Якубовский:
Хроника времен "Славянки"
, in:
Независимое военное обозрение
(3. August 2012)
- ↑
list-org.com:
ФГУП "ЕТРС ВС РФ"
, Moskau, Kolymaschny pereulok 14
- ↑
list-org.com:
ОАО "ТРК ВС РФ 'Звезда'"
, Moskau, Prospekt Mira 126
- ↑
Телеканал ≪Звезда≫
;
Роскомнадзор
:
ЭЛ № ФС 77 - 61865
(2015)
- ↑
Радио ЗВЕЗДА
;
Роскомнадзор
:
ЭЛ № ФС 77 - 57131
(2014)