Markward von Prum

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Markward von Prum (lat. Marquardus Prumiensis ) (* 8. Jahrhundert oder 9. Jahrhundert; † 27. Mai 853 ) war Abt von St. Hubert und der Abtei Prum . Er wird als Seliger verehrt.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Er stammte aus dem Gebiet des heutigen Frankreich und war zunachst Benediktiner in Ferrieres . Im Jahr 829 wurde er Abt von St. Hubert und der Abtei Prum. Das Amt in St. Hubert gab er nach sieben Jahren auf.

Markward stand dem karolingischen Konigshaus nahe. Er wird in der Literatur als Berater Ludwig des Frommen bezeichnet. Er hatte aber auch ein Vertrauensverhaltnis zu dessen Sohnen Lothar und Karl dem Kahlen . Im Jahr 833 nach dem Sieg der Sohne Ludwigs aus dessen erster Ehe uber den Kaiser wurde der spatere Karl der Kahle nach Prum verbannt und der Obhut Markwarts ubergeben. Auf diesen mehrmonatigen Aufenthalt gehen die Berichte uber ein Lehrer-Schuler-Verhaltnis zwischen Markward und Karl zuruck. [1] Der Kaiser sandte Markward zu dem aufstandischen Lothar, um zu vermitteln. [2] Nach der Niederlage der Sohne Ludwigs wandte sich 835 der Abt Hraban von Fulda an Markward und bat ihn sich fur die Wiedereinsetzung des nach dem Aufstand entmachteten Erzbischofs Ebos von Reims bei Karl dem Kahlen einzusetzen. Der Erzbischof war zu dieser Zeit in Fulda inhaftiert. [3] Die Treue Markwards belohnte Ludwig mit der Ubereignung von Gutern. [4] Moglicherweise gehorte er zu einer kaiserlichen Gesandtschaft, die 835 Lothar in Italien aufsuchte. [5] Im Jahr 841 bestatigte Lothar auf Bitten Markwards die Immunitat von Prum. [6] Obwohl Prum im Reich Lothars lag, bestatigte auch Karl der Kahle auf Bitten Markwards dem Kloster 845 die Immunitat. [7] Karl bat Markward 846 zu einem Gesprach zu ihm zu kommen. [8]

Markward war gebildet. Er beauftragte den Monch Wandalbert mit der Neufassung der Vita des heiligen Goar . Er stand auch in engen Kontakt mit Lupus von Ferrieres . [9] Zu seiner Zeit bildete Prum ein Zentrum der Kultur und Frommigkeit. [10]

Er grundete in Munstereifel eine Tochterniederlassung von Prum. Im Jahr 844 reiste er nach Rom. Von Lothar hatte er Empfehlungsbriefe an Papst Gregor IV. dabei, um von diesem Reliquien zu erhalten. Nachdem der Papst gestorben war, erhielt Markward auch Empfehlungen fur Papst Sergius II. [11] Aus Rom brachte er die Reliquien des heiligen Chrysanth und der heiligen Daria mit. [12] Diese uberfuhrte er nach Munstereifel. Im Translationsbericht ist von verschiedenen Wundern auf dem Weg die Rede. [13] Dieser Bericht stammt moglicherweise von dem Abt selbst. [14] Durch die Reliquien entwickelte sich die Niederlassung in Munstereifel zu einem Wallfahrtsort.

Er wird als Seliger verehrt. Sein Gedenktag ist der 27. Februar

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. RI I,2,1 n. 43, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  2. RI I n. 929a, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  3. RI I,2,1 n. 52, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  4. RI I n. 941, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  5. RI I n. 951a, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  6. RI I n. 1082, in: Regesta Imperii Online,(Abgerufen am 3. Februar 2013)
  7. RI I,2,1 n. 490, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013) .
  8. RI I,2,1 n. 545, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  9. Sita Steckel: Kulturen des Lehrens im Fruh- und Hochmittelalter. Koln u.a, 2012 z. B. S. 412
  10. Rheinland. In: Theologische Realenzyklopadie. Bd. 29 Berlin, 1998 S. 169
  11. RI I n. 1113a, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  12. RI I,4,2 n. 27, in: Regesta Imperii Online, (Abgerufen am 3. Februar 2013)
  13. Hedwig Rockelein: Uber Hagio-Geo-Graphien. Mirakel in Translationsberichten des 8. und 9. Jahrhunderts. In: Mirakel im Mittelalter. Stuttgart, 2002 S. 177
  14. Munstereifel. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 20 Berlin, 2002 S. 323

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Heinrich Joseph Floß: Romreise des Abtes Markward von Prum. Koln, 1869 Digitalisat

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]