Landtagswahl in Liechtenstein 2017

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2013
Landtagswahl 2017 [1]
2021
 
 %
50
40
30
20
10
0
35,2
(?4,8)
33,7
(+0,2)
18,4
(+3,1)
12,6
(+1,5)
2013
   
2017
   
3
8
9
5
Insgesamt 25 Sitze

Die Landtagswahl in Liechtenstein 2017 fand am 5. Februar 2017 statt. [2] Gewahlt wurden die 25 Abgeordneten des Landtags des Furstentums Liechtenstein .

Wahlergebnis [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die folgende Tabelle gibt die Verteilung der Stimmen auf die Parteien wieder. Dabei hatten die Wahler im Oberland 15 Stimmen zu vergeben, die Wahler im Unterland 10 Stimmen.

Ergebnis der Landtagswahl in Liechtenstein 2017 [1]
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/? Anzahl +/?
Fortschrittliche Burgerpartei (FBP) 68'673 35,2 ?4,8 9 ?1
Vaterlandische Union (VU) 65'742 33,7 +0,2 8 0
Die Unabhangigen (DU) 35'885 18,4 +3,1 5 +1
Freie Liste (FL) 24'595 12,6 +1,5 3 0
Summe 194'895 100,0 25
Gultige Wahlzettel 14'768
Wahlbeteiligung 15'414 77,8
Wahlberechtigte 19'806 100,0

Ausgangslage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei der Landtagswahl 2013 verlor die christsoziale Vaterlandische Union (VU) des Regierungschefs Klaus Tschutscher 14 Prozentpunkte. Ebenso verlor die andere große Partei, die ebenfalls an der Regierung beteiligte liberal-konservative Fortschrittliche Burgerpartei (FBP) 3,5 Prozentpunkte. Die Stimmen gingen uberwiegend an die neue Partei Die Unabhangigen (DU) (15,3 %) des fruheren VU-Abgeordneten Harry Quaderer . Auch die grun-sozialdemokratische Freie Liste konnte leicht hinzugewinnen. Die seit 2005 bestehende Koalition von VU und FBP wurde 2013 fortgesetzt, allerdings stellte die FBP nun mit Adrian Hasler den Regierungschef.

Wahlsystem [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gewahlt wurde in zwei Wahlkreisen , wobei das Oberland 15 Abgeordnete stellt, das Unterland 10 Abgeordnete. Es bestand dabei eine Sperrklausel von 8 % landesweit.

Jeder Wahler konnte am Wahltag zwischen 10:30 und 12:00 Uhr wahlen. [3] Fast 96 % der Wahler machten jedoch von der Briefwahl Gebrauch. [1] Jeder Wahler konnte fur so viele Kandidaten stimmen, wie sein Wahlkreis Abgeordnete stellt. Er musste dazu den Stimmzettel einer Partei verwenden und konnte dort Kandidaten streichen sowie Kandidaten anderer Parteien hinzufugen. [4]

Parteien und Kandidaten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wie 2013 traten auch 2017 vier Parteien zur Wahl an. Fur die FBP trat der amtierende Regierungschef Adrian Hasler nochmals an. [5] Er stellte sich jedoch traditionsgemass nicht zur Wahl in den Landtag zur Verfugung, ebenso wenig Regierungsratin Aurelia Frick und Regierungsrat Mauro Pedrazzini . Fur den Posten als Regierungschef nominierte die VU den bisherigen Vize-Regierungschef Thomas Zwiefelhofer . [6] Des Weiteren nominierte sie Dominique Gantenbein und Daniel Risch . Wie es in Liechtenstein ublich ist, kandidierten sie alle drei nicht fur den Landtag. Die Freie Liste ging mit dem Arzt Ecki Hermann als Kandidaten fur das Amt des Regierungschefs in die Wahl. [7] Hermann kandidierte jedoch nicht fur den Landtag. Die DU hatten darauf verzichtet, Kandidaten fur die Regierung zu nominieren.

Insgesamt stellten sich 71 Kandidaten fur die 25 Sitze zur Wahl. [8] Nur die VU trat mit der Maximalzahl von 25 Kandidaten an. Die FBP stellte 22 Kandidaten, die Unabhangigen 15, die Freie Liste 8 Kandidaten.

Das Wahlresultat stellte eine Enttauschung fur die Frauen dar. Von den 19 Kandidatinnen schafften nur 3 den Sprung in den Landtag (15,8 %), wahrend von den 52 mannlichen Kandidaten 22 gewahlt wurden (42,3 %). Uberdies verpassten zwei weibliche Abgeordnete, die sich erneut zur Wahl gestellt hatten, die Wiederwahl. [9] In der Nachwahlbefragung gaben zwei Drittel der Wahler quer durch alle Parteien an, nicht darauf geachtet zu haben, Frauen zu wahlen. Lediglich ein Drittel der Befragten hatte bewusst Frauen bevorzugt. [10] Die Diskussionen uber die Grunde fur das schlechte Abschneiden der Kandidatinnen [11] und uber geeignete Maßnahmen, um den Frauenanteil im Landtag zu erhohen, dauern an. Im Marz 2017 grundet sich der hoi quote , der Verein fur eine Geschlechterquote in Liechtenstein.

Umfragen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Datum Auftraggeber FBP VU DU FL
Herbst 2015 [12]  FBP 31,3 34,5  21,0  13,1

Nach der Wahl [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Verlusten fur die großere der beiden Regierungsparteien und einer Starkung der beiden Oppositionskrafte wurde die Regierungskoalition aus FBP und VU fortgesetzt. Die drei bisherigen Regierungsmitglieder der FBP blieben im Amt, wahrend fur die VU zwei neue Parteimitglieder in die Regierung eintraten.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c www.landtagswahlen.li: Resultat
  2. www.vaterland.li: Landtagswahlen am 5. Februar 2017
  3. www.landtagswahlen.li: Stimmabgabe
  4. www.landtagswahlen.li: Wie wahlen
  5. www.landtagswahlen.li: FBP startet in den Wahlkampf
  6. www.vaterland.li: VU will mehr moglich machen
  7. www.vaterland.li: Freie Liste nimmt neuen Anlauf
  8. www.volksblatt.li: Landtagswahlen 2017 - Rekordzahl an Kandidaten
  9. Siehe die Zusammenstellung von Wilfried Marxer in Landtagswahlen vom 5. Februar 2017. Ergebnisse einer Umfrage , S. 5. doi:10.13091/li-aktuell-2017-1
  10. Siehe Wilfried Marxer Landtagswahlen vom 5. Februar 2017. Ergebnisse einer Umfrage , S. 54. doi:10.13091/li-aktuell-2017-1
  11. Siehe insbesondere Linda Mark-Rohrer, Mythos Chancengleichheit. Frauen und Gleichberechtigung in Liechtenstein , Arbeitspapiere Liechtenstein-Institut, 59, Bendern 2017.
  12. www.vaterland.li: Umfrage - FBP fahrt Verluste ein