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Bois Belleau

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USS Belleau Wood (CVL-24)
USS Belleau Wood (CVL-24)
Ubersicht
Bestellung 16. Februar 1942
Kiellegung 11. August 1941
Stapellauf 6. Dezember 1942
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 31. Marz 1943
Außerdienststellung 13. Januar 1947
Verbleib Reserveflotte
2. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 23. Dezember 1953
Außerdienststellung 12. September 1960
Verbleib verschrottet
Technische Daten
Verdrangung

11.000 ts ( Standard )
13.000 ts (Einsatz)

Lange

189,7 m

Breite

21,8 m (Wasserlinie)
33,3 m (Flugdeck)

Hohe

14 m (Flugdeck)
20,7 m (Brucke)
35,7 m (Mast)

Tiefgang

7,9 m

Besatzung

1.569

Antrieb

4 Dampfkessel
4 Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
100.000  Wellen-PS auf 4 Propeller

Geschwindigkeit

31,6  kn (~59 km/h)

Reichweite

5.800  sm (~10.700 km)
bei 25 kn (~46 km/h)

Bewaffnung

1943:
26 × 40-mm-L/60
4 × 20-mm-L/70

Flugzeuge

24 F6F Hellcat , 9 TBF Avenger ; in franzosischen Diensten F4U Corsair und TBF Avenger

Rufzeichen

November ? Foxtrot ? Golf ? November [1]

Die Bois Belleau war ursprunglich ein US-amerikanischer Leichter Flugzeugtrager und das dritte Schiff der Independence -Klasse , die durch Umbauten von vorhandenen Kreuzerrumpfen der Cleveland -Klasse entstand. Als USS Belleau Wood (CVL-24, ursprunglich CV-24) versah es seinen Dienst in der United States Navy auf dem pazifischen Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkrieges und wurde nach Kriegsende der Reserveflotte uberstellt. Von 1953 bis 1960 diente sie dann unter dem neuen Namen Bois Belleau in der franzosischen Marine und nahm am Indochina- und Algerienkrieg teil.

Mehr zur Technik findet sich im Artikel zur Klasse unter Independence -Klasse .

Die Belleau Wood war circa 190 Meter lang und uber 33 Meter breit und hatte mit einer Einsatzverdrangung von 13.000  ts einen Tiefgang von knapp acht Metern. Ihr Schiffsrumpf basierte auf dem der Cleveland -Klasse-Kreuzer und musste fur die massiveren Aufbauten verbreitert werden, wodurch man hoffte, die Topplastigkeit erheblich zu vermindern. Trotz aller konstruktiven Maßnahmen konnte diese nie vollig kompensiert werden. Obwohl sie als Independence-Klasse-Trager nur ein wenig großer als die Geleitflugzeugtrager war, unterschied sie sich von diesen hauptsachlich durch ihren starken Antrieb, wodurch ihr Einsatzspektrum dem der großen Flottenflugzeugtragern glich. Die von den Kreuzern ubernommene 100.000  PS starke Maschinenanlage trieb vier Propeller an und brachte das Schiff auf eine Hochstgeschwindigkeit von 31,6  Knoten .

Das zur damaligen Zeit ubliche rechteckformige Flugdeck war circa 174 Meter lang und 22,3 Meter breit und hatte zwei Decksaufzuge sowie ein Katapult . Die Insel musste aus Stabilitatsgrunden klein gehalten werden, wodurch auf einen einzelnen, integrierten Schornstein verzichtet und stattdessen vier kleinere separat angebracht wurden. So beherbergte dieser markante Aufbau lediglich die Kommandobrucke , wahrend sich die Operationszentrale unterhalb des Flugdecks befand. Das Bordgeschwader bestand wahrend ihrer aktiven Dienstzeit hauptsachlich aus zwei Dutzend F6F- Hellcat -Jagdflugzeugen und aus neun Torpedobombern vom Typ Grumman Avenger .

