Josephine Koch
, Ordensname
Elisabeth von Jesus
(*
21. Januar
1815
in
Aachen
,
Deutschland
; †
3. April
1899
in
Lowen
,
Belgien
)
[1]
war eine
katholische
Ordensschwester
. Sie grundete die der
Krankenpflege
gewidmete
Ordensgemeinschaft
der
Franziskanerinnen von der Heiligen Familie
, deren erste
Generaloberin
sie wurde.
Anna Maria Josephine Katharina Koch wurde am 21. Januar 1815 in Aachen als alteste von drei Geschwistern geboren. Beide Geschwister verstarben bereits als Kleinkinder. Sie wurde als kleines Madchen wegen des leichtlebigen Lebenswandels ihrer Mutter zunachst in Pflegefamilien erzogen, spater ubernahm die streng religiose Großmutter die weitere Erziehung. Sie wurde mit neun oder zehn Jahren nach
Eupen
geschickt, ihre weitere schulische Ausbildung erhielt sie im Internat der Rekollektinnen (Franziskanerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu). Es folgte eine weltliche Ausbildung zur
Weißnaherin
in
Verviers
, ehe sie zu ihrer Großmutter nach
Haaren
bei
Aachen
zuruckkehrte. Sie freundete sich in dieser Zeit mit
Clara Fey
an und hatte engen Kontakt mit
Franziska Schervier
, die beide zu dieser Zeit Schulerinnen von
Luise Hensel
waren.
Josephine Koch trat am 19. Oktober 1837 dem
Kloster
der Rekollektinnen in Eupen bei. Nach einem viermonatigen
Postulat
wurde sie eingekleidet und erhielt den
Ordensnamen
Philomena. Ein Jahr spater legte sie die zeitliche
Profess
fur die Dauer von funf Jahren ab. Sie fuhlte sich zur Krankenpflege berufen und nach Erfahrungen wahrend einer verheerenden
Typhusepidemie
1839 und 1840 in Eupen wurde sie am 2. Dezember 1842 als Krankenpflegerin in das neugegrundete Sankt-Nikolaus-Spital der Rekollektinnen versetzt. Bis 1855 fanden sich dort eine Reihe von jungen Frauen ein, die sich der Krankenpflege widmen wollten, jedoch keiner Ordensgemeinschaft angehorten. Am 13. Juni 1857 grundete Josephine Koch mit einigen gleichgesinnten Frauen die Kongregation der Franziskanerinnen von der Heiligen Familie fur die stationare und ambulante Pflege Kranker und Geisteskranker sowie die Betreuung Armer und Hilfsbedurftiger. Das
Mutterhaus
wurde im Eupener
Haus Vercken
am Marktplatz eingerichtet. Die ersten Einkleidungen fanden am 22. Juli 1857 statt, Josephine Koch nahm den Ordensnamen Elisabeth an.
Als Elisabeth von Jesu leitete sie die neue Gemeinschaft bis zu ihrem Tode am 3. April 1899 als erste Generaloberin. Nach Unruhen in Deutschland wurde der Sitz der Gemeinschaft am 8. September 1875 in das belgische Lowen verlegt. Erst 1922 wurde in
Mayen
im
Bistum Trier
mit der Errichtung des neuen Mutterhauses (
Kloster Helgoland
) auf deutschem Gebiet begonnen. 1928 wurde der Sarg der Ordensgrunderin nach Eupen umgebettet und seit 1964 ruht sie in der Grabkapelle des Klosters.
Zum Gedenken an die Grunderin des Ordens rief das Sankt-Nikolaus-Spital in Eupen 1991 zur Feier seines 150-jahrigen Bestehens die
Josephine-Koch-Stiftung
ins Leben.
[2]
Direkt neben dem Krankenhaus befindet sich der
Josephine-Koch-Park
.
- Hubert Kolling:
Koch, Josephine
In: Horst-Peter Wolff (Hrsg.):
Lexikon zur Pflegegeschichte. ?Who was who in nursing history.“
Urban&Fischer, 2001,
ISBN 3-437-26670-5
, S. 125?127.
- Wenzeslaus Straußfeld:
Elisabeth Koch, Stifterin der Franziskanerinnen von der heiligen Familie. Ein Lebensbild.
Bonifatius, Paderborn 1928.
- Josef Dreißen:
Tun wir alles im Namen Jesu: die Grunderin der ?Franziskanerinnen von der Heiligen Familie“.
Johannes, Leutesdorf 1981,
ISBN 3-7794-0824-4
.
- Alfred Minke
:
Josephine Koch ? Leben und Wirken, Erbe und Auftrag
, Josephine-Koch-Service VoG, 2007
- ↑
Bruno Krings:
Elisabeth Koch (03.04.).
In:
Kirche im Bistum Aachen.
29. Marz 2010, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
14. Juli 2014
;
abgerufen am 28. Februar 2024
: ?[...] und erhielt bei ihrer Taufe die Namen Anna Maria Josephine Katharina. Ihr Rufname war aber Josephine.“
- ↑
Josephine-Koch-Stiftung, umbenannt zu Josephine-Koch-Service