Wympel R-23

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Wympel R-23

Allgemeine Angaben
Typ Luft-Luft-Lenkwaffe
Heimische Bezeichnung R-23
NATO-Bezeichnung AA-7 Apex
Herkunftsland Sowjetunion
Hersteller Wympel
Entwicklung 1960er-Jahre
Indienststellung 1974
Einsatzzeit 1974?1998
Technische Daten
Lange 4,5 m (R-23R, R-24R)
Durchmesser 223 mm
Gefechtsgewicht 222 kg (R-23R), 243 kg (R-24R)
Spannweite 1 m
Antrieb Feststoff
Geschwindigkeit Mach 3
Reichweite 35 km (R-23R), 50 km (R-24R)
Dienstgipfelhohe 25 km
Ausstattung
Zielortung Infrarot (R-23T, R-24T), halbaktives Radar (R-23R, R-24R) SARH
Gefechtskopf 25 kg hochexplosiver Splittersprengkopf
Zunder Radar-Naherungs- und Aufschlagzunder
Waffenplattformen MiG-23
Listen zum Thema

Die Wympel R-23 ( DIA-Code : AA-7 , NATO-Codename : Apex ) ist eine sowjetische Luft-Luft-Lenkwaffe fur mittlere Kampfentfernungen. Diese Rakete gilt als Primarbewaffnung fur die MiG-23 in der Hauptverwendung als Jagdflugzeug.

Entwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Mitte der 1960er-Jahre begann die Entwicklung einer neuen Luft-Luft-Rakete fur die ebenfalls in der Entwicklung befindliche MiG-23 im OKB-134 Wympel ( russisch Вымпел ). Die unter der Bezeichnung K-23 entwickelte Rakete sollte ursprunglich einen Dual-Mode-Suchkopf bekommen, der sowohl Infrarot- als auch halbaktive Radarsteuerung besitzen sollte. Dies erwies sich aber als nicht praktikabel, und so wurden zwei Varianten derselben Lenkwaffe entwickelt; eine mit Infrarot- und eine mit Radarsuchkopf ( isdelije 340 und 360), die spater als R-23T bzw. R-23R bekannt wurden. Im Jahre 1967 fanden erste Teststarts statt, wobei sich der halbaktive Sucher der R-23R als sehr problematisch erwies.

1968 bekam die Sowjetunion Zugriff auf eine AIM-7 Sparrow und Wympel baute diese unter der Bezeichnung K-25 nach, um die Leistungsdaten beider Lenkwaffen vergleichen zu konnen. Aus diesem Vergleich ging die K-23 wegen ihrer großeren Reichweite und ihrer hoheren Widerstandsfahigkeit gegenuber Abwehrmaßnahmen als Sieger hervor. 1971 wurde das Projekt K-25 eingestellt.

Die R-23 wurde ab Januar 1974 in Dienst gestellt. Beide Versionen unterschieden sich nur durch den Suchkopf und wurden im Westen als AA-7A und AA-7B bezeichnet. Außerlich sind die IR-Version an der abgerundeten bzw. die Radar-Version an der kegelformigen und langeren Nase zu erkennen. Eine Trainingsrakete ohne Gefechtskopf wurde R-23UT genannt.

Die R-23 besitzt vier Deltaflugel, die etwas hinter dem Mittelpunkt des Rakentenkorpers angebracht sind, vier kleinere Steuerflachen am Heck und kleine dreieckige Steuerflachen an der Nase. Alle diese Flachen sind hintereinander angebracht, so dass die R-23 in der Frontansicht kreuzformig aussieht.

Die R-23R hat eine effektive Reichweite von etwa 14 km, wenn sie in geringer Hohe abgefeuert wird bzw. 25 km in großen Hohen. Die infrarotgesteuerte R-23T ist durch die Reichweite des Suchkopfes auf etwa 11 km beschrankt, was ihr durch die Verwendung desselben Antriebes mehr Manoverreserven verleiht. Die R-23 kann bis zu einem Lastvielfachen von 4 g gegen Ziele eingesetzt werden, die mit bis zu 5 g manovrieren. Die Minimalreichweite der R-23T betragt 1.300 m und 2 km fur die R-23R.

Versionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • R-23T ? infrarotgelenkt
  • R-23R ? radargesteuert (halbaktiv)
  • R-23UT ? Schulrakete (UT ? Utschebno-Trenirowotschnaja, Schul-Trainings )

Lizenzversion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

R-24 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ab 1975 wurde fur die MiG-23ML/MLD mit der R-24 eine leistungsgesteigerte Variante der R-23 entwickelt. Beide Versionen hatten ein großeres Triebwerk, einen verbesserten Gefechtskopf und eine stark verkurzte minimale Einsatzentfernung von 500 m. Die Reichweite konnte auf bis zu 50 km, die Gipfelhohe auf bis zu 25.000 m gesteigert werden, zusatzlich verfugte sie uber die ?lock-on after launch“-(?Aufschaltung nach dem Start“)-Fahigkeit. Der Sucher der R-24T wurde verbessert und hatte nun eine großere Auflosung. Beide Varianten konnten jetzt gegen mit 7 g manovrierende Ziele eingesetzt werden. Die Werksbezeichnungen lauteten isdelije 140 bzw. 160, im Westen wurden sie AA-7C und AA-7D genannt.

Die R-24 blieb mindestens bis zum Ende der Dienstzeit der letzten russischen MiG-23 1997 im Bestand der WWS .

Bilder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vergleichbare Modelle [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Vympel R-23/R-24  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien