Vatikanischer Hugel
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Der Vatikanische Hugel auf einer
Tapisserie
von etwa 1519
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Hohe
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75
m
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Lage
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Vatikanstadt
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Koordinaten
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41° 54′ 13″
N
,
12° 27′ 1″
O
41.903525
12.450275
75
Koordinaten:
41° 54′ 13″
N
,
12° 27′ 1″
O
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Vatikanischer Hugel (Vatikanstadt)
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Typ
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Hugel
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Gestein
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Tuff
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Besonderheiten
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Hochster Berg des Vatikan
|
f
Der
Vatikanische Hugel
(
lateinisch
mons Vaticanus
,
italienisch
colle Vaticano
) ist ein vor allem aus
Tuffstein
bestehender Hugel in der nach ihm benannten
Vatikanstadt
, der sich in der Nahe des rechten
Tiberufers
befindet. Seine Hohe betragt 75 Meter, damit ist der Hugel die hochste Erhebung in der Vatikanstadt.
Die Ebene zu Fußen des Hugels (zwischen
Monte Mario
im Norden und dem
Gianicolo
im Suden) wurde in der Antike als
ager vaticanus
(?vatikanisches Feld“) bezeichnet. In
republikanischer Zeit
wurden dort Sommervillen errichtet.
Nachdem der Kult der
Großen Mutter
Kybele
im Jahr 204 v. Chr. in Rom eingefuhrt worden war, entstand auf dem
mons Vaticanus
ein Heiligtum des Kybele- und Attiskultes, das sog. Phrygianum. Fur eine gewisse zentrale Stellung im Kybele-Kult spricht, dass auch Gemeinden außerhalb Roms ihr Heiligtum als
mons Vaticanus
bezeichnen konnten. So berichtet eine auf den 23. August 236 datierte Inschrift aus
Mainz-Kastel
, dass die Kultgenossenschaft der ?Speertrager“ der
Mattiaker
den ?aus Altersschwache zusammengebrochenen
mons Vaticanus
“ zu Ehren der Gottin Bellona (= Kybele) wiederhergestellt hatte.
[1]
Es wird vermutet, dass der
mons Vaticanus
sowohl in Mainz-Kastel als auch in Rom ein Grottenheiligtum war. Moglicherweise befand sich ein solches Grottenheiligtum unter dem jetzigen Petersdom, denn bei der Erweiterung dieser Kirche in den Jahren 1608/09 tauchte eine Reihe schon gearbeiteter Altare des Kybele- und Attiskultes aus der Erde auf,
[2]
die heute im Vatikanischen Museum zu besichtigen sind.
Kaiser
Caligula
ließ am sudlichen Abhang des Vatikanischen Hugels, außerhalb der damaligen Stadtmauer, einen
Circus
erbauen. Der Uberlieferung nach erlitt dort
Petrus
im Jahr 64 oder 67 unter Kaiser
Nero
den
Martyrertod
. Er wurde in einem Graberfeld nordlich des Circus begraben (in dem neben Christen auch
Heiden
und
Juden
bestattet wurden). Ein Teil des Hugels wurde unter
Konstantin
abgetragen, um die erste
Petersbasilika
uber dem vermuteten Grab des
Apostels
zu errichten (326). Teile dieses antiken Graberfeldes bilden die
Vatikanische Nekropole
unterhalb des Petersdoms. Der Vatikan wurde damit zum zentralen
Wallfahrtsort
der Petrusverehrung. In den folgenden Jahrhunderten entstanden weitere Gebaude auf dem Hugel, vor allem so genannte
scholae
, die Wallfahrern verschiedener Nationalitaten Unterkunfte, Kapellen und Friedhofe boten, aber auch uber Wehranlagen verfugten. Unter
Leo IV.
wurden in der Mitte des 9. Jahrhunderts großere Befestigungen um den gesamten Wallfahrtsort errichtet (darunter die teilweise bis heute erhaltene
Leoninische Mauer
).
Zum Sitz des
Papstes
und der Verwaltung der
Kurie
wurde der Vatikan erst am Ende des 14. Jahrhunderts, als die Papste nach dem
Schisma
aus dem
Exil
in
Avignon
zuruckkehrten. Zuvor residierten die Papste im
Lateran
-Palast.
Heute befinden sich am Hugel die
Vatikanischen Museen
, die
Vatikanischen Garten
sowie der
Papstpalast
. Die gesamte Hugelkuppe ist von Mauern umgeben und bildet das Territorium des unabhangigen
Staates der Vatikanstadt
.
- Niccolo Del Re: Art.
Ager Vaticanus
. In: ders. (Hrsg.):
Vatikanlexikon
. Pattloch, Augsburg 1998,
ISBN 3-629-00815-1
, S. 8?10.
- Clemens Jockle
,
Georg Denzler
:
Der Vatikan. Geschichte ? Kunst ? Bedeutung
, Darmstadt, Primus Verlag 2006,
ISBN 978-3-89678-573-2
.
- Sascha Priester
:
Antike Autoren, hohere Machte und der Name Vatikan. Auf der Suche nach dem Gott Vaticanus.
In:
Romische Quartalsschrift.
Band 117, Heft 3?4, 2022, S. 155?166.
- ↑
CIL
13, 7281
:
deae Virtuti Bellon(a)e montem Vaticanum vetustate conlabsum restituerunt hastiferi civitatis Mattiacorum
. Siehe dazu
Maarten J. Vermaseren
:
Der Kult der Kybele und des Attis im romischen Germanien
(=
Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands
. Band 23). Wurttemberg. Landesmuseum, Stuttgart 1979, S. 19.
- ↑
J. Frazer:
Adonis Attis Osiris
. Bd. 1, S. 275.