Im Laufe des Krieges wurden die Langwellen - Radare SK und SC-2 sowie das SG - Mikrowellen -Radar auf dem Schiff installiert. Montiert auf der Insel und auf einem zusatzlichen Mast zwischen zweien der Schornsteine, ermoglichten diese Gerate Fruhwarnungen auf bis zu 180 km Entfernung. Die Defensivbewaffnung der Belleau Wood bestand aus 40-mm-L/60 - und 20-mm-L/70 -Flugabwehrgeschutzen, deren Anzahl wahrend des Krieges standig variierte. Im Jahr 1944 wurden die an Rumpf und Heck installierte 40-mm-Vierlingsflak mit der Feuerleitanlage Mk 51 nachgerustet, die anfliegende Flugzeuge bis auf uber 3,5 km Entfernung anvisieren und somit effektiver bekampfen konnte.

Im Dienst der franzosischen Marine bestand die Luftgruppe neben Avengers hauptsachlich aus Chance-Vought- Corsair -Jagdbombern. Neben moderneren Versionen der besagten US-Radarsysteme wurde die Bois Belleau spater mit dem franzosischen DRBV 22 nachgerustet.

Dienstzeit in der US-Marine

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Bau und Indienststellung

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Belleau Wood am Philadelphia Navy Yard, 18. April 1943

Ursprunglich wurde das Schiff als Leichter Kreuzer New Haven (CL-76) im September 1940 in Auftrag gegeben und am 11. August 1941 bei der New York Shipbuilding Corporation in Camden , US-Bundesstaat New Jersey , auf Kiel gelegt. Nach dem japanischen Uberfall auf Pearl Harbor und den dadurch folgenden Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg bestand ein Mangel an Flugzeugtragern in der US-Marine. Dadurch wurde im Januar 1942 ein schon vor dem Krieg ausgearbeiteter Plan in die Tat umgesetzt, nach dem vorhandene Kreuzerrumpfe zu Flugzeugtragern umgebaut werden sollten. Am 16. Februar 1942 wurde der Rumpf der New Haven fur den Umbau zum Flugzeugtrager ausgewahlt.

Nach Monaten des intensiven Umbaus konnte das Schiff am 6. Dezember 1942 durch Mrs. Beatrice Miller Clover, der Ehefrau des damaligen Commandant of the Marine Corps , Thomas Holcomb , als USS Belleau Wood (Registrierungsnummer CV-24 ) getauft und vom Stapel gelassen werden. Der Name erinnert an die Schlacht im Wald von Belleau im Juni 1918 im Zuge der deutschen Fruhjahrsoffensive wahrend des Ersten Weltkrieges . Mit Abschluss der letzten Baumaßnahmen wurde das Schiff zum Philadelphia Naval Shipyard uberstellt und dort nach weiteren Umrustungen am 31. Marz 1943 als dritter Trager der Independence -Klasse in den aktiven Dienst gestellt.

Nach Abschluss der letzten Erprobungs- und Trainingsfahrten in der Karibik verlegte die Belleau Wood via Panamakanal in den Pazifischen Ozean, wo sie am 26. Juli 1943 in Pearl Harbor eintraf. Zuvor erfolgte am 15. Juli die Umregistrierung zum Leichten Flugzeugtrager (Kennung CVL ), was auch ihre bereits diensttuenden Schwesterschiffe Independence (CVL-22), Princeton (CVL-23), Cowpens (CVL-25) und Monterey (CVL-26) betraf. Dort traf sie am 25. des Monats auf Rear Admiral Willis A. Lees Task Force 11 (TF 11) und wurde der Task Group 11.2 (TG 11.2) zugeteilt. Zu diesem Verband gehorten neben ihrem Schwesterschiff Princeton (CVL-23) auch die Zerstorer Spence (DD-512), Trathen (DD-530), USS Boyd (DD-544) und Bradford (DD-545) sowie zwei Transportschiffe. In der ersten Septemberwoche stellte der Verband die Luftsicherung wahrend der Besetzung und des Flugplatzbaus auf der Baker- und Howlandinsel . Wahrend dieser Sicherungsaufgabe uberquerte die Belleau Wood den wenige Kilometer sudlich gelegenen Aquator 32-mal. Nach einem kurzen Aufenthalt in Pearl Harbor wurde die Belleau Wood gemeinsam mit dem Schwesterschiff USS Princeton (CVL-23) und dem Flottentrager USS Lexington (CV-16) Rear Admiral Charles A. Pownalls TF 50 unterstellt, die am 18. und 19. September japanische Stellungen auf dem Makin - und dem Tarawa -Atoll angriff. Danach war die Belleau Wood Teil der 33 Schiffe umfassenden TF 14 unter Rear Admiral Albert E. Montgomery , die ab dem 5. Oktober einen zweitagigen Luftschlag gegen Wake ausfuhrte. Namhafte Schiffe dieser Streitmacht waren unter anderem die Flugzeugtrager USS Essex (CV-9), USS Lexington (CV-16), USS Yorktown (CV-10), USS Independence (CVL-22) und USS Cowpens (CVL-25).

