New South Wales

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New South Wales
Flagge Wappen
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( Details ) ( Details )
Basisdaten
Hauptstadt : Sydney
Flache : 800.642  km²
Einwohner : 8.188.651 (2021) [1]
Bevolkerungsdichte : 10,23 Einwohner je km²
ISO 3166-2 : AU-NSW
Zeitzone: UTC+10 AEST
UTC+11 AEDT (Oktober bis Marz)
Hochster Punkt: 2228 m ( Mount Kosciuszko )
Offizielle Website: www.nsw.gov.au
Politik
Gouverneurin : Margaret Beazley
Premierminister : Chris Minns ( Labor )
Parlamentssitze: 50 ( Reprasentantenhaus )
12 ( Senat )
Karte
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New South Wales in Australien

New South Wales [ ?njuː ?sa?θ ?we?lz ] ( deutsch Neusudwales , seltener Neu-Sud-Wales , Abkurzung: NSW ) ist ein Bundesstaat im Sudosten Australiens mit Sydney als Hauptstadt. Er grenzt an Victoria im Suden, South Australia im Westen und Queensland im Norden. Im sudostlichen Teil umschließt New South Wales das Australian Capital Territory . Mit rund 8,2 Millionen Einwohnern, knapp einem Drittel der Bevolkerung Australiens, ist er der bevolkerungsreichste Bundesstaat Australiens.

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

New South Wales liegt im Sudosten des australischen Kontinents mit einer langen Kuste zur Tasmansee , weiten flachen Ebenen im Westen, der Great Dividing Range mit dem Hochland von New England im Norden, den Blue Mountains in der Mitte sowie dem hochsten Gebirge Australiens, den Snowy Mountains mit dem Mount Kosciuszko (2228 m), im Suden. Die Gesamtflache dieses Bundesstaates betragt 800.642 km²; er ist damit ungefahr dreimal so groß wie Großbritannien . Der Murray River , der zweitlangste Fluss Australiens, entspringt den Snowy Mountains und bildet die Grenze zu Victoria. In ihn mundet der aus den Quellflussen Culgoa River (der aus Queensland in sudostlicher Richtung nach New South Wales einfließt) und Barwon River entstandene Darling River , der mit seinen Quellflussen das langste Flusssystem Australiens bildet.

New South Wales grenzt an die Bundesstaaten Queensland im Norden, South Australia im Westen und Victoria im Suden.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

New South Wales wurde 1770 vom englischen Seefahrer Captain James Cook entdeckt. Aufzeichnungen der Endeavour belegen, dass Cook den Namen New Wales erstmals auf der Fahrt zwischen Possession Island und Batavia (dem heutigen Jakarta ) verwendete; in den Aufzeichnungen uber die Weiterreise von Batavia zum Vereinigten Konigreich wurde der Name jedoch in New South Wales geandert. [2] Es wurde spekuliert, dass er diesen Namen wahlte, weil er die dortigen Landschaftsformen mit denen von Sudwales verglich und damit der ersten britischen Kolonie in Australien ihren Namen gab. [3] Es gibt jedoch keine Belege fur diese Spekulation und es gibt mehrere andere Theorien fur diese Benennung. [2]

Die erste europaische Flotte ( First Fleet ) mit 11 Schiffen der Royal Navy unter dem Kommando von Captain Arthur Phillip landete in Port Jackson (Sydney) am 26. Januar 1788. 1030 Menschen, vorwiegend Strafgefangene und ihre Wachen, hatten die Aufgabe, in der Straflingskolonie Australien eine Kolonie zu grunden. In den ersten Jahren herrschte Hunger, da keine Pfluge und Zugtiere mitgebracht worden waren, die Straflinge kaum landwirtschaftliche Kenntnisse hatten, mitgebrachte Pflanzen bald eingingen und sich der Boden als wenig ertragreich erwies.

