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Pal Maleter
(*
4. September
1917
in
Eperjes
,
Komitat Saros
,
Konigreich Ungarn
; †
16. Juni
1958
in
Budapest
) war ein
ungarischer
Offizier und Verteidigungsminister.
Sein Vater war Professor an der rechtswissenschaftlichen Fakultat von Eperjes, das nach dem
Vertrag von Trianon
der Slowakei angegliedert wurde. Maleter strebte seit seiner Kindheit eine militarische Karriere an, wollte aber nicht in der
tschechoslowakischen Armee
dienen. Er begann deshalb 1935 ein Medizinstudium an der Prager
Karls-Universitat
. Als nach dem
Wiener Schiedsspruch
Eperjes wieder Ungarn angegliedert wurde, brach Maleter sein Medizinstudium ab und schrieb sich an der Budapester
Ludovica-Militarakademie
ein. Im Dezember 1942 wurde er als erster seiner Klasse von
Miklos Horthy
zum Leutnant befordert. Im Fruhjahr 1944 wurde er an die
Front gegen die Sowjetunion
beordert. Nach einigen Monaten geriet er bei
Kolomyja
in sowjetische
Kriegsgefangenschaft
. Nach dem Besuch einer
Antifa-Schule
wurde er zum
Partisan
ausgebildet, sprang mit dem Fallschirm hinter der Front ab und kampfte im Winter 1944 in
Siebenburgen
. Dafur wurde er von
sowjetischer
Seite ausgezeichnet.
Nach der Befreiung Ungarns blieb Maleter Soldat und beteiligte sich an der Reorganisation der ungarischen Armee. Er wurde zum Hauptmann der Grenztruppen befordert und trat der
Ungarischen Kommunistische Partei
bei. Wenig spater beforderte man ihn zum Kommandanten der Garde des neuen Prasidenten der Republik, die aber 1949 wieder aufgelost wurde. Maleter wurde ins Verteidigungsministerium versetzt.
[1]
Zu Beginn des
Ungarischen Volksaufstands 1956
war Maleter
Oberst
in der
ungarischen Armee
und Befehlshaber einer
Panzerdivision
. Zunachst nach Budapest entsandt, um den Aufstand niederzuschlagen, nahm er Kontakt zu den Aufstandischen auf und schloss sich ihnen an. Von der neuen Regierung wurde er zunachst zum
General
befordert und am 29. Oktober 1956 zum Verteidigungsminister ernannt. Er leitete die ungarische Delegation, die am 3. November 1956 mit den sowjetischen Machthabern verhandeln sollte. Wahrend der Verhandlungen wurde Maleter am 4. November auf Weisung des
KGB
-Chefs
Serow
festgenommen. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er zusammen mit
Imre Nagy
zum Tode verurteilt
und im Budapester Gefangnis durch den
Strang
hingerichtet
.
Am 16. Juni 1989 wurden Pal Maleter, Imre Nagy und drei weitere Justizopfer in Budapest unter Anteilnahme von mehreren hunderttausend Menschen feierlich beigesetzt. Am 6. Oktober 1989 wurde das Unrechtsurteil gegen ihn vom Obersten Gerichtshof offiziell aufgehoben.
- ↑
www.spiegel.de: ?Ich werde das Feuer auf die Sowjets eroffnen“, vom 5. Dezember 1966, abgerufen am 8. Januar 2017