Operationen Galvanic bis Hailstone

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Nach der Auffrischung von Treibstoff, Munition und Proviant auf Hawaii nahm die Belleau Wood an den Gilbertinsel-Operationen teil, wo sie innerhalb des Großverbands TF 50 agierte. Gemeinsam mit den Tragern Enterprise (CV-6) und Monterey (CVL-26) sowie den Schlachtschiffen Indiana (BB-58) und North Carolina (BB-55) und den Zerstorern Radford (DD-446), Jenkins (DD-447) und Brown (DD-546) unterstutzte die Belleau Wood unter Rear Admiral Arthur W. Radford (Kommandant der TG 50.2) die Landungen auf dem Makin-Atoll, die am 24. November nach mehrtagigem Kampf beendet werden konnte. Wahrend und auch nach dieser Zeit war der Verband mehreren japanischen Luftangriffen ausgesetzt, wobei die Belleau Wood von den feindlichen Torpedos und Bomben verschont blieb. Nach einer erholsamen Jahreswende auf Hawaii wurde sie der TG 58.1 von Marc Mitschers Task Force 58 unterstellt, die mit der Durchfuhrung der amphibischen Landungen auf den Marshallinseln beauftragt wurde. Die Einsatzgruppe umfasste neben der Belleau Wood auch die Trager Enterprise und Yorktown (CV-10), die Kreuzer Santa Fe (CL-60), Mobile (CL-63), Biloxi (CL-80) und Oakland (CL-95) sowie unter anderem die Zerstorer USS Cotten (DD-669), USS Dortch (DD-670), USS Gatling (DD-671) und USS Ingersoll (DD-652). Der Großteil der gesamten Streitmacht verließ am 16. Januar Pearl Harbor und attackierte strategische Ziele. TG 58.1 bombardierte unter anderem das japanische Flugfeld auf dem Maloelap-Atoll , bevor es direkte Feuerunterstutzung bei der ab dem 31. Januar beginnenden Invasion auf Kwajalein gab. Bereits nach wenigen Tagen konnten die Kampfhandlungen auf dem Atoll fur beendet erklart werden, wodurch der Kampfverband der Belleau Wood im naheliegenden und sicheren Majuro-Atoll Proviant und Treibstoff aufnehmen konnte.

Ein japanischer Bomber explodiert, als er nahe der Belleau Wood ins Wasser sturzt. Aufgenommen vom USS Essex (CV-9), 23. Februar 1944.

Nach einigen Tagen Ruhephase fuhrte TG 58.1 gemeinsam mit TG 58.2 (Flugzeugtrager Intrepid (CV-11), Essex (CV-9) und Cabot (CVL-28)) und TG 58.3 ( Bunker Hill (CV-17), Monterey (CVL-26) und Cowpens (CVL-25)) im Rahmen der Operation Hailstone einen massiven Luftschlag gegen den japanischen Marine- und Luftwaffenstutzpunkt auf dem Karolinen -Atoll Truk. Wahrend des zweitagigen Bombardements durch ihre Tragerflugzeuge wurden uber 30 japanische Kreuzer, Zerstorer und Transportschiffe versenkt sowie uber 200 Flugzeuge zerstort oder beschadigt. Wenige Tage danach griff die Flotte am 21. und 22. Februar 1944 die nordlich gelegenen Marianen -Inseln an, um die fur Juni geplanten Landungsunternehmen vorzubereiten. Die Schwerpunkte dieser Aktion lagen auf den Inseln Saipan , Tinian , Rota und Guam . Der am 22. Februar folgende japanische Gegenangriff auf die US-amerikanische Flotte konnte abgewehrt werden, wobei die Tragerflugzeuge der TG 58.1 bei 45 eigenen Verlusten uber 200 gegnerische Kampfflugzeuge abschießen konnten.

