Charles Francois Frederic II. de Montmorency-Luxembourg
(geboren am
31. Dezember
1702
in
Paris
; gestorben am
18. Mai
1764
ebenda) war der
Herzog von Piney
-Luxemburg und
von Montmorency
. Er war ab 1757
Marschall von Frankreich
.
Er war der Sohn von
Charles Francois I. de Montmorency-Luxembourg
(1662?1726) und somit Enkel von
Francois-Henri de Montmorency-Luxembourg
; seine adelige Stammlinie fuhrte er bis auf
Hugo Capet
zuruck. Durch den Konig erhielt er im Herbst 1718 das Amt des Gouverneurs der Normandie ubertragen, nachdem er sich im Fruhjahr als
Oberst
eines Infanterieregiments verpflichtet hatte. Er diente wahrend des
Kriegs der Quadrupelallianz
1719 in Spanien und war bei den Eroberungen von
Fontarabie
,
Sankt Sebastian
und
Urgell
sowie der erfolglosen Belagerung von
Roses
beteiligt.
Nach dem Tod des Vaters 1726 erbte er als Herzog auch die Wurde des
Pairs von Frankreich
, sowie weitere Landereien. Wahrend er sich vor 1726 nur Herzog von Montmorency nennen durfte, nannte er sich ab 1726 nur noch Herzog von Luxembourg. Er heiratete in erster Ehe am 9. Januar 1724 Marie-Sophie
Colbert
(22. Dezember 1711 ? 29. Oktober 1747), eine Enkelin von
Jean-Baptiste Colbert
. Mit ihr hatte er zwei Kinder:
- Anne-Maurice (gestorben 1760, verheiratet 1745 mit Anne-Louis-Alexandre de Montmorency,
Furst von Robecq
)
- Anne Francois de Montmorency-Luxembourg (9. Dezember 1735 ? 22. Mai 1761), verheiratet 1752 mit Louise Francoise Pauline de Montmorency-Luxembourg, drei Kinder
Montmorency-Luxembourg bereiste 1724 die Niederlande. Im
Polnischen Thronfolgekrieg
beteiligte er sich als Offizier an der Belagerung von
Kehl
, das 1733 eingenommen wurde. Ab 1734 bekleidete er den Rang eines
Brigadiers
in der Rheinarmee und diente unter der Fuhrung von
Berwick
und
d’Asfeld
bei Kampfen unter anderem in
Trarbach
,
Ettlingen
und bei der Belagerung
Philippsburgs
1735. 1738 wurde Luxembourg zum
Marechal de camp
ernannt. Im
Ersten Schlesischen Krieg
wurde er ab 1741 in der Bayernarmee eingesetzt, die auch in Osterreich und Bohmen kampfte. Er nahm im
Zweiten Schlesischen Krieg
an der
Schlacht von Sahay
teil, an der Eroberung sowie Verteidigung von
Prag
sowie der Eroberung von
Frauenberg an der Moldau
. Wieder in der Rheinarmee folgte seine Teilnahme an der
Schlacht bei Dettingen
1743, ein Einsatz in
Flandern
(Belagerungen von
Menen
und
Fribourg
).
1744 kehrte Luxembourg zu einem langeren Fronturlaub nach Frankreich zuruck. Im Januar wurde er zum
Ritter vom Heiligen Geist
geschlagen, im April stiftete er eine Akademie in
Rouen
, im Mai wurde er vom Konig zum Generallieutenant ernannt. Er nahm in den Folgejahren an weiteren Feldzugen von Konig Ludwig XV. wahrend des
Osterreichischen Erbfolgekriegs
in den Elsass und in den Niederlanden teil, etwa bei der
Schlacht bei Fontenoy
1745 sowie bei den Belagerungen von
Tournai
und
Antwerpen
. Weitere Einsatze hatte sein Regiment in
Roucourt
und
Lauffeldt
1747. Er wurde danach aufgrund des Todes seiner Frau beurlaubt.
In zweiter Ehe heiratete der Herzog am 29. Juni 1750 die ebenfalls seit einigen Jahren verwitwete
Madeleine Angelique Neufville de Villeroy
, die als ?Herzogin von Luxemburg“ ihren zuvor fur Skandale beruchtigten Lebensstil aufgab. Nur einen Monat spater wurde Luxembourg zum Kapitan der 3. Kompanie der Koniglichen Leibgarde ernannt. 1756 wurde ihm eine militarische Stellung in der Normandie zugewiesen. Ab dem 24. Februar 1757 bekleidete er den Rang eines Marschalls von Frankreich. Im
Siebenjahrigen Krieg
wurde 1758 eine englische Landung in der Normandie befurchtet, welcher Luxembourg durch Verteidigungsmaßnahmen vorbeugen sollte. Sie fand nicht statt ? dies sollte der einzige Einsatz Luxembourgs als Marschall von Frankreich bleiben.
Das herzogliche Paar hielt sich zumeist am koniglichen Hof auf, besuchte aber regelmaßig die Guter, insbesondere in Montmorency. In den Jahren 1757 bis 1762 gewahrten sie dort
Jean-Jacques Rousseau
Unterschlupf und verhalfen ihm auch 1762 nach der Veroffentlichung seines Romans
Emile
zur Flucht.
Nach seinem Tod 1764 wurden seine Titel zwischen den Erben aufgeteilt, da sein Sohn wie auch sein Enkelsohn vor ihm verstorben waren und somit nur weibliche Nachkommen existierten. Neuer Herzog von Piney wurde sein Großneffe Anne Charles Sigismond de Montmorency-Luxembourg (1737?1803). Herzogin von Montmorency wurde seine Enkelin Charlotte Anne Francoise de Montmorency-Luxembourg (* 1757), die dann 1767 den weitlaufig verwandten Anne Leon II. de Montmorency-Fosseux heiratete.