Otto Ferdinand von Abensperg und Traun

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Otto Ferdinand von Abensperg und Traun

Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun , oft nur Traun genannt, (* 27. August 1677 in Odenburg ; † 18. Februar 1748 in Hermannstadt ) war ein osterreichischer Feldmarschall in der Ara der Kaiserin Maria Theresia .

Seine Eltern waren Otto Laurenz von Abensperg und Traun (1638?1695) und dessen zweite Frau Eva Susanna Ruber von Pixendorf (1645?1695). [1]

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Reiterstandbild Otto Ferdinand von Abensperg und Trauns, Teil des Maria-Theresien-Denkmals in Wien

Die Universitat Halle , auf die ihn sein Vater gesandt hatte, verließ er 1695, um als Freiwilliger mit brandenburgischen Truppen in die Niederlande zu gehen. Nach der Belagerung von Namur 1695 trat er in kaiserliche Dienste uber und nahm an den Kampfen des Spanischen Erbfolgekrieges in Italien und am Rhein teil. 1709 ging er als Adjutant des Feldmarschalls Guido Graf Starhemberg nach Spanien und wurde im Jahr darauf Oberst. 1713, als die kaiserlichen Truppen aus Spanien abzogen, fuhrte er sein Regiment in die Lombardei, marschierte mit ihm 1718 nach Neapel und ging 1719 mit dem Korps des Feldmarschalls Graf Claudius Florimund Mercy nach Sizilien. Fur seine Leistungen wurde er 1723 zum Generalwachtmeister ( Generalmajor ) und 1733 zum Feldmarschallleutnant ernannt. Nach der Raumung von Capua , das er zah verteidigt hatte, wurde er 1735 nach Wien zuruckberufen und zum Feldzeugmeister befordert. Noch im Sommer des gleichen Jahres wurde er mit der Unterdruckung der Unruhen in Ungarn betraut und anschließend von Karl VI. als Generalkapitan in die Lombardei entsandt.

Bald nach dem Tod des Kaisers ernannte ihn Maria Theresia am 9. April 1741 zum Feldmarschall . Beim Ubergreifen des Osterreichischen Erbfolgekrieges auf die Lombardei konnte er die Spanier am 8. Februar 1743 bei Camposanto schlagen, doch die Schwierigkeiten mit dem uberlegenen Gegner, dem unsicheren sardinischen Alliierten und der mangelnden Unterstutzung aus Wien ließen ein Ausnutzen des Erfolgs nicht zu. Feldmarschall Traun, der 1744 mit dem goldenen Vlies (Nr. 711) ausgezeichnet worden war, wurde nun in weiterer Folge an den Rhein entsandt, doch machte der Einbruch Friedrichs II. in Bohmen ein rasches Eingreifen in diesem Land erforderlich. Traun zog mit seinen Truppen in Eilmarschen aus dem Elsass durch Bayern und die Oberpfalz in das bedrohte Gebiet und manovrierte mit großer Geschicklichkeit den Konig aus Bohmen heraus. Ohne Feldschlacht, doch mit den Folgen einer schweren Niederlage fur Preußen ging der Feldzug zu Ende. Friedrich II. hat die Meisterschaft Trauns voll anerkannt und ihn spater als seinen Lehrer in der Kriegskunst bezeichnet. 1745 gelang es ihm, die Franzosen uber den Rhein zuruckzudrangen und so die Kronung Franz I. Stephans , des Gemahls Maria Theresias, in Frankfurt zu ermoglichen.

Er starb als Generalkommandant von Siebenburgen und wurde in der Hermannstadter Jesuitenkirche beigesetzt. Sein monumentales Grabdenkmal ist ein Werk des Bildhauers Anton Schuchbauer .

Als einem der vier großen Feldherrn der Kaiserin wurde ihm ? wie Leopold Joseph Daun , Ernst Gideon von Laudon und Ludwig Andreas Khevenhuller ? ein Reiterstandbild an ihrem Monument in Wien gewidmet.

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Er war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Fulvia Juliana Polapina Contessa di Cusa-Faletti , seine zweite Frau war Maria Sidonia Freiin von Hinderer († 1775). Sein einziger Sohn Karl Joseph (1719?1747) starb noch vor ihm. [2]

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Otto Ferdinand von Abensperg und Traun in die Liste der ?beruhmtesten, zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs“ aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k.k. Hofwaffenmuseums (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien ) errichtet wurde. Die Statue wurde 1868 vom Bildhauer Johann Silbernagl (1836?1915) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst. [3]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Neu-vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexicon , S. 783, Digitalisat
  2. Stammbaum
  3. Johann Christoph Allmayer-Beck : Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Reprasentationsraume . Kiesel Verlag, Salzburg 1981, ISBN 3-7023-0113-5 , S. 34