Woodrow Wilson Woolwine Strode
(*
25. Juli
1914
in
Los Angeles
,
Kalifornien
,
USA
; †
31. Dezember
1994
in
Glendora
, Kalifornien) war ein US-amerikanischer
Zehnkampfer
,
American-Football-Spieler
und
Schauspieler
.
Strode wurde 1914 in Los Angeles als Sohn eines Afroamerikaners und einer amerikanischen Ureinwohnerin aus dem Stamm der
Blackfoot
-Indianer geboren, dem Strode zeitlebens als anerkanntes Mitglied angehorte. Er war in erster Ehe verheiratet mit
Luukialuana Kalaeloa
(besser bekannt unter dem Namen
Luana Strode
), die verwandt war mit Liliuokalani, der letzten Konigin von Hawaii. Sie starb im Jahr 1980 an der Parkinson-Krankheit. Mit ihr hatte er einen Sohn,
Kalai
, und eine Tochter,
June
. Im Alter von 68 Jahren heiratete er 1982 die 35-jahrige Tina Tompson.
In den 1920er Jahren begann Strode sich athletisch zu betatigen und konnte in den 1930er Jahren große Erfolge als Zehnkampfer und
Footballspieler
fur sich verbuchen. Einen sporthistorischen Erfolg stellte in diesem Zusammenhang seine ? und
Kenny Washingtons
? Aufnahme in den Kader der Footballmannschaft der
Los Angeles Rams
im Jahr
1946
dar, die Strode und Washington zu den ersten beiden schwarzen Spielern der amerikanischen Football-Liga, der
National Football League
machte. Spater wechselte er zum Team der
Calgary Stampeders
aus der
kanadischen
Liga
(CFL). 1948 gewann er mit seinem Team den
Grey Cup
? die kanadische Footballmeisterschaft. Um 1935 posierte Strode fur ein Bild der Serie
American Champions
, die der Maler
Hubert Stowitts
(1892?1953) im Rahmenprogramm der
Olympischen Spiele 1936
in
Berlin
ausstellte.
[1]
Eine kurzere Karriere Strodes als Freistilringer war weniger erfolgreich.
Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere wechselte Strode in die Filmbranche: Seinen ersten Filmauftritt absolvierte er 1941 in dem Film
Waffenschmuggler von Kenya
. In den 1950er- und 1960er-Jahren trat er in zahlreichen Hollywood-Filmen auf, in denen er vor allem solche Nebenrollen spielte, in denen er seine starke physische Prasenz ? er war hochgewachsen (1,93 m),
athletisch
, kahlkopfig und besaß eine statuarisch-grobe Physiognomie ? zur Geltung bringen konnte.
Seinen ersten bemerkenswerten Auftritt hatte Strode 1956 in dem Historienfilm
The Ten Commandments
(
Die zehn Gebote (1956)
), in dem er in einer Doppelrolle als athiopischer Konig und als Sklave zu sehen war. Nachdem er sich mit dem Regisseur
John Ford
angefreundet hatte, erhielt er von diesem unter anderem die Titelrolle in
Sergeant Rutledge
(1960), einem Angehorigen des 9. US-Kavallerie-Regiments, der zu Unrecht der Vergewaltigung und des Mordes bezichtigt wird. Es folgte die Rolle von
John Waynes
Assistenten ?Pompey“ in Fords Western-Klassiker
The Man Who Shot Liberty Valance
(
Der Mann, der Liberty Valance erschoß
) und die Rolle des mit Netz und Dreizack bewehrten Gladiatoren (genauer:
Retiarius
) ?Draba“ in
Spartacus
(1960). Beruhmt geworden ist dabei eine Sequenz, in der Strode sich einen Zweikampf mit dem in der Titelrolle des Sklaven ?Spartacus“ auftretenden
Kirk Douglas
liefert.
Acht Jahre spater spielte Strode eine Nebenrolle in
Sergio Leones
Kultwestern
Spiel mir das Lied vom Tod
: Dort erscheint er in der beruhmt gewordenen 13-minutigen Eroffnungsszene als einer von drei
Killern
, die
Charles Bronson
am Bahnhof
Cattle Corner
erwarten. Ein weiterer Klassiker des
Italo-Western
, in dem er eine tragende Rolle spielte, war
Keoma ? Das Lied des Todes
(1976).
Strode starb am 31. Dezember 1994 an
Lungenkrebs
in Glendora, Kalifornien, im Alter von 80 Jahren. Er ist auf dem
Riverside National Cemetery
in
Riverside
,
Kalifornien
, begraben. Seine
Autobiographie
liegt unter dem Titel
Goal Dust
vor.
Sheriff Woody
aus der Zeichentrick-Filmreihe
Toy-Story
ist nach Strode benannt, ebenso wie die Figur des Santa-Barbara Gerichtsmediziners in der Fernsehserie
Psych
.