Nach einigen Tagen Rast auf dem Majuro-Atoll lief die Belleau Wood Richtung Suden und traf am 7. Marz bei Espiritu Santo auf einen großeren Flottenverband. In den kommenden Wochen flogen die Tragerflugzeuge des Verbands Angriffe gegen japanische Posten auf den westlichen Karolinen und den Palau -Inseln. Auf Palau konnten am 30. Marz 31 Schiffe versenkt und 18 Schiffe beschadigt werden, wahrend uber 200 japanische Flugzeuge zerstort wurden. Die Kampfflugzeuge der Belleau Wood trugen mit drei abgeschossenen und zwei beschadigten Flugzeugen sowie mit der Versenkung eines Frachtschiffes und eines Minenlegers zu dieser Statistik bei. Weitere Ziele waren Ngulu , Ulithi , Yap und Woleai . Unter Rear Admiral Joseph ?Jocko“ Clarks TG 58.1 und im Verband mit dem Flottentrager Hornet (CV-12), den Schwesterschiffen Cowpens (CVL-25) und Bataan (CV-29), dem Schlachtschiff New Jersey (BB-62) und unter anderen den Kreuzern San Juan (CL-54), Santa Fe (CL-60), Mobile (CL-63) und Oakland (CL-95) unterstutzte die Belleau Wood Mitte April General Douglas MacArthurs Armeeeinheiten bei den Landungen auf den Inseln Sawar und Wakde sowie bei Hollandia im Norden Neuguineas . Auf dem Ruckweg nach Kwajalein folgte ein zweiter Angriff auf Truk und am 1. Mai auf die Karolinen-Insel Ponape .

Die fur Mitte Juni geplante Operation Forager sollte von Admiral Raymond Spruances 5. US-Flotte ausgefuhrt werden, der Mitschers Task Force unterstellt war. Wie die gesamte Flotte wurde auch TG 58.1 verstarkt, u. a. mit dem Flottentrager Yorktown (CV-10) anstatt der Cowpens (CVL-25) und den Schweren Kreuzern Baltimore (CA-68), Boston (CA-69) und Canberra (CA-70). Die 15 Flugzeugtrager umfassende Streitmacht verließ am 6. Juni ihren Sammelpunkt beim Majuro-Atoll und eroffnete vier Tage spater die Schlacht um die Marianeninseln. Nach Luftangriffen gegen japanische Stellungen auf den Inseln Guam und Rota wurden vier Task Groups, darunter auch der Verband der Belleau Wood , nach Norden entsandt, um japanische Flugfelder und Hafen auf den Bonininseln Haha Jima , Chichi Jima und Iwojima zu attackieren. Die US-Flotte wurde zuruckbeordert, da ein feindlicher Kampfverband unter Admiral Jisabur? Ozawa auf dem Weg zu den Marianen war, um die Alliierten zu vernichten. Wahrend der vom 19. bis 20. Juni dauernden Schlacht in der Philippinensee konnten drei japanische Flugzeugtrager versenkt, davon die Hiy? allein durch vier Avengers der Belleau Wood , und weitere Schiffe beschadigt werden. Weil die Japaner den Verlust von uber 450 ihrer Kampfflugzeuge verkraften mussten, wurde diese Schlacht auch als Great Marianas Turkey Shoot (?Das große Truthahnschießen bei den Marianen“) bekannt. Die Belleau Wood unterstutzte die anschließenden Tage hindurch die harten Kampfe auf Saipan und Tinian und kehrte erneut zu den Bonins zuruck. Gegen Monatsende wurde sie nach Pearl Harbor beordert und konnte somit seit uber einem Jahr wieder US-amerikanische Gewasser durchlaufen.

