Hildur Guðnadottir

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hildur Guðnadóttir, 2007
Hildur Guðnadottir, 2007
Chart­plat­zie­rungen
Erklarung der Daten
Alben [1]
Joker (Soundtrack)
  DE 71 17.01.2020 (1 Wo.)
  CH 23 01.03.2020 (1 Wo.)

Hildur Ingveldardottir Guðnadottir [ ?h?lt?r? ?kv?ðna?touht?r? ] (* 4. September 1982 in Reykjavik ) ist eine klassisch ausgebildete islandische Cellistin und Komponistin , die neben ihren eigenen Projekten viele bekannte Kunstler mit dem Cello begleitet. Einem großeren Publikum wurde sie durch ihre Filmmusik fur die DC - Comicverfilmung Joker (2019) bekannt, fur die sie unter anderem mit dem Oscar fur die Beste Filmmusik ausgezeichnet wurde.

Leben und Werk [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Hildur Guðnadottir begann als Kind, Cello zu spielen und studierte spater an verschiedenen Hochschulen in Reykjavik sowie an der Universitat der Kunste in Berlin . Nach ihrem Studium ging sie zuruck nach Island, wo sie sich stark in der jungeren Kunst- und Musikszene engagierte. So betrieb sie zusammen mit dem befreundeten Johann Johannsson die Organisation Kitchen Motors , eine Kombination aus Think Tank , Label und Kunstlerkollektiv. Sie spielte mit der Gruppe Mum oder dem aus Ilpo Vaisanen und Dirk Dresselhaus bestehenden Projekt Angel und ist Mitglied des von griechischer und bulgarischer Tanzmusik inspirierten Ensembles Storsveit Nix Noltes. Auch uber die Grenzen ihres Landes hinaus hat sich Hildur an zahlreichen Musikprojekten beteiligt, so beispielsweise an Aufnahmen der finnischen Experimentalband Pan Sonic . Sie arbeitete mit dem schwedischen Klangkunstler BJ Nilsen und der ebenfalls schwedischen Band The Knife .

Hildur Guðnadottir ist außerdem als Dirigentin und Komponistin tatig. Zu ihren bekannteren Arbeiten zahlt der live aufgefuhrte Soundtrack zu Derek Jarmans Film In The Shadow Of The Sun von 1980, an dem neben den englischen Industrial-Pionieren Throbbing Gristle der von ihr dirigierte ?New London Chamber Choir“ beteiligt war. Sie komponierte den Soundtrack fur das Theaterstuck Sumardagur (?Sommertag“) welches im Islandischen Nationaltheater uraufgefuhrt wurde.

2007 brachte sie unter dem Namen Lost in Hildurness ihr folkinspiriertes Solodebut Mount A heraus, das beim islandischen Label 12tonar erschien und fast im Alleingang eingespielt wurde. Die Aufnahmen entstanden teilweise in New York, teilweise in einem islandischen Holzhaus, welches fur seine dem Cello entgegenkommende Akustik beruhmt ist. Hildur spielte dort neben Cello Vibraphon , Viola und Harfe , und erganzte das Instrumentarium durch dezente Stimmarbeit. 2009 folgte das zweite Soloalbum Without Sinking , welches auf dem britischen Label Touch herauskam. Neben Johann Johannsson wirkt auch Hildurs Vater, der Klarinettist Guðni Franzson, an den Aufnahmen mit. Hildur tritt regelmaßig live auf, dort meist in Begleitung eines Trompeters und eines Saxophonisten. Sie tourte bereits mit Johann, mit Fever Ray und mit der amerikanischen Indie-Folkband Animal Collective .

Seit 2011 ist sie auch regelmaßig als Komponistin fur Filmmusik aktiv und arbeitet auch an Fernsehproduktionen. Sie komponierte u. a. die Filmmusik fur Sicario 2 und Joker (2019). Fur letztgenannten Film, dessen Filmmusik sie weitestgehend bereits vor den Dreharbeiten nur auf Basis des Drehbuchs komponierte, [2] wurde sie 2020 mit dem Golden Globe Award fur die Beste Filmmusik ausgezeichnet und erhielt einen Oscar in derselben Kategorie . Sie ist seit 1997 die erste Frau, die mit einem Oscar fur die beste Filmmusik ausgezeichnet wurde.

Nach dem Erfolg von Joker komponierte Hildur die Musik zu den Kinofilmen Tar von Todd Field und Die Aussprache von Sarah Polley (beide 2022). Ursprunglich war sie auch als Komponistin fur David O. Russells Historienstreifen Amsterdam (2022) vorgesehen. Ohne Angabe von Grunden wurde sie im August 2022 durch Daniel Pemberton ersetzt. [3]

Hildur lebt und arbeitet in Berlin . [4]

Diskografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Solo [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Mount A (as Lost in Hildurness) (12 Tonar 2006, wiederveroffentlicht als Hildur Guðnadottir auf Touch)
  • Without Sinking (Touch 2009)
  • Leyfðu Ljosinu (Touch 2012)
  • Saman (Touch 2014)

Kooperationen und Gastbeitrage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Runk ? Ghengi Dahls (Flottur kultur og gott musik 2001)
  • Mr. Schmucks Farm ? Good Sound (Oral 2005)
  • Storsveit Nix Noltes ? Orkideur Hawai (12 Tonar/Bubblecore 2005)
  • Angel and Hildur Guðnadottir ? In Transmediale (Oral 2006)
  • Hildur Guðnadottir with Johann Johannsson ? Tu non mi perderai mai (Touch 2006)
  • Nico Muhly ? Speaks volumes (Bedroom Community 2006)
  • Valgeir Sigurðsson ? Equilibrium Is Restored (Bedroom Community 2007)
  • Ben Frost ? Theory of Machines (Bedroom Community 2006)
  • Skuli Sverrisson ? Seria ( 12 Tonar 2006)
  • Pan Sonic ? Katodivaihe/Cathodephase (Blast First Petite 2007)
  • Mum ? Go Go Smear the Poison Ivy ( FatCat Records 2007)
  • Hildur Guðnadottir, BJ Nilsen and Stilluppsteypa ? Second Childhood (Quecksilber 2007)
  • The Knife ? Tomorrow, in a Year (2010)
  • Hildur Guðnadottir & Hauschka ? Pan Tone (2010/12)

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Oscar

Golden Globe Award

British Academy Film Award

Critics’ Choice Movie Award

Grammy Awards [5]

Emmy Award

  • 2019 : Outstanding Music Composition for a Limited Series, Movie, or Special fur Chernobyl

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Hildur Guðnadottir  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Chartquellen: Deutschland / Schweiz
  2. Variety.com uber Hildur Guðnadottir , 5. Februar 2020
  3. Daniel Pemberton Scoring David O. Russell’s 'Amsterdam' . In: filmmusicreporter.com, 6. August 2022 (abgerufen am 7. August 2022).
  4. Wahlberlinerin Hildur Gudnadottir gewinnt Oscar. In: rbb Kultur . 10. Februar 2020, abgerufen am 15. Dezember 2021 .
  5. Hildur Guðnadottir in der Grammy-Datenbank, abgerufen am 4. Februar 2020