Ein
Vaginalkarzinom
, auch als
Scheidenkrebs
,
Vaginakrebs
,
Vaginakarzinom
,
Scheidenkarzinom
oder
Vaginalkrebs
bezeichnet, ist eine relativ seltene
bosartige
Tumorerkrankung
der
Vagina des Menschen
und
anderer Saugetiere
.
Abhangig von der entarteten Zellart kann man bei Vaginalkarzinomen zwischen verschiedenen Krebsarten unterscheiden. Uber 90 % aller Vaginalkarzinome haben ihren Ursprung in Veranderungen der obersten
Schleimhautschicht
. Es handelt sich dabei um sogenannte
Plattenepithelkarzinome
(englisch: squamous cell carcinoma, abgekurzt: SCC).
[1]
[2]
[3]
Die restlichen knapp 10 % sind
Adenokarzinome
(Krebs des Drusengewebes) und
Melanome
(schwarzer Hautkrebs).
[4]
Je etwa die Halfte der Karzinome befindet sich im oberen Scheidendrittel beziehungsweise an der Scheidenhinterwand.
[5]
Abhangig von Stadium und Ausbreitungsgrad des Tumors erfolgt die Therapie meist operativ oder durch
Bestrahlung
. Erfolgt die Diagnose und anschließende Therapie fruhzeitig, so sind die Prognosen des Vaginalkarzinoms gut und eine vollstandige Heilung ist moglich.
[4]
Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen auch sind die Ursachen fur Vaginalkarzinome noch weitgehend ungeklart und vielfaltiger Natur. Allerdings sind verschiedene Risikofaktoren mittlerweile bekannt:
- Infektionen mit dem
Humanen Papillomviren
(HPV) vom Typ 16 und 18.
[6]
[7]
[8]
Diese Viren sind die haufigsten bekannten Erreger von sexuell ubertragbaren Krankheiten. Sie fuhren zu warzenahnlichen Veranderungen der Scheide.
[4]
- Diethylstilbestrol
(DES) ist ein kunstliches Ostrogen, das als Medikament 1971 vom Markt genommen wurde. Es wurde schwangeren Frauen zur Verhinderung eines
Abortes
verabreicht. Bedingt durch eine lange
Latenzzeit
treten Karzinome erst im fortgeschrittenen Alter
[4]
oder bei Madchen, deren Mutter wahrend der Schwangerschaft mit DES behandelt wurden, auf. Bei DES-bedingten Karzinomen handelt es sich um
Adenokarzinome
.
[9]
- Auch
Pessare
stehen im Verdacht unter bestimmten Umstanden an der Entwicklung eines Vaginalkarzinomes beteiligt zu sein.
[10]
[11]
Vaginalkarzinome sind relativ seltene Krebserkrankungen. Circa 1 bis 2 % aller bosartigen Tumoren der weiblichen
Geschlechtsorgane
sind
statistisch
gesehen Vaginalkarzinome.
[12]
Weltweit erkranken durchschnittlich circa 0,4 von 100.000 Frauen pro Jahr an einen Vaginalkarzinom.
[4]
Meist sind dabei Frauen uber 60 von einer Neuerkrankung betroffen.
[13]
Die
Symptome
eines Vaginalkrebses treten erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Scheidenblutungen, die meist nach
Sexualkontakt
auftreten, sind meist die ersten Auffalligkeiten. Ein verstarkter, manchmal auch blutiger Ausfluss ist ein weiteres haufiges Symptom. Wenn der Tumor sich auf umliegendes Gewebe oder andere Organe ausgebreitet hat, konnen Unterleibsschmerzen oder funktionelle Organstorungen, beispielsweise der
Harnblase
oder des
Darms
, auftreten.
[4]
Die
Diagnose
eines Vaginalkarzinoms wird meist als Zufallsbefund bei einer
gynakologischen
Vorsorgeuntersuchung
gestellt. Falls bei den routinemaßig entnommenen
Zellabstrichen
(vgl.
Pap-Test
) Auffalligkeiten festgestellt werden, folgt meist eine
Kolposkopie
(Lupenvergroßerungsuntersuchung des Inneren der Vagina). Zusatzlich wird dann in der Regel eine
Biopsie
(die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe) durchgefuhrt.
