Ein
Tsunami
traf
am 22. Dezember 2018
ohne Vorwarnungen die Kusten der
indonesischen Inseln
Java
,
Sumatra
und einer Reihe weiterer kleinerer Inseln in der
Sundastraße
. Ausgelost wurde der Tsunami durch das Abrutschen der Vulkanflanke des
Anak Krakatau
in das Meer.
Nach Angaben der
Nationalen Agentur fur Katastrophenschutz
gab es 437 Tote, 14.059 Verletzte, 33.719 Obdachlose (displaced persons) sowie 2.752 zerstorte Hauser und 510 Schiffe.
[1]
[2]
Am schlimmsten war der Regierungsbezirk von
Pandeglang
an der Sudwestspitze Javas betroffen; dort starben allein 290 Menschen. Jedoch auch im nordlich davon gelegenen
Serang
und
Sudlampung
(Lampung Selatan)
auf dem gegenuberliegenden Sumatra waren stark betroffen.
[3]
[4]
[5]
[6]
Der
Anak Krakatau
ist einer von 76 aktiven
Vulkanen Indonesiens
und gibt der Insel in der Sundastraße, auf der er sich befindet, ihren Namen. Im Jahr 1883 war der Krakatau Schauplatz einer der großten Eruptionen in historischen Zeiten uberhaupt gewesen, bei der die Insel weitgehend zerstort wurde und in deren Folge sich der neue Vulkan formte.
Zwischen 2016 und 2018 brach der Vulkan zweimal aus, und Mitte 2018 begann eine neue Eruptionsphase des Vulkans.
[7]
[8]
Am 22. September 2018 kam es zu einer sich steigernden Ausbruchsfolge (
Paroxysmus
), bei der eine thermische Strahlung von ca. 3400 Megawatt und Vulkanasche in bis zu 2300 Metern Hohe gemessen wurden. Am 22. Dezember um 21:03 Uhr Ortszeit ereignete sich ein Ausbruch mit einer drei Kilometer hohen Aschewolke, die auch den internationalen Flugverkehr beeintrachtigte.
[9]
[10]
Die Eruptionsphase bis zum Kollaps der Vulkanflanke dauerte 175 Tage. Von Juni 2018 bis zum Kollaps schichteten sich durch die Eruption 25,5 Millionen m³ Ablagerungen auf den Vulkan auf, entsprechend 54 Millionen Tonnen (bei einer mittleren Dichte von 2110 kg/m³).
Bereits im Januar 2018 ließen die sudwestlichen und sudlichen Flanken des Vulkans langsam nach und bewegten sich nach Westen, etwa 4 mm pro Monat. Ende Juni 2018 beschleunigte sich die Verformung merklich, um etwa 10 mm pro Monat. Nur 115 s vor dem Kollaps verzeichneten die seismischen Stationen ein Erdbeben der Starke ML= 2?3. Schatzungsweise 45?60 % der Flanke hatten versagt (etwa 100 Millionen m³, das unter Wasser befindliche Einsturzvolumen ist darin nicht enthalten).
[11]
Der Zusammenbruch der Vulkanflanke des Anak Krakatau, der nur etwa 2 Minuten dauerte, reduzierte die Hohe des Vulkans von
320
m
auf nunmehr
120
m
.
[11]
Der
Hangrutsch
loste einen Tsunami aus, der rund 24 Minuten spater die an der Sundastraße gelegenen Kustenregionen der Inseln Java und Sumatra uberflutete. Im Badeort
Pantai Tanjung Lesung
(Provinz
Banten
) traf eine drei Meter hohe Welle den Strand, als dort die indonesische Boyband
Seventeen
ein Konzert gab. Ein Handyvideo dokumentiert den Moment, als die Welle von hinten die Buhne traf. Allein hier gab es mehr als hundert Tote.
[12]
Die durch den Vollmond hervorgerufene
Springflut
verstarkte das auflaufende Wasser zusatzlich. Die Welle des Tsunamis war vergleichsweise niedrig und gelangte nicht weit in das Innere der Inseln. Der Indonesische Katastrophenschutz hatte erklart, es gebe ?keine Tsunami-Bedrohung“, als bereits die ersten Wellen an Land schlugen.
[13]
Die indonesischen Behorden befurchteten einen zweiten Tsunami und warnten davor, sich an Stranden und in Kustennahe aufzuhalten.
[14]
Eine zweite Welle blieb jedoch aus.
Die
Nationale Agentur fur Katastrophenschutz (BNPB)
Indonesiens gab bekannt, dass durch den Tsunami (vor allem in den Provinzen Banten und
Lampung
) 33.719 Menschen ihre Hauser verloren haben (displaced). 437 Tote und uber 14.059 Verletzte wurden durch die Behorde registriert. Mehr als 2.752 Wohnhauser, viele Hotels und Marktstande sowie 510 Boote und Schiffe wurden zerstort.
[1]
Rettungsteams wurden in den Regierungsbezirken von Pandeglang, Serang, Sudlampung,
Pesawaran
und
Tenggamus
eingesetzt.
[15]
Allein in Pandeglang auf Java starben 290 Menschen.
Unklar war zunachst, weshalb das
Tsunami-Fruhwarnsystem
keine Gefahr meldete. Beobachter kritisierten, dass das bestehende Tsunami-Fruhwarnsystem nicht oder unzureichend funktioniere und nur auf Erdbeben, nicht aber auch auf Unterwasser-Erdrutsche und Vulkanausbruche ausgerichtet sei.
[11]
[13]
Der australische Sender ABC berichtete, dass das System seit 2012 gar nicht mehr funktioniere.
[16]
Der Prasident Indonesiens
Joko Widodo
ordnete sofortige Rettungsmaßnahmen durch die BNPB, das Sozialministerium und die Indonesischen Streitkrafte an. Fur die Region Pandeglang wurde fur zwei Wochen und fur South Lampung fur eine Woche der Notfall ausgerufen. Das BPPT-Forschungsschiff Baruna Jaya wurde mit der
bathymetrischen
Erkundung des Meeresbodens rund um den Vulkan, eine Tsunami-Warnung auch fur durch Vulkane ausgeloste Ereignisse bei der staatlichen Agentur BMKG beauftragt.
[17]
- ↑
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b
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Number of injured in Indonesia tsunami surges to over 14,000
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Indonesia to investigate origins of 'silent' Sunda Strait tsunami after volcano collapse
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