Johann Carl Friedrich Meyer

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Johann Carl Friedrich Meyer in einem anonymen Kupferstich

Johann Carl Friedrich Meyer (* 17. Oktober 1739 in Stettin ; † 20. Februar 1811 in Berlin ) war ein deutscher Apotheker und Chemiker . Als Inhaber der Hof- und Garnisonsapotheke in Stettin war er auch als forschender Chemiker tatig und engagierte sich berufspolitisch fur den Apothekerstand.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Meyer entstammte einer Stettiner Apothekerfamilie. Bereits sein Vater (* 1695, † 1759) war seit 1728 Hof- und Garnisonsapotheker in Stettin [1] , seine Mutter, Maria Elisabeth Werneberg, war die Tochter eines Berliner Apothekers, Besitzer der polnischen Apotheke in Berlin-Dorotheenstadt. Nach der Lehrzeit in der vaterlichen Apotheke erweiterte er seine Kenntnisse bei Andreas Sigismund Marggraf in Berlin und ging dann nach Uppsala in Schweden, wo er bei Torbern Olof Bergman seine Studien fortsetzte. In Uppsala horte er auch Vorlesungen bei Carl von Linne .

1760 ubernahm er nach dem Tode des Vaters die Apotheke in Stettin. 1782 grundete er daneben mit staatlichen Subventionen eine Fabrik zur Herstellung von Franzbranntwein und Likoren ; im Jahre 1796 wurden hier 15 Arbeiter beschaftigt. [2] Ab 1795 stellte er auch kunstliches Mineralwasser her.

Als selbstandiger Apotheker widmete er sich weiterhin seinen chemischen Studien und veroffentlichte uber dreißig wissenschaftliche Texte, insbesondere in den Chemischen Annalen . Er arbeitete insbesondere uber Eisen , Flusssaure und Kieselerde . Gleichzeitig pflegte er seine Kontakte nach Schweden (so sind acht Briefe Meyers an Carl von Linne bekannt [3] ) und verhalf den Forschungsergebnissen schwedischer Chemiker zu großerer Bekanntheit in Deutschland. Durch seine wissenschaftliche Arbeit wurde er Mitglied der Leopoldina , der Koniglich-Preußischen Akademie der Wissenschaften und auswartiges Mitglied der Kaiserlich-Russischen Akademie der Wissenschaften . Ferner war er auswartiges Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin . [4] Spater nahm seine berufspolitische Arbeit, so als Mitglied des Pommerschen Medizinalkollegiums seit 1775, mehr Zeit in Anspruch. Er setzte sich fur eine wissenschaftliche Ausbildung der Apotheker und deren selbstandige Stellung gegenuber den Arzten , fur die gesteuerte Neugrundung von Apotheken und fur auskommliche Arzneimittelpreise ein.

Seine Naturaliensammlung war eine der Sehenswurdigkeiten Stettins, die von gebildeten Fremden besucht wurden. [5]

Meyer heiratete 1765 in Nurnberg Maria Susanne Beurer, Tochter des Nurnberger Apothekers und Naturforschers Johann Ambrosius Beurer . Seine Frau starb 1785 in Stettin. Seine Fabrik verkaufte er 1803 an den Sohn seiner Schwester, die Apotheke 1805 an einen aus Berlin kommenden Apotheker.

1811 wurde Meyer fur Pommern Mitglied der Landesdeputierten-Versammlung. Hierzu reiste nach Berlin, wo er aber am 20. Februar 1811, und somit noch vor deren Eroffnung am 23. Februar 1811, starb.

Sein Sohn Heinrich Meyer (* 1767; † 1828), Arzt in Berlin, ehelichte Sophie Gedike, Tochter des preußischen Schulreformers Friedrich Gedike .

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Pflanzengattung Meyeria DC. aus der Familie der Korbblutler (Asteraceae) ist benannt nach Carl Anton von Meyer , Johann Carl Friedrich Meyer, Friedrich Albrecht Anton Meyer , Georg Friedrich Wilhelm Meyer und Ernst Heinrich Friedrich Meyer . [6]

Verweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Archivum Panstwowego w Szczecinie, Konzession von Konig Friedrich Wilhelm I v. 26.4.1728 an den Apotheker Gesellen Johann Michael Meyer
  2. Martin Wehrmann : Geschichte der Stadt Stettin. Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1911, S. 388. (Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89350-119-3 )
  3. The Linnaean Correspondence - Biography: Meyer, Johann Carl Friedrich (1739-1811)
  4. Magazin fur die neuesten Entdeckungen in der gesammten Naturkunde. Band 5. 1811, S. IV.
  5. Martin Wehrmann : Geschichte der Stadt Stettin. Leon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1911, S. 408. (Nachdruck: Weltbild Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-89350-119-3 )
  6. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen ? Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin , Freie Universitat Berlin , Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018 .