Vooruit

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Vooruit
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Partei­vorsitzender Melissa Depraetere
Stell­vertretende Vorsitzende Funda Oru
Grundung 1885 als BWP/POB
1945 als BSP/PSB
1978 als BSP
1980 als SP
2001 als sp.a
2021 als Vooruit
Haupt­sitz Keizerslaan 13
1000 Brussel
Aus­richtung Sozialdemokratie
Farbe(n)  Rot
Belgische Abgeordnetenkammer
9/150
Belgischer Senat
4/60
Flamisches Parlament
13/124
Brusseler Parlament
3/89
Mitglieder­zahl 49.703 (2014) [1]
Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale , Progressive Allianz
Europaabgeordnete
1/21
Europapartei SPE
EP-Fraktion S&D
Website www.vooruit.org

Vooruit ( niederlandisch fur ?Vorwarts“) ist eine sozialdemokratische Partei in Flandern , dem niederlandischsprachigen Teil Belgiens , sowie in der zweisprachigen Region Brussel-Hauptstadt . Bis zum 21. Marz 2021 hieß sie Socialistische Partij Anders (sp.a) . [2]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die erste sozialistische Partei Belgiens war die ?Flamische Sozialistische Arbeiterpartei“ ( Vlaamsche Socialistische Arbeidspartij (VSP)), die 1885 in der gesamtbelgischen Belgischen Arbeiterpartei ( niederlandisch Belgische Werkliedenpartij (BWP) ; franzosisch Parti Ouvrier Belge (POB) ) aufging. Im Jahr 1940 wurde die Partei unter der deutschen Besatzung aufgelost.

Viele ehemalige Parteimitglieder gingen in den Untergrund und leisteten Widerstand. Auf Initiative Achille Van Ackers wurden, zuerst in Flandern, ab 1942 auch in Wallonien, zahlreiche illegale Parteiburos gegrundet. Um den Neuanfang zu markieren, grundete sich die Partei nach dem Krieg im Jahr 1945 unter den Namen ?Belgische Sozialistische Partei“ ( niederlandisch Belgische Socialistische Partij (BSP) ; franzosisch Parti Socialiste belge (PSB) ) wieder.

Belgische Socialistische Partij [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Jahre 1978, 101 Jahre nach der Grundung der VSP schlugen die flamischen ( Belgische Socialistische Partij, BSP) und franzosischsprachigen wallonischen Sozialisten ( Parti Socialiste , PS) wieder eigene Wege ein. Erster Vorsitzender der BSP wurde Karel Van Miert und unter seinem Vorsitz nahm die BSP im Jahr 1980 offiziell den Namen Socialistische Partij (SP) an.

Socialistische Partij [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Socialistische Partij (SP) war fur einen sehr langen Zeitraum Juniorpartner der CD&V . In diese Zeit fallt eine Bestechungsaffare, die den damaligen NATO -Generalsekretar Willy Claes von der Socialistischen Partij sein Amt kostete.

Socialistische Partij Anders [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Unter dem Parteivorsitzenden Steve Stevaert (2003?2005) fand eine Erneuerung der Partei statt, die sich nun Socialistische Partij Anders (sp.a) nannte. Die sp.a arbeitete eng mit der linksliberalen Partei Sociaal-Liberale Partij zusammen. Dieses Kartell bestand von 2003 bis 2008.

Nachdem Steve Stevaert am 1. Juni 2005 Gouverneur der Provinz Limburg wurde, ubernahm Caroline Gennez bis zur Wahl eines neuen Vorsitzenden (im Oktober 2005) zeitweilig den Parteivorsitz. Als im Januar 2009 der Linksliberale Bert Anciaux sich der Partei angeschlossen hatte, verkundete die Partei die Anderung ihres Namens in Socialisten en Progressieven Anders . Der Unmut daruber in der Partei fuhrte dazu, dass der alte Name behalten und durch den Untertitel Sociaal Progressief Alternatief erganzt wurde.

Bei den flamischen Wahlen 2009 erhielt die sp.a 15,3 Prozent der Stimmen. Sie trat in eine Regierung mit Christdemokraten und Flamisch-Nationalen ein und stellt drei Minister.

Vooruit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Parteifuhrer und Vertreter wahrend einer Klimaaktion im Oktober 2021

Am 9. September 2020 gab die sp.a bekannt, dass sich die Partei in VOORUIT (niederlandisch fur Vorwarts) umbenennt, [3] [4] dieser Schritt wurde am 21. Marz 2021 vollzogen. [2] [5] Die Umbenennung wurde von einigen auf kommunaler Ebene tatigen, unabhangigen Parteien (bspw. Koksijde Vooruit und Tienen Vooruit ) kritisiert, da sie Verwirrung stifte. [6] Ebenso entschied sich das Genter Kunstzentrum mit gleichem Namen , sich umzubenennen, um den Namen nicht mit der Partei zu teilen. [7] [8] Am 8. Dezember 2019 wurde Conner Rousseau Parteivorsitzender. [9] Er trat am 17. November 2023 zuruck, nachdem die belgische Zeitung Het Nieuwsblad berichtet hatte, Rousseau habe sich in einer Bar rassistisch uber Roma geaußert. [10] [11] Ihm folgte am 18. November 2023 die 31-jahrige Melissa Depraetere als Interimsvorsitzende. [12]

