Francisco Villa
(
Spitzname
Pancho
, ursprunglicher Name
Doroteo Arango Arambula
; *
5. Juni
1878
bei
San Juan del Rio
,
Durango
; †
20. Juli
1923
in
Parral
,
Chihuahua
,
Mexiko
) war einer der prominentesten Generale der
Mexikanischen Revolution
.
Villa war ein
Guerilla
-Kommandant, der in der mexikanischen Revolution gegen die Diktatur von Prasident
Porfirio Diaz
kampfte. Nach dem Ende der mexikanischen Revolution wurde Villa von der neuen Regierung als
Ikone
dargestellt, obwohl vermutet wurde, dass er von ebendieser Regierung umgebracht worden war. Fur Anhanger des Diktators Diaz war
Pancho
ein blutrunstiger Bandit, fur die Mehrheit der damaligen Bevolkerung hingegen der ?mexikanische
Robin Hood
“.
Die fruhen Jahre des spateren Volkshelden Pancho Villa liegen im Dunklen. Zahllose, einander nicht selten widersprechende Geschichten und Anekdoten uber die ersten Jahrzehnte seines Lebens machen es nahezu unmoglich, Wahres von Falschem, Sicheres von Unsicherem oder gar Erfundenem zu scheiden.
Friedrich Katz
, Autor einer der maßgeblichen Villa-Biografien, unterscheidet im Zusammenhang mit den Berichten nicht nur uber Villas fruhe Jahre, sondern auch sein spateres Leben, drei Grundvarianten, die er als die ?white legend“, die ?black legend“ und die ?epic legend“ bezeichnet. Die erste, die hauptsachlich auf Villas eigenen Erinnerungen und Mitteilungen basiert, stellt ihn als Opfer des
Porfiriato
, der Herrschaft von Porfirio Diaz dar, die ihm letztlich den Eintritt in ein geruhsames und beschauliches Leben, das er zu fuhren gewillt gewesen sei, verwehrt habe; die zweite Legende ist hauptsachlich Villas Feinden zuzuschreiben und schildert ihn als einen teuflischen Morder ohne ausgleichende Eigenschaften und besondere menschliche Qualitaten. Die dritte Villa-Legende wiederum verdankt ihre Existenz hauptsachlich der Volksuberlieferung der Revolutionszeit, wie sie in zahlreichen Balladen und
Corridos
zum Ausdruck kommt. Sie portratiert Villa als unermudlichen Kampfer fur die Rechte des kleinen Mannes und uberragende Heldengestalt, deren Bedeutung bereits im vorrevolutionaren Chihuahua weit großer dargestellt wird als in den beiden anderen Erzahlkreisen.
[1]
Ein Faktum, in dem alle genannten Erzahlkreise ubereinstimmen, ist, dass Villa 1878 als Sohn der Micaela Arambula und des Agustin Arango auf der sudlich von San Juan del Rio gelegenen
Rancho
de la Coyotada geboren wurde, die eine der großten
Haziendas
im Bundesstaat Durango war und sich im Besitz der Familie Lopez Negrete befand. Villas Eltern bearbeiteten ein kleines Stuck Land als
Naturalpachter
und gaben ihrem Sohn den Namen Jose Doroteo Arango Arambula. Nachdem Villas Vater bereits in seiner fruhen Kindheit verstorben war, musste die Mutter alleine fur ihn und seine Geschwister Antonio, Hipolito, Marianita und Martina sorgen.
[2]
Villas spaterer Darstellung zufolge, deren Wahrheitsgehalt unter Historikern allerdings strittig ist, begann ?die Tragodie meines Lebens“ am 22. September 1894 auf der Hacienda de Gogojito, wo die Familie, deren Oberhaupt er nach dem Tod des Vaters geworden war, weiterhin als Naturalpachter eine kargliche Existenz fristete. Als er an diesem Tag von der Arbeit nach Hause kam, wurde er Zeuge des Versuches von Don Agustin Lopez Negrete, ?des Herrn, des Besitzers der Leben und der Ehre von uns armen Leuten“, sich einer seiner Schwestern zu bemachtigen. Wutentbrannt schoss Villa Negrete in das Bein. Als funf bewaffnete Manner von dessen Gefolge ihrem Herrn zu Hilfe kommen wollten, hielt dieser sie davon ab, den jungen Doroteo zu toten, und ließ sich nach Hause bringen. Diese Atempause nutzte Doroteo zur Flucht, da er sich sicher war, dass dieser Vorfall fur ihn ein Nachspiel haben wurde.
[3]
Doroteo Arango fluchtete in die Berge Durangos und fuhrte fortan das Leben eines Outlaws. Mit Gluck, List und Tucke gelang es ihm mehrmals, den Haschern, die ausgesandt worden waren, um ihn zu fassen, zu entkommen. In dieser Zeit anderte er auch seinen Namen in Francisco (
Pancho
) Villa, da sein Vater ein unehelicher Sohn eines gewissen Jesus Villa gewesen war.
[4]
Ferner beschloss er, sich einer Bande anzuschließen, da er erkannt hatte, dass es auf Dauer zu gefahrlich war zu versuchen, allein am Leben zu bleiben. Sein Eintritt in die Gang der beiden Outlaws Ignacio Parra und Refugio Alvarado bot ihm nicht nur bessere Uberlebenschancen, sondern bescherte ihm auch betrachtliche Beuteanteile aus deren Raubzugen. Mit seiner Beute unterstutzte Villa seinen Erzahlungen zufolge seine Familie und die Armen, fuhrte zwischenzeitlich ein sesshaftes Leben und kehrte wieder zum Leben als Bandit zuruck, wenn seine finanziellen Mittel verbraucht waren. Dabei schloss er sich im Laufe der Jahre jeweils verschiedenen Banditenbanden an.
[5]
Unter der Herrschaft Porfirio Diaz’, dem
Porfiriato
, offnete sich Mexiko auslandischen, allen voran US-amerikanischen Unternehmen, fur Investitionen. Die Berater von Diaz, die
Cientificos
, hatten in Europa oder den USA studiert und brachten westeuropaische Regierungserfahrung ein.
In der zweiten Amtszeit von Diaz ab 1884 war es innenpolitisch relativ ruhig, weil weite Bevolkerungskreise der
Mestizen
und der
Indios
unterdruckt wurden. Vom wirtschaftlichen Aufschwung profitierten neben auslandischen Firmen nur die Großgrundbesitzer. Das Motto lautete:
?Orden y Progreso“
(?Ordnung und Fortschritt“)
. Indianer und abhangige Bauern wurden mit allen Mitteln zur Abtretung ihres Bodens an Großgrundbesitzer gezwungen. 1910 verfugte 1 % der Bevolkerung Mexikos uber 96 % des Bodens,
[6]
fast 97 % der Landbevolkerung hatten keinen Grundbesitz.
US-Firmen beherrschten den großten Teil der Wirtschaft: Bergbaufirmen, die Erdolforderung und die Eisenbahnen. Die einfachen Indios galten hochstens als Menschen zweiter Klasse und durften z. B. die Burgersteige nicht benutzen. Die Landarbeiter,
peones
, wurden mancherorts wie Sklaven gehalten, obwohl Diaz selbst auch indigene Vorfahren hatte.
Die Karriere Pancho Villas als Robin Hood Mexikos begann um 1900, als er sich mit seinen Anhangern in den
Sierras
etablierte. Zwischen 1900 und 1909 wurde er zum Helden der armen Landbevolkerung. 1910 schloss sich Villa seinem politischen Vorbild
Francisco Madero
und dessen Revolutionstruppen an. Aus
Pistoleros
wurden Revolutionare. Er finanzierte seine Truppe, indem er von den endlosen Weiden in Nordmexiko Vieh stahl und an der Grenze zu den USA verkaufte oder gegen Gewehre und Munition eintauschte.
Madero, ein reicher Landbesitzer aus Parras, entwickelte die politischen Ideale basierend auf
Liberalismus
, Demokratie sowie
Theosophie
und befurwortete
freie Wahlen
. Diaz hingegen lehnte das ab. Daraufhin veroffentlichte Madero sein Werk
Plan de San Luis Potosi
, ein Dokument, das den bewaffneten Widerstand gegen Diaz forderte und als geistiger Kern der mexikanischen Revolution angesehen wurde. 1908 veroffentlichte er das einflussreiche Buch
La sucesion presidencial de 1910
, in dem er die Begriffe des Stimmrechts und der Demokratie erlauterte. Zusammen mit Villa und dem Bauernfuhrer
Emiliano Zapata
zwangen sie 1911 die Regierung Diaz zum Rucktritt. Diaz ging ins Exil nach
Paris
.
Francisco Madero wurde im November 1911 Prasident von Mexiko und wahrend der folgenden Regierungszeit diente Villa unter General
Victoriano Huerta
. Unter Ausnutzung seiner politischen Unerfahrenheit wurde er dazu benutzt, rebellische Gruppierungen, die sich gegen die Regierung Maderos stellten, zu entwaffnen. Diese entstammten einerseits dem Umfeld des anarchistischen
Partido Liberal Mexicano
und andererseits der bauerlichen Landbevolkerung.
Im November 1911 veroffentlichten die
Zapatistas
den
Plan von Ayala
, ein politisches Programm, mit dem unter anderem die Landenteignungen der Bauern ? unter der Diaz-Regierung zugunsten von Großgrundbesitzern vorangetrieben ? ruckgangig gemacht werden sollten. Das bedeutete die Enteignung eines Drittels des Landes zur Verteilung an landlose Bauern und die Verstaatlichung aller Landereien der Großgrundbesitzer, die sich diesem Plan widersetzen.
Da Madero keine der Reformen umsetzte, die er in seinen Schriften gefordert hatte, und auch nur mit der Gnade der ?unreformierten“
Armee
regierte, schloss sich Villa den erneut aufflammenden Aufstanden der Bauern gegen Madero an. Villa wurde 1912 gefangen genommen, erst vor ein Erschießungskommando gestellt, jedoch von Huerta begnadigt und stattdessen zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Gefangnis lernte er
Gildardo Magana
kennen, der ihn Lesen und Schreiben lehrte und Villa mit der Ideologie des
Anarchosyndikalismus
bekannt machte. Heiligabend gelang ihm die Flucht aus dem Militargefangnis von
Santiago Tlatelolco
in Mexiko-Stadt. Er sagte die Eisenstabe seiner Zelle durch, wahrend vor dem Gefangnis laut Volkslieder gesungen wurden.
Er fluchtete nach
Texas
/USA, in ein heruntergekommenes Hotel in
El Paso
. Zur Sicherheit, um Spionen zu entgehen, liefen seine Kontakte uber Brieftauben.
General
Felix Diaz
, ein Neffe von Porfirio Diaz, versuchte im gleichen Jahr, gegen Madero zu putschen. Seine Palastrevolte scheiterte und er wurde verhaftet. Rebellierende Generale wie
Manuel Mondragon
,
Gregorio Ruiz
u. a. schmiedeten weiterhin Umsturzplane. Sie befreiten Felix Diaz aus dem Zuchthaus. Konterrevolutionare Truppen versuchten den Nationalpalast einzunehmen. Die Revolte wurde jedoch von loyalen Regierungstruppen Maderos vor dem Palast niedergeschlagen. Madero vertraute General Victoriano Huerta, einem Zogling Porfirio Diaz’, und ernannte ihn zum Oberbefehlshaber der Streitkrafte.
Im Februar 1913 verriet
Victoriano Huerta
seinen liberalen Prasidenten Madero. Es gab einen Armeeputsch, und Prasident Madero wurde inhaftiert. Huerta ubernahm am 19. Februar 1913 das Prasidentenamt. Drei Tage spater, am 22. Februar, wurde Francisco Madero beim Transport vom Nationalpalast zum Staatsgefangnis ?auf der Flucht“ erschossen.
Dem neuen und de facto diktatorisch regierenden Machthaber Huerta stellte sich eine Koalition nahezu aller revolutionaren Krafte entgegen. Deren politischer Anfuhrer war der Gouverneur von
Coahuila
,
Venustiano Carranza
. Er erkannte dem
Usurpator
Huerta das Recht auf die Prasidentschaft ab, rief das Volk zu den Waffen und beanspruchte fur sich den Posten des obersten Heerfuhrers der ?konstitutionalistischen“ bzw. der ?verfassungstreuen“ Streitkrafte.
Nach dem Tod Maderos kehrte Villa in der Nacht des 6. Marz 1913 mit acht Gefahrten aus dem Exil nach Chihuahua zuruck. Das dafur notwendige Geld hatte er vom Gouverneur von
Sonora
,
Jose Maria Maytorena
, erhalten, der Villa auch uberzeugt hatte, in Chihuahua und nicht in Sonora den Kampf gegen Huerta aufzunehmen.
[7]
Villa stieß nach seiner Ruckkehr jedoch vielfach auf Skepsis.
Manuel Chao
,
Maclovio Herrera Cano
,
Toribio Ortega
Ramirez,
Tomas Urbina
Reyes und die Anfuhrer der ubrigen Revolutionskontingente, die sich wahrend seiner Abwesenheit im Kampf gegen die Huerta-Truppen konstituiert hatten, waren keinesfalls bereit, ihn als alleinigen Anfuhrer zu akzeptieren. Daher verlegte Villa sein militarisches Operationsgebiet vorerst einmal in den Norden und Nordwesten Chihuahuas, was ihm mehrere Vorteile verschaffte: Erstens machte ihm dieses Gebiet keiner der anderen Rebellenfuhrer ?streitig“, zweitens stieß er dort auf großeren Zuspruch und drittens erleichterte die Nahe zu den Vereinigten Staaten auch die Ausrustung und Versorgung seiner noch kleinen Streitmacht.
[8]
Wie die anderen Rebellenfuhrer auch suchte Villa die
federales
, die von Huerta kontrollierten Bundestruppen, fortwahrend zu beunruhigen. Dabei griff er mit seinen Mannern zunachst vorwiegend kleine und isolierte Garnisonen der Bundesarmee an, was ihm unter anderem auch dringend benotigte Waffen und Ausrustung als Beute einbrachte. Im Mai eroberte Villa
Saucillo
und im Juni nahm seine mittlerweile auf rund 700 Mann angewachsene Reitertruppe
Casas Grandes
ein, eine nicht unbedeutende Stadt, die im Marz 1911 bereits Schauplatz eines Kampfes zwischen
federales
und Rebellen gewesen war.
