Outfoxed

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Film
Titel Outfoxed
Originaltitel Outfoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2004
Lange 80 Minuten
Stab
Regie Robert Greenwald
Produktion Robert Greenwald
Musik Nicholas O’Toole
Kamera James Curry, Will Miller, Glen Pearcy, Richard Ray Perez, Luke Riffle, Bob Sullivan
Schnitt Jane Pia Abramowitz, Jovan Bell, Douglas Cheek, Chris M. Gordon, Erin Kelly, Monica Kowalski, Hannah Williams

Outfoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism ( engl. fur Outfoxed: Rupert Murdochs Krieg gegen den Journalismus ) ist eine Dokumentation des amerikanischen Regisseurs und Produzenten Robert Greenwald aus dem Jahr 2004 .

Inhalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film setzt sich kritisch mit der Entwicklung der Medienlandschaft in den USA mit besonderem Augenmerk auf dem von Rupert Murdochs News Corporation betriebenen Nachrichtensender Fox News Channel auseinander. Die Dokumentation wirft Fox News Channel eine tendenziose Berichterstattung zugunsten der Politik des rechten Flugels der US-Republikaner vor.

Besonders negativ werden dabei die Moderatoren Bill O’Reilly und Sean Hannity hervorgehoben, die Interviewgaste rude beleidigen und einfach das Wort abschneiden, wenn ihnen deren Meinung nicht passt. Als ein besonders signifikantes Beispiel wird ein Interview O’Reillys mit Jeremy Glick zusammengefasst. Glicks Vater Barry war bei den Terroranschlagen am 11. September 2001 ums Leben gekommen, und Glick hatte sich offentlich gegen George W. Bushs Kriegspolitik ausgesprochen. Es handelt sich dabei nicht um den gleichnamigen, beim Ungluck des Fluges UA93 ums Leben gekommenen Jeremy Glick . Wahrend des Interviews erwahnte Glick, dass die USA Osama bin Laden und Saddam Hussein in vergangener Zeit unterstutzt hatten. O’Reilly schrie Glick daraufhin an, er solle ?die Schnauze halten“, beleidigte ihn und ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen. In einem spateren Interview gab Glick an, dass man ihn aus dem Studio gejagt hatte. [1] O’Reilly sagte dazu spater wahrheitswidrig, Glick habe in der Sendung behauptet, Bush stecke hinter den Anschlagen vom 11. September.

Kommentatoren des Films vertreten mehrfach die Auffassung, dass die Nachrichten von Fox News nicht einmal der Definition einer Nachrichtensendung entsprachen und demnach diese Bezeichnung nicht verdienen wurden. Es kommen auch ehemalige Mitarbeiter von Fox-News zu Wort, die behaupten, sie seien wahrend der Arbeit auf die reaktionare Linie des Senders eingeschworen und permanent kontrolliert worden. Die Redaktion hatte planmaßig Jesse Jackson , John Kerry und Al Gore als Gegner behandelt und diese entweder mit Missachtung gestraft oder versucht lacherlich zu machen. Jesse Jackson sei ausdrucklich als Feind bezeichnet worden. Kerry wurde wahrend des Wahlkampfs 2004 als ?french“ (franzosisch) bezeichnet, was im amerikanischen Sprachgebrauch als Beleidigung angesehen wurde. Ein Fox-Journalist begrußte ihn mit den Worten ?Bonjour“. Ein anderer Fox-Journalist interviewte Prasident Bush und erzahlte diesem vor laufender Kamera, dass seine Frau fur ihn Wahlkampf betreibe. Auch gehore es zur journalistischen Taktik bei Fox, verleumderische Geruchte mit der Phrase ?Some say“ (dt.: es wird gemunkelt) einzuleiten und damit Interviewpartner unter Druck zu setzen.

Die ehemaligen Fox-Mitarbeiter behaupten ebenfalls, dass es zur Politik des Senders gehort habe, keine positiven Berichte uber Einwanderer zu zeigen, da diese nur Schmarotzer seien, Ronald Reagan grundsatzlich als positiv darzustellen und homophobe Berichte uber die gleichgeschlechtliche Ehe zu verbreiten. Wahrend des Wahlkampfs 2004 wurde der Vietnamdienst Kerrys dadurch diskreditiert, dass er nach dem Krieg angeblich seine Orden weggeworfen habe. Ebenso wurden negative Entwicklungen an der Borse nicht etwa dem amtierenden Prasidenten Bush angelastet, sondern Kerry, da sich der Markt angeblich vor dessen Machtubernahme furchtete.

Der Film endet mit der Befurchtung, dass Fox ein Monopol uber den Medienmarkt erlangen und so die Demokratie beschadigen konne.

Hintergrund [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Produktionsfirma veroffentlichte den Film in den USA auf ungewohnliche Art. Er wurde per DVD von Privatleuten und Initiativen bei sogenannten House Partys gezeigt. Spater war der Film auch in einigen Großstadten im Kino zu sehen. Das selbstgedrehte Material, das zum großten Teil aus Interviews besteht, veroffentlichten die Produzenten zusatzlich unter der Creative-Commons -Lizenz im Internet.

An der Erstellung des Films waren das Center for American Progress und die Organisation MoveOn.Org beteiligt.

Fox News ging rechtlich gegen den Film vor, da es die Verwendung von Ausschnitten des TV-Programms ohne Sendererlaubnis unterbinden wollte. Zur Analyse des Programms des Nachrichtensenders griff das Produktionsteam auf Freiwillige der Friedensinitiative und Burgerrechtsorganisation Move On zuruck, die sich bereiterklarten, das Programm (gemeinsam) 24 Stunden am Tag anzusehen.

Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

David Rooney, Kritiker auf Variety.com , lobte den Film. Dieser verwende anhand des Materials von Fox-News Beweise, wie der Sender ein Klima der Angst in den USA erzeuge. [2]

Megan Lehmann schrieb in der New York Post , der Film sei einseitig zuungunsten von Fox. Die New York Post gehort zum Murdoch-Konzern. [3]

Howard Kurtz von der The Washington Post lobte die Verwendung interner Memos, die belegen, welche Politik der Sender verfolge. Negativ erwahnte er, dass keine Gegenstimme zu Wort kame. [4]

Basierend auf 60 ausgewerteten Kritiken hat der Film eine positive Rate von 85 % auf der Website Rotten Tomatoes . [5]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Malte Lehming: Der lange und der große Mut . In: Tagesspiegel . 12. September 2003 ( archive.org ).
  2. David Rooney: Outfoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism. In: Variety . 12. Juli 2004, abgerufen am 23. Januar 2007 .
  3. Megan Lehmann: Fair and Balanced, this Doc's Not. In: New York Post . 6. August 2004, abgerufen am 11. Oktober 2009 .
  4. Howard Kurtz: Tilting at the Right, Leaning to the Left: Robert Greenwald's 'Outfoxed' Has Its Own Slant on Balance. In: The Washington Post . 11. Juli 2004, abgerufen am 20. Juli 2007 .
  5. Outfoxed: Rupert Murdoch's War on Journalism. In: Rotten Tomatoes . Fandango, abgerufen am 7. Marz 2022 (englisch).