Hedy Pfundmayr
(*
1. Dezember
1899
in
Wien
,
Osterreich-Ungarn
; †
5. Oktober
1965
ebenda) war eine osterreichische Tanzerin,
Choreographin
und Filmschauspielerin.
Ab 1904 wurde sie an der
Wiener Staatsoper
ausgebildet, 1915 dann engagiert, 1918 zur
Koryphae
ernannt und 1920 dann zur Solotanzerin erhoben. Von 1935 bis zu ihrer Pensionierung 1945 war sie als Solomimikerin und Lehrerin an der Ballettschule tatig. 1919 trat sie als Partnerin des Tanzers
Tony Birkmeyer
unter dem Pseudonym
Hedy Nils
auf.
[1]
Von 1922 bis 1928 war Heinrich Kroller Ballettmeister und trat dafur ein, neben dem klassischen Ballett und dem damals fast schon verponten Spitzentanz auch Elemente des popularen Ausdruckstanzes einfließen zu lassen. Er fand in Pfundmayr die ideale Besetzung fur viele seiner Rollen, denn sie war sowohl klassisch geschult, als auch mimisch begabt und offen fur Neues. Wahrend dieser Zeit tanzte sie besonders oft gemeinsam mit
Tilly Losch
, die ebenfalls an der Staatsoper engagiert war: u. a. 1922 als Pierrot in ?Carnaval“, 1924 als Prinz Kaffee in ?Schlagobers“, 1925 in ?Ballettkomodien“ und als Hohepunkt in den Karrieren beider Tanzerinnen 1927 in Franz Salmhofers ?Das lockende Phantom“. Losch tanzte die Titelrolle des Phantoms und Pfundmayr mimte den jungen Winzer Heinrich. Noch im selben Jahr traten sie gemeinsam mit
Harald Kreutzberg
bei einem Tanzabend im Rahmen der Salzburger Festspiele auf.
Im Jahr 1928 dann, als
Sasha Leontjew
kurzfristig Ballettmeister war, tanzte und mimte Pfundmayr ?Potiphars Weib“ in
Richard Strauss
’
Josephs Legende
. Mit dieser Rolle ging sie 1930 nach Buenos Aires an das
Teatro Colon
gemeinsam mit Leontjew.
Pfundmayr widmete sich fortan neben ihrer eher klassisch orientierten Arbeit an der Staatsoper zunehmend dem Neuen Tanz. Sie gab immer wieder Tanzabende unter anderem mit
Mila Cirul
,
Otto Werberg
,
Manon Chaufour
.
Spater entwarf sie Ballette fur Filme und wirkte aber auch schon davor selbst in Filmen mit, so z. B. 1921 in
Lucifer
oder 1926 in
Die Pratermizzi
als
Double
fur
Nita Naldi
. 1936 dann trat sie gemeinsam mit Mila Cirul und dem Ballett der Staatsoper in
Silhouetten
auf. 1941 besorgte sie die Choreographie fur
Wiener Blut
, 1943 die fur
Der weiße Traum
.
1928 eroffnete sie in der Wiener
Schottengasse
10 ein eigenes Tanzstudio, aus dem sie 1949 zusammen mit
Jury Tagunoff
die
Erste Wiener
Mannequinschule
machte.
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