Die ersten Kontakte mit den einheimischen Aborigines galten als freundlich; so war Bennelong ein Vermittler zwischen den Kulturen. 1790 erreichte mit der Second Fleet das New South Wales Corps Australien, das spater durch die Rum-Rebellion gegen William Bligh in die Geschichte einging. Erst 1792 konnte sich die Kolonie fast selbst versorgen und ab 1793 kamen die ersten freien Siedler. [4]

1809 ubernahm Lachlan Macquarie als Gouverneur von New South Wales die Verwaltung der Kolonie; in diese Zeit fallen umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen.

New South Wales umfasste ursprunglich den ganzen Osten Australiens. 1825 wurde Tasmanien als eigenstandige Kolonie errichtet. 1836 wurden South Australia , 1851 Victoria und 1859 Queensland nicht mehr von der Kolonialregierung von New South Wales verwaltet, sondern wurden eigenstandige Kolonien. 1901 schlossen sich die britischen Kolonien im Australischen Bund zusammen. 1911 wurde das Australian Capital Territory (Abkurzung: ACT, mit Canberra , der neu geschaffenen Hauptstadt Australiens) ausgegliedert, 1915 das Jervis Bay Territory .

Bundesstaaten und Territorien im Laufe der Zeit

Als erster von Sydney unabhangiger Ort im Inland wurde Goulburn 1833 gegrundet.

Bevolkerung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ursprunglichen Bewohner von New South Wales waren Aborigines unter anderem aus den Volkern der Darug und Eora , die vor etwa 40.000 bis 60.000 Jahren nach Australien kamen. Nachdem zunachst eingeschleppte Krankheiten wie Pocken mehr als 50 % der Aborigines toteten, waren gewaltsame Auseinandersetzungen mit Siedlern und eine Welle von Massakern fur weitere Todesopfer verantwortlich. Heute machen sie mit rund 130.000 Einwohnern nur noch etwa 2,5 % der Bevolkerung aus.

New South Wales ist der alteste und nach Victoria der am zweitdichtesten besiedelte Bundesstaat Australiens. Es gibt ca. 8 Millionen Einwohner [1] , vor allem an der Kuste und in Sydney . Das ist etwa ein Drittel der australischen Gesamtbevolkerung, was die wirtschaftliche Bedeutung unterstreicht.

Rang Stadt Bevolkerung Juli 2016 [5] [6]
1 Sydney 4.321.534
2 Newcastle 322.279
3 Central Coast 307.740
4 Wollongong 261.897
5 Albury - Wodonga 83.102
6 Maitland 78.019
7 Wagga Wagga 48.263
8 Coffs Harbour 48.221
9 Port Macquarie 44.811
10 Orange 37.181
11 Dubbo 34.335
12 Tamworth 33.882
13 Bathurst 33.581
14 Nowra 30.856
15 Blue Mountains - Katoomba 29.320
Entwicklung [7]
Zensusjahr Einwohnerzahl
1996 6.006.206
2001 6.326.579
2006 6.549.179
2011 6.917.658
2016 7.480.228
2021 8.188.651

Verwaltungsgliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

New South Wales wird in 14 Regionen eingeteilt:

  • Central West (CW)
  • Far West (FW)
  • Hunter (HT)
  • Illawarra (IL)
  • Mid-North Coast (NC)
  • Murray (MR)
  • Murrumbidgee (MG)
  • North Western (NW)
  • Northern Rivers (NR)
  • Richmond-Tweed (RT)
  • South Eastern (SE)
  • Sydney Inner (SI)
  • Sydney Outer (SO)
  • Sydney Surrounds (SS)

Daruber hinaus gibt es 152 lokale Selbstverwaltungsgebiete, siehe Local Government Areas in New South Wales .

Auf der Ebene der Katastraleinheiten gliedert sich New South Wales in 141 Countys , die weiter in 7300 (historisch 7419) Parishes und auf der untersten Ebene in Hundreds untergliedert werden.

