Zella/Rhon

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Zella/Rhon
Gemeinde Dermbach
Koordinaten : 50° 40′  N , 10° 6′  O Koordinaten: 50° 40′ 19″  N , 10° 6′ 26″  O
Hohe : 438 m
Flache : 1,72 km²
Einwohner : 407  (31. Dez. 2018)
Bevolkerungsdichte : 237 Einwohner/km²
Eingemeindung : 1. Januar 2019
Postleitzahl : 36466
Vorwahl : 036964
Karte
Lage von Zella/Rhon in Dermbach

Zella/Rhon ist ein Ortsteil der Gemeinde Dermbach im Wartburgkreis in Thuringen .

Geografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Blick ins Feldatal von Suden, vorn Diedorf , Bildmitte: Zella
Ansicht von Westen

Geografische Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zella/Rhon liegt in der Auersberger Kuppenrhon und gehort zum Biospharenreservat Rhon .

Nachbarorte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zella/Rhon grenzt im Osten an Diedorf , im Westen an Brunnhartshausen , im Suden an Empfertshausen und im Norden an Neidhartshausen .

Berge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Landschaft um Zella wird durch die Berge und Taler der Vorderen Rhon bestimmt.

Flusse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ostlich des Ortes fließt die Felda , welche in Dorndorf in die Werra mundet. Die Schmerbach fließt westlich an Zella vorbei und mundet in dem Nachbarort Neidhartshausen in die Felda.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Dorf Zella wurde erstmals 1194 in einer Schenkungsurkunde erwahnt und war uber 700 Jahre lang ein reines Tagelohnerdorf . [1]

Im Bauernkrieg wurde das 1136 gegrundete Benediktinerinnenkloster zerstort und bald nach 1550 aufgelost. Danach blieb Zella bis zur Sakularisation im Jahr 1802 eine Fuldaer Propstei, die das Erbe des Klosters einschließlich seines reichen Grundbesitzes antrat. [1]

Zella war 1660 von Hexenverfolgung betroffen. Thomas N., ?der Hexenmeister“, geriet in einen Hexenprozess . Obwohl er unter der Folter kein Gestandnis ablegte, wurde er mit Landesverweis bestraft. [2]

Am 15. August 1735 wurde die seit 1715 erbaute Barockkirche ?Maria Himmelfahrt“ eingeweiht. [3] Uber dem Hauptportal befindet sich das Wappen des Erbauers von Dalberg-sechs Lilien und das Kreuz von Fulda-. [4]

Nach dem Wiener Kongress 1815 erhielt Preußen das Furstentum Fulda und uberließ noch im Herbst desselben Jahres die Amter Dermbach (mit der Gemeinde Zella) und Geisa dem Großherzog von Sachsen-Weimar . 1922 bis 1950 gehorte Zella, wie das gesamte bisherige Amt Dermbach, zum Landkreis Eisenach , ab 1950 zum Kreis Bad Salzungen und seit 1994 zum Wartburgkreis.

Am 1. Januar 2019 wurde die Gemeinde Zella/Rhon nach Dermbach eingemeindet. Zuvor gehorte sie der Verwaltungsgemeinschaft Dermbach an.

Einwohnerentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils 31. Dezember) :

  • 1994: 529
  • 1995: 527
  • 1996: 529
  • 1997: 530
  • 1998: 530
  • 1999: 528
  • 2000: 519
  • 2001: 509
  • 2002: 507
  • 2003: 498
  • 2004: 491
  • 2005: 476
  • 2006: 467
  • 2007: 465
  • 2008: 452
  • 2009: 453
  • 2010: 452
  • 2011: 462
  • 2012: 457
  • 2013: 445
  • 2014: 438
  • 2015: 424
  • 2016: 426
  • 2017: 412
  • 2018: 407
Datenquelle: Thuringer Landesamt fur Statistik

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehemaliger Gemeinderat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Gemeinderat aus Zella/Rhon setzte sich zuletzt aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Da keine Parteien und Wahlergemeinschaften antraten, fand eine Mehrheitswahl statt, die Burger, die die meisten Stimmen erhielten, zogen in den Gemeinderat ein.