Nach einer Uberholung im Trockendock vom 29. Juni bis zum 31. Juli kehrte die Belleau Wood zu den umkampften Marianen zuruck. Gemeinsam mit der Essex (CV-9), Langley (CVL-27) und u. a. den Schlachtschiffen Indiana (BB-58), Alabama (BB-60), Iowa (BB-61) und New Jersey (BB-62) bildete sie TG 58.4 unter Rear Admiral William Harrill und gab direkte Feuerunterstutzung in der letzten Phase der Schlacht auf der noch umkampften Insel Guam. Nach Ende der Kampfhandlungen verlegte die Flotte nach Eniwetok , wo sie fur die bevorstehenden Palau- und Philippinen-Operationen umgruppiert wurde.

Verlauf der Anfangsphase der Ruckeroberung der Philippinen , besser bekannt als See- und Luftschlacht im Golf von Leyte
Die brennende Belleau Wood nach einem Kamikaze-Treffer. Im Hintergrund die ebenfalls getroffene Franklin (CV-13), 30. Oktober 1944.

Die Belleau Wood wurde Admiral William ?Bull“ Halseys 3. US-Flotte unterstellt und stand neben den Flugzeugtragern Enterprise (CV-6), der neueren USS Franklin (CV-13) und dem Schwesterschiff USS San Jacinto (CVL-30) in Rear Admiral Ralph E. Davisons TG 38.4. Die aus vier Task Groups bestehende Flotte verließ am 29. August 1944 Eniwetok in Richtung Palau. Der Schiffsverband der Belleau Wood machte einen Umweg uber die Bonin-Inseln, um dort erneut japanische Flugplatze und Hafen zu bombardieren, bevor er den Palau-Archipel erreichte. Nach Angriffen unter anderem gegen die Inseln Cebu , Negros und Zamboanga unterstutzten deren Tragerflugzeuge die ab dem 15. September beginnende Invasion von Peleliu , bevor die TG 38.4 nach Manus beordert wurde, um Nachschub zu bunkern. Am 25. September verließ die Flotte die Admiralitatsinseln und bombardierte ab dem 10. Oktober strategische Ziele auf den Ry?ky?-Inseln , samt der Hauptinsel Okinawa , sowie auf Formosa (heutiges Taiwan) und Luzon . Dabei konnte die Belleau Wood in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober insgesamt 47 japanische Luftangriffe abwehren. Die Task Groups 38.1 und 38.4 befanden sich ostlich des Golf von Leyte und gaben der am 20. Oktober beginnenden Invasion der Philippinen-Insel Leyte direkte Luftunterstutzung, wahrend die anderen beiden Task Groups Luftangriffe auf strategische japanische Stellungen auf den ubrigen Philippinen ausfuhrten. Am 24. Oktober sichteten landgestutzte alliierte Aufklarungsflugzeuge einen vier Flugzeugtrager umfassenden japanischen Flottenverband circa 200 sm nordlich von Luzon mit Fahrtrichtung Sud. Admiral Halsey beorderte umgehend alle verfugbaren Schiffe seiner Task Force nach Norden, um die feindliche Flotte abzufangen. In einer mehrstundigen Seeschlacht konnten die US-Tragerflugzeuge am folgenden Tage alle vier japanischen Flugzeugtrager versenken, darunter auch die Zuikaku , den letzten der am Uberfall auf Pearl Harbor beteiligten sechs Trager. Wahrenddessen wurde die Invasionsflotte von Admiral Takeo Kuritas Schlachtschiffflotte angegriffen, die sich in der Nacht zuvor durch die nordlich des Leyte-Golf befindlichen San-Bernardino-Straße angenahert hatten. Halseys TF 38 wurde schnellstens zuruckbeordert, um Rear Admiral Clifton Spragues verteidigende Geleitflugzeugtrager und Zerstorer zu unterstutzen. Obwohl die japanische Flotte feuerkraftmaßig starker war, zog sie sich nach wenigen Stunden zuruck, sodass die Tragerflugzeuge der Belleau Wood am 26. Oktober nur drei zuvor beschadigte feindliche Kreuzer versenken konnten.