[4]
Zur Beurteilung des Tumorstadiums, das heißt im Wesentlichen die Ausbreitung des Tumors, werden verschiedene
bildgebende Verfahren
verwendet:
In Ausnahmefallen erfolgt auch eine
Computertomographie
(CT) und
Magnetresonanztomographie
(MRT) des gesamten Bauchraumes.
[4]
Die
Stadieneinteilung
(engl.
Staging
) beschreibt, wie weit ein bosartiger Tumor fortgeschritten ist. Danach richtet sich dann in der Regel die Therapie. Fur das Vaginalkarzinom wurden von der
FIGO
(Internationale Vereinigung fur Gynakologie und Geburtshilfe) folgende Stadien definiert:
[14]
- Stadium 0:
Carcinoma in situ
- Stadium I: Die Ausdehnung beschrankt sich auf die Vaginalwand.
- Stadium II: Ausdehnung auf das subvaginale Gewebe, die Beckenwand ist jedoch nicht betroffen.
- Stadium III: Das Karzinom erreicht die Beckenwand.
- Stadium IV A: Das Karzinom hat die Schleimhaut der
Harnblase
oder des Rektums (
Mastdarm
) befallen oder das kleine
Becken
uberschritten.
- Stadium IV B: Ausbreitung auf entfernte Organe (
Fernmetastasen
)
Fur die
Therapie
eines Vaginalkarzinoms werden im Wesentlichen Operation und
Strahlentherapie
(?Stahl und Strahl“) eingesetzt. Die Anwendung des jeweiligen Verfahrens ist allerdings stark abhangig vom Stadium und der Ausbreitung der Erkrankung.
[4]
Fruhzeitig diagnostizierte, kleine Vaginalkarzinome konnen mittels
chirurgischem
Eingriff organerhaltend entfernt werden. Bei ausgedehnten Karzinomen ist es oft erforderlich, dass die Scheide vollstandig entfernt werden muss. Haufig mussen auch Teile der Blase und des Darmes herausoperiert werden.
[5]
Bei der Bestrahlung sind prinzipiell zwei Wege moglich:
Bei der Brachytherapie kann die Bestrahlung entweder von innen (
Afterloading Technik
) oder von außen durch die Haut (
perkutan
) erfolgen.
[16]
Eine
chemotherapeutische
Behandlung wird in den meisten Fallen nur dann angewendet, wenn sich
Metastasen
, das heißt Tochtergeschwulste, in anderen Organen ausgebildet haben.
[5]
Bei einer Nichtbehandlung der Erkrankung besteht immer die Gefahr, dass die Tumoren in umliegendes Gewebe und Nachbarorgane einwachsen (infiltrieren). Betroffen hiervon sind vor allem der
Gebarmutterhals
(
Zervix
), die außeren Geschlechtsorgane (
Vulva
), die Harnblase und der
Enddarm
(
Rektum
).
Uber das Lymphsystem konnen sich Vaginalkarzinome im gesamten Korper ausbreiten und dann
Lymphknotenmetastasen
im Beckenbereich bilden. Seltener ist die Metastasierung in
Leber
,
Lunge
und
Knochen
. Große Tumoren konnen im Beckenraum zu Abflussbehinderungen des Urins fuhren, da der Harnleiter durch den Platzbedarf des Tumors blockiert werden kann. Im Falle einer
Nierenstauung
, sind lebensbedrohliche Nierenschaden moglich.
[4]
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Memento
des
Originals
vom 14. April 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.krebsgesellschaft.de
krebsgesellschaft.de; abgerufen am 18. Dezember 2007
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a
b
c
Vaginalkarzinom
.
(
Memento
des
Originals
vom 20. Oktober 2013 im
Internet Archive
; PDF; 184 kB)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
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Vorlage:Webachiv/IABot/www.krebsgesellschaft.de
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Onkologische
Krankheiten, topographisch nach
ICD-O-3
Nr. C00?C80,
Quelle:
[1]
mit morphologischen Eintragen erganzt