Hinrich Westhof

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Hinrich Westhof († 7. April 1415 in Luneburg ) war ein Burgermeister der Hansestadt Lubeck .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Westhof hatte bereits seit 1384 als Ratsherr die Stadt auf Hansetagen vertreten und als Kriegshauptmann der Stadt gemeinsam mit dem spateren Burgermeister Thomas Morkerke 1385 eine Militaraktion in Mecklenburg durchgefuhrt, in deren Verlauf von Lubecker Seite mehrere Burgen wie die des Ritters Heinrich von Bulow gen. Grotekop wegen Straßenraubereien zerstort wurden. Eine erste diplomatische Mission fuhrte ihn 1385 fur die Hanse nach Helsingborg , um die im Frieden von Stralsund verpfandeten Schlosser in Schweden an den danischen Konig Olav II. zuruckzugeben. 1392 wurde er im Rat zum Burgermeister bestimmt. Im gleichen Jahr war er auch fur die Hanse in Flandern . Das Hansekontor in Brugge hatte 1388 seinen Sitz im dritten Flandernboykott nach Dordrecht verlegt und kehrte unter ihm nach Brugge zuruck.

Von 1393 bis 1395 verhandelte Westhof als Verhandlungsfuhrer, zuletzt mit der Unterstutzung seines Kollegen Johann Niebur , an verschiedenen Orten wie in Skanor-Falsterbo und auf der Burg Lindholmen , aber auch in Rostock und zuletzt in Helsingborg, mit Konigin Margarethe I. und Herzog Johann von Mecklenburg uber einen Friedensvertrag und die Freilassung des inhaftierten Konig Albrecht . Die Hauptverhandlungen fanden auf Lindholmen statt, wo der Vertrag am 17. Juni 1395 unterzeichnet wurde. [1] [2] 1398 stimmte er in Kopenhagen der Ruckgabe des von der Hanse besetzten Stockholm an Margarethe zu, weil Albrecht Auflagen in Zusammenhang mit seiner Freilassung nicht erfullte.

1397 verhandelte er gemeinsam mit dem Ratsherrn Hermann Darsow († 1404) in Sachen der Luneburger Sate in Luneburg.

Als Vermittler war er 1399 in Nykoping im Streit zwischen den wendischen Hansestadten Wismar und Rostock sowie Margarethe von Danemark andererseits tatig. Schon 1401 verhandelte er in Lund erneut mit Margarethe und Erik VII. , um mit diesen zu einem Bundnis zu kommen. Hier wird seine politische Leitlinie fur die Lubecker Außenpolitik um die Jahrhundertwende zum 15. Jahrhundert deutlich: Westhof suchte den Schulterschluss mit der danischen Regentin. Auch an den Verhandlungen mit Albrecht uber die Ruckgabe der Insel Gotland 1405 in Flensburg nahm er teil. 1407 gehorte er zu einer hansischen Gesandtschaft, die in Amsterdam mit Abgesandten des Konigs von England verhandelten.

1408 blieb er bei den Unruhen zunachst noch kurz in Lubeck. Er klagte mit den anderen Mitgliedern des Alten Rates gegen den Neuen Rat , so dass sein Lubecker Vermogen vom Neuen Rat eingezogen wurde. Er war Mitglied der Zirkelgesellschaft und starb im Luneburger Exil.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Lindholmen borg ( Memento vom 25. Juli 2013 im Internet Archive ) (schwedisch), auf der Webseite der Gemeinde Svedala, abgerufen am 20. Juni 2013.
  2. Sten Skansjo: Kampen om Skane pa 1300-talet (schwedisch). In: Popular Historia , auf der Webseite: www.popularhistoria.se , 16. Marz 2001, abgerufen am 24. Juni 2013.