- 1941:
Waffenschmuggler von Kenya
(Sundown)
- 1942: Star Spangled Rhythm
- 1943:
Keine Zeit fur Liebe
(No Time for Love)
- 1951:
Bomba, der Racher
(The Lion Hunters)
- 1951:
Die Braut des Gorilla
(Bride of the Gorilla)
- 1952: African Treasure
- 1952: Dangerous Assignment (Fernsehserie, eine Folge)
- 1952: Die Geliebte des Korsaren
(Caribbean)
- 1952:
Androkles und der Lowe
(Androcles and the Lion)
- 1953: Geheimkommando Afrika
(The Royal African Rifles)
- 1953: Ramar of the Jungle (Fernsehserie, drei Folgen)
- 1953:
Die Stadt unter dem Meer
(City Beneath the Sea)
- 1954:
Die Gladiatoren
(Demetrius and the Gladiators)
- 1954: Urwald in Aufruhr
(Jungle Man-Eaters)
- 1954: Fluß der Rache
(The Gambler from Natchez)
- 1954: Mandrake the Magician (Fernsehfilm)
- 1954: Jungle Gents
- 1954:
Der silberne Kelch
(The Silver Chalice)
- 1955: Buruuba
- 1955: Sindbads Sohn
(Son of Sinbad)
- 1955: Soldiers of Fortune (Fernsehserie, eine Folge)
- 1955: Jungle Jim (Fernsehserie, eine Folge)
- 1956: Private Secretary (Fernsehserie, eine Folge)
- 1956:
Die zehn Gebote
(The Ten Commandments)
- 1958:
Tarzans Kampf ums Leben
(Tarzan’s fight for Life)
- 1958:
Konig der Freibeuter
(The Buccaneer)
- 1959:
Mit Blut geschrieben
(Pork Chop Hill)
- 1960:
Hollenfahrt
(The Last Voyage)
- 1960:
Der schwarze Sergeant
(Sergeant Rutledge)
- 1960:
Spartacus
- 1960: The Man from Blackhawk (Fernsehserie, eine Folge)
- 1961:
Jenseits des Ruwenzori
(The Sins of Rachel Cade)
- 1961:
Zwei ritten zusammen
(Two Rode Together)
- 1961:
Tausend Meilen Staub
(Rawhide)
(Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1962:
Der Mann, der Liberty Valance erschoß
(The Man Who Shot Liberty Valance)
- 1963:
Tarzans Todesduell
(Tarzan’s Three Challenges)
- 1964: The Lieutnant (Fernsehserie, eine Folge)
- 1964: Katy (Fernsehserie, eine Folge)
- 1965:
Dschingis Khan
(Genghis Khan)
- 1966:
Daniel Boone
(Fernsehserie, eine Folge)
- 1966:
Batman
(Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1966:
Sieben Frauen
(Seven Women)
- 1966?1968:
Tarzan
(Fernsehserie, sechs Folgen)
- 1966:
Die gefurchteten Vier
(The Professionals)
- 1968: Toten war ihr Job
(Seduto alla sua destra)
- 1968:
Shalako
- 1968:
Spiel mir das Lied vom Tod
(C’era una volta il West)
- 1969:
Hugel der blutigen Stiefel
(La collina degli stivali)
- 1969:
Che!
(Che!)
- 1970: Breakout (Fernsehfilm)
- 1970:
Django ? Die Nacht der langen Messer
(Ciakmull)
- 1970:
Die Hollenhunde
(La spina dorsale del diavolo)
- 1971:
The Last Rebel
- 1971: Scipione detto anche l’Africano
- 1971: The Gatling Gun ? Das Maschinengewehr
(The Gatling Gun)
- 1972: Revengers
(The Revengers)
- 1972: Der Mafia Boß ? Sie toten wie Schakale
(La mala ordina)
- 1973: Key West (Fernsehfilm)
- 1975: The Manhunter (Fernsehserie, eine Folge)
- 1975: Ich polier Dir Deine Glatze
(Colpo in canna)
- 1975:
Wir sind die Starksten
(Noi non siamo angeli)
- 1975: Winterhawk
- 1976:
Keoma ? Das Lied des Todes
(Keoma)
- 1976: Des Teufels verlorene Sohne
(Cuibul salamandrilor)
- 1976: The Quest (Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1977:
Morderspinnen
(Kingdom of the Spiders)
- 1977: Durch die Holle nach Westen
(How the West was Won)
(Fernsehserie, eine Folge)
- 1977: Martinelli, Outside Man (Fernsehfilm)
- 1978: Cowboysan (Kurzfilm)
- 1979: Zum Uberleben verdammt
(Ravagers)
- 1979: Jaguar lebt!
(Jaguar lives!)
- 1979:
Buck Rogers
(Fernsehserie, eine Folge)
- 1980: Solo fur zwei Superkiller
(Cuba Crossing)
- 1980: Ein Duke kommt selten allein
(The Dukes of Hazzard)
(Fernsehserie, eine Folge)
- 1981: Scream ? Der Shock des Ubersinnlichen
(Scream)
- 1981:
Fantasy Island
(Fernsehserie, 1 Folge)
- 1982: Angkor ? Das Tor zur Holle
(Angkor: Cambodia Express)
- 1982:
Soldner des Todes
(Horror Safari)
- 1982: Streetfighters
(Vigilantes)
- 1983:
Der schwarze Hengst kehrt zuruck
(The Black Stallion Returns)
- 1984: Soldner Attack
(Razza violenta)
- 1984: Rockit ? Final Executor
(L’ultimo guerriero)
- 1984: Jungle Warriors ? Euer Weg fuhrt durch die Holle
- 1984:
Cotton Club
(The Cotton Club)
- 1985:
Geier, Geld und goldene Eier
(Lust in the Dust)
- 1987:
Ein Aufstand alter Manner
(A Gathering of Old Men)
- 1987: On Fire (Fernsehfilm)
- 1992: Todliche Intrigen
(Storyville)
- 1993:
Posse ? Die Rache des Jessie Lee
(Posse)
- 1995:
Schneller als der Tod
(The Quick and the Dead)
- Goal dust. An autobiography
, by Woody Strode and Sam Young, Lanham. Madison Books, New York / London 1990,
ISBN 978-1-56833-014-3
.
- ↑
Hubert Stowitts: Woody Strode ? Akte amerikanischer Athleten
bei queer-arts.org