[9]
Mehr noch als diese ersten Siege aber ließen Villas Akte ?sozialer Gerechtigkeit“ seine Popularitat in der Bevolkerung Chihuahuas ansteigen. So ließ er beispielsweise korrupte lokale Verwaltungstrager und als ?Ausbeuter“ verrufene Hacienda-Verwalter kurzerhand hinrichten, die Lebensmittellager diverser Haciendas offnen ? oder besser:
enteignen
? und deren Produkte in großer Menge an arme Familien in Stadt und Land verteilen oder zu niedrigen Preisen verkaufen. Indem er bei seinen Truppen auf strikte Disziplin achtete, scharf gegen Kriminalitat aller Art vorging, fur Ordnung und Sicherheit sorgte und Besitzungen von US-Amerikanern sehr bewusst von Konfiskationen aussparte, erwarb er sich auch das Wohlwollen diverser Reprasentanten der Vereinigten Staaten in Mexiko.
[10]
Villas stark ansteigende Popularitat, die Bereitschaft der USA, in seinem Fall das gegenuber den mexikanischen Rebellen verhangte Waffen
embargo
nicht so strikt zu handhaben wie gewohnlich, aber auch Gegenmaßnahmen des Huerta-Regimes, das beispielsweise im August 1913 dazu uberging, die Bundestruppen durch die lokalen Aufgebote der
Hacienderos
zu verstarken, sorgten schließlich dafur, dass die ubrigen Rebellenfuhrer einer nach dem anderen zu ihm ubergingen und sich ihm mit ihren Kontingenten unterstellten. Einer der ersten war Toribio Ortega, ein Bauernfuhrer und Ladenbesitzer aus
Cuchillo Parado
, der rund 500 Mann kommandierte und dafur, dass er sich Villa unterstellte, mit einem hohen militarischen Kommandoposten belohnt wurde. Am 26. September 1913 kam es schließlich in
Jimenez
zu einem Treffen der wichtigsten Rebellenfuhrer der Bundesstaaten Durango und Chihuahua, bei dem beschlossen wurde, den wichtigen Bahnknotenpunkt
Torreon
im Bundesstaat Coahuila zu erobern und Villa mit dem militarischen Oberkommando der zu diesem Zweck vereinigten Rebellenkontingente zu betrauen, die schließlich als
Division del Norte
von sich reden machen sollten und sich aus Bauern, Bergarbeitern, ehemaligen Banditen, aber auch US-amerikanischen Abenteurern
[11]
rekrutierten.
[12]
Mit den 6.000 bis 8.000 Mann, die ihm nun unterstanden, kommandierte Villa eine der großten Revolutionsarmeen, die bisher aufgestellt worden waren, und nahm am 1. Oktober die von etwa 3.000
federales
und
Milizionaren
verteidigte Stadt ein. Das Kriegsgerat, das dabei erbeutet wurde, reichte aus, um seine Truppen auf Monate hinaus zu versorgen. Wesentlich wichtiger aber war, dass Villa mit dieser
Eroberung von Torreon
zu einer nationalen Beruhmtheit wurde, die nun nicht mehr ubergangen werden konnte. Torreon markierte den Ubergang Villas vom Guerillero zum Revolutionsfuhrer, der sich fortan in offener Feldschlacht mit den Bundestruppen Huertas messen konnte und dessen Taten fortan auch im Ausland genau beobachtet wurden.
[14]
Rund einen Monat nach dem Triumph von Torreon erlitt Villas Reiterarmee beim Versuch, Chihuahua, die stark befestigte Hauptstadt des Bundesstaats, einzunehmen, jedoch eine empfindliche Schlappe, die das bisher Erreichte vorubergehend wieder in Frage zu stellen schien. Entschlossen, diese Scharte auszuwetzen, sein angeschlagenes Prestige als militarischer Anfuhrer und die Moral seiner Kampfer wiederherzustellen, dirigierte Villa seine Armee nun kurzerhand nach
Ciudad Juarez
um, das in einem Uberraschungsangriff in der Nacht von 15. auf 16. November 1913 eingenommen wurde. Dem nun folgenden Gegenangriff der Garnison von Chihuahua trat Villas von den bisherigen Kampfen bereits stark angeschlagene Armee beim Bahnknotenpunkt Tierra Blanca, rund 30 Meilen sudlich von Ciudad Juarez, entgegen. Die am 23. beginnende und bis 25. November dauernde
Schlacht bei Tierra Blanca
endete mit einem uberwaltigenden Sieg der
Villistas
. Sie brachte Villa nicht nur weitere große Mengen an erbeutetem Kriegsmaterial ein, sondern sicherte ihm de facto auch die Kontrolle uber den Bundesstaat Chihuahua. Der Kommandeur der demoralisierten
federales
, General
Salvador R. Mercado
(1864?1936) entschloss sich nun zur Raumung der Hauptstadt und zog sich mit den ihm noch verbliebenen Truppen samt den sich noch in der Hauptstadt aufhaltenden Angehorigen der
Oligarchie
Chihuahuas nach
Ojinaga
zuruck, das Ende 1913 der einzige noch von Bundestruppen kontrollierte Teil des Bundesstaates war.
[15]
Gouverneur von Chihuahua und Hohepunkt von Villas Machtstellung
[
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Nach den vorangegangenen militarischen Erfolgen gegen die Bundestruppen besetzte Villas Armee am 1. Dezember 1913 Chihuahua, die Hauptstadt des Bundesstaats. Im durch beinahe drei Jahre Burgerkrieg schwer erschutterten Chihuahua war der Wiederaufbau einer zivilen Regierung und die Wiederbesetzung des Gouverneursamtes nun eine der vordringlichsten Aufgaben. Als der Kandidat, den Villa als neuen Gouverneur vorschlug, abgelehnt wurde, entschloss sich Villa kurzerhand, das Amt selbst zu ubernehmen. Villas Amtszeit als Gouverneur markierte einen radikalen Wechsel von der bisher gepflogenen Politik, welche die Privilegien der Oligarchen Chihuahuas nur minimal beschnitten, ihren Besitz dagegen so gut wie gar nicht angeruhrt hatte. Noch im Dezember erließ Villa ein Dekret, mit dem die Besitzungen der Großgrundbesitzerfamilien, allen voran die des verhassten Terrazas-Creel-Familienclans, entschadigungslos enteignet wurden. Die enteigneten Haciendas wurden aber nicht zerschlagen und ihre Landereien an die landlose Bevolkerung aufgeteilt, sondern sie erhielten zumeist neue Verwalter. Die zu ihnen gehorenden riesigen Tierherden wurden uberwiegend in die USA verkauft und mit deren Erlos von Villas Armee dort dringend benotigte Waffen und andere Ausrustungsgegenstande angekauft. An eine Landreform wagte sich Villa allerdings nicht heran, sondern vertagte dieses Problem auf die Zeit nach dem endgultigen Sieg der Revolution. Er kummerte sich aber sehr wohl um die Witwen und Waisen seiner Armee und ließ sie u. a. aus den Ertragen der konfiszierten Guter versorgen. Ferner legte er die Preise fur Grund- und andere Nahrungsmittel, wie z. B. Fleisch, fest. Ausgespart von all seinen Maßnahmen blieben weiterhin Besitzungen US-amerikanischer Burger und Gesellschaften, da ihm am Wohlwollen der USA schon deshalb gelegen sein musste, weil das Land der wichtigste Abnehmer fur seine uberwiegend landwirtschaftlichen Produkte und zugleich Hauptlieferant fur von ihm in standig steigenden Mengen benotigte Waffen und Munition war.
[16]
Um seine Geschafte abwickeln zu konnen und den Zahlungsverkehr zu gewahrleisten, ließ Villa ferner Banknoten drucken. Die einzelnen Scheine dieser
Emission
trugen die Aufschrift
?Gral. [= General] Francisco Villa“
und wurden sowohl in den von ihm kontrollierten Gebieten als auch von US-amerikanischen Handlern und Unternehmen zu einem relativ hohen Wert akzeptiert. Letztere kauften oft große Mengen dieser Banknoten quasi zu ?Diskontpreisen“ an, um damit spater, d. h. nach Villas endgultigem Sieg, der lediglich eine Frage der Zeit zu sein schien, Steuern und Abgaben zu begleichen.
[17]
Villas Maßnahmen hatten vor allem bei den Unterschichten einen enormen psychischen Effekt, da es das erste Mal gewesen sei, dass die Regierung ihnen etwas gegeben hatte, wie Katz es formulierte. (“
[i]t was the first time ever as far as they could remember that a government had given them anything.
”) Sie ließen seine Popularitat ungeahnte Hohen erreichen und auch den Zustrom zu seiner Armee anschwellen, nicht zuletzt aufgrund der einfachen Tatsache, dass dort eine regelmaßige Versorgung gesichert war.
[18]
Der verstarkte Gebrauch der Notenpresse einerseits sowie das Verschwinden der großen Tierherden andererseits sorgten jedoch in den folgenden Monaten fur einen drastischen Anstieg der Inflation sowie fur Lebensmittelknappheit und Engpasse aller Art. Der Wert des Villa-Peso sank von rund 50 US-Cent Anfang 1914 auf etwa 20 Cent um die Jahresmitte ? eine Entwicklung, welche nicht mehr in den Griff zu bekommen war, da die Administration des Bundesstaates letztlich am Grundproblem aller Revolutionsregierungen scheiterte, namlich eine sich verschlechternde wirtschaftliche Lage bei gleichzeitiger Notwendigkeit fortgesetzter Kriegsfuhrung unter Kontrolle bekommen zu sollen.
[19]
Als die wirtschaftliche Notlage aber offensichtlich wurde, hatte Villa sein Gouverneursamt schon langst wieder abgetreten. Auf Dauer hatten sich seine in
Personalunion
ausgeubten Funktionen als Chef der Zivilverwaltung und militarischer Oberkommandierender der
Division del Norte
namlich nicht vereinbaren lassen, weswegen er sein Amt als Gouverneur bereits am 7. Januar 1914, nach knapp einmonatiger Amtszeit, aufgegeben hatte, um sich fortan wieder besser seinen militarischen Aufgaben widmen zu konnen.
Nachdem er am 5. Januar 1914 mit der US-amerikanischen
Mutual Film Company
einen Vertrag unterzeichnet hatte, der vorsah, dass amerikanische Filmemacher gegen bare Bezahlung Zugang zu echten Kriegsszenen seiner Armee erhalten wurden,
[20]
begann er das neue Kriegsjahr mit einer ?Aufraumoperation“ seiner
Division del Norte
, die sich in ihrem Krieg gegen die Diktatur von Victoriano Huerta mittlerweile Venustiano Carranza unterstellt hatte. Durch die
Eroberung Ojinagas
wurden die letzten sich noch in Chihuahua haltenden Bundestruppen und die Angehorigen der von ihnen beschutzten Oligarchie uber die Grenze in die USA abgedrangt und damit ins Exil genotigt. Eine eventuelle Bedrohung durch die
federales
von Norden her war nun nicht mehr zu befurchten und das Territorium Chihuahuas vollstandig unter Villas Kontrolle. Dem von in- und auslandischen Beobachtern lange erwarteten Vormarsch Richtung
Mexiko-Stadt
stand nichts mehr im Wege.
Da Huerta die Hoffnungen der Vereinigten Staaten auf eine besondere Forderung ihrer Interessen in Mexiko nicht erfullt hatte, wandten sich auch diese gegen ihn. Sie schnitten ihm durch die Besetzung der Hafenstadt
Veracruz
im April 1914 den militarischen Nachschub ab. Nachdem seine Armee schließlich bei
Zacatecas
im Juni desselben Jahres gegen die Armee Villas eine schwere Niederlage erlitten hatte, war Huertas Machtstellung nicht mehr zu halten. Mitte Juli verließ er das Land zu Schiff in Richtung Europa. Im Wettrennen um den Einzug in die Hauptstadt Mexikos, welches sich Villas
Division del Norte
und
Alvaro Obregons
Division del Noroeste
geliefert hatten, war letzterer Villa durch einen geschickten Schachzug zuvorgekommen. Aufgrund der fortdauernden Prasenz der uberlegenen Streitkrafte Villas und Zapatas entschied sich Obregon, Mexiko-Stadt aber wieder zu raumen, wodurch nun letzteren samt ihren Truppen ein triumphaler Einzug ermoglicht wurde. Als symbolisch fur Villas Machtstellung, die nun zweifellos ihren Hohepunkt erreicht hatte, kann das bekannte, am 28. November 1914 gemachte Foto angesehen werden, in dem Villa im Prasidentenstuhl neben Zapata sitzt. Brauchbare politische Ergebnisse brachte der Aufenthalt in Mexiko-Stadt fur die beiden Revolutionsheroen letztlich allerdings nicht. Obgleich sie sich zu einem personlichen Gesprach trafen, kam es weder zur Unterzeichnung irgendeiner Art von Abkommen uber gegenseitige Zusammenarbeit noch zu irgendwelchen verbindlichen Zusagen bezuglich einer gemeinsamen Strategie zwischen
Villistas
und
Zapatistas
? ein Faktum, das sich im bald einsetzenden Krieg gegen Carranza als entscheidender Nachteil erweisen sollte.