Wahlergebnisse [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ergebnisse bei den Flamischen Regionalwahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1995 733.703 19,45 %
26/124
3.
1999 582.419 15,00 %
20/124
4.
2004 799.325 19,66 %
20/124
1
von
25/124
4.
2009 627.852 15,27 %
19/124
3.
2014 587.903 13,99 %
18/124
4.
2019 429.631 10,14 %
12/124
5.
Ergebnisse bei den Wahlen der Region Brussel-Hauptstadt
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1989 11.710 2,67 %
2/75
9.
1995 9.987 2,42 %
2/75
9.
1999 13.223 3,10 %
2/75
2
8.
2004 11.052 2,44 %
3/89
1
8.
2009 10.085 2,19 %
4/89
6.
2014 10.450 2,26 %
3/89
8.
2019 10.540 2,30 %
3/89
10.
Ergebnisse bei den Parlamentswahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1978 684.976 12,37 %
26/212
3.
1981 744.593 12,36 %
26/212
3.
1985 882.200 14,55 %
32/212
2.
1987 915.432 14,90 %
32/212
3.
1991 737.976 11,98 %
28/212
4.
1995 762.444 12,56 %
20/150
3.
1999 593.372 9,55 %
14/150
6.
2003 979.750 14,91 %
17/150
1
von
23/150
2.
2007 684.390 10,26 %
14/150
1
von
14/150
6.
2010 602.867 9,24 %
13/150
5.
2014 595.486 8,83 %
13/150
6.
2019 455.034 6,71 %
9/150
8.
Ergebnisse bei den Senatswahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1978 678.776 12,39 %
13/106
3.
1981 732.126 12,27 %
13/106
4.
1985 868.624 14,49 %
16/106
2.
1987 896.294 14,71 %
17/106
3.
1991 730.274 11,94 %
14/106
3.
1995 792.941 13,23 %
6/40
3. 3
1999 550.657 8,89 %
4/40
4. 3
2003 1.013.560 15,47 %
1/40
1
von
7/40
1. 3
2007 665.342 10,04 %
3/40
1
von
4/40
4. 3
2010 613.079 9,48 %
9/40
3. 3
Ergebnisse bei den Europawahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1979 698.889 12,84 %
3/24
2.
1984 979.702 17,12 %
4/24
2.
1989 733.242 12,43 %
3/24
3.
1994 651.371 10,92 %
3/25
4.
1999 550.237 8,84 %
2/25
6.
2004 716.317 11,04 %
3/24
1
von
3/24
5.
2009 539.393 8,21 %
2/22
7.
2014 555.348 8,30 %
1/21
6.
2019 434.002 6,45 %
1/21
10.
1  
als Teil des Kartells sp.a- SPIRIT
2  
als Teil des Kartells Socialistische Partij- Agalev (SP-AGA)
3  
im Niederlandischen Wahlkollegium

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Vooruit  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. http://www.demorgen.be/binnenland/open-vld-telt-meeste-leden-a2106576/
  2. a b SP.A heet voortaan officieel Vooruit, voorzitter Rousseau: "Breuk met oude politiek". VRT NWS , 21. Marz 2021, abgerufen am 22. Marz 2021 (flamisch).
  3. SP.A grijpt terug naar naam met geschiedenis: VOORUIT. 9. September 2020, abgerufen am 10. September 2020 (flamisch).
  4. ‘VOORUIT’: sp.a verandert van naam. De Morgen , 9. September 2020, abgerufen am 10. September 2020 (flamisch).
  5. Vanaf nu, samen Vooruit. Vooruit, 21. Marz 2021, abgerufen am 22. Marz 2021 (flamisch).
  6. Joppe Matyn: Tiental lokale Vooruit-partijen vechten naamsverandering SP.A aan. VRT NWS , 18. Februar 2021, abgerufen am 22. Marz 2021 (flamisch).
  7. Marie Garre, Filip Tielens: Kunstencentrum Vooruit verandert naam na commotie met SP.A. De Standaard , 23. November 2020, abgerufen am 22. Marz 2021 (flamisch).
  8. Meer dan een naam. Kunstencentrum Vooruit , abgerufen am 22. Marz 2021 (flamisch).
  9. Conner Rousseau ist der neue SP.A-Parteiprasident. 8. November 2019, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  10. Vooruit-Chef Conner Rousseau tritt zuruck. 17. November 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  11. Wieder viel Wirbel um Conner Rousseau. 17. November 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).
  12. Nach Rousseaus Rucktritt: Melissa Depraetere wird Interims-Vorsitzende von Vooruit. 18. November 2023, abgerufen am 9. Dezember 2023 (deutsch).