Wolfgang Oppermann
(*
19. September
1937
in
Hamburg
; †
11. Marz
2001
ebenda) war ein deutscher
Maler
,
Grafiker
und
Bildhauer
der
Pop-Art
und
Konzeptkunst
. Er war verheiratet mit der Kunstlerin
Anna Oppermann
. Beide beeinflussten sich gegenseitig in ihren Arbeiten.
Wolfgang Oppermann (?Wopp“) studierte 1959 bis 1962 an der
Hochschule fur bildende Kunste Hamburg
bei
Walter Peterhans
und
Georg Gresko
. Von 1962 bis 1969 hatte er in Hamburg einen Lehrauftrag fur
Grafische Techniken
unter
Paul Wunderlich
. In den Jahren 1966 und 1967 war Oppermann Gast der
Villa Massimo
in
Rom
. 1968 war er Grundungsmitglied der
CO-OP Kunstlercooperative Hamburg
. Seit 1978 lehrte er an seiner Studienstatte, der HfbK in Hamburg; dort war er Leiter der Siebdruckwerkstatt.
Oppermann malte seit den 1960er Jahren figurative Bildnisse, die er mit geometrischen,
biometrischen
oder technischen Elementen oder Schrifteinschuben surreal verfremdete. Die Motive erinnerten in ihrer signethaften Form an Arbeiten des deutsch-amerikanischen Popart-Kunstlers
Richard Lindner
. Oppermann entwickelte hierfur die Drucktechnik
Lithografie
weiter, in der er eine große Anzahl seiner Motive druckte und die von
Dieter Brusberg
in Hannover verlegt wurden:
?Primares Thema meiner Arbeiten ist die menschliche Figur. Ich ziehe die suggestive Formulierung der demonstrativen vor. Technische Prazision betrachte ich als legitimes Mittel, um meiner Intention Ausdruck zu geben ... Die Geometrie ist durch ihre genau Ablesbarkeit fur mich zum bestimmenden formalen Element geworden. Freihandzeichnen ist nur Vorzustand; Ich gebrauche es als Mittel, eine Idee zu fixieren. Verdichtung und starkere Intensitat der Linie erreiche ich durch die Anwendung von Kurvenlinialen.“
?
Wolfgang Oppermann in
kunstwerk
Juni/Juli 1968
Seit den 1970er Jahren entwarf er dreidimensionale, auch
kinetische Objekte
. 1978 und 1979 entstand ? ICH BIN KUNSTMALER“, ein Tonfilm (Super 8, 35 Min.), mit u. a.
Dieter Roth
,
Gotthard Graubner
,
Meret Oppenheim
, Henry Piper,
Dietrich Helms
. Die Grunde, weshalb er vom kinetischen Objekt zum Medium Film kam, beschrieb er 1986 in einem Katalogtext:
?Es entstanden fur diesen Zweck Objekte, die jedoch mit der Zeit so an Eigenleben gewannen, daß sie, abgekoppelt von der ursprunglichen Absicht, fur sich zu stehen konnten. Ich fand hier einen Ansatz, dem bewegten Bild des Films ein Szenarium gegenuber zustellen, das, nicht reduziert auf eine festgelegte Laufzeit, eine permanente Prasenz haben kann.“
?
Wolfgang Oppermann, Kunstform. Katalog Trier 1986
- 1963: Kunsthalle Baden-Baden
- 1966:
Musische Geometrie
,
Kunstverein Hannover
- 1967:
Villa Massimo
- 1967:
Handzeichnungen der letzten 20 Jahre
, Kunstverein Hannover
- 1967:
5. Biennale de Paris
- 1968:
Biennale internationale d'estampe
, Musee d´art Moderne, Paris
- 1970:
Meister der Druckgraphik in der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts
,
Kunstverein Hamburg
- 1975:
Korpersprache
,
Frankfurter Kunstverein
(auch:
Haus am Waldsee
,
Berlin
)
- 1976:
Kunstlerehen
, Badischer Kunstverein, Karlsruhe
- 1992:
Recht so!
, Akustisch-kinetische Installation und Ausstellung,
Hochschule fur bildende Kunste Hamburg
- 2014:
German Pop
,
Schirn Kunsthalle
, Frankfurt am Main
- Rolf-Gunter Dienst
:
Deutsche Kunst: eine neue Generation,
DuMont Schauberg, 1970
- Karin Thomas:
Bis heute: Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert
, DuMont Schauberg, 1971,
ISBN 3-7701-0568-0
- Juliane Roh:
Deutsche Kunst der 60er Jahre
, Bruckmann, 1976.S.280,
ISBN 978-3-7654-1396-4
- Kunstforum International
, 1978, Band 28, S. 145 ff.