Die TG 38.4 bezog die folgenden Tage wieder ostlich von Leyte Stellung und konnte am 28. gemeinsam mit den Zerstorern Gridley (DD-380) und Helm (DD-388) auf der Position 10° 56′  N , 127° 13′  O das japanische U-Boot I-46 versenken. [2] Zwei Tage spater befand sich der Verband der Belleau Wood 90 sm ostlich auf Patrouille , als japanische Kampfflugzeuge angriffen. Einem Kamikaze gelang es, das Flugdeck des Flottentragers USS Franklin (CV-13) zu treffen. Kurz darauf setzte ein weiteres japanisches Flugzeug zum Angriff auf die brennende Franklin an. Als dessen Bomben den Trager verfehlten, nahm es Kurs auf die Belleau Wood und konnte nicht von der Flugabwehr abgeschossen werden. Es durchschlug das hintere Flugdeck, auf dem Hellcat -Jagdflugzeuge und Avenger -Torpedobomber zum Start vorbereitet wurden, und entfachte einen Brand, der erst nach Stunden geloscht werden konnte. Der Angriff beschadigte das Flugdeck der Belleau Wood schwer und forderte 92 Todesopfer. Gemeinsam mit der ebenfalls schwer mitgenommenen USS Franklin (CV-13) wurden die beiden Flugzeugtrager nach Ulithi eskortiert, wo deren Beschadigungen als zu schwer eingestuft wurden, um sie auf diesem Stutzpunkt zu reparieren. Die Belleau Wood konnte aus eigener Kraft die Westkuste ansteuern und am 29. November den San Francisco Naval Shipyard erreichen.

Luftangriffe auf die japanischen Hauptinseln

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Nach Beendigung der Reparaturen konnte die Belleau Wood am 20. Januar 1945 Kalifornien verlassen und lief mit dem neuen Flottentrager Randolph (CV-15) nach Pearl Harbor, wo sie sechs Tage spater eintraf. Drei Tage darauf verließ sie mit vier weiteren Flugzeugtragern und unter anderen dem neuen Großen Kreuzer Alaska (CB-1) Hawaii mit Ziel Ulithi. Dort wurde die Belleau Wood der Task Group 58.1 von Rear Admiral Joseph Clark unterstellt, der auch die Essex-Klasse-Flugzeugtrager Hornet (CV-12), Wasp (CV-18) und Bennington (CV-20) angehorten. Task Force 58 verließ die Karolinen am 10. Februar mit Kurs Nord, um die kommenden Wochen im Rahmen der Operation Jamboree den ersten alliierten Luftangriff auf Tokio seit dem Doolittle Raid von April 1942 durchzufuhren. Weitere Ziele waren erneut die Ry?ky?- und die Bonin-Inseln mit Schwerpunkt auf die Unterstutzung der Invasion von Iwojima . Nach Auffrischung der Treibstoff-, Proviant- und Munitionsvorrate auf dem Ulithi-Atoll, wobei der Flottenverband der Belleau Wood um ihr Schwesterschiff San Jacinto (CVL-30) erganzt wurde, folgten weitere Luftangriffe gegen die japanischen Hauptinseln sowie vorbereitende Angriffe und schließlich die Unterstutzung der am 1. April beginnenden Operation Iceberg , der alliierten Landung auf Okinawa. Im Zuge dieser Aufgabe konnten Tragerflugzeuge der Belleau Wood am 24. Marz einen japanischen Konvoi , bestehend aus drei Transportschiffe und unter anderen drei Zerstorern, circa 200 sm nordwestlich von Okinawa versenken. In einer von japanischen Kamikaze-Angriffen gepragten Zeit konzentrierten sich weitere Luftangriffe hauptsachlich auf die Hauptinseln Ky?sh? , Shikoku und Honsh? , wo Flugplatze und Hafen, u. a. Kure und K?be , Opfer alliierter Luftangriffe wurden. Nach einer Umorganisation am 27. Mai, wobei die TF 58 wieder in TF 38 umbenannt wurde, wurden die Operationen wie bisher fortgesetzt. Am 4. Juni wurde die Belleau Wood wie andere Schiffe ihrer Flotte durch den Taifun Connie nur geringfugig beschadigt ( 22° 45′ 0″  N , 132° 10′ 0″  O ). [2] Eine Woche spater konnte Operation Iceberg fur beendet erklart werden, und die Belleau Wood lief in den Golf von Leyte ein, um der Besatzung den wohlverdienten Landgang zu ermoglichen.

Nach Abschluss kleinerer Reparaturarbeiten am Schiff und nach intensiven Trainings der neuen Air Group 31 konnte die Belleau Wood am 1. Juli die Philippinen verlassen. Gemeinsam mit den dem Schwesterschiff San Jacinto (CVL-30) und den Flottentragern Bennington (CV-20), Hancock (CV-19) und Lexington (CV-16) sowie den Schlachtschiffen Indiana (BB-58), Massachusetts (BB-59) und Alabama (BB-60), funf Kreuzern und 21 Zerstorern in Rear Admiral Thomas Spragues TG 38.1 der von Vice Admiral John ?Slew“ McCains kommandierten TF 38 wurde erneut Kurs Japan genommen. In den Wochen bis zu dem am 15. August 1945 verkundeten Waffenstillstand lag der Schwerpunkt der Angriffe auf Flugplatze und Marinestutzpunkte auf Honsh? und der bis dato von alliierten Luftangriffen weitgehend verschonten nordlichen Hauptinsel Hokkaid? . An diesem Tag wurde von Ensign Clarence ?Bill“ A. Moore , einem Piloten der Jagdstaffel VF-31 der Belleau Wood , ein japanischer Judy -Sturzkampfbomber abgeschossen. Dieser Abschuss gilt als der letzte des Pazifikkrieges und somit des gesamten Zweiten Weltkrieges. [3]

Nach der formellen Kapitulation Japans am 2. September 1945 an Bord des Schlachtschiffes Missouri (BB-63) in der Bucht von Tokio beteiligten sich die Bordflugzeuge der Belleau Wood an einem Massenuberflug alliierter Marineflugzeuge. Sie verließ am 13. Oktober japanische Gewasser und lief zwei Wochen spater in den Hafen von Pearl Harbor ein. Bereits am 31. Oktober brach die Belleau Wood mit weiteren 1248 Soldaten an Bord Richtung San Diego zu ihrer ersten Fahrt im Rahmen der Operation Magic Carpet auf. Bis Ende Januar 1946 pendelte der Flugzeugtrager zwischen Saipan/Guam und San Diego, um weitere US-amerikanische Soldaten in ihre Heimat zu bringen. Die kommenden Monate verbrachte die Belleau Wood in zahlreichen Hafen an der US-Westkuste, bevor sie am 13. Januar 1947 in der Naval Air Station Alameda , Bucht von San Francisco , offiziell aus dem aktiven Dienst gestellt wurde.

Im Verlauf ihrer Dienstzeit in der United States Navy legte die Belleau Wood eine Strecke von 216.682  sm (~ 401.295 km) zuruck und wurde mit zwolf Battle Stars und einer Presidential Unit Citation ausgezeichnet. Die insgesamt vier Air Groups an Bord des Tragers versenkten zwolf schwere und 36 leichte feindliche Kriegsschiffe und konnte 83 weiteren Beschadigungen zufugen. Insgesamt 502 im Luftkampf abgeschossene oder am Boden zerstorte japanische Kampfflugzeuge konnten verzeichnet werden.

Dienstzeit in der Franzosischen Marine

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Bois Belleau im Hafen von Norfolk, Dezember 1953. Im Hintergrund sind die New Jersey (BB-62), Albany (CA-123) und Casa Grande (LSD-13) zu sehen.