Niederlage im Burgerkrieg und Feindschaft mit den USA
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Die von Anfang an politisch außerst heterogene Anti-Huerta-Koalition zerbrach nach dessen Sturz sofort wieder. Die divergierenden Vorstellungen Carranzas, der nach dem Sieg uber Huerta die ?Exekutivgewalt“ in Mexiko fur sich beanspruchte, Villas und Zapatas, die sich zwar beide als Vertreter der Interessen der landlichen Unterschichten verstanden, obgleich nur Zapata wirklich eine umfassende Agrar- und Landreform fur seine
Klientel
anstrebte, wahrend Villas gesamtes politisches Programm eher vage blieb, ließen sich nicht vereinbaren. Nachdem eine Unterredung zwischen Villa und Obregon beinahe mit der Hinrichtung Obregons geendet hatte, Villa sich geweigert hatte, an dem von Carranza fur Anfang Oktober 1914 einberufenen Konvent der Gouverneure und Generale in Mexiko-Stadt teilzunehmen und auch die Verhandlungen uber den Eintritt der Zapatisten ins Lager Carranzas gescheitert waren, war ein Waffengang zwischen Villa und Zapata auf der einen und Carranza auf der anderen Seite voraussehbar. Zur Uberraschung Carranzas war der von ihm einberufene Konvent jedoch nicht bereit, ihm die verlangte alleinige ?Exekutivgewalt“ zuzugestehen. Er vertagte sich, um seine Sitzungen in
Aguascalientes
wieder aufzunehmen. Dort wandte sich der Konvent nun vollends gegen Carranza, bestatigte Villa in seiner Stellung als Befehlshaber der von ihm kommandierten Revolutionsarmee und ernannte einen provisorischen Prasidenten. Carranza erklarte nun seinerseits die Abmachungen des Konvents fur ungultig und gab bekannt, dass er weiterhin als oberstes Exekutivorgan Mexikos fungieren werde. Im nun beginnenden erneuten Burgerkrieg, diesmal ausgetragen zwischen ?Konventionisten“ und ?Konstitutionalisten“, wandte sich Carranza zunachst gegen Villa, den starksten seiner Gegner. Am 19. November 1914 ließ ihm Obregon durch die Presse in Mexiko-Stadt die formelle Kriegserklarung zukommen.
Mit Hilfe Obregons, eines Ranchers, der sich seine betrachtlichen militarischen Fahigkeiten
autodidaktisch
angeeignet hatte, gelang es Carranza, Villas anfangs bis zu 50.000 Mann starke
Division del Norte
bis Ende 1915 in einer Serie blutiger Schlachten, unter anderem bei
Celaya
und
Leon
, immer weiter nach Norden zu treiben und als uberregionalen Machtfaktor auszuschalten. Nach europaischem Vorbild bediente sich Obregon dabei der Kombination der Kriegsmittel
Schutzengraben
,
Maschinengewehr
und
Stacheldraht
. Gegen seine durch Grabensysteme samt Stacheldrahtverhauen und MG-Nestern geschutzten Truppen waren Villas Reiterattacken wirkungslos. Nachdem Ende 1915 u. a. in den Schlachten bei
Agua Prieta
und
Hermosillo
auch Villas Versuch gescheitert war, seine schwer angeschlagene Armee durch einen Einfall nach Sonora aufzufrischen, sank er wieder auf den Status eines Guerillafuhrers herab. Die Mehrzahl seiner Soldaten nahmen das Amnestieangebot Carranzas an und schieden entweder aus dem Krieg aus oder aber traten in die Reihen ihrer einstigen Gegner ein. Mit den ihm noch verbliebenen Mannern ? nach dem fehlgeschlagenen Sonora-Feldzug wohl kaum viel mehr als 1.000 Mann ? fuhrte Villa aber weiterhin einen hartnackigen Guerillakrieg gegen Carranza.
Einen zunehmenden Hass empfand Villa auch fur die
Yanquis
, einerseits aufgrund ihrer Anerkennung der Regierung Carranza im Oktober 1915, andererseits, weil er sie fur seine Niederlage bei Agua Prieta wahrend des verungluckten Sonora-Feldzugs verantwortlich machte. Indem er US-amerikanische Burger gezielt angriff und ermordete sowie sie und amerikanische Unternehmen ihres Eigentums beraubte, machte Villa nicht nur seiner Wut Luft, sondern begann auch der Regierung Carranza zunehmend außenpolitische Probleme zu bereiten. Ein erster Hohepunkt seiner standig zunehmenden Ressentiments gegenuber den USA war mit dem so genannten ?Santa Isabel-Massaker“ erreicht. Im Januar 1916 stoppte ein von
Pablo Lopez
, einem seiner loyalsten Unterfuhrer, kommandiertes
Detachement
bei
Santa Isabel
einen Zug und totete 17 oder 18 seiner Passagiere, fast alle von ihnen US-amerikanische Bergbauingenieure.
[21]
Als Villa zudem in den fruhen Morgenstunden des 9. Marz 1916 mit seiner aus rund 500 Mann bestehenden Guerillatruppe das Militarcamp der 13. US-Kavallerie in der Kleinstadt
Columbus
in
New Mexico
uberfiel, wobei weniger als 20 US-Amerikaner, die meisten von ihnen Zivilisten, ums Leben kamen, aber uber 100
Villistas
getotet, verwundet oder gefangen wurden, war fur die USA das Maß voll: Nur eine knappe Woche spater, am 14. Marz 1916, startete die US-Armee eine
Strafexpedition
, die von General John ?Black Jack“
Pershing
geleitet wurde und deren Auftrag es war, Villa und die Manner, die fur den Uberfall verantwortlich waren, zur Rechenschaft zu ziehen.
[22]
Die folgenden Monate zahlten zweifellos zu Villas schwarzesten seit Beginn seiner Karriere als Revolutionar. Die verachteten
Yanquis
erwiesen sich als militarisch uberaus effizient und es gelang Pershings Truppe, die
Villistas
, die Columbus angegriffen hatten und die danach in kleinen Verbanden operierten, bis Juni 1916 in mehreren
Scharmutzeln
und
Gefechten
betrachtlich zu dezimieren; sie schaffte es aber nicht, Villa gefangen zu nehmen oder zu toten. Die Prasenz US-amerikanischer Soldaten auf mexikanischem Territorium sorgte zudem fur einen Dauerkonflikt mit der mexikanischen Regierung unter Staatschef Carranza, der die US-Regierung wiederholt zum Ruckzug ihrer Streitkrafte aufforderte. Bewaffnete Zusammenstoße mexikanischer und US-amerikanischer Armeeeinheiten in
Parral
am 12. April und bei
Carrizal
am 21. Juni 1916 mit Toten und Verwundeten auf beiden Seiten brachten die beiden Staaten schließlich an den Rand eines Krieges und ließen es auf amerikanischer Seite ratsam erscheinen, Pershings Truppenbewegungen zu reduzieren und besonders exponierte Militareinheiten zuruckzuziehen.
Villa profitierte von dieser Situation, einerseits weil sich seine Bewegungsfreiheit dadurch erhohte, andererseits weil die fortdauernde Prasenz der US-Armee in Chihuahua, die Mexiko erst im Februar 1917 aufgrund des unmittelbar drohenden Krieges mit Deutschland verließen, seiner antiamerikanischen Propaganda in die Hande spielte. Mehr noch als die Anwesenheit von Pershings Truppe aber ließ das Verhalten der Streitkrafte Carranzas, das von der Bevolkerung Chihuahuas uberwiegend als eine ?zweite Invasion“, nur diesmal von Suden her, empfunden wurde, Villas Popularitat wieder ansteigen. Die zumeist landfremden ?carranzistischen“ Militars und ihr neuer Oberkommandierender,
Jacinto B. Trevino
(1883?1971), der Sieger der
Schlacht um El Ebano
, benahmen sich in Chihuahua wie in besetztem Feindesland. Uberall kam es zu Vorfallen, bei denen Einheimische schikaniert und ausgeplundert wurden sowie Frauen und Madchen sexuellen Ubergriffen ausgesetzt waren. Carranzas Armeeangehorige, allen voran ihr Oberkommandierender, nutzten so gut wie jede Gelegenheit, um sich personlich zu bereichern.
