Heinrich I. (Braunschweig-Wolfenbuttel)

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Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbuttel (* 24. Juni 1463 ; † 23. Juni 1514 , bei Leer gefallen), gen. der Altere , war Herzog zu Braunschweig und Luneburg und von 1503 bis zu seinem Tode Furst von Braunschweig-Wolfenbuttel .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seine Eltern waren Wilhelm II. von Braunschweig-Luneburg (1425?1503) und Elisabeth zu Stolberg (1428?1520/21), Tochter des Grafen Botho zu Stolberg .

Herzog Heinrich genoss eine kriegerische Erziehung und war zeit seines Lebens Gegner stadtischer Freiheiten und Forderer der landesherrlichen Gewalt. Er stritt in jungen Jahren gegen Einbeck und Hildesheim. 1486 belagerte er kurz nach seiner Heirat mitsamt bewaffneter Gefolgschaft seines Schwiegervaters die Stadt Hannover , konnte jedoch keinen Erfolg erzielen. Am 24. November 1490 versuchte er einen uberraschenden Angriff auf Hannover, der aber von Cord Borgentrick vereitelt wurde. Auch als er sich 1492 bis 1494 mit der Stadt Braunschweig in einem Konflikt befand, der das Umland verheerte, blieb der Furst sieglos.

1492 war er am Sternberger Hostienschanderprozess beteiligt, in dessen Ergebnis 27 Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden und alle ubrigen Mecklenburg verlassen mussten. [1]

Wahrend der Sachsischen Fehde (1514?1517) fuhrte er ein Heer von 20.000 Mann gegen den ostfriesischen Grafen Edzard ( Cirksena ) an. Wahrend der Belagerung der nur durch wenige Bauern und Soldaten verteidigten Festung Leerort wurde er durch einen gezielten Kanonenschuss getotet. Die dadurch fuhrerlos gewordene Truppe zog sich aus Ostfriesland zuruck.

Heinrich wurde in der Wolfenbutteler Marienkirche beigesetzt.

Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Heinrich I. heiratete im August 1486 [2] Katharina von Pommern († 1526), Tochter von Herzog Erich II. von Pommern .

Rezeption [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In der Ballade Des Braunschweigers Ende beschreibt die deutsche Schriftstellerin Lulu von Strauß und Torney den Tod des Herzogs unhistorisch als verursacht durch einen Schuss aus den eigenen Reihen. [3]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Volker Honemann: Die Sternberger Hostienschandung und ihre Quellen. 2008, unter Bezug auf den 1?Blattdruck von Simon Koch: Van der mishandelinge des hilligen Sacraments der boßen ioden to den Sternberge. Magdeburg, 1492.
  2. In der Lit. auch abweichend angegeben: April 1487 .
    Helge bei der Wieden, Roderich Schmidt: Handbuch der historischen Statten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg ? Pommern. 1996, S. 334?338. [Stammtafel: Fursten von Pommern ].
  3. Hans Fromm: Deutsche Balladen. Munchen 1963.
Vorganger Amt Nachfolger
Wilhelm II. Herzog zu Braunschweig und Luneburg
Furst von Braunschweig-Wolfenbuttel
1503?1514
Heinrich II.