Milton J. ?Milt“ Hinton
(Spitzname:
The Judge
), (*
23. Juni
1910
in
Vicksburg
,
Mississippi
; †
19. Dezember
2000
in
Queens
,
New York
) war ein
US-amerikanischer
Jazz-Bassist, -Sanger, -Bandleader, -Komponist, -Fotograf, -Forscher, und -Autor.
Milton war der Sohn einer Musiklehrerin und Organistin, wuchs in
Chicago
auf und lernte zunachst Violine, Horn und Bass-Saxophon. An der High School begann er Bass zu spielen und studierte Musik am Crane College und an der
Northwestern University
. Er spielte in den Bands von
Boyd Atkins
und
Tiny Parham
. Ab 1931 war er beim Violinisten
Eddie South
, danach bei
Erskine Tate
,
Freddie Keppard
,
Jabbo Smith
und 1936 im Trio von
Zutty Singleton
. 1936 bis 1951 war er in der Band von
Cab Calloway
. Nach deren Auflosung spielte er in New York u. a. mit
Joe Bushkin
, war kurz bei
Count Basie
und 1953/4 mit
Louis Armstrong
auf Japan-Tour. Er spielte auch mit
Dizzy Gillespie
und 1955 mit
Benny Goodman
. Ab Mitte der 1950er Jahre war er hauptsachlich Studiomusiker bei
CBS
; so arbeitete er mit
Enrique Villegas
. Gelegentlich trat er noch auf, so beim
Newport Jazz Festival
1957 mit
Teddy Wilson
, mit
Ben Webster
und als Begleiter von Sangern wie
Sammy Davis
,
Judy Garland
,
Diahann Carroll
,
Harry Belafonte
(1965/6).
Mit Michael Fleming,
Lisle Atkinson
,
Richard Davis
,
Ron Carter
und
Sam Jones
gehorte Hinton in dieser Zeit auch zu
Bill Lees
New York Bass Violin Choir
. Er war Schallplattenproduzent und schrieb Filmmusiken. Ab den 1970er Jahren trat er wieder regelmaßig auf, u. a. als Gast bei
Charles Mingus and Friends in Concert
(1972) ,
Butch Miles
’
Miles and Miles of Swing
(1978, mit
Scott Hamilton
und
Marky Markowitz
) und zunehmend ab den 1980er-Jahren in einer Rolle als ?Grand Old Man“ des Jazz. 1988 wirkte er bei
Branford Marsalis
’ Album
Trio Jeepy
mit. Sein 80. Geburtstag wurde 1990 mit einem Konzert in der New Yorker
Town Hall
gefeiert und sein 90. Geburtstag 2000 durch ein Konzert auf dem JVC Festival in New York.
1975 (von den Lesern) und 2001 (Kritiker Poll) wurde er in die
Down Beat
Hall of Fame gewahlt. Er erhielt viele Preise, u. a. 1991 den Benny Carter Award. Er war achtfacher Ehrendoktor.
- Milt Hinton, David Berger
Bass Line: The Stories ond Photos of Milt Hinton
, Philadelphia, Temple University Press 1988
- Milt Hinton
Bass Line
, Temple University Press 1988
- Milt Hinton
Over Time
, 1991
- Gene Lees
You can’t steel a gift. Dizzy, Clark, Milt and Nat
, Yale University Press 2001
- Kunzler
Jazzlexikon
, 2002