Friedrich Ahlfeld

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Friedrich (Federico) Ahlfeld (* 6. Oktober 1892 in Marburg , Deutsches Reich; † 9. Januar 1982 in Cochabamba , Bolivien) war ein deutsch-bolivianischer Bergbau - Ingenieur und Geologe . Er gilt als ?Vater der bolivianischen Geologie“.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Friedrich Ahlfeld, Sohn des Gynakologen Johann Friedrich Ahlfeld und von Elisabeth Vollmer, Tochter des Hamburger Marinemalers Adolph Friedrich Vollmer [1] studierte mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg von 1910 bis 1919 Bergbau an der Bergakademie von Clausthal (heute Technische Universitat Clausthal ) und spezialisierte sich nach seinem Abschluss auf Geologie und Lagerstattenkunde .

1921 promovierte er mit seiner Arbeit uber die Mineralien der preußischen Provinz Hessen-Nassau . In den folgenden zwei Jahren besuchte er im Zuge seiner Tatigkeit als Berater unter anderem die Lander Italien , Osterreich , Jugoslawien und Rumanien . Uber Venezuela kam er schließlich 1924 nach Bolivien , wo er von ?Mauricio Hochschild & Compania“ (La Paz) als Geologe eingestellt wurde. Wahrend dieser Zeit besuchte er auch die Lander von Peru und studierte die dortigen Antimon -Lagerstatten (Puno, 1926)

Von 1927 bis 1928 nahm Ahlfeld an einer Andenexpedition unter dem bekannten Geographen Carl Troll teil, die unter anderem zu den Kordilleren fuhrte. Ein Jahr spater bereiste er Sud rhodesien , Simbabwe , den Kongo und Tansania in Afrika und besuchte den Internationalen geologischen Kongress in Pretoria .

Zuruck in Marburg studierte er zwischen 1929 und 1932 Mineralogie und erhielt eine Stelle als Dozent fur Mineralogie, Petrographie und okonomische Geologie, die er bis 1934 besetzte. Er unterzeichnete das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler im November 1933 und war von Oktober 1933 bis September 1934 Mitglied der SA [2] . Wahrend dieser Zeit reiste er immer wieder nach Sudamerika und untersuchte unter anderem die Silbergruben von Colquijirca bei Cerro de Pasco und den Vulkan El Misti in Peru. Nebenbei war er als Berater der russischen Regierung von Taschkent tatig und berichtete in seinen Veroffentlichungen uber die Mineralogie und Lagerstatten von Turkmenistan und Kasachstan .

Die Jahre 1935 bis 1946 verbrachte er erneut in Bolivien, zunachst als Abteilungsleiter fur Geologie an der staatlichen Bergbau- und Erdolbehorde. Anschließend erforschte er als Geologe fur die chinesische Regierung die Zinn -Lagerstatten von Hunan und anschließend als Chefgeologe im Bergbauministerium.

Anschließend wurde er als Professor an die argentinische Bergakademie von Jujuy berufen, wo er bis 1948 blieb.

1955 kehrte er nach Bolivien zuruck, um verschiedene Organisationen als geologischer Berater zu unterstutzen, so unter anderem 1956 bis 1960 die Vereinten Nationen und 1959 bis 1963 die Deutsche Geologische Mission. Zudem war er (ebenfalls 1956 bis 1960) Professor fur Geologie und Mineralogie an der Universitat von San Andreas, sowie 1963 Professor des bolivianischen Technologischen Instituts in La Paz. 1960 reiste er ein letztes Mal nach Deutschland und besuchte 1961 auch die Schweiz .

Herausragende Tatigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ahlfeld lieferte wahrend seiner Zeit in Bolivien viele wichtige Beitrage zur Mineralogie Boliviens, insbesondere der Zinn- und Wolfram-Lagerstatten. Bei seinen Forschungen entdeckte er unter anderem 1929/30 das Mineral Ramdohrit und beschrieb 1959 zusammen mit Ramdohr und Berndt das Mineral Angelellit . Zudem leistete er Pionierarbeit auf dem Gebiet des Kristallisationsverhaltens von Kassiterit in Bezug auf die Temperatur.

Ahlfelds weitreichende, regionale Studien dienten als Grundlage fur die Olforschung und fuhrten 1950 zur Entdeckung neuer Olfelder in der Nahe von Santa Cruz . Es gab vermutlich kaum einen Teil des Landes oder ein Bergwerk von den Anden bis zu den Dschungeln des Tieflandes, die er nicht besichtigte.

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Geologia de Bolivia (1946, 1964 mit Branisa)
  • Las especies minerales de la Republica Argentina (mit Angelelli, 1948)
  • Los yacimientos de Bolivia (1954)
  • Las especies minerales de Bolivia (mit M. Reyes, 1955)
  • Zinn und Wolfram (1958)
  • Los yacimientos minerales y hidrocarburos de Bolivia (mit Schneider-Scherbina, 1964)
  • Geografia fisica de Bolivia (1968)

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach Ahlfeld benannt wurden:

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. unveroffent. Manuskript, Archiv Vollmer.
  2. Bundesarchiv R 4901/13258 Hochschullehrerkartei