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ) [5]

Ehemaliger Burgermeister [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der ehrenamtliche Burgermeister Stefan Cyriaci wurde am 20. Marz 2011 gewahlt, [6] nachdem sein langjahriger Vorganger Roland Kampf das Amt zum 1. Januar 2011 niedergelegt hatte. [7]

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Barockkirche ?Maria Himmelfahrt“ [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die 1715 bis 1732 im Auftrag von Propst Adolph von Dalberg erbaute [8] Barockkirche Maria Himmelfahrt im Zentrum des Ortes wurde am 15. August 1735 geweiht . [3]

Propstei Zella (Rhon) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Neben der Kirche befindet sich die schlossartige Propstei, die 1718 durch den Umbau der Ruine des Klostergebaudes zu einem zweigeschossigen Barockbau entstand. In der seit 2001 sanierten Propstei wurde 2002 eine Dauerausstellung uber das Biospharenreservat Rhon eroffnet; seit 2009 hat hier die Thuringer Verwaltung des Biospharenreservates ihren Sitz. [3]

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Straßenverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Unmittelbar ostlich des Ortes verlauft die Bundesstraße 285 von Bad Salzungen nach Mellrichstadt als wichtige Nord-Sud-Verbindung in der ostlichen Rhon . In diese mundet sudlich von Zella die aus Richtung Tann (Rhon) kommende Landesstraße 1122 ein. Eine Kreisstraße verbindet Zella mit Brunnhartshausen .

Schienenverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zella verfugte uber einen eigenen Bahnhof an der Feldabahn , deren Betrieb 2003 eingestellt wurde. 2008 erfolgte der Ruckbau der Gleisanlage. Die nachstgelegenen Bahnhofe befinden sich seitdem in der Kreisstadt Bad Salzungen und ostlich in Wasungen , jeweils im Streckennetz der Sud-Thuringen-Bahn .

Busverkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Buslinien 132 und 133 des Verkehrsunternehmen Wartburgmobil verbinden Zella mit den umliegenden Orten sowie Dermbach und Kaltennordheim .

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Adalbert Schroter: Land an der Straße. Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thuringischen Rhon . St.Benno Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-7462-0430-5 , S.   77?80 .
  • Bruno Kuhn: Die Geschichte des Amtsbezirks Dermbach . In: Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte und Alterthumskunde . Band   1 , 1854, ISSN   0943-9846 , S.   249?296 .
  • Johannes Motsch, Fuldische Frauenkloster in Thuringen. Regesten zur Geschichte der Kloster Allendorf, Kapellendorf und Zella / Rhon , (Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen: Große Reihe; 5), Urban & Fischer, Munchen u. Jena 1999.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Zella/Rhon  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b rhoen.de aufgerufen am 11. Marz 2011
  2. Ronald Fussel: Die Hexenverfolgungen im Thuringer Raum , Veroffentlichungen des Arbeitskreises fur historische Hexen- und Kriminalitatsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 239f.
  3. a b c jahrfeier-zella.de @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.jahrfeier-zella.de ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 11. Marz 2011
  4. Werner Herrmann: Dorfkirchen in Thuringen Verlagshaus Thuringen, 1992, ISBN 3-86087-014-9 , S. 89
  5. Gemeinderatswahl 2014 in Thuringen - vorlaufiges Ergebnis. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 17. Juni 2014 .
  6. Sudthuringer Zeitung vom 21. Marz 2011
  7. @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.freies-wort.de FREIES WORT: Rucktritt von Zellas Burgermeister ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Februar 2020. Suche in Webarchiven ) auf Freies-Wort.de (abgerufen am 1. Februar 2011)
  8. Isolde Lehmann: Die Barockkirche von Zella. In: eisenacher land Heft 3/4, Eisenach 1997, S. 24?27.