Francois-Christophe Kellermann, duc de Valmy

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Francois Christophe Kellermann

Francois-Etienne-Christophe Kellermann , auch de Kellerman (* 28. Mai 1735 in Straßburg ; † 13. September 1820 in Paris ) war ein franzosischer Pair und Offizier in der Zeit der Revolutionskriege , der durch Napoleon zum Duc de Valmy (Herzog von Valmy ) erhoben und zum Marechal d’Empire ernannt wurde.

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kellermann-Denkmal in Straßburg

Kellermann entstammte einer sachsischen Familie, die sich lange vor seiner Geburt in Straßburg angesiedelt hatte und in den Adelsstand erhoben worden war. Sein Vater war Christoph Edler von Kellermann und seine Mutter die schlesisch-sachsische Baronin Marie Magdalene von Dyhrn . Sein Onkel war der beruhmte sachsische General und Kriegsminister Georg Karl Freiherr von Dyhrn .

Um 1769 heiratete er Marquise Marie Anne de Barbe-Marbois , eine Schwester des Politikers Francois Barbe-Marbois . Aus der Ehe mit ihr stammte der einzige Sohn Francois-Etienne de Kellermann, 2. Herzog von Valmy .

Kellermanns Nachfahren starben mit Francois-Christophe de Kellermann, 3. Herzog von Valmy , in der 2. Halfte des 19. Jahrhunderts im Mannesstamm aus. Weitere Nachfahren im Mutterstamm wandern in der gleichen Zeit zuruck in den Oldenburger Raum und in der Folge auch nach Amerika aus.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wappen Kellermanns als Duc de Valmy
Kellermann-Denkmal in Valmy
Obelisk mit Kellermanns Herzbestattung

Er trat 1752 als Freiwilliger in ein franzosisches Husarenregiment ein. 1756 wurde er Sous-lieutenant im Bataillon Volontaires d'Alsace . Im Siebenjahrigen Krieg kampfte er in Hannover und Westfalen und konnte sich 1759 bei Bergen und Friedberg auszeichnen. 1763 wurde er Capitaine in der Legion de Conflans , und 1771 Ritter des Sankt Ludwig-Ordens . In Ludwigs XV. polnischer Expedition von 1771 organisierte er die polnische Kavallerie, und 1772 kam er als Mestre de camp lieutenant nach Frankreich zuruck. 1784 wurde er Mestre de camp im Regiment Colonel-General hussards , und hatte 1788 bereits den Rang eines Marechal de camp erreicht.

Er schloss sich der Revolution an und erhielt 1792 an Luckners Stelle das Kommando uber die Moselarmee. Vor den angreifenden Preußen zog er sich bis zu den Argonnen zuruck, vereinigte sich am 19. September mit Dumouriez und lieferte dem Feind dann am 20. September die beruhmte Kanonade bei Valmy , die zwar unentschieden blieb, die Preußen aber trotzdem zum Ruckzug aus der Champagne veranlasste. Von Valmy ging nach Goethes Worten ?eine neue Epoche der Weltgeschichte aus“. Napoleon erhob Kellermann 1804 in der noblesse imperiale zum "Herzog von Valmy".

Nach dem Ende des Feldzugs wurde Kellermann unter Custines Kommando gestellt und von diesem beschuldigt, dessen Operationen am Rhein nicht genugend zu unterstutzen. Vor dem Tribunal des Nationalkonvents in Paris wurde er aber freigesprochen und an die Spitze der Armee des Alpes und der Armee d’Italie gestellt. In dieser Position erwies er sich als sorgfaltiger Kommandeur und ausgezeichneter Verwalter, fand aber wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen.

Kurz danach erhielt er Anweisung, in Lyon den Aufstand gegen den Konvent niederzuschlagen. Unter der Anklage, die Belagerung Lyons nicht energisch genug betrieben zu haben, wurde er 1793 verhaftet und dreizehn Monate lang arrestiert. Der Sturz Robespierres am 27. Juli 1794 brachte ihm die Freiheit zuruck. Er wurde wieder in sein Kommando als Oberbefehlshaber der Alpenarmee eingesetzt und leistete gute Dienste bei der Verteidigung der sudostlichen Grenze gegen die Osterreicher, bis seine Armee 1797 mit der von General Bonaparte in Italien vereinigt wurde.

Mit der Auflosung der Alpenarmee endete seine aktive Karriere als Armeefuhrer. Kellermann war jetzt zweiundsechzig Jahre alt. Er wurde durch jungere Generale ersetzt und ging als Senator in die Politik. Sein Organisationstalent und seine lange und weite Erfahrung machten ihn aber zu einem der wichtigsten Berater Napoleons. Er wurde regelmaßig fur die Administration der Armee, die Kontrolle der Nachschublinien und das Kommando der Reservetruppen eingesetzt.

1797 wurde er beauftragt, die Gendarmerie zu organisieren, und 1802 wurde er zum Offizier der Ehrenlegion und 1803 zu deren Prasidenten ernannt. Der entscheidende Anteil seines Sohnes ( Francois-Etienne Kellermann ) am Sieg von Marengo brachte auch den Vater immer mehr in die Gunst des Ersten Konsuls , der ihm die Senatorenwurde und am 19. Mai 1804 den Titel Marechal d’Empire (?Marschall des Kaiserreichs“) verlieh.

Wahrend des Feldzugs von 1806 organisierte Kellermann die Nationalgarden am Oberrhein und 1809 fuhrte er ein Observationskorps an der Elbe . Nach der Schlacht bei Hanau (1813) erhielt er das Kommando uber die bei Metz vereinigten Reservetruppen .

1814 schloss er sich Ludwig XVIII. an und votierte fur die Absetzung des Kaisers. Ludwig ernannte ihn zum Kommissar fur die Militardivision Metz , verlieh ihm das Großkreuz des Ludwigsordens und ernannte ihn zum Pair des Reichs. Diese Wurde behielt Kellermann, da er wahrend der Hundert Tage kein offentliches Amt bekleidete, auch nach der zweiten Restauration .

Er starb am 13. September 1820 in Paris und wurde auf dem Friedhof Pere Lachaise begraben. Seinem Willen gemaß erhielt er eine Herzbestattung , bei der sein Herz unter dem ihm auf dem Schlachtfeld von Valmy errichteten Obelisken beigesetzt wurde.

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Die Ritter des herzoglich wurttembergischen Ritterordens von der Jagd (1702?1806). In: Deutsche Gesellschaft fur Ordenskunde . 2. November 2013, S. 7 , abgerufen am 22. Februar 2024 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Francois-Christophe Kellermann  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorganger Amt Nachfolger

Francois Denis Tronchet
Prasident des Senates
2. August 1801 bis 18. Januar 1802

Louis-Nicolas Lemercier