Matthias Joseph Mehs
(*
12. Oktober
1893
in
Wittlich
; †
7. April
1976
ebenda), genannt ?Mehse Matti“, war ein deutscher
Politiker
(
Zentrum
, spater
CDU
),
Burgermeister
von Wittlich, Gastwirt und
Heimatschriftsteller
.
Mehs gehorte in der
Weimarer Republik
der Zentrumspartei an und vertrat diese von 1929 bis 1933 im Stadtparlament von Wittlich. Auch Fraktionsvorsitzender seiner Partei war er in dieser Zeit. Als solcher verhinderte Mehs im Jahre 1933 durch seine listige Hinhaltetaktik, dass
Adolf Hitler Ehrenburger
von Wittlich wurde. Als von der
NSDAP
in der Stadtverordnetenversammlung der Antrag auf Verleihung der
Ehrenburgerschaft
gestellt wurde, schlug Mehs die Einsetzung eines Ausschusses vor, der die Verdienste
Adolf Hitlers
fur die Stadt untersuchen sollte. Da die in den neuen Ausschuss gewahlten Mitglieder der NSDAP den Sitzungen fernblieben, kam es zu keinem Vorschlag an die Stadtverordnetenversammlung. So wurde der Antrag, Hitler zum Ehrenburger von Wittlich zu ernennen, nie abschließend behandelt.
Eine interessante Quelle fur das Leben in Wittlich wahrend des Dritten Reiches sind seine Tagebucher, in denen er genaue Beobachtungen festhielt.
1945 grundete Mehs die CDU in Stadt und Kreis Wittlich, von 1946 bis 1953 war er ehrenamtlicher Burgermeister der Stadt und Mitglied des Kreistages. 1953 bis 1957 amtierte er als Beigeordneter der Stadt Wittlich.
Mehs gehorte dem
Deutschen Bundestag
in dessen
erster Legislaturperiode
an. Er vertrat den
Wahlkreis Bitburg
im Parlament.
In seiner Amtszeit als Burgermeister rief er 1950 die Wittlicher
Saubrennerkirmes
ins Leben.
Ihm wurde im Jahre 1966 die Ehrenburgerschaft der Stadt Wittlich verliehen. M. J. Mehs besaß eine umfangreiche Bibliothek mit teilweise sehr seltener Literatur zu Wittlich und der Region, die er der Stadt vermachte und die noch heute dort vorhanden ist.
- Wittlicher Lesebuch. Gesammelte Schriften.
Wittlich: Stadtverwaltung, 1993
- Tagebucher. November 1929 bis September 1946.
Hrsg. v. Gunter Wein und Franziska Wein, Trier 2011 (
Kliomedia
).