Klima und Vegetation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

New South Wales hat Anteil an unterschiedlichen Klimazonen, wobei die sudlichen Kustenregionen ein kuhlgemaßigtes Seeklima aufweisen, das sich nach Norden hin allmahlich zu den Subtropen verschiebt. In den Mittelgebirgen uberwiegt gemaßigtes Klima mit kuhlen Wintern und relativ milden Sommern. Im großten Teil des Bundesstaates uber das Landesinnere und den Osten hinweg herrscht hingegen ein arides und semiarides Klima kontinentaler Pragung. Die Niederschlage nehmen von jahrlich 1500 mm an der Kuste auf unter 200 mm im Landesinneren ab, wohingegen die Temperatur von der Kuste zum Landesinneren zunimmt. Die Vegetation folgt dieser Niederschlagsstaffelung mit dichten Eukalyptuswaldern , offenen Strauch- und schließlich Grassteppen bis zum Bereich halb wustenhafter Gebiete. Einen Sonderfall bildet die Great Dividing Range, ein Gebirgszug in nordsudlicher Richtung: Hier sind die Niederschlage hoher und die Temperaturen weisen starkere Schwankungen auf. Die Australischen Alpen im Suden haben ein alpines Klima und liegen zum Teil oberhalb der Baumgrenze. Hier kommt es zum Teil auch im Sommer zu Schneefallen und Frost.

New South Wales unterliegt einem starken Einfluss des Southern Oscillation : Feuchte Jahre mit guten Weizenertragen werden immer wieder von Durreperioden abgelost, die durch El Nino [8] hervorgerufen werden.

Die warmsten Monate sind Januar und Februar; am kuhlsten ist es im Juli. In den Fruhlingsmonaten kommt es hier immer wieder zu Starkregen und Uberschwemmungen, [9] wie jungst mit den Uberschwemmungen in Australien Juli 2022 .

Wirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

New South Wales ist wirtschaftlich der bedeutendste Bundesstaat Australiens mit bedeutenden Vorkommen von Blei , Kohle , Kupfer , Zink , Silber , Gold und anderen Erzen . Zur besseren Erkundung und zwecks Aufsicht uber das Montanwesen schuf man 1875 die staatliche Behorde Geological Survey of New South Wales . Wichtig sind auch die Schaf - und Rinderzucht im Westen sowie Weizenanbau und Obstkulturen in Bewasserungsgebieten. Daneben gibt es mit dem Hunter Valley ein international bekanntes Weinanbaugebiet . In der Kustengegend liegen die wichtigen Industriestandorte Sydney , Newcastle und Wollongong . Daruber hinaus ist Sydney Sitz des australischen Finanzzentrums und hat in North-Ryde große Ansiedlungen von Technologie-Firmen.

Universitaten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : New South Wales  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  Wikinews: New South Wales  ? in den Nachrichten

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Population of New South Wales 2022 | Demographic & Statistics AU. Abgerufen am 28. Januar 2022 (australisches Englisch).
  2. a b Lipscombe, T. (2020). The origins of the name New South Wales. In: Placenames Australie: Newsletter of the Australian National Placenames Survey. Dezember 2020. https://www.anps.org.au/upload/Dec_2020.pdf
  3. ?Vielversprechendes Land“. Cook segelte an der Ostkuste entlang. In: 200 Jahre. Geschichte der deutschsprachigen Gemeinschaft in Australien. 1788?1988. Hrsg. v. d. Europa Kurier Pty. Ltd. (Deutschsprachige Herausgabe der Woche in Australien). Januar 1988 ISSN   0726-4860 , S. 9.
  4. UBD (1994) New South Wales: Cities and Towns
  5. 3218.0 ? Regional Population Growth, Australia, 2006-07 , abgerufen am 24. Juli 2014.
  6. New South Wales (Australien): Bundesstaaten & Orte - Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 17. Juni 2018 .
  7. Australia: Administrative Division (Census) (States and Local Government Areas) ? Population Statistics, Charts and Map. Abgerufen am 5. September 2018 (englisch).
  8. Australian Government: Bureau of Meteorology (2005) Infoblatt El Nino and La Nina and Australia’s Climate (PDF; 1,8 MB).
  9. Mehrere Vororte von Sydney wegen Uberschwemmungen evakuiert (7. April 2022)