Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit
Belegen
(beispielsweise
Einzelnachweisen
) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und
gute Belege einfugst.
Kein einziger Beleg im gesamten Artikel.
Ferdinand von Spanien und Portugal
(
spanisch
Fernando de Austria
) (*
16. Mai
1609
oder am
24. Mai
1610
im
Escorial
bei
Madrid
; †
9. November
1641
in
Brussel
) war ein Prinz aus der spanischen Linie des Hauses
Habsburg
(Casa de Austria)
und diente als Gouverneur spanischer Besitzungen sowie als
Feldherr
im
Dreißigjahrigen Krieg
. Auf Grund seiner Berufung zum Kardinal und Erzbischof von Toledo ist er auch als
Kardinalinfant Ferdinand
bekannt.
Ferdinand wurde als dritter Sohn des Konigs
Philipp III. von Spanien
am 16. Mai 1609 geboren. Er erhielt 1619 die standige Administration des
Erzbistums Toledo
und bald darauf den
Kardinalshut
. Das Kardinalat fur den Konigssohn war auch Folge einer Intrige am Konigshof. Der politisch gefahrdete Minister
Duque de Lerma
hatte sich selbst fur einen Kardinalshut ins Gesprach gebracht. Politische Fraktionen am Konigshof, die kein Interesse an einem solchen Aufstieg des Ministers hatten, brachten deshalb den nachgeborenen Konigssohn ins Spiel. Seiner Herkunft entsprechend hatte er mit dem Kardinalshut Toledo als das angesehenste Bistum erhalten mussen. Dessen Einnahmen waren im Nebeneffekt direkt der Krone zugutegekommen. Papst
Paul V.
spielte zunachst auf Zeit, da die Ernennung des jungen Konigssohnes mit kanonischem Recht nicht vereinbar war. Es bedurfte dazu eines papstlichen Dispenses. Paul V. hatte andererseits durchaus Interesse, sich das spanische Konigshaus zu verpflichten. Er wunschte die Verleihung der
grandeza
, der hochsten spanischen Adelsklasse fur den Stammhalter seiner Familie
Borghese
. Die Familie, die aus dem
sienesischen
Patriziat
stammte, wollte auf diese Weise den Aufstieg in den romischen Hochadel schaffen. Am 11. Marz 1619 wurde Ferdinand das Kardinalat verliehen. Er war damit der erste Kardinal koniglichen Gebluts in der spanischen Geschichte. Nachdem am 1. Marz 1620 auch der Dispens erteilt worden war, konnte Fernando Erzbischof von Toledo werden. Im Dezember 1620 erfolgte die in Aussicht gestellte Standeserhebung der Borghese.
1633 sollte er dem Kaiser in Deutschland mit einem Heer zu Hilfe kommen, entsandte aber zunachst nur von
Italien
ein Teilheer unter dem Befehl des
Herzogs von Feria
, das sich Ende September mit einem bayerischen Liga-Heer bei Ravensburg vereinigte und nach einigen verlustreichen Kampfen in Suddeutschland in Munchen Winterquartier nahm. Er selbst setzte an verschiedenen Orten die Werbungen von Soldaten in Oberitalien fort und befriedete einen alten Zwist zwischen den
Genuesen
und dem Herzog von
Savoyen
.
Mit dem von ihm aufgestellten Heer zog er uber die Alpen und Innsbruck nach Munchen, wo er die Reste des Feria-Heeres in sein Heer eingliederte. Dieses Heer vereinigte er im September 1634 mit einem kaiserlich-bayerischen Heer unter dem Oberbefehl seines Cousins, des Sohnes von Kaiser
Ferdinand II.
, dem damaligen
Konig von Ungarn
und spateren Kaiser
Ferdinand III.
Mit ihm gemeinsam befehligte er das gesamte Heer in der fur ihn siegreichen
Schlacht bei Nordlingen
gegen die Schweden. Danach wandte er sich im April 1635 nach den
Niederlanden
.
Hier wusste er durch
kleinen Krieg
die Fortschritte der ubermachtigen franzosisch-hollandischen Armee aufzuhalten, uberschritt im Juni 1636 die franzosische Grenze, zwang
La Capelle
zur Ubergabe, drang siegreich bis
Corbie
vor, musste sich aber mit Verlust mehrerer fester Platze wieder zuruckziehen.
1637 suchte er vergeblich das von dem
Prinzen von Oranien
belagerte
Breda
zu entsetzen.
Am 22. Juni 1638 erfocht er dagegen den glanzenden Sieg bei
Calloo
uber Graf
Wilhelm von Nassau-Siegen
und erzwang die Aufhebung der Belagerung von
Geldern
.
In den folgenden Feldzugen von 1639 und 1640 musste sich Ferdinand auf die Defensive beschranken. Den Feldzug von 1641 eroffnete er mit der Wegnahme von
Lens
, starb aber am 9. November 1641 in Brussel am Fieber. Sein Leichnam wurde nach Spanien uberfuhrt und in Kapelle 9 des
Pantheons der Infanten
im
Escorial
beigesetzt.