Nathan Milstein

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Nathan Milstein in den 1920er Jahren

Nathan Milstein (* 31. Dezember 1903 jul. / 13. Januar   1904 greg. in Odessa , Russisches Kaiserreich ; † 21. Dezember 1992 in London ) war ein amerikanischer Violinist . Er gilt als einer der großten Geiger des 20. Jahrhunderts.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Milstein war eines von sieben Kindern und der Vetter des US-amerikanischen Filmschaffenden Lewis Milestone . Bereits als Vierjahriger erhielt er, weil die Mutter das rebellische Kind besanftigen wollte, bei Pjotr S. Stoljarski ersten Violinunterricht. Sein Debut gab er als Elfjahriger mit Glasunows Violinkonzert unter der Leitung des Komponisten. Im Jahre 1916 wechselte Milstein zu Leopold Auer , dem Meister der russischen Violinschule am Sankt Petersburger Konservatorium .

Ab 1923 unternahm er mit seinem Freund, dem Pianisten Vladimir Horowitz , Konzertreisen durch die Sowjetunion . 1925 hatten beide zusammen gefeierte Auftritte in Westeuropa, unter anderem in Paris und Berlin . Seine nachste Station war Brussel , wo er bei Eugene Ysaye studierte, der ihn ermutigte. 1929 unternahm er mit Horowitz und dem Cellisten Gregor Piatigorsky eine Tournee durch die USA , bekannt als ?die drei Musketiere“. Er spielte auf der Stradivari ?ex Goldman“, die er fortan ?Marie-Therese“ nannte. Seit den 1960er Jahren feierte er mit seinem Klavierbegleiter Georges Pludermacher weltweit Erfolge. Aufsehen bei Solisten und Orchestern erregte er auch haufig damit, dass er sogar wahrend der Konzerte und Proben stets die Fingersatze wechselte, denn nach seiner Auffassung schrankt ein immer gleichbleibender Fingersatz die Interpretationsmoglichkeiten ein.

Milstein war bis ins hohe Alter als Solist tatig, bis er seine Karriere wegen eines komplizierten Handbruchs beenden musste.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Beruhmt wurde Milstein unter anderem durch seine Einspielung der Sonaten und Partiten Johann Sebastian Bachs , mit der er einen bis heute gultigen Standard hochster Kunst geschaffen hat.

Die Paganiniana-Variationen (fur Violine Solo uber die Capricen und Konzerte von Paganini) stammen ebenso aus seiner Feder wie zahlreiche Transkriptionen und Klavierbegleitungen unter anderem fur die 24 Capricen Op. 1 von Paganini. Beruhmt wurden auch seine Kadenzen zu sowie Einspielungen der romantischen Violinkonzerte von Beethoven , Saint-Saens , Brahms , Mendelssohn und Tschaikowski .

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Nathan Milstein und Solomon Volkov: Lassen Sie ihn doch Geige lernen. Erinnerungen. Munchen 1993 ? Autobiographie
  • Henry Roth, Nathan Milstein , in Violin Virtuosos, From Paganini to the 21st Century , Los Angeles, California Classics Books, 1997, pp. 130?138
  • Paolo Cecchinelli, Nathan Milstein. Paganiniana. Variations for violin solo , in Quaderni dell’Istituto di Studi Paganiniani , n. 12 (2000), pp. 25?36.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]