Johann Jakob Fussli

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Johann Jakob Fussli (* 16. Juni 1792 in Zurich ; † 3. Juni 1860 in Hottingen ) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Jakob Fussli entstammte der Glockengiesserfamilie Fussli und war der Sohn des Glockengiessers und Oberrichters Johannes Fussli (1750?1817).

Nach seinem Theologiestudium wurde er 1814 ordiniert und 1815 zum Pfarrer in Wollishofen gewahlt. 1820 wurde er Pfarrer in Birmensdorf . Von 1828 bis zu seinem Tod war er Pfarrer an der Kreuzgemeinde , die unter ihm von einer Filiale des Grossmunsters zur selbststandigen Kirchgemeinde Neumunster aufstieg und 1839 eine neue Kirche erhielt.

Der Zurcher Grosse Rat wahlte ihn am 19. Dezember 1837 zum Antistes [1] . Als solcher fuhrte er 1839 die kirchliche Opposition an gegen die Berufung von David Friedrich Strauss an die Universitat Zurich [2] [3] , obwohl sich der Burgermeister Conrad Melchior Hirzel fur diesen einsetzte [4] . David Friedrich Strauss wurde dann unmittelbar nach seiner Berufung in den Ruhestand versetzt (siehe auch Straussenhandel ). [5]

1849 wurde Fussli als Antistes von der liberalen Ratsmehrheit wieder abgewahlt, weil er bei dieser in Ungnade gefallen war. [6]

Von 1830 bis 1849 war er Mitglied des Zurcher Kirchenrates und seit 1855 erster Prasident der Kranken- und Diakonissenanstalt Neumunster .

Er war auch Mitbegrunder der Neuen Kirchenzeitung fur die reformierte Schweiz .

Johann Jakob Fussli war seit 1820 mit Maria Hortensia (geb. Greuter) verheiratet.

Mitgliedschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Jakob Fussli war 1843 Mitbegrunder des protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins, der noch heute tatig ist und evangelisch-reformierten Kirchgemeinden im In- und Ausland, die sich in der ausgepragten Minderheit befinden, in der projektbezogenen Forderung ihres kirchlichen Lebens beisteht. [7]

Schriften (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Vertheidigung des vierstimmigen Kirchengesanges gegen die Angriffe auf denselben: Vorgelesen der Asketischen Gesellschaft in Zurich den 21 Herbstmonath 1826 . Zurich: Schulthess 1826.
  • Motion betreffend die Wahl der Professoren der Theologie an der hiesigen Hochschule, und die Berufung des Dr. Strauss, vorgetragen im Grossen Rathe am 31. Januar 1839 . Zurich: Ulrich 1839.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Gerold Meyer von Knonau: Der Canton Zurich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart: - 1846 . Bei Huber und compagnie, 1846 ( google.de [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  2. Thomas K. Kuhn : Der junge Alois Emanuel Biedermann: Lebensweg und theologische Entwicklung bis zur "Freien Theologie" 1819-1844 . Mohr Siebeck, 1997, ISBN 978-3-16-146714-1 ( google.de [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  3. Blatter fur literarische Unterhaltung . F. A. Brockhaus., 1843 ( google.de [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  4. Konrad Melchior Hirzel: Rede des Burgermeisters Hirzel fur die Berufung des Doctor Strauß: begrundet durch Anzeige aus dessen Schriften, gehalten 1839: Nebst d. Bildn. u. e. kurzen Lebensbeschreibung d. Dr. Strauß . Orell, Fußli, 1839 ( google.de [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  5. Walter Hildebrandt: Die Literatur zum "Straußenhandel" in Zurich (1839). In: Zwingliana 1939 7/1. 1939, abgerufen am 17. Dezember 2019 .
  6. E. Bloesch: Geschichte der schweizerisch-reformierten Kirche . BoD ? Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-7340-0766-8 ( google.de [abgerufen am 17. Dezember 2019]).
  7. Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein des Kantons Zurich. Abgerufen am 17. Dezember 2019 .