Die Belleau Wood verblieb in der Reserveflotte , bis sie am 5. September 1953 im Rahmen des Mutual Defense Assistance Act an Frankreich ubergeben wurde. Nach Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten am Norfolk Naval Shipyard an der US-Ostkuste wurde das Schiff am 23. Dezember als Bois Belleau (R97) in den aktiven Dienst der franzosischen Marine gestellt. Nach Einbauten von franzosischer Elektronik verließ der Flugzeugtrager im April 1954 Toulon Richtung Franzosisch-Indochina , um den dort am Indochinakrieg teilnehmenden Flugzeugtrager Arromanches abzulosen. Am 20. Mai fuhr die Bois Belleau in die Halong-Bucht ein, wobei ihre Tragerflugzeuge nicht mehr in die bereits verlorene Schlacht um đi?n Bien Ph? eingreifen konnten. Bis zum offiziellen Kriegsende am 21. Juli flogen ihre Tragerflugzeuge hauptsachlich Angriffe gegen den Viet Minh im Norden und im Großraum von Hu? und Dong Hoi . Anschließend evakuierte die Bois Belleau bis September etwa 6000 Zivilisten aus dem damaligen Nordvietnam nach Cam Ranh und Tourane im damaligen Sudvietnam . Am 16. Dezember kehrte sie wieder nach Toulon zuruck.

Die folgenden Jahre beteiligte sich die Bois Belleau am Algerienkrieg und an zahlreichen Manovern der NATO . In den letzten Monaten vor ihrer endgultigen Außerdienststellung transportierte sie insgesamt 296 fur die Armee de l’air bestimmte Flugzeuge von Norfolk aus nach Brest und Saint-Nazaire . In den sieben Jahren im Dienste der Marine nationale francaise hat sie eine Strecke von insgesamt 183.216 sm (~ 339.316 km) zuruckgelegt.

Die Bois Belleau wurde am 12. September 1960 am Philadelphia Naval Shipyard , dem Ort ihrer ersten Indienststellung, an die Vereinigten Staaten zuruckgegeben und von der US Navy am 1. Oktober vom Naval Vessel Register gestrichen. Am 21. November 1960 wurde die Belleau Wood zur Verschrottung an die Boston Metals Company verkauft. [4]

Kommandierende Offiziere

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US Naval Jack USS Belleau Wood [5]
Dienstgrad Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
Captain A.M. Pride 4. Januar 1943 12. April 1944
Captain John A. Perry 12. April 1944 26. Januar 1945
Captain W.G. Tomlinson 26. Januar 1945 15. Dezember 1945
Captain John B. Moss 15. Dezember 1945 1946
Frankreich Bois Belleau [6]
Dienstgrad Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
Kapitan zur See Louis Mornu 5. September 1953 7. August 1954
Fregattenkapitan Raymond Roumeas 7. August 1954 5. September 1954
Kapitan zur See Andre Menvielle 5. September 1954 19. Mai 1956
Kapitan zur See Jacques Traub 19. Mai 1956 31. Oktober 1957
Kapitan zur See Philippe de Scitivaux de Greische 31. Oktober 1957 19. November 1958
Kapitan zur See Henri Pacaud 19. November 1958 1. Oktober 1959
Kapitan zur See Pierre Hurbin 1. Oktober 1959 12. September 1960

Weiterfuhrende Informationen

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Einzelnachweise

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  1. USS Belleau Wood (CVL-24). In: NavSource Naval History. Abgerufen am 17. Februar 2007 .
  2. a b CVL-24 Belleau Wood. In: pacific.valka.cz. Abgerufen am 17. Februar 2008 .
  3. Air Group 31. Abgerufen am 17. Februar 2008 .
  4. www.netmarine.net. Abgerufen am 17. Februar 2008 .
  5. Commands listed for USS Belleau Wood (CVL 24). Abgerufen am 28. Dezember 2021 .
  6. www.netmarine.net. Abgerufen am 19. Februar 2008 .
Commons : USS Belleau Wood (CVL-24)  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien