Frontal (1993)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fernsehsendung
Titel Frontal
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Politmagazin
Episoden 290
Premiere 30. Marz 1993 ? 12. Dez. 2000 auf ZDF
Moderation Bodo H. Hauser und Ulrich Kienzle

Frontal war ein deutsches Politmagazin, das vom 30. Marz 1993 bis zum 12. Dezember 2000 im ZDF 290 Mal jeweils dienstags eine Dreiviertelstunde ab 21 Uhr ausgestrahlt wurde. Frontal ubernahm den Sendeplatz der Politsendung Kennzeichen D , die auf den Mittwoch verschoben wurde. Wiederholt wurde die Sendung von 1994 bis 1998 zweimal wochentlich bei NBC Super Channel mit englischen Untertiteln . Die Sendung stand in der Tradition ihres Vorgangers Studio 1 .

Das Konzept [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Was Frontal unter den politischen Magazinen in Deutschland einzigartig machte, war das Zwei-Fraktionen-Konzept: Wahrend die Redaktionen der meisten anderen Politmagazine als einer bestimmten Partei nahestehend betrachtet werden, bestand das Team bei Frontal zu gleichen Teilen aus Anhangern der zwei großen Volksparteien, CDU um Bodo H. Hauser und SPD um Ulrich Kienzle . Ziel dieser Personalpolitik war eine moglichst ausgewogene Berichterstattung.

Dieses Konzept der ausgewogenen Berichterstattung zeigte sich auch in den journalistischen Inhalten, z. B. als aufgrund eines aktuellen Falles von Kindesmissbrauch diese Thematik in der deutschen Medienlandschaft breit thematisiert wurde, berichtete Frontal uber den Missbrauch mit dem Missbrauch , ungerechtfertigte Vorwurfe gegen erwiesenermaßen unschuldige Mitarbeiter von Kindergarten.

1996 erhielten beide Moderatoren den Medien- und Fernsehpreis Bambi .

Die Moderatoren [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Moderiert wurde Frontal von den Redaktionsleitern Bodo H. Hauser und Ulrich Kienzle. Der Unterhaltungswert dieses Politmagazins ruhrte vor allem daher, dass die beiden Journalisten ihre personlich und parteipolitisch begrundete Rivalitat in der Sendung humorvoll-sarkastisch austrugen. Die treffendsten Bemerkungen wurden sogar mehrfach als Buch und Tontrager herausgegeben. Das Duo Hauser und Kienzle gab sich den Spitznamen ?Saddam und der Deoroller“, wobei ?Saddam“ auf eine Ahnlichkeit von Ulrich Kienzle mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein und ?Deoroller“ auf die Ahnlichkeit von Hausers Glatze mit einem Deodoranten anspielte. [1] [2]

Ulrich Kienzle wurde einige Male von Maybrit Illner und Maria von Welser vertreten.

Die Titelmusik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Erkennungsmelodie der Sendung war eine gekurzte und neu eingespielte Fassung eines Instrumentalteils aus Mike Batts Ride to Agadir (ca. zwischen Minute 1:45 und 2:05).

Die Amplitude des Tonsignals wurde als Leuchtbalken im Bild angezeigt, eine Reminiszenz an die Vorgangersendung ZDF-Magazin , bei der ein entsprechendes Oszilloskopbild gezeigt wurde.

Die Rubriken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Neben den Filmbeitragen wurde die Sendung vor allem durch die nachfolgenden Rubriken gekennzeichnet.

Die Glosse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

An zweiter Position nach der Eroffnungsmoderation stand meist ein zwischen zwei und drei Minuten langer Beitrag, der auf satirische Weise aktuelle politische Entwicklungen kommentierte. Neben tagesaktuellen Bildern wurde gerne Filmmaterial verwendet, das Versprecher oder andere Fauxpas von Politikern zeigte.

Der Reißwolf [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eroffnet wurde diese Rubrik von Kienzle mit der Frage: Was gibt’s Neues, Hauser? . Daraufhin zogen beide wechselseitig absurde oder vollig belanglose Agenturmeldungen hervor, verlasen diese mit gespielt wichtigtuerischer Stimme und steckten sie anschließend mit einem bissigen Kommentar in einen Aktenvernichter.

Der Schluss [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Eingeleitet wurde das Ende jeder Sendung von Hauser mit dem Spruch: ?Noch Fragen, Kienzle?“ Daraufhin eroffnete Kienzle meistens mit den Worten ?Ja, Hauser!“ und einer tagesaktuellen Frage einen witzigen Schlagabtausch, der fast jedes Mal mit dem Satz ?Na dann, guten Abend!“ von Hauser endete.

Das Ende [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mit der Verrentung stieg Ulrich Kienzle aus, und Frontal wurde durch Frontal21 ersetzt, das an die hohe Popularitat des Teams Hauser/Kienzle kaum anknupfen konnte.

Einschaltquoten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1996 erreichte Frontal rund 4 Millionen Zuschauer, das entsprach einem Marktanteil von ca. 18 Prozent. 1999 betrug die Reichweite 3,6 Millionen Zuschauer.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Georg Lowisch: Saddam darf seinen Deoroller wohl behalten . In: Die Tageszeitung: taz . 7. Marz 1998, ISSN   0931-9085 , S.   16 ( taz.de [abgerufen am 6. Februar 2021]).
  2. INFOTAINMENT : Ansichten zweier Clowns - DER SPIEGEL 11/1997. Abgerufen am 6. Februar 2021 .