[23]
Villas Guerillatruppe wurde dadurch zum Sammelbecken all jener, die diese Zustande nicht mehr langer hinzunehmen bereit waren. In der zweiten Jahreshalfte 1916 stieg die Zahl seiner Kampfer durch Freiwillige, aber auch zum Dienst Gepresste wieder auf mehrere tausend Mann an, sodass der bereits totgesagte Villa in der Lage war, erneut erfolgreich gegen die verhassten
Carranzistas
in die Offensive zu gehen.
Zwischen September und Dezember 1916 blieben Villas Truppenkontingente in 22 militarischen Zusammenstoßen siegreich.
[24]
Spektakulare Hohepunkte von Villas Offensiven, die sich auf nahezu den gesamten Bundesstaat und die angrenzenden Gebiete, wo immer noch anticarranzistische Kampfeinheiten tatig waren, erstreckten, waren die zweimalige Einnahme Ciudad Chihuahuas im
September
und
November 1916
sowie die
Einnahme Torreons
im Dezember desselben Jahres. So aufsehenerregend und wegen der Beute an Waffen und sonstigem Kriegsmaterial wichtig diese Siege auch waren, sie blieben dennoch nicht mehr als Episoden. Auch wenn die von Villa jeweils dafur eingesetzten Krafte betrachtlich waren, handelte es sich bei diesen Erfolgen letztlich um nicht mehr als
Hit-and-Run
-
Operationen
nach klassischer Guerilla-Manier. Fur eine dauerhafte Besetzung und eine effektive Kontrolle oder gar Verwaltung der von ihm eroberten Stadte und großerer Gebiete fehlten Villa die Ressourcen. Letztlich blieben er und seine Manner von den von Gegnern und auslandischen Unternehmen erpressten ?Steuern“, erbeuteten Waffen und Kriegsmaterial sowie sonstigen angeeigneten Bedarfsgutern abhangig. Stets waren sie gezwungen, vom bzw. aus dem Land zu leben, weswegen sie eine nicht geringe Belastung fur eine Bevolkerung darstellten, die nach bereits sechs Jahren Burgerkrieg der volligen materiellen und mentalen Erschopfung nahe war. Im Gegensatz dazu konnte der De-facto-Staatschef Carranza ? auch wenn zwischen Anspruch und Realitat mitunter eine breite Kluft bestand ? aus dem Vollen schopfen und seine Armee durch Rekrutierungen im gesamten Staatsgebiet nach Belieben verstarken und ihren Sold und die notige Ausrustung durch Steuereinnahmen finanzieren.
Trevino, der sich als vollig unfahig zur Beherrschung der Lage erwiesen hatte und in den Augen seiner Kritiker der Hauptschuldige an der desastrosen militarischen Situation in Chihuahua war, wurde schließlich abberufen. Das militarische Oberkommando ging nun an General
Francisco Murguia
(1873?1922), der bereits unter Madero fur die Revolution gekampft hatte und schon bisher ein vehementer Kritiker Trevinos und seiner ?Methoden“ gewesen war. Murguia erwies sich letztlich als ebenso korrupt wie sein Vorganger, war aber ein fahiger, wenn auch sehr brutal agierender General, der bereits fur Villas Niederlagen bei
Horcasitas
(unweit Ciudad Chihuahuas) und
Estacion Reforma
(nahe Jimenez) verantwortlich gewesen war.
[25]
Der Burgerkrieg in Chihuahua, der nun immer starker den Charakter eines ?verbissenen Duells“ zwischen Villa und Murguia annahm,
[26]
wogte noch drei Jahre hin und her und bescherte Chihuahua ?die barbarischste Periode der Revolution und eine der dunkelsten Zeiten seiner [Mexikos] Geschichte.“(Originalzitat: “
the most savage period […] during the revolution and one of the darkest episodes of [its] history
”
[27]
). Gefangene konnten in dieser Phase des Burgerkrieges, der sich schon bisher durch ein reichliches Maß an Grausamkeit ausgezeichnet hatte, kaum mehr mit Schonung rechnen. Summarische Exekutionen gefangener
Carranzistas
bzw. offentliche Erhangungen von
Villistas
? eine Vorliebe Murguias, die ihm den Spitznamen ?Mecates“
(?der Henker“)
einbrachte
[28]
? waren nach Gefechten ublich. Anders als sein Vorganger agierte Murguia gegen seinen Gegner aber uberaus offensiv, was nicht selten dazu fuhrte, dass von Villas Truppen eroberte Dorfer oder Stadte schon nach wenigen Stunden oder am nachsten Tag aufgrund eines Gegenangriffs der
Carranzistas
wieder aufgegeben werden mussten. Fur die Bevolkerung Chihuahuas hingegen bedeutete die Fortsetzung des Burgerkrieges eine Verlangerung ihres unsaglichen Leids. Rucksicht wurde von beiden Seiten auch auf Zivilisten keine mehr genommen und ganze Dorfgemeinschaften, die man verdachtigte, auf der jeweils anderen Seite zu stehen, wurden Opfer von Repressalien. Letztere wogen aber im Falle Villas wesentlich schwerer, da er dadurch bei der Bevolkerung Chihuahuas, deren Wohlwollen fur ihn und seine Manner uberlebenswichtig war, stark an Sympathie einbußte.
[29]
Auch wenn er, wie z. B. bei
Rosario
im Marz 1917, immer noch durchaus beachtliche militarische Siege erringen konnte und mit
Felipe Angeles
(1868?1919), der aus dem US-Exil zuruckgekehrt war, wieder ein erfahrener Berufsmilitar und Berater an seiner Seite stand, der zudem maßigend auf ihn einwirken konnte, zeigte sich immer deutlicher, dass der Burgerkrieg fur Villa nicht mehr zu gewinnen war. Dennoch wurde er von ihm fortgesetzt, nicht zuletzt aufgrund der extremen personlichen Hassgefuhle, die Villa gegen Carranza hegte und die eine Kapitulation fur ihn unmoglich machten. Erst im Juni 1919, als Villas letzter großer Angriff und die daraus folgende
Schlacht um Ciudad Juarez
durch das Eingreifen einer amerikanischen Streitmacht auf Seite der
Carranzistas
gescheitert war und einige Monate spater auch Felipe Angeles gefangen genommen und exekutiert worden war, war Villa militarisch am Ende. Seine Kampftruppe war durch Desertionen auf weniger als 400 Mann zusammengeschmolzen, die, demoralisiert und zerlumpt, quasi standig auf der Flucht und nur mehr mit dem Kampf ums eigene Uberleben beschaftigt waren.
Der Weg zur Beilegung des Burgerkriegs und einer Aussohnung mit den
Villistas
wurde schließlich durch Carranzas Ermordung in der Nachfolgekrise von 1920 frei. Dessen Nachfolger
Adolfo de la Huerta
, Interimsprasident im Jahr 1920, war maßgeblich an Villas Kapitulation beteiligt. Mexikanische Foderalisten kauften Villa noch im selben Jahr die
Hacienda
Canutillo
, und er bezog die Pension eines Generals. In den folgenden drei Jahren sorgte er auf seinem Besitz vorbildlich fur seine Mitarbeiter. Er richtete Handwerksbetriebe und Schulen ein. Jedes Kind erhielt eine Ausbildung.
Am 20. Juli 1923 wurde Villa in Parral Opfer eines Attentats. Als er an diesem Tag mit seinem schwarzen Dodge, den er selbst fuhr, die Kreuzung der Straßen Benito Juarez und Gabino Barreda erreichte, erhob ein dort stehender Mann den Arm zum Gruß und rief ?Viva Villa!“ ? das vereinbarte Signal fur die sieben Attentater, die nun in Aktion traten. Villa wurde von neun Kugeln getroffen und war sofort tot. Mit ihm starben sein Sekretar Miguel Trillo und sein personlicher Assistent Daniel Tamayo. Den drei ubrigen Insassen gelang es, aus dem Automobil zu entkommen. Rafael Medrano stellte sich tot, wahrend die beiden anderen, Ramon Contreras und Claro Hurtado, ihr Heil in der Flucht suchten. Obwohl selbst schwer verwundet, konnte Contreras dabei einen der Attentater erschießen und schließlich entkommen. Hurtado hingegen wurde von seinen Verfolgern eingeholt und getotet, weil der Fluchtweg, den er gewahlt hatte, versperrt war. Nachdem die Attentater, die ihren Anschlag unter Verwendung von
Dumdumgeschossen
durchgefuhrt hatten, sich vergewissert hatten, dass Villa tot war, ritten sie fort. Insgesamt war Villas Automobil von mehr als 40 Schussen getroffen worden.
[30]
Sicher ist, dass die Ermordung Villas sorgfaltig geplant war, die Hintermanner des Attentats sind aber bis heute nicht eindeutig feststellbar. Es spricht jedoch einiges dafur, dass die mexikanische Regierung unter Alvaro Obregon in das Attentat verwickelt, moglicherweise sogar selbst der Auftraggeber war. Villa galt keinesfalls als Freund der mexikanischen Regierung, hatte in einem Interview seine Antipathie fur den von Obregon als zukunftigen Prasidentschaftskandidaten favorisierten Innenminister
Plutarco Elias Calles
zum Ausdruck gebracht und galt auch als Gegner von Kriegsminister
Joaquin Amaro
. Hingegen hatte er ein ungetrubtes Verhaltnis zu Adolfo de la Huerta, dem Interimsprasidenten von 1920, der wesentlich daran beteiligt war, dass Villa seinen Kampf gegen die mexikanische Regierung aufgegeben hatte. Obregon und seine Regierungskollegen konnten jedenfalls berechtigte Grunde haben, zu glauben, dass Villa in einem eventuellen neuen Burgerkrieg, wie er spater tatsachlich eintrat, fur Adolfo de la Huerta Partei ergreifen wurde.
[31]
Manche Autoren meinen daher, dass Calles und Amaro die Urheber der Ermordung Villas gewesen seien und Obregon schließlich deren Druck nachgegeben habe.
[32]
Villa wird von den Zeitgenossen als ein sehr emotionaler und impulsiver Mensch beschrieben, dessen Temperament es am notigen Mittelmaß zu fehlen schien. Es kam haufig vor, dass er binnen Minuten vom Arger ubermannt in Tranen ausbrach oder dass seine Großzugigkeit in Grausamkeit umschlug. Er liebte es, zu tanzen und war ein Frauenheld, der sich immer wieder verheiratete, ohne von seinen bisherigen ?Ehefrauen“ geschieden zu sein. Er war stolz auf die Kinder, die diesen Ehen entsprungen waren, und liebte sie sehr. Auf seinem Alterssitz, der Hacienda
Canutillo
, hatte er sieben seiner Kinder, drei Sohne und vier Tochter, sowie zeitweise bis zu drei seiner Frauen um sich geschart. Zwei weitere Sohne kamen in dieser Zeit noch auf die Welt, einer davon aber erst nach Villas Tod.
[33]
Mexiko steht heute politisch zwischen institutionalisierter Revolution und
Neozapatismus
. Die
PRI
(Partei der institutionalisierten Revolution), die sozialdemokratische
PRD
(Partei der demokratischen Revolution), die
EZLN
(Ejercito Zapatista de Liberacion National) und die kleine UCPFV (Bauern- und Volksunion Francisco Villa) sind die politischen Nachfolger der Revolution Mexikos. Heute erinnern sich die meisten Mexikaner mit Stolz an die militarischen Erfolge von ?General Francisco Villa“, der als einer der Wegbereiter der demokratischen Verfassung Mexikos von 1917 gilt, die in reformierter Fassung heute noch in Kraft ist. Villa und Zapata stehen in jedem Schulbuch. In Columbus erinnert der
Pancho Villa State Park
an das zwiespaltige Ereignis fur die Stadt.
Pancho Villa hat sich in fruhen Hollywood-Filmen 1912, 1913, 1914 und 1916 selbst dargestellt:
- Life of Villa (1912)
- The Life of General Villa (1914)
- Following the Flag in Mexico (1916) auch als ?Following Villa in Mexico“ bekannt
Archiviertes Filmmaterial mit Francisco Villa als (Selbst-)Darsteller:
- Fifty Years Before Your Eyes (1950)
- Tales of the Gun (2000)
Daneben gibt es eine große Zahl von Filmen, in denen Villa als Figur auftaucht,
[34]
darunter:
- John Reed
:
Mexiko in Aufruhr
. Dietz Verlag, Berlin (DDR); heute unter dem Titel
Eine Revolutionsballade. Mexico 1914
. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2005 (darin ein langeres Kapitel uber Villa und Begegnungen des Autors mit ihm)
- Gustavo Casasola:
Biografia ilustrada del general Francisco Villa
(= Hechos y hombres de Mexico).
- Frederico M. Cervantes:
Francisco Villa y la revolucion
. 2. Auflage (Repr.). Inst. Nacional de Estudios Histor. de la Revolucion Mexicana ? INEHRM 2000. Mexico D.F.,
ISBN 968-805-268-X
.
- Larry A. Harris:
Pancho Villa: Strong Man of the Revolution
- Celia Herrera:
Francisco Villa ante la historia
. 2. Auflage. Tall. de la Ed. Libros de Mexico, Mexico 1964.
- James W. Hurst:
Pancho Villa and Black Jack Pershing. The Punitive Expedition in Mexico.
Praeger Publishers, Westport CT 2008,
ISBN 978-0-313-35004-7
.
- Guillermo Arriaga Jordan:
Esplendores y miserias del Escuadron Guillotina y de como participo en la leyenda de Francisco Villa
(=
Coleccion Narrativa
, 21).
- Friedrich Katz:
The Life and Times of Pancho Villa.
Stanford Univ. Press, Stanford CA 1998,
ISBN 0-8047-3046-6
.
- Ders.:
The Face of Pancho Villa. A History in Photographs and Words.
Cinco Puntos Press, El Paso 1999,
ISBN 1-933693-08-8
.
- Alan Knight:
The Mexican Revolution. Volume 1: Porfirians, Liberals and Peasants. Volume 2: Counter-revolution and Reconstruction.
Cambridge University Press, 1986 (Reprint 1990, University of Nebraska Press: Lincoln),
ISBN 0-8032-7772-5
.
- Enrique Krauze:
Francisco Villa. Entre el angel y el fierro.
- William Douglas Lansford:
Pancho Villa
.
- Frank MacLynn:
Villa and Zapata. A History of the Mexican Revolution.
Pimlico, London 2001,
ISBN 978-0-7126-6677-0
.
- Margarita de Orellana:
Filming Pancho. How Hollywood shaped the Mexican Revolution.
Verso, London / New York 2009,
ISBN 978-1-85984-646-9
.
- Manuel Plana, Arthur Figliola:
Pancho Villa and the Mexican Revolution
.
- Fernando Medina Ruiz:
Francisco Villa: cuando el rencor estalla
.
- Robert L. Scheina:
Villa. Soldier of the Mexican Revolution
(= Military Profiles). Dulles, Virginia 2004,
ISBN 1-57488-513-8
.
- Joseph A. Stout, Jr.:
Border Conflict. Villistas, Carranzistas and the Punitive Expedition 1915?1920.
Texas Christian University Press, 1999,
ISBN 0-87565-200-X
- Paco Ignacio Taibo:
Pancho Villa ? Una biografia narrativa
. Planeta, Barcelona 2007,
ISBN 978-84-08-07314-7
.
- Elias Torres:
Hazanas Y Muerte De Francisco Villa.
Ed. Epoca, Mexico D.F. 2008.
- Jim Tuck:
Pancho Villa and John Reed: Two Faces of Romantic Revolution.
Univ. of Arizona Press, Tucson 1984,
ISBN 0-8165-0867-4
.
Romane
- Michael Forster:
Pancho Villa. Der Rebell von Mexiko.
Bertelsmann, Gutersloh 1973.
- ↑
Friedrich Katz:
The Life and Times of Pancho Villa
.
Stanford, California: Stanford University Press, 1998,
ISBN 0-8047-3046-6
, S. 2.
- ↑
Katz (1998), S. 2f.
- ↑
Vgl. Katz (1998), S. 3. ? Anzumerken ist, dass hinsichtlich der Person des Agustin Lopez Negrete ebenfalls Unklarheiten bestehen. Manche Darstellungen sprechen davon, dass es sich bei ihm um den Sohn des Hacendados handelte, andere davon, dass er dessen Verwalter gewesen sei. Dass Lopez Negrete im Begriff war, Villas Schwester zu vergewaltigen, wird nicht explizit erwahnt. Aus dem Erzahlkontext geht ein sexuelles Motiv aber zweifelsfrei hervor. Zu diesen und anderen Details der Berichte uber Villas fruhe Jahre vgl. auch McLynn (2001), S. 58?61.
- ↑
Katz (1998), S. 3. ? Immer wieder ist auch zu lesen, Villa habe sich den Namen eines getoteten Banditenfuhrers zugelegt, was allerdings frei erfunden ist.
- ↑
Vgl. Katz (1998), S. 4?8, mit diversen weiteren Details, wie sie in der ?weißen“, ?schwarzen“ und ?heroischen Legende“ erzahlt werden.
- ↑
Volker Depkat:
Geschichte Nordamerikas. Eine Einfuhrung
(= UTB 2614), Bohlau Verlag, Koln-Weimar-Wien 2008,
ISBN 978-3-8252-2614-5
, S. 104.
- ↑
Katz (1998), S. 206. ? Katz zufolge war Maytorena daran gelegen, Villa unbedingt von seinem Bundesstaat fernzuhalten, da er Enteignungen der Großgrundbesitzer durch diesen befurchtete.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 206?209.
- ↑
Scheina (2004), S. 26.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 209?212 und McLynn (2001), S. 168f.
- ↑
Die mexikanischen Rebellen hatten sich mit den
American Soldiers of Fortune
in ihrem Kampf gegen die Regierung verbundet. Mitglieder dieser Gruppe waren z. B.
Sam Dreben
,
the Fighting Jew
,
Tracy Richardson
und andere. Dreben und Richardson wollten eigentlich Waffen an die mexikanischen Rebellen verkaufen, blieben aber eine Zeit lang bei den Revolutionaren und brachten ihnen den Umgang mit den neuen Waffensystemen bei.
- ↑
Katz (1998), S. 212?215 und McLynn (2001), S. 169f.
- ↑
Bildquellen:
getty.museum
@1
@2
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und
invaluable.com
? Die Bildunterschrift auf
Wikimedia Commons
, wonach das Foto Villa bei Ojinaga zeigt, ist demnach falsch.
- ↑
Katz (1998), S. 215?218 und 222 sowie McLynn (2001), S. 170f.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 222?228, McLynn (2001), S. 172?175 und Scheina (2004), S. 28?31.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 236?238.
- ↑
Katz (1998), S. 298 und 511.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 238.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 421 und 423.
- ↑
Katz (1998), S. 324 und Orellana (2009), S. 42ff.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 557?560. ? Das Datum und die Anzahl der Opfer dieses Vorfalls, von denen eines uberlebte, werden in der Literatur unterschiedlich angegeben.
- ↑
Fur eine detaillierte Schilderung des Uberfalls und des Ablaufs der Strafexpedition vgl. u. a. Katz (1998), S. 560?570, vor allem aber Hurst (2008), S. 21?30 und die nachfolgenden Kapitel.
- ↑
Vgl. dazu Katz (1998), S. 580?582, mit entsprechenden Berichten uber das schandliche Verhalten der Carranza-Militars, u. a. auch einem von US-Seite bestatigten Report, dass Trevino wahrend einer Zeit akuter Lebensmittelknappheit in Ciudad Chihuahua Lebensmittel von dort exportieren ließ. ? Da sein Bruder Francisco uberdies das Amt des Gouverneurs des Bundesstaates bekleidete, war auch von dieser Seite ein Vorgehen gegen Trevinos Machenschaften ausgeschlossen.
- ↑
McLynn (2001), S. 367.
- ↑
Katz (1998), S. 623, 627 und 632.
- ↑
Knight (1990), Vol. 2, S. 357 (Originalzitat: “
[…] a dogged duel between Villa and […] Murguia.
”).
- ↑
Katz (1998), S. 622.
- ↑
Mecates
nannte man die
Maguey
-Seile, die zum Hangen gefangener Villistas benutzt wurden. Katz (1998), S. 623.
- ↑
Fur Details uber die letzten Jahre des Burgerkriegs in Chihuahua und die von beiden Seiten begangenen Graueltaten vgl. Kaz (1998), S. 622?643 und Knight (1990), Vol. 2, S. 354?360.
- ↑
Katz (1998), S. 765f. und McLynn (2001), S. 393 f. Darstellungen, wonach die Attentater insgesamt 300 Schusse auf Villa und seine Begleiter abgefeuert haben sollen, sind ins Reich der Fabel zu verweisen.
- ↑
Ausfuhrlich mit der Frage der moglichen Hintermanner und ihrer Motive beschaftigt sich Katz (1998), S. 771?782.
- ↑
Vgl. dazu beispielsweise McLynn (2001), S. 394 f.
- ↑
Vgl. dazu beispielsweise McLynn (2001), S. 187?190, 210 f. und 390 f.
- ↑
Liste von Filmen mit und uber Pancho Villa in der deutschen IMDb